Verschiedenes (II)

zu aktuellen / zurückliegenden / älteren Artikeln

Sammlung von Themen, die nicht direkt dem Ligabetrieb, Pokalwettbewerben oder ähnlichem zuzuordnen sind. Weitere Artikel oder Information sind herzlich willkommen (Mail).


03.10.08

Zwei Schiedsrichter aus Baden ganz nach oben

Henning Haessler und Christoph Dilger springen in die erste Bundesliga

von Claus Bastian

Nach zwei Jahrzehnten Pause hat ein Karlsruher wieder als Schiedsrichter im Wasserball den Sprung in die höchste Kategorie der Bundesliga geschafft. Der 36-jährige Henning Haessler tritt damit die Nachfolge seiner international bekannt gewordenen Vorgänger Herbert Scheidegg, Willy Seitel, Hermann Bäuerle und Manfred Haas an. 

Haessler fand als Aktiver den Weg von der Uni-Auswahl zum Ettlinger SV und spielte dort von 1997 bis 2006. Parallel dazu legte der Diplom-Ingenieur an der Universität Karlsruhe seine Prüfung als Schiedsrichter ab und kletterte von Bezirk über das Bundesland und die Gruppe Süd ganz nach oben. Nach Einsätzen im Jugendbereich bei Länderpokalen und DM-Vorrunden steht nun seine Premiere in der deutschen Pokalrunde am Samstag (11.10.08) in Leimen beim Spiel der SGW Leimen/Mannheim gegen SV Halle/Saale auf dem Programm.

Für Wasserball-Schiedsrichter Christoph Dilger soll die bevorstehende 14.Saison die bisher beste seiner relativ kurzen Laufbahn werden. Das in Lörrach lebende Mitglied der SSG Weil ist nach einem letzten Lehrgang in Bochum vom Deutschen Schwimm-Verband in die höchste Kategorie der Bundesliga berufen worden. Damit hat der 31-jährige Diplom-Wirtschaftsingenieur bei der Conductix-Wampfler AG einen Sprung geschafft, der vor ihm noch keinem Unparteiischen aus dem Schwimmbezirk Oberrhein gelungen ist.

Dilger begann als Aktiver in den Jugendmannschaften der SSG und ist nach längerer Pause heute noch als Ergänzungsspieler bei der ersten Garnitur des Bezirksligisten im Wasser. 1995 legte er seine Prüfung als Schiedsrichter ab und kletterte dann von ganz unten über die Ligen im Bundesland und Süden aufgrund solider Leistungen und Bewertungen national in die Kategorie eins auf. Dort war er im Jugendbereich bei Länderpokalen und DM-Vorrunden erstmals im Einsatz.  


02.10.08

Harte Brocken bei der Vorrunde zur A-Jugend-DM

Jugend des SV Weiden am Wochenende in Kamen

(prg) Wasserfreunde Spandau 04 Berlin und ASC Duisburg: Das sind nicht nur die Vereine, die sich in der vergangenen Saison sowohl im Liga- als auch im Pokalfinale der 1. Deutschen Wasserball-Liga gegenüberstanden und den deutschen Wasserball in dieser Saison erneut auf europäischer Bühne (EuroLeague) repräsentieren werden, sondern kommendes Wochenende auch die Gegner des Schwimmvereins Weiden. Nicht in der Deutschen Wasserball-Liga aber in der Vorrunde der deutschen A-Jugend -Meisterschaft trifft die Truppe um Coach Irek Luczak auf die beiden deutschen Spitzenklubs sowie den Gastgeber SV Brambauer 50.

Um sich für die Endrunde, also das Turnier der sechs besten A-Jugend-Mannschaften Deutschlands, zu qualifizieren, ist zumindest ein zweiter Rang notwendig. Für den SVW, zuletzt 2004 mit einer A-Jugend Mannschaft auf dem Endturnier vertreten, eine harte Aufgabe, sind doch besonders West-Meister Duisburg und Ost-Vize Spandau die haushohen Favoriten für den Einzug unter die Top 6. Beide Mannschaften haben Spieler in ihren Reihen, die bereits bei den Herren-Finalspielen zum Einsatz kamen. Der SV Brambauer 50 hofft nicht zuletzt durch den Heimvorteil in Kamen auf eine Überraschung und spielt als Vierter im Westen ebenso wie der SV Weiden nur die Außenseiterrolle.

"Wir werden uns sicherlich nicht schon vor dem Turnier geschlagen geben. Auch wenn wir als Süddeutscher Vize-Meister eine schwere Gruppe erwischt haben, wir wollen allen Mannschaften alles abverlangen", so SV-Coach Irek Luczak, der mit Thomas Kick wieder auf seinen Junioren-EM -Teilnehmer zurückgreifen kann. "In dieser Saison haben wir sehr unbeständig gespielt. Wenn wir es jedoch schaffen unsere Bestleistung aufzurufen, ist sicherlich auch der Endrundeneinzug nicht utopisch", so Luczak weiter, der unter Ausfall des erkrankten Center Klaus Bronold, genau wie seine Schützlinge leidet.

Die Mannschaft für das Wochenende: Julian Wirth und Markus Glass im Tor, Michael Trottmann, Thomas Ingel, Hermann Groz, Thomas Kick, Alexander Luth, Kilian Müller, Sebastian Roßmann, Stefan Kick, Johannes Kellner und Michael Roßmann.

 

Spielplan A-Jugend Vorrunde in Kamen

Samstag, 04.10.08

13:45

SV Weiden - ASC Duisburg :
15:00 SV Brambauer - WF Spandau 04 :
17:30 SV Brambauer - SV Weiden :
18:45 ASC Duisburg - WF Spandau 04 :

Sonntag, 05.10.08

13:45 WF Sandau 04 - SV Weiden :
15:00 ASC Duisburg - SV Brambauer :

 


30.09.08

Night of Waterpolo

SSV Esslingen feiert Saisonuftakt mit Präsentation der Mannschaft

von Axel Hächen

Esslingen - Der SSV Esslingen lädt alle Interessierten zur `night of_waterpolo´ am Samstag, 4. Oktober ins SSVE-Vereinsheim auf der Neckarinsel ein. Die Mannschaft stellt sich vor und gibt einen Ausblick auf die in Kürze beginnende Bundesliga-Saison 2008/9. Auch die Damenmannschaft des SSVE (2. Liga Süd) wird sich präsentieren.

Zum Abschluss der Freibadsaison beschert der SSVE im Jahre seines 100jährigen Bestehens seinen Mitgliedern und Wasserballfans noch einmal ein vollbepacktes Sport-Wochenende. Am Samstagabend werden sich die Bundesliga-Wasserballer nach nunmehr fünf Wochen harter Grundlagentrainingsarbeit erstmals der Öffentlichkeit präsentieren. Im Rahmen der Vorrunde zur Deutschen Meisterschaft der A-Jugend, die am Wochenende im SSVE-Bad ausgetragen wird, findet ab 20 Uhr die Präsentation des neuformierten Teams statt.

Mitglieder, Fans, Eltern, Interessierte und die Presse werden die Möglichkeit haben, in einer kurzen Vorstellungsrunde die bereits namentlich bekannten Neuzugängen nun Gesichter zuordnen zu können. Und an Neuzugängen gibt es nicht wenige. Um die Abgänge der beiden Nationalspieler Florian Naroska (Spandau 04) und Heiko Nossek (RN Sori), den gesundheitlichen Ausfall von Steffen Dierolf (Herz-OP), den Wechsel von Torhüter Robert Kovacs (SV Ludwigsburg) und den Weggang von Milosav Aleksic sowie das Karriereende von Peter Ambrus und Janos Oszvald kompensieren zu können, musste sich das Bundeligateam des SSVE gezielt verstärken. Auf der Torwartposition wurden die Verantwortlichen in dem erfahrenen ehemaligen serbischen Nationalspieler Predrag Spasojevic fündig, der durch seinen Landsmann und Allroundspieler Jovan Radojevic unterstützt wird. Neu hinzugekommen sind auch drei Spieler aus der Region, die mehrfach in den Jugendnationalmannschaften zum Einsatz kamen, namentlich sind dies Mike Troll (SSV Freiburg), Timo Sona (SG W Leimen/Mannheim) und Martin Görge (WSV Ludwigshafen). Bekannte Gesichter beim SSVE sind dagegen Moritz Baum, Fabian Bader, Robin Finkes, Marius Kittel und Aleksandar Suf, die allesamt aus der eigenen Jugend in den Herrenbereich aufrücken werden sowie der Mexikaner Victor Sanchez, der bisher in der zweiten Mannschaft des SSVE tätig war. Ebenfalls bekannt ist Trainer Patrick Weissinger, der bei der Präsentation der Mannschaft dieses Mal aber zugleich auch als Spieler auflaufen wird und seinen Entschluss und die Beweggründe dafür, wieder aktiv im Becken ins Spiel einzugreifen sicher noch einmal benennen wird.

Saisonstart ist am 1. (16 Uhr) und 2. November (13 Uhr) im Untertürkheimer Inselbad, die Gegner sind Aegir Uerdingen bzw. SV Krefeld 72. Bis dahin wird sich die Mannschaft um Trainer Robert Bleich bei Trainingsspielen und Turnieren den Feinschliff besorgen. So sieht das Programm der restlichen Woche Trainingsspiele gegen die Zweitligateams von SV Ludwigsburg (Donnerstag) und SGW Leimen/Mannheim (Freitag) vor sowie Mitte Oktober ein Turnier beim Erstligisten SV Brambauer.


28.09.08

Nikar-Nixen mit A-Jugend ohne Erfolgserlebnis

Nur DM-Platz sechs für "U 19" in Berlin

von Claus Bastian

Zwei Wochen nach den starken Vorstellungen der Jüngeren des Vereins mit der "U 17" und dem Gewinn von DM-Silber am Niederrhein wurde das Turnier um die 12. deutsche Meisterschaft der weiblichen A-Jugend im Wasserball für das Aufgebot des SV Nikar Heidelberg in Berlin zum "Kontrast-Programm". Hinter dem erfolgeichen Titelverteidiger und schon neunmaligen Rekordgewinner bei der "U 19", SV Bayer Uerdingen (10:0 / 106:30), Gastgeber SG Neukölln (8:2 / 96:58), dem Überraschungsdritten SV Blau-Weiß Bochum(6:4 / 71:62) dank seines Neuzugangs Jennifer Stiefel aus den USA, Hohenlimburger SV (4:6 / 28:34) und SC Chemnitz (2:8 / 48:69) kamen die Heidelbergerinnen bi ihrem DM-Einstand in dieser Altersklasse auf 0:10 Punkte und 37:93 Toren auf Platz sechs. "Immerhin stellten wir mit unserem zwölfköpfigen Aufgebot das mit Abstand jüngste Team und sind auf dem richtigen Weg. Aber nach den Ereignissen am ersten Tag haben wir nur schwer in den Rhythmus bei diesem Turnier hinein gefunden", versuchte Trainer Dr. Kai van der Bosch mit Assistentin Renate Ruhnau nach Erklärungen zur "Nullnummer".

Das Desaster hatte bei der BAB-Anfahrt am Spieltag - SV Bayer Uerdingen war schon am Vorabend in Berlin eingetroffen - begonnen. Trotz vermeintlich zeitiger Abreise am Neckar dauerte die Fahrt fast 12 Stunden, weil ein zweimaliger, stundenlanger Stau für ein unüberwindbares Hindernis sorgte und die Nerven aller Beteiligten über Gebühr strapazierte. Nachdem vor Ort eine Stunde Wartezeit verstrichen war, blieb dem Turnierleiter keine andere Wahl, als das Nikar-Auftaktspiel gegen den Westzweiten Hohenlimburger SV mit 0:10 Toren als verloren in das Protokoll aufzunehmen.

Die ersten Punkteeinbußen im Wasser des Freibades Britz gab es dann am zweiten Tag mit dem 10:18 gegen Ostmeister SC 1892 Chemnitz und einem deutlichen 7:23 bei der Partie mit dem alten und neuen Meister aus Krefeld-Uerdingen, der sich übrigens am gleichen Tag in der Männer-Bundesliga von seinem Trainertrio trennte. Am Schlusstag folgten noch das 12:22 gegen die Berliner Ausrichter in ihrem Vereinsbad und vor der langen Heimreise (ohne Probleme) ein 8:20 gegen Bochum.

Der mit neun B-Jugendlichen in seinem zwölfköpfigen Aufgebot spielende SV Nikar hatte Torfrau Jannika Doulis, die neun Werferinnen Siri Strittmatter (1 Tor), Anne Reuter (8), Mara Ruhnau (1), Pia Freier (1), Sina van der Bosch (12), Alicia Schirmer (1), Luise Zimmermann (11); Nadja Kreis (1) und Sarah Charisis (1) sowie Alexandra Uber und Julia Mühlbauer in seinen Reihen.


21.09.08

SSV Esslingen gewinnt Vorrundenturnier

14 Treffer durch Hannes Glaser

von Rudolf Aigner

Esslingen - Beim Vorrundenturnier der deutschen Meisterschaft der männlichen B-Jugend sicherte sich der SSV Esslingen und der SC Hellas-99 Hildesheim bereits nach dem ersten Turnierabschnitt mit je zwei Siegen vorzeitig die beiden Finalplätze der Sechserendrunde. Mit einem deutlichen 14:4 Sieg im ersten Spiel gegen den SC Magdeburg zeigte das Team des Trainerduos Gerhard Dierolf und Bernd Berger, dass mit ihnen zu rechnen sei. Mit einem 19:6 Sieg in der zweiten Partie gegen Bayer Uerdingen 08 machte der Esslinger Nachwuchs die Teilnahme an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft, die Anfang November ausgetragen wird, perfekt. „So zu sagen das Sahnehäubchen war dann der knappe Sieg gegen den Mitfavoriten Hellas Hildesheim“, so SSV E – Trainer Gerhard Dierolf. Mit einem 7:6 errang der SSV Esslingen den Turniersieg und verwies Hildesheim auf Rang zwei. „Die Jungs haben einen super tollen Wasserball gespielt“, so Bernd Berger. Mit dem Sieg gegen Hildesheim habe die Mannschaft eine ‚Duftnote’ gesetzt, mit ihr sei auf dem anstehenden Endrundturnier zu rechnen. „Die B-Jugend hat sich unter die besten sechs Mannschaften Deutschlands gespielt, die Freude ist natürlich riesengroß“, beschreibt Gerhard Dierolf die Stimmung in der Mannschaft und im Verein. Man müsse jetzt bis Anfang November konsequent weiter trainieren, auf dem Vorrundensieg dürfe man sich nicht ausruhen, zumal wir davon ausgehen müssen, dass die „Luft“ in der Endrunde etwas rauer werde. Der Turniersieg sei aber eine gesunde Basis für ein gutes Abschneiden: „Wir werden uns in der Runde der besten sechs so teuer wie möglich verkaufen,“ blickt Dierolf nach vorn. Mit vierzehn Treffern hatte der Esslinger Juniorennationalspieler Hannes Glaser neben Oliver Beichter im Tor, der lediglich nur 16 mal hinter sich greifen musste, grossen Anteil am erfolgreichen Einzug in die Endrunde.

SSV Esslingen: Oliver Beichter; Aleksandar Suf (5), Marvin Trhan (3), Fabian Bader (3), Tobias Bader, Lars Blankenhorn (9), Hannes Glaser (14), Timo Munz, Robin Finkes (5), Jan Glaser (1).

SSV Esslingen - SC Magdeburg 14:4
Hellas Hildesheim - SV Bayer Uerdingen 9:8
SV Bayer Uerdingen - SSV Esslingen 6:19
SC Magdeburg - Hellas Hildesheim 4:14
SV Bayer Uerdingen - SC Magdeburg 7:9
SSV Esslingen - Hellas Hildesheim 7:6

Abschlusstabelle Vorrunde

  Platz Verein Spiele G U V Tore Differenz Punkte
  1 SSV Esslingen 3 3 0 0 40:16 24 6:0
  2 SV Hellas Hildesheim 3 2 0 1 29:19 10 4:2
  3 SC Magdeburg 3 1 0 2 17:35 -18 2:4
  4 SV Bayer Uerdingen 08 3 0 0 3 21:37 -16 0:6

21.09.08

Freiburger Wasserball-Buben verpassen DM-Endrunde

Drei Niederlagen für den Südzweiten am Niederrhein

von Claus Bastian

Der Südzweite SSV Freiburg hat den erstmaligen Sprung in die Endrunde um die deutsche Meisterschaft der B-Jugend im Wasserball nicht geschafft, die vom 7. bis 9. November mit dem Westtrio SV Brambauer, ASC Duisburg und SV Krefeld 1972, den Regionalmeistern SSV Esslingen (Süd) und Hellas Hildesheim (Nord) sowie dem Nordzweiten SV Poseidon Hamburg bei der 31. Auflage entschieden wird. Beim Vorrundenturnier der Gruppe A des Vereinsbads des ASC Duisburg war Endstation für die Südbadener nach Niederlagen gegen den Ostzweiten WF Spandau 04 (5:14) und den Westmeister SV Brambauer (6:24) sowie ein achtbares 10:12 gegen den Gastgeber als Westvierten. Im nur zehnköpfigen Aufgebot von SSV-Trainer Surab Kurchishvili und Assistent Benedikt Hasler teilten sich Ricardo Henning (6), Mate Spellenberg (5), Mike Troll (4), Johannes Christoph (4) sowie je einmal Patrick Corhan und Erik Tönessen in die Gegentreffer für 0:6 Punkte und 21:50 Tore bei Platz vier der Abschlusstabelle.


15.09.08

Start der DM-Vorrunde für die männliche Jugend

SSV Freiburg tritt in Duisburg an

von Claus Bastian

Die jährlich Serie der vier deutschen Meisterschaften beim männlichen Nachwuchs im Wasserball während der Herbstmonate ist bei den Turnieren der Vorrunde in den beiden mittleren Altersklassen jeweils mit SSV Freiburg als dem einzigen Qualifizierten aus dem Bereich des Badischen Schwimm-Verbands aufgrund des zweiten Platzes im Süden besetzt. Den Auftakt macht die B-Jugend des Zweitligisten am Wochenende beim Turnier der Gruppe A im Vereinsbad des Westvierten ASC Duisburg am Bertasee. Dazu gesellen sich noch Westmeister SV Brambauer 1950 und der Ostzweite WF Spandau 04 aus Berlin. Die beiden Besten erreichen die Sechser-Endrunde vom 7. bis 9. November zusammen mit denen der ebenfalls im Freiwasser stattfindenden Parallelturniere von Esslingen und Berlin-Neukölln.


14.09.08

Zweites DM-Silber für Nikar-Nachwuchs

Weibliche B-Jugend findet am Krefelder Waldsee nur in Bayer-Mädels ihren Meister

von Claus Bastian

Krefeld-Uerdingen.  Der SV Nikar Heidelberg hat mit seinem weiblichen Nachwuchs im Wasserball zum zweiten Mal bei einer deutschen Meisterschaft den zweiten Platz belegt. Zwei Jahre nach den Jüngeren der "U 15" in Bochum hat die B-Jugend im Kreis der Sechser-Endrunde beim dreitägigen Turnier in der Bayer-Traglufthalle am Krefelder Waldsee in Begleitung von einem Dutzend Anhängern die zehnte Meisterschaft dieser Altersklasse ebenfalls mit dem Gewinn der Silbermedaillen abgeschlossen.

Die Nummer eins des Südens musste nach den 15 Spielen der drei Tage unter dem Sextett nur dem erfolgreicheren Titelverteidiger SV Bayer Uerdingen 08 (10:0 / 95:18) den Vortritt in seinem Trainingsbecken lassen und kam als "Vize" auf 8:2 Punkte bei 80:41 Toren. Dahinter lagen Nordmeister Hannoverscher SV (6:4 / 48:42), der Westzweite Hohenlimburger SV (6:4 / 43:59), NRW-Dritte SV Blau-Weiß Bochum (2:8 / 43:86) und Ostmeister SG Neukölln Berlin mit 0:10 Punkten und 21:84 Toren.

Zunächst lief es aus Nikarsicht an den ersten beiden Tagen optimal mit den Siegen gegen Hannover (13:8), Berlin (5:4) und dem stolzen 29:6 in der torreichsten Partie gegen Bochum. Dann wurde am Schlusstag zunächst der Vorjahresdritte Hohenlimburger SV beim 20:10 ebenfalls klar bezwungen, aber Torjägerin Sina van der Bosch im dritten Spielviertel mit einer überharten "Rolle" als Ausschluss bestraft. Damit konnte die Trainertochter in der entscheidenden Partie um den Turniersieg beim Duell gegen die punktgleichen Gastgeberinnen nicht mitwirken, womit es zu unvermeidlichen Niederlage mit 3:13 Toren kam.

Ihre Spiele am Niederrhein bestritten die badischen Gäste mit Torfrau Jannika Doulis, Siri Strittmatter (3 Tore), Anne Reuter (16), Mara Ruhnau (1), Sina van der Bosch (24), Alexandra Uber (2), Alicia Schirmer, Luise Zimmermann (23), Nadja Kreis (8) und Sarah Charisis (1). Trainer Dr. Kai van der Bosch, der Renate Ruhnau und Ligaspielerin Laura Brager an seiner Seite hatte, zeigte sich rundum zufrieden über den nationalen Erfolg seiner Mädels: "Wir haben unser Soll erfüllt, mehr war auch gegen Bayer nicht drin. Schade, dass wir in diesem Spiel nicht die Besten aufbieten konnten. Zumindest ein besseres Ergebnis wäre möglich gewesen."

Immerhin erhielt Sina van der Bosch von den vier zusätzlichen Auszeichnungen bei den Ehrungen die der besten Turnierspielerin. Und in der Spitzengruppe der 48 Werferinnen in der Torschützenliste landete die Trainertochter mit 24 auf Platz drei vor ihrer Mitspielerin Luise Zimmermann, die es auf 23 brachte.


09.09.08

Aufbruchstimmung beim SSV Esslingen

Mannschaft mit verändertem Gesicht freut sich auf die neue Saison

von Axel Hänchen

Esslingen - Das Training hat begonnen, die neue Bundesliga-Saison steht vor der Tür. Der SSV Esslingen wird mit einer veränderten und sehr jungen Mannschaft an den Start gehen. Die grundlegende Zielsetzung wird sich nicht ändern, Kontinuität und Nachhaltigkeit werden groß geschrieben.

Heiko Nossek war der erste, der dem SSVE mitteilte, nach nur einer Saison am Neckar den Verein wieder zu verlassen. Das Angebot aus Italien, der wohl besten Liga der Welt, war dann doch zu verlockend. Dort wird er beim Vorjahresfünften RN Sori, einem kleinen Ort nahe Genua, an den Start gehen. Der zweite Abgang war für die Verantwortlichen des SSVE dann doch überraschender: Nationalspieler Florian Naroska erlag schließlich dem Werben von Hagen Stamm, Nationaltrainer und Präsident von Rekordmeister Spandau 04 in Personalunion und wird in die Hauptstadt wechseln. Torhüter Robert Kovacs wechselt in die zweite Liga zum SV Ludwigsburg, das Eigengewächs Milo Aleksic enttäuschte mit einer kurzfristigen Absage kurz vor Ende der Wechselfrist. Fest stand bereits, dass Peter Ambrus und Janos Oszvald ihre langjährigen Karrieren beenden werden und Michael Müller einen längeren Studienaufenthalt in Australien anstrebt. Die Nachricht von Steffen Dierolfs plötzlichen Olympia-Aus war dann ein weiterer Schock. Ein angeborener Herzfehler zwingt den Nationalspieler dazu, sich in den kommenden Wochen einer Herzoperation zu unterziehen. Der SSV Esslingen wünscht ihm hierzu das Beste und eine schnelle Genesung.

Durch diese zahlreichen Abgänge und Ausfälle war der SSVE natürlich gezwungen, trotz der guten Jugendarbeit der vergangenen Jahre, sich nach neuen Spielern umzuschauen, zumal alle Abgänge zum Stammpersonal des Bronzemedaillengewinners der vergangenen Saison gehörten.

Doch auch hier folgten die Verantwortlichen ihrer Vorgabe, in Zukunft voll auf die Jugend zu setzen. So wurde unter anderem der 17jährige Mike Troll vom SSV Freiburg verpflichtet. Der Jugendnationalspieler besucht nun das Sportinternat des Olympiastützpunktes Stuttgart und bringt laut SSVE-Trainer Patrick Weissinger „alles mit, was einen guten Wasserballer ausmacht." In der vergangenen Saison war er Stütze des Zweitligateams der Breisgauer und er soll nun im Training behutsam wie die anderen Jugendspieler an das Bundesliganiveau herangeführt werden. Auch Zugang Martin Goerge ist Jugendnationalspieler. Der Linkshänder wechselt vom Zweitligisten WSV Ludwigshafen zum SSVE. Dritter im Bunde der jungen und talentierten Neuzugänge ist der ebenfalls 17jährige Timo Sona. Auch er besitzt bereits Zweitligaerfahrung, schließlich erzielte der äußerst schnelle und bewegliche Spieler in der vergangenen Saison für die SGW Leimen/Mannheim 58 Tore und war somit drittbester Torschütze der 2. Liga Süd. Jedoch war den Verantwortlichen beim SSVE auch schnell klar, dass es eine reine Jugendmannschaft in der ersten Bundesliga sehr schwer haben wird, weshalb man sich zusätzlich mit erfahrenen Spielern verstärkte. Mit Predrag Spasojevic kommt der langjährige dritte Nationaltorhüter der starken serbischen Nationalmannschaft. Der 32jährige wird den kubanischen Torhüter Ernesto Priol Bicet ersetzen, der zwar weiterhin trainiert, aber aus beruflichen Gründen nicht mehr häufig eingesetzt werden kann. Von der Erfahrung der beiden sollen die Nachwuchstorleute Oliver Beichter (17) und Moritz Baum (16) profitieren und an die Bundesliga herangeführt werden. Mit einem weiteren Serben, einem erfahrenen Allroundspieler laufen noch die Verhandlungsgespräche, die in den nächsten Tagen abgeschlossen sein sollten. Aus der zweiten Mannschaft des SSV Esslingen wird der Mexikaner und Centerspieler Victor Sanchez in die erste Mannschaft aufrücken. Und noch ein weiterer Spieler mit großer nationaler und internationaler Erfahrung wird die Mannschaft verstärken: Trainer Patrick Weissinger hat sich entschieden, seine Erfahrung nicht nur am Beckenrand, sondern auch im Becken mit seiner jungen Mannschaft zu teilen. Der 35jährige wird wie in den vergangenen Jahren gemeinsam mit Robert Bleich das Team leiten, allerdings muss der bisherige Co-Trainer die Mannschaft während der Spiele nun allein coachen. „Aufgrund der Lage, dass uns viele erfahrene Spieler verlassen haben, wir aber aus einer guten Jugendarbeit heraus aufbauen können, war es für mich keine Frage, die junge Mannschaft zu unterstützen. Ich fühle mich fit und habe viel Spaß", verbreitet der Olympiateilnehmer von 2004 Optimismus. Seit das Training am 1. September wieder begonnen hat, ist dieser Optimismus im Vereinsbad zu spüren, schließlich rücken aus der eigenen Jugend neben dem bereits genannten Torhüter Moritz Baum auch so talentierte Nachwuchsspieler wie Fabian Bader, Robin Finkes, Marius Kittel und Aleksandar Suf zusätzlich zu den bereits in der vergangenen Saison eingesetzten Jugendspielern Oliver Beichter, Lars Blankenhorn und Hannes Glaser (Teilnehmer der Jugend-Europameisterschaft 2008 in Belgrad) nach. Ein Großteil dieser Jugendspieler wird sich allerdings erst einmal in der zweiten Mannschaft des SSVE in der Oberliga (dritthöchste Spielklasse) beweisen müssen, um sich für das DWL-Team zu empfehlen.

Neben diesen Neuzugängen wird das Gerüst der Mannschaft aus den erfahrenen Erstligaspielern und Bronzemedaillengewinnern der vergangenen beiden Jahre Robert Roth, Robert Grohe, Bastian Lehmann, Robert Berghoff, Marcel Schuhmann und nicht zuletzt Hannes Rothfuß bestehen, der sich derzeit mit der Juniorennationalmannschaft bei der Europameisterschaft in Istanbul befindet.

Die vergangenen Wochen seit dem Gewinn der Bronzemedaille bescherten dem SSVE wahrlich einen großen Umbruch, der das Mannschaftsgebilde grundlegend veränderte. Jedoch ist von Resignation nichts zu spüren, vielmehr rückt man beim Bundesligisten nun enger zusammen und ist froh, sich auf die gute Jugendarbeit stützen zu können. Für die Zukunft war dieser Schritt sowieso geplant, jetzt heisst es umso mehr, diesen eingeschlagenen Weg konsequent weiter zu gehen. Drei süddeutsche Jugend-Meisterschaften in dieser Saison sprechen eine eindeutige Sprache. Diesen Jugendlichen wird jetzt die Möglichkeit geboten, sich für die höheren Aufgaben zu empfehlen.

Leistungsmäßig wird die neue Mannschaft nicht an die der vergangenen beiden Jahre heranreichen, da machen sich die SSVE-Verantwortlichen keine falschen Hoffnungen. Daher war der Verzicht auf den Europapokal auch nur folgerichtig: in der derzeitigen Situation käme es für die junge Mannschaft einfach noch zu früh, deutliche Niederlagen und ein hoher finanzieller Aufwand stünden einem nur geringen sportlichen Nutzen gegenüber. Vorrangig wird es dem SSVE in der kommenden Saison nun darum gehen, den Klassenerhalt zu sichern und eine Mannschaft um die Jugend aufzubauen, mit der man die folgenden Jahre angehen kann.

Los geht es am 1. November um 16 Uhr im Untertürkheimer Inselbad gegen Aegir Uerdingen, einen Tag später dann an gleicher Stelle das Duell gegen den SV Krefeld (13 Uhr). Am 22. November trifft der SSVE zuhause auf W98/Waspo Hannover, zwischen diesen Terminen werden die Auswärtspartien des SSVE in dieser Vierer-Vorrundengruppe stattfinden. Von Beginn an geht es also gleich um alles, weshalb der SSVE auch in der neuen Saison auf die Unterstützung seiner tollen Fans baut. Um die Saison gebührend zu eröffnen, lädt die erste Mannschaft des SSVE am 4. Oktober zur „Night of Waterpolo", wo sie sich der Presse, Interessierten und natürlich ihren treuen Fans im Vereinsheim des SSV Esslingen auf der Neckarinsel präsentieren wird.


08.09.08

Nikar-Mädels mit B-Jugend um DM-Titel

Bundesligist mit "U 17" gegen fünf Mitbewerber am Niederrhein

von Claus Bastian

Krefeld.  Der SV Nikar Heidelberg als einziger Frauen-Bundesligist des Südens im Wasserball ist in diesem Jahr zum dritten Mal in Folge beim Nachwuchs an einer deutschen Meisterschaft beteiligt und erstmals in zwei Altersklassen. Zunächst ist von Freitag bis Sonntag die weibliche B-Jugend bei der Sechser-Endrunde um den zehnten DM-Titel der "U 17" in Krefeld im Wasser, ehe zwei Wochen später erstmals eine mit der A-Jugend in Berlin an der Reihe ist.

In seinem Tragluft-Hallenbad am Krefelder Waldsee richtet der Vorjahresmeister SV Bayer Uerdingen 08 im Rahmen seines 100. Jubiläumsjahres das Turnier mit 15 Spielen der B-Jugendlichen aus. Der Vorjahresvierte vom Neckar trifft am ersten Tag zunächst auf Nordmeister Hannoverscher SV 1892. Am Samstag stehen die Spiele gegen die starken Berlinerinnen von Ostmeister SG Neukölln und den Westdritten SV Blau-Weiß Bochum auf dem Programm der Nikarmädels. Der Sonntag bringt die Begegnungen mit dem Westzweiten Hohenlimburger SV und als Turnierfinale die Partie gegen die Einheimischen aus der Hochburg am Niederrhein.

Nikartrainer Dr. Kai van der Bosch, der Ligaspielerin Laura Brager als Assistentin und Renate Ruhnau in der Rolle der Betreuerin mit sich auf der Bank hat, meldete ein zehnköpfiges Aufgebot für die fünf Spiele. Es umfasst die sieben 17-jährigen Jannika Doulis (Torfrau), Siri Strittmatter, Anne Reuter, Mara Ruhnau, Alicia Schirmer, Luise Zimmermann und Nadja Kreis sowie die ein Jahr jüngeren Sina van der Bosch, Alexandra Uber und Sarah Charisis. Von ihnen gehörten Doulis, Reuter und Zimmermann Anfang August zum deutschen Aufgebot bei der Jugend-Europameisterschaft in Ungarn.


03.09.08

Sonja Kuhnle sagt Wasserball-Bundesliga ade

Schnellste Nikarspielerin hört nach zehn Jahren ganz oben auf

von Claus Bastian

Die Frauen des SV Nikar Heidelberg müssen in der anstehenden elften Saison der Wasserball-Bundesliga auf ihre Stütze Sonja Kunhle verzichten, die seit Einführung dieser Spielklasse ein Jahrzehnt lang als Stammspielerin immer unersetzlich war. Die 32-jährige staatlich geprüfte Erzieherin, die seit elf Jahren als Gruppenleiterin bei den Behinderten-Werkstätten in Sandhausen arbeitet, vermisste zuletzt in den eigenen Reihen den unbedingten Einsatz und Trainingsfleiß jüngerer Spielerinnen und denkt zudem über kurz oder lang an Familienplanung.

Sportliche Wiege der vielseitigen Schwimmerin war der SK Neptun Leimen mit seinem Trainer Wolfgang Koubek und Manfred Kuhnle weihte seine jüngere Schwester in die Geheimnisse des Wasserballspiels ein. Da beim SNL keine Mannschaft ausgebaut werden konnte, traten Sonja Kuhnle sowie die heute noch aktiven Christina Kreutz, Anja Tinelli-Kaprolat, Cornelia Diener und Nadine Leja-Körper dem SV Nikar bei und machten den Heidelberger Verein zum einzigen Bundesligisten der Region. Sportliche Höhepunkte für Sonja Kuhnle wurden die Turniere im Europacup der Pokalsieger 2003 aufgrund von Platz drei in der Bundesliga.


25.08.08

Raphael Henning muss fünfmal pausieren

Nachspiel für unsportliches Verhalten im Spiel gegen Friedberg

von Claus Bastian

Wasserballer Raphael Henning (18) vom Zweitligisten SSV Freiburg wird seiner Mannschaft am Beginn der neuen Saison im November beim Pokalstart und in vier Punktspielen nicht zur Verfügung stehen. Grund ist eine Sperre für fünf Spiele wegen Hennings Vergehen gegen die Sportdisziplin beim Ausklang der letzten Saison in der Begegnung mit dem VfB Friedberg. Möglich Sanktionen gegen weitere Freiburger Spieler rund um deren Verhalten gegenüber Schiedsrichter Jörg Romeike (Oberursel) wurden vom Rundenleiter Ralf Müller (Schwenningen) nicht verhängt.


21.08.08

Aus in der Vorrunde

Hört Stamm nach Olympia auf?

PEKING (dpa). Nach dem Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft im Kampf um die Medaillen des olympischen Wasserballturniers lässt der Bundestrainer Hagen Stamm seine persönliche Zukunft offen. "Ich werde vier Wochen ins Land gehen lassen und dann weitersehen", sagte der 48-Jährige nach dem 7:8 (2:3, 1:2, 2:2, 2:1) gestern gegen die USA im Yingdong-Natatorium von Peking. Stamms Vertrag läuft nach Olympia aus.

"Ich hoffe, dass er weitermacht", sagte der fünffache Torschütze Heiko Nossek vom SSV Esslingen, der nach der dritten Niederlage im entscheidenden fünften Vorrundenspiel fertig mit sich und der Welt war: "Meine Enttäuschung ist groß. Jetzt geht es nur noch um die goldene Blumenvase. "Platz vier in der Gruppe B führt zwangsläufig zum Rückschlag für Deutschland: Vor vier Jahren in Athen kehrte die Auswahl mit Rang fünf in die Weltklasse zurück, jetzt spielt der WM-Achte von 2007 um die Ränge sieben bis zehn. Stamms Reaktion auf die knappe Niederlage gegen den Weltligazweiten USA war wie häufig in solchen Situationen: Er wollte seine Schützlinge moralisch aufbauen. "Ich werde die Jungs erst mal zum Biertrinken schicken. Sie sollen die Köpfe freibekommen und sich erst dann auf das erste Platzierungsspiel am Freitag konzentrieren." Nossek gab dafür die Marschroute vor: "Wir wollen jetzt das Bestmögliche rausholen. Insgeheim hatten wir mit dem Halbfinale geliebäugelt. Es geht nicht, dass nur einer trifft."

Außer dem 26-jährigen Nossek waren lediglich Thomas Schertwitis (Kasan/Russland), Moritz Oeler vom deutschen Meister Spandau 04 Berlin und der Duisburger Tobias Kreuzmann erfolgreich. Nach einem 2:5-Rückstand glich Deutschland zwar noch aus, doch spätestens mit dem 6:8 durch Adam Wright war die Partie entschieden und die Medaillenrunde verpasst. Selbst der nicht gegebene Ausgleichstreffer von Schertwitis kurz vor Schluss hätte den Deutschen nichts mehr genützt, weil Deutschland zum Weiterkommen einen Sieg gebraucht hätte.

STOLTERFOHT © 2006 Stuttgarter Zeitung


19.08.08

Lehrstunde für das deutsche Team

Olympia: DSV-Auswahl unterliegt Kroatien mit 5:13

PEKING (dpa). Nach der schlechtesten Turnierleistung suchten die deutschen Wasserballer an der Chinesischen Mauer Zerstreuung, und auf Anordnung von Bundestrainer Hagen Stamm floss dabei auch Alkohol. "Die Spieler haben Ladehemmung. Die sollen mal zusammen ein Bier trinken gehen", sagte der Trainer nach der 5:13 (1:4, 2:3, 1:2, 1:4)-Niederlage gegen den Weltmeister Kroatien.

Der Ausflug sollte die Köpfe der Spieler freimachen für die kommenden schweren Aufgaben. Denn nur, wenn das DSV-Team seine beiden abschließenden Gruppenspiele gegen Italien am Samstag und am Montag gegen die USA gewinnt, ist der Einzug in die k.o.-Runde möglich. "Jetzt kommen unsere Endspiele", sagte Stamm deshalb.

Die Begegnung mit dem Goldkandidaten Kroatien war keines dieser Finals, Stamm hätte sich trotzdem etwas mehr Engagement von seiner müde wirkenden Truppe gewünscht. Vor allem im Angriff enttäuschte der Fünfte der Spiele von Athen 2004, nur jeder fünfte der 25 Versuche landete im Tor. Nur im zweiten Viertel kam etwas Spannung auf. Marko Savic und Marc Politze brachten Deutschland auf 2:4 und 3:5 heran, doch dann legten die Kroaten einen Zwischenspurt hin und das Spiel war entschieden.

STOLTERFOHT © 2006 Stuttgarter Zeitung


18.08.08

Schlecht gespielt, knapp gewonnen

Olympia: DSV-Auswahl besiegt China mit 6:5

PEKING (dpa). Die deutschen Wasserballer haben sich zum ersten Sieg gezittert, aber der Bundestrainer Hagen Stamm reagierte stinksauer. "Das war ein grottenschlechtes Spiel, und nun bin ich überglücklich, dass wir dieses schlechte Spiel auch noch gewonnen haben", sagte der 48 Jahre alte Berliner nach dem 6:5 (0:2, 5:2, 0:0, 1:1) gegen China. "Von dem, was wir uns vorgenommen hatten, haben wir höchstens 20 Prozent umgesetzt. Das war Aufbauhilfe für Chinas Wasserballsport", meinte der Coach nach dem knappen Sieg.

Zwei Tage nach der 7:11-Niederlage gegen Serbien blieb das Team des Deutschen Schwimm-Verbandes in einem Duell der vergebenen Chancen deutlich unter seinen Möglichkeiten. Gleich die ersten fünf Wurfversuche schlugen fehl und der Außenseiter China lag plötzlich 2:0 vorn. Zwar gelang im zweiten Viertel die Wende, und die Stammtruppe lag knapp vorn (5:4), doch gezittert werden musste bis zum Schluss. "Das war nicht gut, wir haben uns es selbst schwer gemacht", sagte der Torschütze Moritz Oeler.

SCHUMACHER © 2006 Stuttgarter Zeitung


18.08.08

Kampfansage an die Konkurrenz

Olympia: DSV-Auswahl unterliegt Serbien mit 7:11

PEKING (dpa). Deutschlands Wasserballer haben einen Paukenschlag gegen den Goldkandidaten Serbien verpasst - trotzdem richtete Hagen Stamm nach dem 7:11 (3:1, 2:5, 2:2, 0:3) gegen den ehemaligen Weltmeister eine Kampfansage an die weiteren Gegner. "Alle sind gewarnt. Wir waren sehr nahe dran, eine Sensation zu schaffen. Die Jungs sind über sich hinausgewachsen", erklärte der Bundestrainer. Bis ins Schlussviertel durfte das deutsche Team auf den ersten Sieg gegen Serbien hoffen, erst dann verließen den Kapitän Sören Mackeben und seine Mitstreiter Kraft und Schussglück. Der Berliner traf wie Marc Politze zweimal, außerdem trafen noch ihre Spandauer Vereinskollegen Marko Savic und Andreas Schlotterbeck sowie der Esslinger Florian Naroska. Matchwinner war Serbiens Center Dusko Pijetlovic mit vier Toren.

"Wir waren selbst überrascht, als wir geführt haben", sagte Naroska. Über 3:1, 5:4 bis hin zum 7:8 nach dem dritten Viertel ärgerte der Olympiafünfte von Athen 2004 den Favoriten, was Stamm sichtbar mit Stolz erfüllte: "Wenn man vor vier Wochen bei der Europameisterschaft noch mit 5:17 gegen die Serben untergeht und sich blamiert, macht so ein Ergebnis meiner Hobbytruppe gegen deren Millionärsmannschaft Mut." Der 48-jährige Stamm war bei der letzten deutschen Olympiamedaille (Bronze) bei den Spielen in Los Angeles 1984 noch selbst als Spieler dabei. An Edelmetall glaubt in Peking keiner, Ziel ist der erneute Sprung unter die besten sechs. Dafür ist in der Vorrundengruppe B mindestens Platz drei nötig.

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08.08.08

Die roten Haie wollen wieder zuschnappen

Montenegros Wasserballer zählen nach dem überraschenden EM-Sieg auch bei Olympia zu den Favoriten

Erst seit einem Jahr gehört das junge Montenegro den Mitgliedsstaaten des Internationalen Olympischen Komitees an. Von seinen Wasserballern erwartet die kleine Nation in Peking jedoch schon viel.

von Johannes Scharnbeck

Da hielten selbst die Feierlichkeiten zur Unabhängigkeit nicht mit. Nachdem Montenegros Wasserballer Mitte Juli bei ihrer ersten EM-Teilnahme überhaupt sensationell den Titel gewonnen hatten, jubelten mehr als 10 000 Menschen in der Hauptstadt Podgorica ihren heimkehrenden Helden zu. Das Feuerwerk fiel noch pompöser aus als nach der friedlichen Abspaltung von Serbien vor zwei Jahren, und die ausgelassene Sportparty dauerte auch deutlich länger - insgesamt drei Tage. Schon während des Endspiels hatten Tausende Montenegriner gezeigt, dass Public Viewing auch beim Wasserball bestens funktionieren kann, und das EM-Finale vor dem Rathaus Podgoricas verfolgt.

"Ich kann mir gar nicht vorstellen, was passieren würde, wenn wir auch bei den Olympischen Spielen Gold holen sollten", sagt der Nationaltrainer Petar Porobic. Die roten Haie, wie die montenegrinische Wasserballauswahl genannt wird, bescherten dem jungen Land den ersten prestigeträchtigen Titelgewinn ihrer Geschichte. Und das ausgerechnet nach einem Finalsieg gegen den großen Bruder und Favoriten Serbien. "Der Erfolg wird unserem Volk mehr Selbstvertrauen geben", glaubt Porobic. Nun sind seine Schützlinge aber vor allem die Hoffnungsträger in Peking, denn aus dem Olympiaaufgebot Montenegros haben nur sie Chancen auf eine Medaille.

Neben den 13 Wasserballern gehören zum 19-köpfigen Kader noch ein Schwergewichtsboxer, eine Schwimmerin, ein Sportschütze, ein Judoka und zwei Leichtathleten. "Da von den 205 Teilnehmerländern aber 101 nur mit weniger als zehn Sportlern antreten, können wir mit unserem Aufgebot mehr als zufrieden sein", sagt Dusan Simonovic, der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees Montenegros. "Wir haben die Vorbereitung auf Peking in weniger als einem Jahr geschafft, während andere Nationen vier Jahre Zeit hatten", sagt der Funktionär. Der kleine Adriastaat - auf einer Fläche so groß wie Schleswig-Holstein leben 630 000 Menschen - wurde erst im Juli des vergangenen Jahres in das Internationale Olympische Komitee (IOC) aufgenommen und ist neben Tuvalu damit jüngstes IOC-Mitglied. Vor allem im Sport sehen die Montenegriner nun ihre Chance, aus dem Schatten Serbiens zu treten und in Europa mehr Beachtung zu erlangen. "Die Bedeutung unseres Landes im Sport war nie so gering wie seine Einwohnerzahl oder so klein wie seine Fläche", betont Simonovic, "und das wird auch in Zukunft so bleiben."

Für den hochdekorierten Wasserball-Nationaltrainer Porobic war der EM-Triumph denn auch "der wichtigste Erfolg" seiner Karriere. Dabei hat der 51-Jährige als Coach der Auswahl von Jugoslawien bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney Bronze gewonnen und mit Serbien und Montenegro 2005 den WM-Titel geholt. Doch als die Montenegriner im Mai 2006 bei einem Referendum für die Unabhängigkeit stimmten, kündigte Porobic sofort seinen Vertrag, unterstützte den deutschen Bundestrainer Hagen Stamm noch als Assistent bei der EM 2006 und übernahm danach den Chefposten in seiner Heimat. Fünf Spieler aus dem Weltmeisterteam von 2005 traten von da an ebenfalls für ihr Geburtsland Montenegro an.

Davon zehren die roten Haie noch immer. Porobic kann es dennoch kaum glauben, dass seine Arbeit so schnell Früchte trug: "Wir mussten mit dem Verband bei null anfangen. Wir hatten kein Büro, keine Trainer. Unser Haus war leer." Auch die Spielerauswahl ist nicht groß. Etwa 150 Montenegriner sind aktive Wasserballer, die erste Liga umfasst nur sechs Vereine. Die besten Nationalspieler stehen bei Clubs in Italien, Frankreich, Griechenland und Russland unter Vertrag. "Wir arbeiten aber schon im Jugendbereich äußerst professionell", sagt Porobic, "Wasserball ist an den Schulen fester Bestandteil im Sportunterricht." In Peking gehört Montenegro neben Ungarn, Kroatien und Serbien nun zum Favoritenkreis für die Goldmedaille. Der Trainer dämpft jedoch die Erwartungen: "Es wird sehr schwierig, denn alle werden auf uns schauen." Aber genau das wollten die stolzen roten Haie ja erreichen.

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06.08.08

Das Motto der deutschen Athleten: Athen vergessen

Das DOSB-Team möchte in Peking besser abschneiden als vor vier Jahren

PEKING. Das deutsche Olympiateam will sich in Peking am Ende der Spiele mindestens auf Platz sechs des Medaillenspiegels sehen. Die unbefriedigenden Ergebnisse in Athen vor vier Jahren sollen der Tiefpunkt gewesen sein. Geht es aber wirklich wieder aufwärts?

von Dominik Ignée

Eine Medaille ist schon sicher. Die deutschen Wasserballer treten in Peking mit der Vorgabe an, mal richtig auf den Putz zu hauen. Für echte olympische Ehren wird es nicht ausreichen, dafür aber gilt die Truppe von Bundestrainer Hagen Stamm als feierfest. Damit ist auch klar: es wird vermutlich Gold geben für das Kunststück, den Ballermann nach Peking zu verlegen. Mit einem nicht jugendfreien Hinweis auf einem Plakat offenbarten die Spieler neulich ihrem Trainer, dass sie keine Kinder von Traurigkeit sein wollen im olympischen Dorf. Es ging auf dem Transparent unter anderem um "pralle Bälle", die sie in ihrer Funktion als Wasserballer naturgemäß bevorzugen würden. Hagen Stamm nimmt seiner munteren Gemeinschaft diesen pubertären Rückfall nicht krumm: "Bellende Hunde, die beißen nicht."

Der Ernst des olympischen Lebens findet ganz woanders statt. Dort, wo Michael Vesper über die Ziele der deutschen Athleten in Peking spricht. "Wir bringen eine überzeugende Mannschaft an den Start", sagt der Generalsekretär des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) - ohne zu wissen, ob dieses Team auch tatsächlich überzeugt. Der DOSB-Leistungssportdirektor Bernhard Schwank wird etwas konkreter und wagt sich sogar an eine Prognose heran. "Das Ziel ist Minimum der sechste Platz im Medaillenspiegel - wie schon in Athen", sagt er. Und: "Wir sind hier, um Leistung zu bringen und erfolgreich zu sein."

Im Nationenvergleich brachte Deutschland seit der Wiedervereinigung Folgendes zustande: Platz drei in Barcelona und Atlanta, Rang fünf in Sydney und Platz sechs in Athen. Die Frage ist nun, ob die Teutonen ihren Sinkflug in Peking beenden? Das geht nur, wenn sich von den 22 Goldhoffnungen auch wirklich die meisten erfüllen. Zur Erinnerung: auch in der Goldauswertung der vergangenen vier Spiele ist der Abwärtstrend gut erkennbar. 33 höchste Auszeichnungen gab es in Barcelona. Danach folgten 22 in Atlanta und je 13 in Sydney und Athen.

Weit vorn auf der Liste möglicher deutscher Olympiasieger stehen die Schwimmerin Britta Steffen, der Turner Fabian Hambüchen und zwei aus der Abteilung Fechten: Britta Heidemann im Degenwettkampf und Peter Joppich in der Kategorie Florett. Die Reiterinnen Isabell Werth (Dressur) und Meredith Michaels-Beerbaum (Springen) gelten sogar als fast sichere "Gold-Bank" - auch den Kanuten Andreas Dittmer führen die Experten auf ihrem Zettel. Einzelgold ist ebenso in den Disziplinen Schießen, Wasserspringen und Triathlon möglich. Sofern alles glatt geht und die Akteure gesund bleiben.

22 Goldstücke lassen sich nach den möglichen Siegen der Individualisten zwar noch nicht errechnen, aber es gibt ja noch das, was Sportler aus Deutschland nach wie vor ausgezeichnet beherrschen: Gold zu gewinnen im Mannschaftsgefüge, einer für alle, alle für einen - dieses System funktioniert auf deutscher Ebene inzwischen am besten. Die Handballer könnten siegen, die Hockeyspieler, auch die Fußballerinnen. Insgesamt, also Silber und Bronze eingerechnet, dürften einer Prognose zufolge 50 bis 60 Medaillen herausspringen für die Farbenkombination Schwarz-Rot-Gold. Für die Nationenwertung sind Silber und Bronze allerdings nicht relevant. Nur Gold zählt für die tatsächliche Platzierung im Tableau.

Nicht sicher ist, wie die Athleten mit den unbefriedigenden Luftverhältnissen zurechtkommen. Ebenso Schwierigkeiten könnte den deutschen Schwimmern der vom DSV verordnete Adidas-Anzug bereiten, den jeder tragen muss, weil der Sportartikelhersteller das DSV-Team offiziell ausrüstet und gut bezahlt. Dabei werden seit Jahresbeginn in Textilien der Marke Speedo fast im Wochenrhythmus neue Weltrekorde aufgestellt. Der DSV-Sportdirektor Örjan Madsen hält die Anzugsdebatte für überbewertet, dennoch hängt er die Messlatte ziemlich tief. "Jeder Finaleinzug ist für uns ein Erfolg. Um eine Medaille zu gewinnen, müssten unsere Sportler über sich hinauswachsen", sagt der Norweger. Allein Britta Steffen wird zugetraut, im Adidas-Kostüm schnell genug zu sein für die Weltspitze. Andere gute deutsche Schwimmer sehen Kritiker durch die Kleiderordnung dagegen um Medaillen gebracht.

Wichtig für die Motivation der insgesamt 436 deutschen Olympiastarter wäre ein gelungener Anfang. Für den könnte bereits morgen in der Schützenhalle von Peking Sonja Pfeilschifter aus Ismaning sorgen.

Die Luftgewehrschützin hatte bei Olympischen Spielen stets Probleme, verpasste die Qualifikation oder schlug sich deutlich unter Wert. "Es hat bislang halt noch nicht gepasst mit mir und Olympia. Beim letzten Mal vor vier Jahren habe ich mir immer eingeredet, dass ich alles locker nehme, aber es war eigentlich nicht so", sagt die nur 1,57 Meter große Pfeilschifter, die in Griechenland nur auf den dürftigen sechsten Platz kam. "Aber diesmal", sagt sie, "ist mein Selbstbewusstsein größer." Die Wasserballer wird es aber kaum interessieren.

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16.07.08

Claus Bastian covered 17 Europeans in 50 years

Malaga press release

Malaga (pps). German journalist Claus Bastian has been at European water polo championships for 50 years covering the events for the German media. The now 78-year-old is also on site in Malaga giving details of the German matches to the German agencies. He covered his first Europeans in 1958 travelling to Budapest on a motorcycle with his wife in the back seat. “After that I only missed the events in Leipzig 1962, Sofia 1985 and Sheffield 1993”, discloses the German who covered 17 European Championships in those 50 years. He certainly is the most senior and experienced journalist in Malaga.


07.07.08

Nossek wechselt in die stärkste Liga der Welt

SSV Esslingen verliert Topscorer / RN Sori neuer Arbeitgeber

von Axel Hänchen

Esslingen - Der SSV Esslingen muss seinen besten Torschützen nach nur einem Jahr wieder ziehen lassen. Heiko Nossek hatte diverse Angebote aus dem Mittelmeerraum. Mit dem Wechsel nach Italien erfüllt sich der Nationalspieler den Traum eines jeden Wasserballers und geht künftig für RN Sori in der Nähe von Genua auf Torejagd.

Der Zeitpunkt des Wechsels ist ein Indikator für die internationale Wertschätzung für Heiko Nossek, schliesslich wird in der italienischen Liga, der Serie A, die Ausländerzahl gerade reduziert: Statt bisher drei dürfen in Zukunft nur noch zwei Ausländer pro Mannschaft aufgestellt sein. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass ihn sein neuer Verein in den höchsten Tönen lobt und ihn als Star des deutschen Wasserballs mit dem „verwüstenden" Schuss vorstellt. Vor allem bei der erfolgreichen Olympiaqualifikation sowie den Vorbereitungsturnieren der vergangenen Wochen war der Nationalspieler den ausländischen Spitzenclubs wohl positiv aufgefallen, so glänzte er etwa mit fünf Treffern beim großartigen 10:9-Sieg über Weltmeister Kroatien ausgerechnet auf der heimischen SSVE-Neckarinsel.

Der 26jährige gebürtige Esslinger wird gemeinsam mit seiner Familie an die ligurische Mittelmeerküste ziehen, nur wenige Kilometer von Genua entfernt. Sein neuer Verein RN Sori belegte in der vergangenen Saison als Aufsteiger vor den Play-offs den fünften Platz, schied dann allerdings im Viertelfinale gegen den Traditionsverein RN Savona aus. Der fünfte Platz bedeutet zugleich die Qualifikation für die LEN-Trophy, den UEFA-Cup des Wasserballs. Ein Aufeinandertreffen mit dem ebenfalls qualifizierten SSV Esslingen wäre also theoretisch möglich.

Für den SSV Esslingen ist der Weggang von Heiko Nossek natürlich ein Verlust, doch jedem war klar, dass wenn das richtige Angebot kommen würde, er nicht zu halten sein würde. Die deutschen Wasserballvereine haben nun einmal nicht die finanziellen Möglichkeiten wie die Clubs in den südeuropäischen Profiligen. Einen Ausnahmeathleten wie ihn durch einen gleichwertigen Spieler zu ersetzen, wird nicht möglich sein. Allerdings hat die Mannschaft des SSV Esslingen durch ihre Geschlossenheit in der Saison 2006/7 auch ohne den Nationalspieler geglänzt und die Bronzemedaille gewonnen. Die Planungen für die neue Saison laufen derzeit auf Hochtouren, verschiedene Verstärkungen sind im Gespräch. Hinzu kommt, dass die gute Jugendarbeit der vergangenen Jahre Früchte trägt. Nach der C- und der B-Jugend gewannen nun auch die A-Jugendlichen des SSVE vergangenes Wochenende den Süddeutschen Meistertitel und kämpfen somit um die Deutsche Meisterschaft.


24.06.08

Floh Moritz und seine beste Saison

Oeler ist Wasserballer des Jahres

von Lukas Eberle

Zwei Monate vor den Olympischen Spielen hat das deutsche Wasserball-Nationalteam beim Viernationenturnier in Stuttgart-Vaihingen den dritten Platz belegt. Die Nachwuchshoffnung der Mannschaft ist der Ex-Stuttgarter Moritz Oeler. "Es ist schön, Rückenwind zu haben", sagt der 22-Jährige.

Als Moritz Oeler nach dem Training im Freibad Rosental in Vaihingen aus dem Wasser steigt, wird sein Andenken an die vergangene Saison sichtbar. Es ist ein rosa Tapeband, das an seiner Körperseite klebt und den Rippenbruch, den sich der 22-Jährige kürzlich zuzog, stabilisieren soll. Doch auch die Verletzung hat den Wasserball-Nationalspieler in diesem Jahr nicht stoppen können. Moritz Oeler wurde mit Spandau 04 deutscher Meister, mit 81 Treffern aktueller Bundesliga-Torschützenkönig und darf sich nun neuerdings auch noch mit dem Titel Wasserballer des Jahres schmücken.

Oeler trocknet sich ab, setzt sich auf einen Plastikstuhl und sagt: "Das war die beste Saison meiner Karriere. Es ist schön, Rückenwind zu haben." Sein Aufstieg führte auch über den SV Cannstatt. In Neustadt an der Weinstraße in Rheinland-Pfalz begann Oeler mit dem Wasserballspielen, ehe er während seines Abiturs zum Erstligisten nach Stuttgart wechselte. "Dort bin ich sportlich ein großes Stück vorangekommen", sagt Oeler. Am Olympiastützpunkt absolvierte er seinen Zivildienst und wurde 2006 mit dem SV deutscher Meister - im Finale besiegte er seinen jetzigen Club aus Spandau. "Das war eine Sensation", erinnert sich Oeler, der durch seine Erfolge mit Cannstatt zum Nationalspieler reifte. "Ich habe mich in Stuttgart sehr wohlgefühlt. Einer meiner Lieblingsplätze war der Palast der Republik. Dort saßen wir abends häufig."

Doch der SV Cannstatt zog sein Team kurz nach dem Titelgewinn wegen fehlender Sponsoren aus der ersten Liga zurück. Moritz Oeler stand vor einer schwierigen Entscheidung: Karriereende oder Hochleistungssport? Im Alter von 20 Jahren entschied sich das junge Talent für den Sport, weil er "Erfolg haben wollte", wie Oeler heute sagt. In Berlin bot sich für ihn die Chance, einerseits für den besten deutschen Wasserballclub Tore zu werfen und andererseits in der Hauptstadt Druck- und Medientechnik zu studieren. "In Spandau läuft es super. Ich habe mich in diesem Team gefestigt", sagt Oeler und fügt hinzu: "Das möchte ich jetzt auch in der Nationalmannschaft schaffen."

Mit 20 Spielern reiste der Bundestrainer Hagen Stamm am Wochenende zum Viernationenturnier nach Vaihingen. Am Ende landete Deutschland auf Platz drei. Die Partien gegen die Slowakei (9:6), Griechenland (11:12) und Kroatien (8:13) dienten dem 48-jährigen Coach zur Vorbereitung auf die Spiele in Peking, bis dahin muss er seinen Kader noch auf 13 Wasserballer reduzieren.

Ob Oeler dann zu den Auserwählten gehört, steht noch nicht fest. Doch der Bundestrainer Hagen Stamm sagt: "Die Chancen, in Peking dabei zu sein, sind für ihn sehr groß." Warum? "Sein Schuss ist eine Waffe." Nach Olympia soll das Team ohnehin verjüngt werden. "Ich setze die Jungen jetzt schon verstärkt ein. Aber auch Moritz muss noch viel lernen", sagt Stamm und spricht das Abwehrverhalten seines Schützlings an. "Da muss er an Erfahrung dazugewinnen und sich cleverer verhalten." Mit 81 Kilogramm bei 188 Zentimeter Körpergröße ist Oeler außerdem einer der Leichtesten im Nationalteam. Stamm nennt ihn auch "den Floh" und wünscht sich bei ihm noch fünf bis zehn Kilogramm mehr auf der Waage.

Bevor auf die deutschen Wasserballer im August in Peking den Höhepunkt des Jahres wartet, spielen sie vom 4. bis 13. Juli in Malaga um die EM. In Peking verteidigt die Mannschaft dann den fünften Platz von den Spielen 2004 in Athen. Doch Stamm drückt auf die Bremse: "Wir wollen unter die besten acht." Auch Moritz Oeler äußert sich bescheiden. "Am Ende ist es wichtig, dass wir mit dem Gefühl heimkehren, alles gegeben zu haben", sagt er und verabschiedet sich. Ein paar Meter neben dem Becken steht ein Fototermin an. Die Nationalspieler sollen sich vor einem Ballon ihres Hauptsponsors postieren - es ist eine Schnellrestaurantkette. Mit diesem Sponsor könnte Moritz Oeler auch bezüglich seiner Gewichtszunahme bald Erfolg haben.

FUCHSI © 2006 Stuttgarter Zeitung


23.06.08

Torjäger Troll wechselt nach Esslingen

SSV Freiburg verliert seinen besten Angreifer

von Claus Bastian

Die Wasserballer des Zweitliga-Absteigers SSV Freiburg müssen in de nächsten Saison ohne ihren zuletzt besten Angreifer Mike Troll auskommen der es in der jüngst beendeten Spielzeit auf 45 Treffer von 172 seiner Mannschaft brachte. Der 17-jährige Jugend-Nationalspieler wechselt aus sportlichen Gründen zum Bundesligisten und diesjährigen Meisterschaftsdritten SSV Esslingen. Betreut wird das Freiburger Eigengewächs am Sportinternat des Olympiastützpunktes Stuttgart und besucht in Esslingen das technische Gymnasium.


19.06.08

Thomas Kick in Schwarz-Rot-Gold

Weidener Eigengewächs bei EM-Qualifikationsturnier in Polen

(prg)  Es ist bereits das zweite Eigengewächs der Wasserballer des Schwimmvereins Weiden, das auf großer internationaler Bühne auf sich aufmerksam macht: Nach Bartek Luczak (EM-Qualifikationsturnier, Europameisterschaft und Weltmeisterschaft der Junioren) schaffte nun auch Thomas Kick nach vielen Lehrgängen und Aussiebungen den Sprung in den 13-Mann-Kader des Deutschen Schwimmverbandes und nahm am Qualifikationsturnier zur Junioren-Europameisterschaft teil. In Gorzów (Polen) schaffte er mit seinem Team durch einen Turniersieg im Sechserfeld bravourös die Teilnahme.

Vor den Augen von Trainer Irek Luczak sowie Bartek Luczak, die sich das Highlight in ihrer Heimatstadt Gorzów nicht entgehen lassen wollten, konnte Thomas fünf Siege in den deutschen Kappen feiern. Nicht selten stand der Zwei-Meter-Mann, der auch in der abgelaufenen Bundesliga-Saison für den SV Weiden eine starke Leistung zeigte, in der Startformation und hatte sehr viele Spielanteile. "Ich kann nur zufrieden mit ihm sein. Er hat solide verteidigt und auch im Angriff seine Treffer gelandet. Ein sehr gelungenes Turnier. Ich bin stolz auf ihn!" so SV-Coach Luczak.

Dieser konnte miterleben wie der Oberpfälzer unter dem Berliner Trainergespann Peter Röhle / Stefan Pieske, unter dem auch Bartek Luczak seine EM und WM bestritt, zu insgesamt sieben Treffern kam und sich am Ende nicht nur über den Turniersieg sondern auch über die Qualifikation für die Junioren-Europameisterschaft in Istanbul im September freuen konnte. Durch Siege gegen Israel (9:4), Moldawien (12:7), Russland (12:5), Polen (8:3) und Frankreich (13:11) konnte der Bundesmannschaft am Ende keiner den Sieg strittig machen.

Für Thomas Kick ist das nächste Ziel somit schon definiert: "Ich will natürlich bei der EM in Istanbul dabei sein. Dafür werde ich jetzt weiter hart trainieren und alles geben, um erneut in der Kreis der 13 Spieler zu kommen!" so Kick. Sollte er sich die persönliche Teilnahme sichern können, trifft er mit "seinem" deutschen Team in der Gruppe D auf die Auswahlmannschaften aus Kroatien, Italien und Großbritannien. SV-Coach Luczak: "Keine leichte Gruppe aber der Auftritt der Mannschaft in Gorzów macht Mut!" Bleibt zu hoffen, dass Mitte September dann auch Thomas Kick wieder seinen Beitrag zum guten Abschneiden der deutschen Auswahl leisten kann.

Starker Auftritt: Thomas Kick


19.06.08

Deutschland besiegt den Weltmeister

Heiko Nossek mit 5 Treffern / 100 Jahre SSV Esslingen

von Axel Hänchen

Esslingen - Tolles Wetter, volles Haus, ein packendes Spiel und strahlende Gesichter nach dem Sieg der deutschen Nationalmannschaft - der SSVE präsentierte seinen Gästen zum 100. Vereinsjubiläum eine rundum gelungene Veranstaltung. Auch das Promi-Team um Mannschaftskapitän und 1. Bürgermeister der Stadt Esslingen Wilfried Wallbrecht konnte bei der Begrüßung nach dem Länderspiel durch Oberbürgermeister Dr. Jürgen Zieger wieder lachen, hatten sie doch zuvor mit 2:8 gegen die SSVE-Damen verloren und erstmals Bekanntschaft mit der anstrengenden Sportart gemacht.

Deutschland gegen Kroatien. Nicht nur die Paarung gab es unlängst schon bei der Fußball-EM in Österreich und der Schweiz, auch die Stimmung auf der Neckarinsel war EM-reif. Für dieses internationale Flair sorgten neben der deutschen Fangemeinde auch die zahlreich erschienenen kroatischen Anhänger. Und als ob es noch nötig gewesen wäre, die Stimmung weiter anzuheizen, erzielte ausgerechnet SSVE-Spieler Florian Naroska nach dreieinhalb Minuten den 1:0-Führungstreffer. Ein packendes Spiel entwickelte sich in der Folgezeit, bis zur Halbzeitpause konnte sich keines der beiden Teams entscheidend absetzen. Zu Beginn des dritten Spielabschnittes konnte die kroatische Nationalmannschaft zunächst zum 4:4 ausgleichen, bevor Deutschland mit einem Zwischenspurt auf 7:4 davonzog. Doch das kroatische Team kämpfte sich zurück ins Spiel, sodass es mit 7:6 in das letzte Viertel ging. DSV-Trainer Hagen Stamm wechselte viel durch und gab auch den jüngeren Spielern viel Einsatzzeiten. So bekam im letzten Abschnitt für den gewohnt starken Torhüter Alexander Tchigir der zweite Torwart Tim-Ole Fischer die Chance, sich auszuzeichnen. Doch speziell in diesem letzten Spielviertel stand Lokalmatador Heiko Nossek im Rampenlicht, schließlich erzielte er hier drei seiner insgesamt fünf Tore und schoss Deutschland mit seinem letzten Treffer 25 Sekunden vor der Schlusssirene somit zum unerwarteten Sieg über den Weltmeister von Melbourne 2007. „Die Kroaten haben noch einiges draufzulegen", war sich der 26 Jährige bewusst, doch bevor er sich sichtlich zufrieden unter sein heimisches Publikum mischte, merkte er noch launig an: „Wir aber auch!".

Man darf diesen Sieg in einem Test-Länderspiel natürlich nicht überbewerten, aber gegen den Weltmeister zu gewinnen ist schon schön", wusste auch Steffen Dierolf, der dritte Esslinger im Dienste der Nationalmannschaft, das Ergebnis richtig einzuordnen. Das Wissen, an einem guten Tag auch gegen Topteams bestehen zu können, gibt der deutschen Mannschaft aber mit Sicherheit Mut für die nahenden großen Aufgaben. Nach der EM im spanischen Malaga steht mit den olympischen Spielen in Peking das absolute Highlight für einen Wasserballer auf dem Programm.

Doch zunächst geht es für die deutschen Nationalspieler hier in der Region weiter. Beim Vier-Nationen-Turnier von Freitag bis Sonntag in Stuttgart-Vaihingen trifft die Nationalmannschaft auf die Teams aus der Slowakei, Griechenland und erneut Kroatien.

Doch auch beim SSV Esslingen geht es nahtlos mit sportlichen Highlights an den kommenden zwei Wochenenden weiter: Jeweils sechs Mannschaften werden auf der Neckarinsel um den süddeutschen Meistertitel kämpfen, zunächst die C-Jugend, eine Woche später die B-Jugend, beide mit Chancen auf den Titel.


18.06.08

Florian Naroska - eine Karriere im Zeitraffer

Innerhalb von vier Jahren aus der zweiten Liga in den Olympiakader gespielt

von Matthias M. Schmid

STUTTGART.  In Esslingen trifft die Wasserball-Nationalmannschaft morgen (19 Uhr) auf Weltmeister Kroatien. Florian Naroska, der auf eine ungewöhnliche Karriere blickt, ist im deutschen Team eine feste Größe geworden.

Die Lehre des Buddha stellt den Menschen immer in seine eigene Verantwortung. Diese Lektion hat Florian Naroska gleich zu Beginn erfahren müssen. Leidvoll. Nur ein paar kleinere Zeichen der Buddhistischen Lehre sollten fortan seinen Rücken zieren. Das war sein Ansinnen, als er den Tatooladen vor sechs Jahren betrat. Doch als er sich hinterher das Kunstwerk ansah, sei er erschrocken, wie Naroska heute sagt. Sie reichten vom Hals- bis zum Lendenwirbel. So hat er sich seine Brandmale eigentlich nicht vorgestellt.

Es ist aber die einzige Extravaganz, die sich der 26-jährige Wasserballer des Erstligisten SSV Esslingen leistet. Ansonsten scheint er in sich zu ruhen, glücklich und eins mit der Welt zu sein. "Der Buddhismus ist der Glaube, mit dem ich mich am meisten identifizieren kann", sagt Florian Naroska. Praktizierender Buddhist sei er aber keiner, da fehle ihm als Profisportler die Zeit dazu, sagt er. "Aber die wesentlichen Merkmale und Übungen wie Meditation und tiefe Einsicht dieses spirituellen Weges zu Harmonie und Glück würden das Leben erleichtern", bekennt Florian Naroska, der sich nichts aus Macht oder persönlichen Eitelkeiten macht. Naroska macht sich nur etwas aus Wasserball.

"Er ist körperlich sehr robust und kräftig, tritt außerhalb des Beckens sehr bescheiden auf und stellt sich immer in den Dienst der Mannschaft", sagt sein Teamkollege Steffen Dierolf. Der Sportsoldat Naroska nimmt sein Schicksal, wie es kommt. Das ist, was ihn stark macht. Und es ist zugleich, was ihn schwach macht. Vor vier Jahren verschwendete der 1,98 große Modellathlet noch keinen Gedanken an eine mögliche Olympiateilnahme im Jahre 2008. Im Gegenteil: er schuftete als Zimmererlehrling acht Stunden täglich auf dem Bau, ging nach getanem Tagwerk dreimal abends zum Training des Zweitligisten SV Ludwigsburg und träumte davon, mit seinem Heimatclub in die erste Liga aufzusteigen. Als er dann eines Tages plötzlich das Angebot des SV Cannstatt auf dem Tisch liegen hatte, sagte er erst einmal ab. "Die Bundesliga traute ich mir nicht richtig zu", sagt Naroska. Überreden, fast zu seinem Glück zwingen, mussten ihn die Verantwortlichen des SV Cannstatt, bis Naroska schließlich 2004 die Offerte annahm.

Die Anekdote zeigt, wie wenig Naroska zunächst seinen Fähigkeiten vertraute. Dass aber selbst dem Bundestrainer Hagen Stamm der Name des zweimaligen besten Ligawerfers in Ludwigsburg aufgefallen war, merkte Naroska spätestens, als Stamm ihn nur wenige Wochen nach seinem Erstligadebüt zum Auswahllehrgang einlud. "Es ist schon krass, wie rasant sich meine Laufbahn entwickelt hat", sagt Naroska. Es ist eine Karriere im Zeitraffer: aus der zweiten Liga direkt in die Nationalmannschaft, von dort weiter zur Weltmeisterschaftsteilnahme, Weltliga, Europameisterschaft und schließlich zum Titelgewinn mit Cannstatt - solche rasanten Entwicklungen kommen oft nicht ohne Bruch oder Tiefschläge aus. "Darüber zerbreche ich mir aber nicht den Kopf", sagt Florian Naroska, der in der Nationalmannschaft vornehmlich in der Abwehr eingesetzt wird.

"Er hat sich zu einem der besten Center-Verteidiger der Welt entwickelt", sagt Hagen Stamm vor dem Länderspiel morgen gegen Kroatien in Esslingen. Dem unbedingten Siegeswillen, seiner Unerschrockenheit und der Tatsache, dass er bisweilen über die erträgliche Schmerzgrenze hinausgehen kann, hat es die Nationalmannschaft letztlich zu verdanken, dass sie überhaupt zu Olympia nach Peking reisen darf. Hätte Florian Naroska nicht den letzten Wurf der Italiener im entscheidenden Qualifikationsspiel abgewehrt, stellte jetzt wohl nur die Europameisterschaft den Saisonhöhepunkt in diesem Jahr dar. "Nach dem Schlag gegen den Unterleib zehn Sekunden vor dem Ende wären die meisten heulend an den Beckenrand geschwommen", sagt der Kollege Dierolf.

Man würde Naroska aber unrecht tun, ihn nur auf den reinen Abwehrspezialisten zu reduzieren. Das ist er nicht. "Er hat sich technisch enorm verbessert", sagt Stamm. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sein Namen immer häufiger in Zusammenhang mit Toren fällt. "Durch den Wechsel von Cannstatt nach Esslingen habe ich noch mal einen Sprung gemacht, weil ich in Esslingen als Nationalspieler lernen musste, Verantwortung zu übernehmen", sagt Naroska.

Diese Erfahrung soll nun nicht nur seiner Karriere in der Nationalmannschaft, sondern auch seinem Konto guttun. Naroska träumt davon, dass er in einer der ausländischen Profiligen irgendwann einmal nicht länger für, sondern auch vom seinem Sport, seiner Leidenschaft leben kann. Nepal oder Indien kommen dabei nicht in Betracht.  Wasserball ist dort nicht angesagt. Den buddhistischen Ursprüngen will sich Florian Naroska erst nach dem Karriereende widmen.

SCHMIDM

© 2006 Stuttgarter Zeitung


15.06.08

SV Weiden mit kompletter Ausbeute

Alle Titel in Bayern an den Schwimmverein

(prg)  Nach den C-, B- und A-Jugend Mannschaften holten auch die D-Jugendlichen und die zweite Mannschaft des Schwimmvereins Weiden die Meistertitel der Bayerischen Meisterschaften 2008. Damit gewinnen die Oberpfälzer zum ersten Mal in der Geschichte die Vorherrschaft in Bayern und im ewigen Titelduell mit dem Traditionsclub SV Würzburg 05.

Am vergangenen Samstag reiste die Bundesligareserve des Schwimmvereines mit der zweiten Mannschaft nach Fürstenfeldbruck zum vorentscheidenden Spiel um den Meistertitel in der Oberliga Bayern gegen die Wasser-Ratten. Anfangs gestaltete sich die Begegnung noch relativ ausgeglichen, die Teams gingen mit 4:4 in die erste Pause. Doch schon im zweiten Abschnitt spielten die Gäste aus Weiden ihre schwimmerische Überlegenheit aus und gingen mit 8:5 zur Halbzeitpause. Auch in Abschnitten drei und vier schafften es die Hausherren nicht, das Blatt zu wenden und sahen als Folge mit 1:4 und 0:3 auch die letzten Hoffnungen auf ein Erfolg in diesem Spiel und damit die letzte Titelchance davon „schwimmen“. Auch die harte Gangart der Brucker erwies sich als kein probates Mittel gegen die Jugend aus der Max-Reger-Stadt, unbeeindruckt spielten die Wodarz-Schützlinge das Ding nach Hause und gewannen schließlich verdient mit 15:6 Toren.

Das Ärgerliche am Rande: beim Versuch einen Torschuss zu blocken, erlitt Johannes Kellner einen Nasenbruch und wird für die nächsten Wochen (unter anderen auch die Süddeutsche A-Jugend Meisterschaft) wohl ausfallen.

WaRa Fürstenfeldbruck – SV Weiden II: 6:15 (4:4, 1:4, 1:4, 0:3)

SV Weiden: Julian Wirth, Michael Trottmann, Simon Fijalkowski (3 Treffer), Thomas Ingel (5), Stefan Kick (1), Klaus Bronold, Hermann Groz, Thomas Kick (3), Serkan Dogdu (3), Johannes Kellner, Kilian Müller und Thomas Konrad

Mit einer erdrückend besseren Tordifferenz (+48 Tore gegenüber Fürstenfeldbruck) stiegen die Oberpfälzer als Favorit zu ihrem letzten Oberligaspiel gegen die SG Stadtwerke München am Sonntag gleich wieder ins Wasser. Wenig überzeugend verhielten sich die Tabellenführer im vereinseigenem Schätzlerbad. Die Gäste aus München versuchten vom Anfang an das Spiel langsam zu gestalten und räumten den schwimmstarken Weidener keine Konterchancen ein. Das gelang über weite Spielphasen, damit blieb das Spiel offen. Mühsam erkämpften sich die Hausherren die 2:1 Führung zur ersten Pause, erhöhten sie noch auf magere 4:2 zur Halbzeit, eher die Münchener zu ihrer Aufholjagd ansetzten, das dritte Viertel mit 3:1 gewannen und tatsächlich zum 5:5 zur letzten Pause ausglichen. Ein sehr emotionsreiches Schlussviertel brachte zuerst die scheinbare 7:5 Vorentscheidung durch den Doppelpack des angeschlagenen Hermann Groz, doch die Landeshauptstädter antworteten schnell mit einem Anschlusstreffer des Centers Markus Hörwick. Die Weidener vergaben drei Überzahlen in folge und ließen 33 Sekunden vor Schluss noch den Ausgleichstreffer durch Alexander Kessel zu. Im letzten Angriff der Partie setzte sich Center Serkan Dogdu in einem Zweikampf durch und schoss, doch der Ball blieb auf der Torlinie liegen. Der Versuch des Nachschusses wurde regelwidrig durch den gegnerischen Torwart verhindert. Die Folge war ein Strafwurf dreizehn Sekunden vor der Schlusssirene. Thomas Ingel verwandelte den Strafwurf und bescherte seinen Mitspieler doch noch den letzten Sieg im letzten Ligaspiel.

Das Spiel ging mit 8:7 Toren für die SV-ler verdientermaßen aus, doch die Gäste brachten mehr Gegenwehr und Siegswillen als erwartet, umso größer war die Enttäuschung der Münchner direkt nach dem Spiel.

SV Weiden II – SG Stadtwerke München: 8:7 (2:1, 2:1, 1:3, 3:2)

SV Weiden: Julian Wirth und Markus Glass, Michael Trottmann, Simon Fijalkowski, Thomas Ingel (2), Stefan Kick, Klaus Bronold (2), Hermann Groz (2), Thomas, Serkan Dogdu (2), Michael Roßmann, Kilian Müller und Thomas Konrad

Aktuelle Tabelle

  Platz Verein Spiele G U V Tore Differenz Punkte
  1 SV 1921 Weiden II 16 14 1 1 259:116 143 29:3
  2 Wara Fürstenfeldbruck 13 9 1 3 186:111 75 19:7
  3 Stadtwerke München 14 8 0 6 202:122 80 16:12
  4 WB Coburg 14 3 0 11 116:239 -123 6:22
   5 SV Bayreuth 15 1 0 14 84:259 -175 2:28

(Stand: 14.06.08)

Schade, dass die Saison mit so vielen Verletzten für uns endet. Viele Spieler, für die diese Einsätze so wichtig wären und für die wir auch den Aufstieg in Erwägung ziehen, spielten in den letzten Wochen gar nicht oder sehr wenig. Jetzt müssen wir zuerst ein wenig abschalten, dann werden wir alle Optionen prüfen,“ äußert sich Trainer Gerhard Wodarz zur Aufstiegsfrage und zur Verletzungsserie in Reihen seiner Mannschaft.

Mit Markus Glass (4 Wochen Infekterkrankung), Hermann Groz (Krankheit und Handgelenkverletzung), Sebastian Roßmann (Trommelfellriss), Johannes Kellner (Nasenbeinbruch), Stephan Schirdewahn (Infekt) und Alexander Luth (Erkältung) fehlen oder laborieren an ihren Verletzungen gleich sechs Leistungsträger der B- und A-Jugend Mannschaften. Ein Zustand, der den Verantwortlichen in Hinsicht auf folgende Süddeutsche Meisterschaften viele Sorgenfalten bereitet.

Am Sonntag spielten auch die jüngsten Wasserballer des Schwimmvereines um Punkte in der Bayerischen Meisterschaften. Die D-Jugend Mannschaft (U13) um Trainer Alex Schäfer (selbst Bundesligaspieler) landete einen Kantersieg mit 38:0 Toren beim SC Schweinfurt 13 und sicherte sich damit vorzeitig (noch ein Heimspiel gegen Schweinfurt) den Meistertitel und damit die vierte Bayerische Meisterschaft für den Schwimmverein Weiden. Mit dieser Goldmedaille sammelten die Wasserballer in dieser Saison zum ersten Mal in der Geschichte des Schwimmvereins Weiden alle Titel, die in Bayern zu holen sind.


14.06.08

Cannstatt holt die Vergangenheit ein

Zweitliga-Tabellenführer verzichtet auf die Aufstiegsrunde zur Bundesliga

von Matthias A. Schmid

Stuttgart. Die Wasserballer des SV Cannstatt stehen sportlich vor der Rückkehr in die erste Liga. Doch finanziell ist der deutsche Meister von 2006 noch nicht konkurrenzfähig.

In machen Momenten weiß András Fehér selbst nicht mehr, wer er gerade ist: täglich wechselt der Ungar seine Rollen, bisweilen in Sekundenschnelle. Mal ist der 54-jährige Bundestrainer der Frauen Wasserball-Nationalmannschaft, der das Team bei den Europameisterschaften im spanischen Málaga (4. bis 13. Juli) am besten in Medaillennähe führen soll. Im nächsten Moment ist Fehér der Trainer des Zweitligisten SV Cannstatt, der um den Wiederaufstieg in die erste Liga kämpft. Und kurze Zeit später ist er schließlich Coach der Junioren-Nationalmannschaft. "Nach dem Ende der Junioren-EM habe ich momentan aber nur noch zwei Baustellen zu bearbeiten", sagt Fehér erleichtert.

Eine davon erfordert im Moment sein ganzes Engagement, es ist eine Dauerbaustelle, aber auch gleichzeitig seine Herzenssache, keine, bei der in wenigen Wochen das Richtfest gefeiert werden kann. Es ist die Baustelle SV Cannstatt, wo Fehér längst mit der mühevollen Aufbauarbeit begonnen hat. Nachdem die Clubverantwortlichen um den Präsidenten Dieter Junger die Bundesligamannschaft nach dem Meistertitel 2006 aus finanziellen Gründen hatten zurückziehen müssen, verließen alle Nationalspieler fluchtartig den Verein - bis auf den Trainer András Fehér. Es ist nicht so, dass er keine Angebote gehabt hätte. Die halbe Bundesliga wollte ihn verpflichten. Doch er sagte allen ab, trotz zum Teil lukrativer Angebote vom ASC Duisburg oder Bayer Uerdingen - er wollte nach Jahren des Vagabundentums bei seiner Familie in Waiblingen endlich sesshaft werden.

Nun hat András Fehér die Vergangenheit wieder eingeholt. Der SV Cannstatt führt die Tabelle in der zweiten Liga Süd vor der SGW Mannheim/Leimen mit einem Punkt Vorsprung an, einen Spieltag vor dem Saisonende. Morgen steht das letzte Heimspiel (17.30 Uhr, Morbachbad) gegen den Tabellenletzten Ludwigshafen auf dem Programm. Die Meisterschaft hat Cannstatt praktisch sicher, die Teilnahme an der Aufstiegsrunde am 19. und 20. Juli scheint nur Formsache.

Aber will und kann der Schwimmverein Cannstatt überhaupt aufsteigen? Es wird viel geredet in der Liga. Meist hinter vorgehaltener Hand. Die Cannstatter hätten nach wie vor große finanzielle Schwierigkeiten, heißt es da. Ralf Müller, der Spielleiter, wollte es genau wissen und schrieb am vergangenen Montag dem Präsidenten Dieter Junger einen Brief. Der Inhalt? "Ich habe dem Club eine Frist bis nächsten Montag gesetzt", sagt Müller. Bis dahin muss der Club sich nun offiziell erklären, ob er als Meister an der Aufstiegsrunde teilnehmen will oder nicht. An Spekulationen mag sich Ralf Müller nicht beteiligen. Doch nach StZ-Informationen wird die Antwort von Dieter Junger eine eindeutige sein. Der SV Cannstatt verzichtet zugunsten von Leimen auf die Relegationsrunde zur ersten Liga. Offiziell bestätigen wollte Junger diesen Schritt gestern nicht. Nur so viel sagt er: "Der Aufstieg war bei uns eigentlich erst im nächsten Jahr vorgesehen."

Es ist ein offenes Geheimnis, dass die  Wasserballer des SV Cannstatt noch immer nicht im Geld schwimmen und weiter dringend einen Sponsor benötigen. Doch auch der Trainer Fehér betont, dass er von der Entwicklung der Mannschaft überrascht worden sei. Schneller als erwartet, habe die Mannschaft mit ehemaligen Erstligaspielern aus den achtziger und neunziger Jahren wie zum Beispiel Volker Wörn sowie hochbegabten Talenten wie dem 16-jährigen Marvin Thran ein Niveau erreicht, um sportlich wettbewerbsfähig zu sein. "Aber", sagt András Fehér, "die erste Liga käme für die Alten zu spät und für die Jungen zu früh."

Außerdem würden die Relegationsspiele zu einem internen Konflikt führen: zwischen Fehér, dem Frauenbundestrainer, und Fehér, dem Vereinscoach - weil mitten in der Vorbereitung zur Aufstiegsrunde auch die EM im spanischen Málaga beginnt.

© 2006 Stuttgarter Zeitung


12.06.08

Der Wasserball-Weltmeister kommt

Deutschland - Kroatien auf der Neckarinsel

von Axel Hänchen

Esslingen - Der Schwimsportverein Esslingen feiert sein 100-jähriges Jubiläum mit einem sportlichen Highlight: Die deutsche Wasserballnationalmannschaft und der amtierende Weltmeister Kroatien werden am Mittwoch, 18. Juni um 19 Uhr ihre Kräfte im Vereinsfreibad auf der Esslinger Neckarinsel messen.

Deutschland gegen Kroatien - diese Partie gibt es nicht nur bei der Fußball-Europameisterschaft in der Schweiz und in Österreich zu sehen, sondern auch in Esslingen. Diesen absoluten Leckerbissen für Sportfans hat der SSV Esslingen im Jahr seines 100jährigen Bestehens zu bieten. Der Gegner der für Peking qualifizierten deutschen Nationalmannschaft wird mit den Kroaten schließlich kein geringerer als der amtierende Weltmeister sein. Bei den Weltmeisterschaften 2007 in Melbourne schaffte das kroatische Team die Sensation und gewann gegen die bis dato als Favoriten gehandelten Mannschaften aus Serbien im Halbfinale und im Finale nach Verlängerung auch gegen Ungarn. Die Mannschaft um Startrainer Ratko Rudic gehört also zum Besten, was die Wasserballwelt aktuell zu bieten hat. Namen wie beispielsweise die von Torhüter Frano Vican, Center Igor Hinic oder Miho Boškovic lassen bei Wasserballfans das Herz höher schlagen. Doch auch die deutsche Nationalmannschaft muss sich nicht verstecken, denn nach 2004 konnten sich die deutschen Wasserballer auch 2008 eindrucksvoll für die Olympischen Spiele qualifizieren.

Ein ganz besonderer Auftritt wird es mit Sicherheit für drei Esslinger Wasserballer werden. Denn mit Steffen Dierolf, Florian Naroska und Heiko Nossek stehen derzeit gleich drei Spieler des SSVE im Aufgebot der von Hagen Stamm trainierten Nationalmannschaft. Für die drei Esslinger ist es wie für ihre Mannschaftskollegen einer der letzten großen Tests auf dem langen Vorbereitungsweg hin zur Wasserballeuropameisterschaft im spanischen Malaga und den Olympischen Spielen in Peking. Für die Nationalspieler geht es anschließend noch in der Region weiter: Vom 20.-22. Juni findet in Stuttgart-Vaihingen ein Vier-Nationen-Turnier mit den Teams aus Deutschland, Griechenland, Kroatien und der Slowakei statt.

Am Mittwoch, 18. Juni wird es im vereinseigenen Freibad des SSVE auf der Neckarinsel ab 18 Uhr rund gehen. Zunächst wird es ein Spiel der Wasserballdamen des SSVE gegen eine Prominentenmannschaft unter Führung von Mannschaftskapitän und Bürgermeister Wilfried Wallbrecht als `warm-up´ geben. Die „SSVE-Mädels" hoffen auf viele Tore, denn schließlich wird die Stadt Esslingen für jedes geschossene Tor einen gewissen Betrag für die Mannschaftskasse der Jugendwasserballerinnen spenden. Um 19 Uhr erfolgt dann der Anpfiff zum Länderspiel. Nach dem Spiel wird Oberbürgermeister Dr. Jürgen Zieger die beiden Mannschaften willkommen heissen und bei einem sommerlichen `get-to-gether´ auf der Sonnenterrasse des SSVE wird der Abend einen schönen Ausklang finden.

Eintrittskarten für den Wasserballleckerbissen können unter info@ssv-esslingen.de vorbestellt werden.


10.06.08

SSV Esslingen im Fokus des SWR-Fernsehens

Sport am Montag berichtet eine halbe Stunde über den SSVE

von Axel Hänchen

Esslingen - 100 Jahre gibt es den SSV Esslingen bereits - nun widmet sich „unser Drittes" der Geschichte des Wasserballs und des Vereins in der Sendung Sport am Montag. Ausstrahlungstermin im SWR-Fernsehen ist am Montag, 16. Juni, von 18.15 Uhr bis 18.45 Uhr.

Kamerateams begleiteten die Bundesliga-Wasserballer des SSVE immer wieder bei nationalen und internationalen Auftritten in dieser Saison. Doch ein so hohes „Kamera- und Mikrophon-Aufkommen" wie in dieser Woche, wird es wohl auf der Neckarinsel und in der 100jährigen Historie des SSVE noch nicht gegeben haben. Unterschiedliche Teams werden eine Woche des Esslinger Vereins begleiten und in Bildern festhalten.

„Wasserball - Wrestling unter Wasser" wird dann am Montag, 16. Juni ab 18.15 Uhr im SWR-Fernsehen das Ergebnis in einem halbstündigen Bericht zu sehen sein. Das Hauptaugenmerk der Sendung wird nicht auf der Berichterstattung über die aktuelle Bundesligamannschaft liegen, vielmehr soll den Zuschauern ein Blick hinter die Kulissen des Traditionsvereins und eine außergewöhnliche Sichtweise des Wasserballsports vom Nachwuchs- bis hin zum Nationalspieler präsentiert werden.

Gedreht wird unter der Woche und am Wochenende auf der Neckarinsel. Ein SWR-Team wird die Jugendwasserballer im Training verfolgen und sich vom international tätigen SSVE-Schiedsrichter Ulrich Spiegel die Regeln erklären lassen. Hauptdrehtag wird aber der Samstag sein. Den Rahmen hierzu wird das Spiel der Frauen-Regionalligamannschaft (17 Uhr) gegen Heidelberg bilden. Vorgesehen ist unter anderem ein Interview mit Nationalspieler Heiko Nossek und Trainer Patrick Weissinger sowie weitere kurze Interviewrunden. Am Sonntagvormittag wird der SWR dann abschließend ein Training der Bundesligamannschaft des SSVE mitsamt seinen drei Nationalspielern und Olympiateilnehmern Steffen Dierolf, Florian Naroska und Heiko Nossek begleiten. Dabei werden nicht nur die Wasserballer des SSVE nass werden, denn auch der SWR plant, einen Kameramann ins Becken zu schicken, um spektakuläre Unterwasseraufnahmen zeigen zu können. Denn schließlich definiert der SWR in seinem Programm-Hinweis zur Sendung den Wasserballsport mit folgenden Worten: „Zerrissene Schwimmkleidung, explosive Sprungwürfe ohne Boden unter den Füßen, zerkratzte Körper, elegante Schwimmer - das ist Wasserball.

Die von Ursula Hoffmann moderierte Sendung soll durch Beiträge über die Geschichte des Wasserballs (auch mit Archivmaterial des SSVE), über die Anfänge des Frauen-Wasserballs sowie einem Portrait über Wasserball-Legende Frank Otto abgerundet werden.


07.06.08

Der Ersatzmann avanciert zum WM-Helden

Reinhard Flemig gewinnt mit der deutschen Seniorenmannschaft in Perth die Goldmedaille

von Harald Landwehr

Seit mehr als vier Jahrzehnten ist Reinhard Flemig als Wasserballer aktiv. Den Höhepunkt seiner Karriere hat der Plattenhardter vor kurzem im australischen Perth erlebt: Er wurde mit der deutschen Mannschaft in seiner Altersklasse Senioren-Weltmeister.

Um ein Haar hätte Reinhard Flemig den größten Erfolg seiner langen Karriere als Wasserballtorhüter verpasst. Sein Start bei den Titelkämpfen der so genannten Masters an der australischen Westküste war nämlich zunächst gar nicht vorgesehen. Frank Otto, einst Deutschlands "Mister  Wasserball" und aktuell Teamchef der Seniorenmannschaft des SV Cannstatt, die Schwarz-Rot-Gold offiziell in Down Under vertrat, hatte eigentlich anders geplant. Er hatte für sein Aufgebot der 50- bis 55-Jährigen den ehemaligen Weltklassekeeper Peter Röhle aus Berlin nominiert. Jedoch: Röhle musste aus terminlichen Gründen passen. Damit war Flemigs Chance gekommen. Der 59-jährige durfte bei den gemeinsamen Trainingseinheiten in Stuttgart und Krefeld vorspielen. "Die Jungs waren zunächst etwas skeptisch, weil ich fast zehn Jahre älter bin als der Kern der Mannschaft, aber ich habe wohl durch Leistung überzeugt", erzählt der Plattenhardter. Jedenfalls ging das Startticket zuletzt an ihn.

Zwar hat der freiberufliche Grafiker als Aktiver anders als seine Vorderleute "nur" in der Bundesliga und nie im Nationalteam gespielt, allerdings geht Flemig auch heute noch für die zweite Herrenmannschaft seines Stammvereins SV Ludwigsburg in der Oberliga ins Wasser. "Ich bin jede Woche zweimal im Training und habe vor der Weltmeisterschaft sogar auf bis zu fünf Einheiten erhöht", sagt Flemig. Nach dem Gewinn der Europameisterschaft in der Altersklasse Ü 55 in Dänemark vor drei Jahren sollten nun die Welttitelkämpfe in Perth den Höhepunkt in seiner Karriere darstellen. "Das sportliche Niveau der ersten fünf bis sechs Mannschaften war erstaunlich hoch. Die Spieler sind immer noch extrem fit", berichtet Flemig, der mit seinen Mitspielern im zwölf Teams starken Starterfeld die Vorrunde problemlos überstand. Die Zwischenbilanz: fünf Spiele, fünf Siege.

Die schwierigste Hürde wartete auf Flemig, Otto und Co, die sich ursprünglich die Bronzemedaille zum Ziel gesetzt hatten, in der Vorschlussrunde. Dort traf die deutsche Auswahl auf die mit acht Olympiasiegern von 1980 angetretenen Russen. Das Ende aller Träume? Irrtum. Die Begegnung endete 7:3 - für den Außenseiter Deutschland. "Die sind zwar im Gegensatz zu uns von ihrem Verband perfekt für dieses Turnier ausgerüstet worden, aber wir hatten sportlich den tiefer besetzten Kader", sagt Flemig, der nach dem Turnier von seinen Vorderleuten zum besten Torhüter der Veranstaltung gewählt wurde - Letzteres auch aufgrund seines finalen Auftritts im Endspiel gegen die Brisbane Barracudas. Da parierte er beim Stand von 7:6 einen Fünf-Meter-Strafwurf der Australier und sicherte seinem Team somit den Gewinn der Goldmedaille. "Das ist mit Abstand der größte Erfolg meiner  Wasserballkarriere", resümiert Flemig, für den es nun unverhofft weitere große Auftritte geben könnte. Von seinen Mannschaftskollegen wurde er bereits gebeten, doch bitte auch bei der Titelverteidigung in Schweden in zwei Jahren mit von der Partie zu sein.

Sein Ja-Wort für dieses Unternehmen hat Flemig prompt gegeben, wenngleich der Schwabe Anfang 2009 seinen 60. Geburtstag feiert und damit eigentlich bereits zwei Altersklassen höher eingesetzt agieren dürfte. "Ich werde wohl trotzdem noch einige Zeit bei den 50ern mitspielen, weil das sportliche Niveau bei den 60ern ein ganzes Stück schwächer ist", sagt der Filderstädter. Das nächste Ziel auf nationaler Ebene hat der Zwei-Meter-Mann aus Plattenhardt bereits dicht vor Augen, denn vom 20. bis zum 22. Juni findet in Hamburg die deutsche Endrunde in den Seniorenklassen statt. Flemig wird in der Hansestadt erneut an der Seite von Frank Otto für das Herren-50-Team des SV Cannstatt antreten. Seine Prognose: "Wir haben ganz ordentliche Chancen, auch wenn dort unser deutsches Weltmeisterteam auf mehrere Mannschaften verteilt sein wird." Dass sie sich als goldene Generation wiedersehen würden, hatte bis vor kurzem keiner gedacht.

© 2006 Stuttgarter Zeitung


06.06.08

Moritz Oeler zweimal Spitze

Bester Werfer der Saison und Wasserballer des Jahres

von Claus Bastian

Wasserfreunde Spandau 04 Berlin stellt mit dem abermaligen Titelgewinn nicht nur den deutschen Meister, sondern durch den 22-jährigen Moritz Oeler auch den Torschützenkönig und Wasserballer des Jahres. Diesen "Doppelerfolg" hatte es zuletzt 2001 durch Marc Politze (Waspo Hannover-Linden) gegeben und davor war es dem heutigen Bundestrainer und Spandau-Präsidenten Hagen Stamm sogar zweimal 1987 und 1989 gelungen.

Der 87-fache Nationalspieler Oeler, der vom SC Neustadt zum SV Cannstatt wechselte, mit diesem die deutsche Meisterschaft errang und sich vor zwei Jahren Spandau anschloss, setzte sich an die Spitze der besten Werfer der Liga mit 81 Toren. Die weiteren Plätze der Rangliste, die Rundenleiter Bernt Jacobs mit vorbildlicher Aktualität zum Saisonende vorlegte, nehmen Florian Müller (79 / ASC Duisburg) und Heiko Nossek (73 / SSV Esslingen) ein, deren Vereine in dieser Reihenfolge auch auf die weiteren Tabellenplätze kamen. Dahinter platzierten sich noch in der Spitzengruppe Sebastian Mischur (63 / SC Wedding Berlin), Marc Politze (61 / W Spandau) und Tobias Kreumann (59 / ASC Duisburg).

Die Auszeichnung "Wasserballer des Jahres" erhielt Moritz Oeler, nachdem er achtmal in der Saison zum "Spieler des Tages" von den Experten gekürt worden war. Ihm a nächsten kam Tobias Kreuzmann, der sechsmal genannt worden war.


25.05.08

14 Christoph-Tore für Baden-Württemberg

Baden-Württemberg erringt Rang zwei beim Nossek-Pokal

von Claus Bastian

Esslingen – Der Vorjahressieger Baden-Württemberg hat beim neunten nationalen Sichtungsturnier im Wasserball für die "U 16" der Landesverbände im Achterfeld den zweiten Rang nach einer 5:8-Niederlage im Endspiel gegen den nun sechsmaligen Rekordgewinner des Nossek-Pokals, Nordrhein-Westfalen, belegt. 

Vorher landeten die Gastgeber in Esslingen in der Vorrunde Siege gegen die Hessen (31:2), Hamburg (19:6) und Berlin mit 14:8 Toren, ehe sie im Halbfinale auch Niedersachsen mit 14:9 bezwangen. Vom SSV Freiburg spielten Torwart Nicolas Huentz und der 14-malige Torschütze Johannes Christoph im 13-köpfigen Aufgebot, in de SSV Esslingen mit neun Spielern das Gerippe stellte: Hannes Glaser, Lars Blankenhorn, Robin Finkes, Fabian Bader, Marius Kittel, Aleksander Suf, Marvin Thran, Johannes Aigner, Jan Glaser, Tobias Bader und Moritz Baum kamen aus den Reihen des Bundesligisten vom Neckar. Robert Bölke (SV Ludwigsburg), Bojan Mrda (SV Cannstatt) und Novak Zugic (SGW Leimen/Mannheim) vervollständigten das Aufgebot.

Als Betreuer wechselten sich Landestrainer Patrick Weissinger (Esslingen) und der Freiburger Stützpunkttrainer Robert Jobst vom SSV ab.


23.05.08

9. Ingulf-Nossek-Pokal

DSV-Ländervergleich Jahrgang 1992 und jünger in Esslingen

Gruppe A

  Baden-Württemberg
  Berlin
  Hamburg
  Hessen

Gruppe B

  Bayern
  Sachsen
  Niedersachsen
  Nordrhein-Westfalen

 

Vorrundenspiele

Freitag, 23.05.08 - 13:00 bis 19:15

Baden-Württemberg

- Hessen 31:2

Bayern

- Nordrhein-Westfalen 5:19

Berlin

- Hessen 28:6

Sachsen

- Niedersachsen 7:10

Hamburg

- Baden-Württemberg 6:19

Niedersachsen

- Bayern 12:7
Samstag, 24.05.08 - 09:00 bis 15:15

Baden-Württemberg

- Berlin 14:8

Bayern

- Sachsen 13:7

Hessen

- Hamburg 8:31

Nordrhein-Westfalen

- Niedersachsen 15:6

Berlin

- Hamburg 11:9

Sachsen

- Nordrhein-Westfalen 10:27

Tabellenstand Vorrunde

Gruppe A

1. Baden-Württemberg
2. Berlin
3. Hamburg
4. Hessen

Gruppe B

1. Nordrhein-Westfalen
2. Niedersachsen
3. Bayern
4. Sachsen

 

 

Endrundenspiele:

Überkreuzspiele

Baden-Württemberg - Niedersachsen: 14:9, Berlin - Nordrhein-Westfalen: 7:21

Spiel um Platz 7

Hessen - Sachsen: 9:14

Spiel um Platz 5

Hamburg - Bayern: 7:14

Spiel um Platz 3

Niedersachsen - Berlin: 12:6

Spiel um Platz 1

Baden-Württemberg - Nordrhein-Westfalen: 5:8

Endstand

1. Nordrhein-Westfalen
2. Baden-Württemberg
3. Niedersachsen
4. Berlin
5. Bayern
6. Hamburg
7. Sachsen
8. Hessen

 

Bester Torschütze: Patrick Weik (Hamburg)

Bester Spieler: Hannes Glaser (Baden-Württemberg)

Bester Torhüter: Simon Eschmann (Nordrhein-Westfalen)


19.05.08

Spitzenwasserball in Esslingen

Länderspiel Deutschland gegen Weltmeister Kroatien

von Rudolf Aigner

Esslingen – Der Schwimmsportverein Esslingen feiert sein 100-jähriges Jubiläum mit einem sportlichen Highlight: Die deutsche Wasserballnationalmannschaft und der amtierende Weltmeister Kroatien werden ihre Kräfte im Vereinsfreibad auf der Esslinger Neckarinsel messen. Das offizielle Länderspiel dient zur Vorbereitung auf die Europameisterschaften und die Olympischen Spiele, für die sich beide Teams qualifiziert haben. Am Mittwoch, 18. Juni 2008 wird um 19.oo Uhr die Spitzenbegegnung angepfiffen und mit Heiko Nossek, Steffen Dierolf und Florian Narosska steigen drei Esslinger mit der deutschen Nationalmannschaft ins Wasser. Das Spiel gilt als letzter großer Test vor dem Turnier um die Europameisterschaft im spanischen Malaga und dem Olympiaturnier in Peking.

Vor dem Spielbeginn lädt der SSV E ab 18.oo Uhr zum „warm-up“ und im Anschluss an das Spiel zum „get-to-gether“ mit Pool-Party ein.

Eintrittskarten für den Wasserballleckerbissen können unter info@ssv-esslingen.de vorbestellt werden.


14.05.08

Coaching und Spielbeobachtung

Lehrgang anlässlich des Nossek-Pokals in Esslingen

von Armin Süßenbach

Liebe Wasserballkameraden, liebe Trainerkollegen,

aufgrund der geringen Nachfrage möchte ich die Gelegenheit nutzen, auf diesem Wege nochmals auf eine Fortbildungsveranstaltung für Wasserballtrainer der Lizenzstufe B und C aufmerksam zu machen. Vom 22. - 24. Mai 2008 findet im Vereinsschwimmbad des SSV Esslingen der diesjährige Ingulf-Nossek-Pokal statt. Anlässlich dieses B-Jugend-Ländervergleichs bietet der Schwimmverband Württemberg unter meiner Leitung einen Lehrgang mit dem Thema "Coaching und Spielbeobachtung" an.

Der Lehrgang beginnt am Freitag, 22.05.08 um 18.30 Uhr und endet am Sonntag, 24.05.08 gegen 13 Uhr. Den vorläufigen Ablaufplan findet ihr hier.

Die Anmeldung erfolgt beim Schwimmverband Württemberg per Telefon (0711/28077400, während den Geschäftszeiten) oder im Internet (Link zur Veranstaltung). Leider stimmt der Termin der Fortbildung im Veranstaltungskalender des SVW nicht ganz (richtigerweise sollte es 22.-24.05.08 lauten).

Anmeldeschluss ist Fr, 15.05.08 (per Internet: Sa, 16.05.08).


07.05.08

Drei Wasserballer des BSV mit Cannstatt bei Weltmeisterschaft erfolgreich

Medaillen in Perth für Müller, Jobst und Class

von Claus Bastian

Drei Wasserballer aus dem Bereich des Badischen Schwimm-Verbandes sind von den 12. Masters-Weltmeisterschaften im Wasserball in Perth mit Medaillen von Australien zurückgekommen, wobei sie jeweils mit Zweitstartrecht in Mannschaften des SV Cannstatt spielten. Dr. Thomas Müller und Robert Jobst holten mit den Stuttgarter Kombinierten den Welttitel in der AK 50 im Kreis von zwölf Mannschaften aus vier Kontinenten. Im Endspiel gab es einen 7:6-Sieg gegen die Australier von Brisbane Barracudas, nachdem zuvor alle Gruppenspiele und auch das Halbfinale gewonnen werden konnten. Für Thomas Müller, der als früherer Weinheimer beim Oberligisten SV Nikar Heidelberg spielt, gab es einen Monat vor seinem 52. Geburtstag den zweite Titel nach 2002 in Christchurch/Neuseeland in der AK 40. Der 51-jährige Robert Jobst, der die B-Jugend des SSV Freiburg trainiert, holte mit seinem Stammverein SV 05 Würzburg fünf deutsche Meisterschaften und brachte es als Nationalspieler zu zahlreichen internationalen Einsätzen, bevor ihn sein Berufswechsel nach Lörrach und sportlich zum SSV Freiburg führte. Die Weltmeistermannschaft des SV Cannstatt wurde komplettiert durch Torhüter Reinhard Flemig (Ludwigsburg), Frank Otto, Thomas Packenius (Uerdingen), Andreas Schlagmann (Wuppertal), Rainer Fiesel (Iserlohn), Roland Maurer (Reutlingen), René Paschke (Dresden) und Franz Josef Richter (Lünen).

Frieder Class (TSG 1862 Weinheim) gewann bei seinem Einstand in der AK 60 mit dem SV Cannstatt die Bronzemedaille, nachdem er mit Müller schon ganz oben gestanden hatte. In de Vorrundenspielen gab es drei Siege gegen Australier sowie Niederlagen für die Stuttgarter gegen die späteren Finalisten. Im Halbfinale unterlag der SVC gegen Poseidon Hamburg mit 2:5 und sicherte sich dann die Medaille durch den souveränen 7:1-Sieg im Spiel um Platz drei gegen Australiens „Dolphins“.

Der seit Januar pensionierte Polizeibeamte Class hat damit bei seinen sieben WM-Turnieren in den Reihen des SV Cannstatt fünf Medaillen (je ein Titel und Bronze, dreimal Silber) gewonnen und ist damit Spitzenreiter in der Erfolgsskala der deutschen Masters-Wasserballer.


01.05.08

Schwimmsport trauert um Manfred Haas

von Claus Bastian

Karlsruhe.  26 Tage nach seinem 74. Geburtstag ist am Nachmittag des 1. Mai im Vincentius-Krankenhaus seiner Vaterstadt Karlsruhe der in Schwimmsport-Kreisen bundesweit bekannt gewordene Manfred Haas seinem Krebsleiden erlegen. 1947 war er al 13-Jähriger dem KSN 99 beigetreten, dessen jährliche Traditionstreffen er bis zuletzt mit organisierte. Vor neun Jahren war der Beamte am Versorgungsamt in den Ruhestand getreten.

Neben dem sportlichen Leiter und später an der Spitze "seines" KSN 99 war er im Deutschen Schwimmverband vor allem der Sparte Wasserball eng verbunden. Seine dortigen Ehrenämter: DSV-Schiedsrichter, Mitglied im Wasserball-Ausschuss als Bundesliga-Spielleiter sowie Betreuer der Nationalmannschaft mit dem olympischen Turnier 1984 in Los Angeles als Höhepunkt, DSV Vizepräsident Sport 1986 bis 1989 und dabei Leiter der DSV-Delegation in Soul 1988. Bis zuletzt war er mit seinem früheren "Spezi" Bodo Hollemann Vorsitzender des von Nicolai Firoiu gegründeten Fördervereins der Fachsparte Wasserball im DSV.

Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung findet am Freitag, 9. Mai 2008, um 14 Uhr in der großen Kapelle des Haupifriedhofs Karlsruhe statt. 


24.04.08

So klein wie eine Mäusewohnung

Am Cannstatter Torhüter Volker Wörn verzweifeln die Gegner

von Matthias A. Schmid

STUTTGART. Wenn der Cannstatter Wasserballer Volker Wörn im Tor steht, verzweifeln die Angreifer regelmäßig. Volker Wörn hat vor zehn Jahren seine aktive Karriere als Wasserball-Torhüter beendet. Doch nun mit fast 41 Jahren ist der Europameister von 1989 in das Tor des Zweitliga-Tabellenführers SV Cannstatt zurückgekehrt und liebäugelt sogar mit einer Rückkehr in die Bundesliga.

Außerhalb des Beckens verwandelt sich Volker Wörn in einen Mann, dem man in jedem Hallenbad dieser Welt begegnen könnte. Blass ist er, aber ohne Bauchansatz. Kräftig wirkt er, aber er verfügt nicht über die mächtige Nackenmuskulatur eines Möbelpackers. Und auch seine Hände sind nicht so bratpfannengroß wie bei vielen anderen Wasserballspielern. Doch sieht man Wörn im Tor des Wasserball-Zweitligisten SV Cannstatt seine Arbeit mit der roten Badekappe und den blauen Ohrschützern verrichten, so kommt man nicht umhin, ihn als imposante Erscheinung zu bezeichnen. Erst recht wenn man bedenkt, dass er nächsten Sonntag seinen 41. Geburtstag feiert.

"Volker ist auch noch im biblischen Aktivenalter der beste Torhüter der zweiten Liga", sagt sein Trainer András Fehér nach dem 10:8-Sieg im Spitzenspiel gegen Leimen/Mannheim. Ein letzter Mann, der da im Grunde gar nicht mehr im Wasser wie auf einem unsichtbaren Podest stehen dürfte. Schon vor zehn Jahren hatte er seine geglückte Karriere beendet und sich danach als Feldspieler im Oberligateam bei seinem liebsten Hobby vergnügt.

Volker Wörn ist aber kein gewöhnlicher Spieler, Volker Wörn gehörte in jüngeren Jahren zu den besten Torhütern dieses Planeten. Er war deutscher Meister, Pokalsieger, Europameister - er streifte sich 121-mal die Badekappe mit dem schwarz-rot-goldenen Emblem über und brachte es für Spandau 04 und den SV Cannstatt auf 360 Einsätze in der Bundesliga. Warum er sich mit 40 Jahren noch mal die zweite Liga antun muss? "Weil es großen Spaß macht und ich gemerkt habe, dass in dieser Mannschaft die Chemie stimmt und wir gemeinsam etwas Tolles erreichen können", antwortet Wörn.

Zum Beispiel den Aufstieg in die erste Liga - Cannstatt führt die Tabelle überraschend mit drei Punkten Vorsprung an. Wenn András Fehér allerdings mit diesem Thema konfrontiert wird, werden aus den Falten auf seiner Stirn in Sekundenschnelle tiefe Furchen. Vor zwei Jahren hat er miterleben müssen, wie die Verantwortlichen des SV Cannstatt die erste Mannschaft nach dem deutschen Meistertitel ab- und in der Oberliga wieder anmeldeten. Und an der finanziellen Situation hat sich nichts geändert. Cannstatt schwimmt noch immer nicht im Geld, und der Club weiß nicht, wie sich die erste Liga künftig seriös finanzieren lässt.

Fehér spricht deshalb lieber über Volker Wörn. "Er hat nach wie vor fantastische Reflexe und verschiebt die Abwehr vor ihm so gut, dass er nur noch leichtere Bälle zu halten hat", sagt Feher. Wörn hat jene Gabe, die nur wenigen Torhütern im Wasserball zuteilgeworden ist. Er lässt in den entscheidenden Situationen das Tor so klein aussehen wie den Eingang zu einer Mäusewohnung. Angreifer verzweifeln daran. "Mit der Erfahrung kann man die mangelnde Spritzigkeit ausgleichen", sagt Wörn lapidar. Dass er plötzlich wieder regelmäßig im Tor steht, daran hatte er nach dem Gespräch unter Freunden und nach dem dritten Bier keinen Gedanken verschwendet. Fehér hatte seinen alten Mannschaftskollegen im Dezember des vergangenen Jahres gefragt, ob er sich vorstellen könne, bei ein, zwei Spielen in der zweiten Liga auszuhelfen. Höchstens.

Fehér hatte Angst, dass das junge Team zu ungestüm sei und nach dem Aufstieg schnell wieder absteigen könnte. Dass aus dem Aushilfsjob eine Dauerlösung werden würde, war damals kaum abzusehen. "Ich hätte das selbst nicht erwartet, aber das Kribbeln war schnell wieder zurück", sagt Wörn, der für ein Oeffinger Unternehmen um die ganze Welt reist und Sondermaschinen für die Diamantverarbeitung verkauft.

Der begrenzte zeitliche Aufwand war einst auch der Hauptgrund, warum er schon mit 30 Jahren seine Badekappe in der Bundesliga zunächst für immer ausgezogen hatte. "Ich wollte mehr Zeit für meine Frau und die Familie haben, weil ich auch durch meine Arbeit viel unterwegs bin", sagt Wörn. Einen familieninternen Zwist will er allerdings auf keinen Fall riskieren, genauso wenig eine Rückkehr in die Beletage aber ausschließen, falls es mit dem Aufstieg tatsächlich klappen sollte. Der 40-Jährige scheint in einem Dilemma zwischen wiederentdecktem sportlichem Ehrgeiz und familiärer Fürsorge zu stecken. Er sagt deshalb verständnisvoll: "Ich kann mich ja in der neuen Saison bei den Heimspielen auf die Bank setzen." Volker Wörn muss dabei lächeln. Er weiß selbst, dass es dabei nicht bleiben wird.

© 2006 Stuttgarter Zeitung


07.04.08

Dierolf kehrt ins Becken zurück

Esslingen gewinnt 9:6 gegen Neukölln

von Matthias A. Schmid

STUTTGART.  Die 15-monatige Leidenszeit von Steffen Dierolf ist beendet. Der Wasserball-Nationalspieler des SSV Esslingen kehrte am Samstag im Spiel bei der SG Neukölln nach drei Schulteroperationen ins Becken zurück. "Es hat Spaß gemacht, auch wenn ich aufgrund meiner Krankheit zuletzt sehr geschwächt war", sagte der 31-Jährige nach dem 9:6-Erfolg. Dass Dierolf sich überhaupt noch einmal die Badekappe überzieht, ist vor allem der Tatsache geschuldet, dass in diesem Jahr die Olympischen Spiele stattfinden. "Wenn die nicht wären, hätte ich meine Karriere wohl beendet", sagte Dierolf.

Bei der SG Neukölln, wo Esslingen im vergangenen Jahr im Play-off-Viertelfinale noch verloren hatte, konnte Dierolf noch nicht den Einfluss nehmen, wie er ihn sich schon gerne gewünscht hätte. "Ich hatte einige Chancen, die ich nicht genutzt habe. Das ist ernüchternd für mich", sagte Dierolf. Sein Trainer Patrick Weissinger ließ ihn dennoch fast drei Viertel lang durchspielen. "Steffen braucht jetzt Spielpraxis, um wieder die dominante Rolle einnehmen zu können, die er vor seiner Verletzung hatte", sagte Weissinger, der trotz des ungefährdeten Sieges bemängelte, dass "wir keine Ruhe ins Spiel bringen konnten". Zeit, um an der Feinabstimmung zu arbeiten, wird der Trainer haben. Denn erst in zwei Wochen steht für Esslingen die Partie in Spandau auf dem Programm.

© 2006 Stuttgarter Zeitung 


03.04.08

Ein fliegender Stuhl dient als Karriere-Sprungbrett

Joachim Kilgus ist die treibende Kraft im Zuffenhäuser Wasserballsport

von Mike Meyer

Es war ein großes Erbe, das Joachim Kilgus vor vielen Jahren antreten musste: Nachfolger des Mannes zu werden, der als Inbegriff des Zuffenhäuser Wasserballsports galt. Doch Kilgus meistert diese Aufgabe mit Organisationstalent und Leidenschaft bis heute. In der Serie "Die Macher" stellt die Nord-Rundschau Menschen vor, ohne die vielerorts nur wenig laufen würde - die ehrenamtlichen Helfer der Sportvereine.

1992 war für die Wasserballer des TSV Zuffenhausen ein erfolgreiches Jahr. Die erste von drei Mannschaften spielte in der Oberliga, der Club gewann den Baden-Württemberg-Pokal sowie den Bezirkspokal. Und es war das Jahr, in dem ein fliegender Stuhl für Joachim Kilgus gewissermaßen zum Karriere-Sprungbrett wurde. Während einer Partie des TSV im Inselbad saß Otto Bez auf der Tribüne. "Zuffenhäuser Wasserball, das war Otto Bez", sagt Kilgus über seinen Vorgänger. Bez war Trainer und Multi-Funktionär, im Verein und im Verband aktiv. An diesem Abend hatte er seine Füße auf die Lehne eines Stuhles vor ihm aufgestützt. Als eine Schiedsrichterentscheidung das Missfallen des Zuffenhäusers erregte, sprang er auf - und katapultierte dabei das Sitzmöbel von sich weg. Der Stuhl segelte über den Tribünenrand und beendete seinen Flug eine Etage tiefer und nicht weit weg vom Unparteiischen. Bez wurde beschuldigt, den Stuhl mit Absicht nach dem Schiedsrichter geworfen zu haben. "Das hat er nie im Leben getan, aber keiner hat ihm geglaubt", sagt Kilgus. Als Folge des "Stuhl-Skandals" legte Bez alle Ämter nieder. Und nun stand Kilgus im Rampenlicht. Zwar war Kilgus ohnehin von Bez als Nachfolger aufgebaut worden. Doch dass er so abrupt von der Rolle des Kronprinzen in die seines Ziehvaters Otto Bez schlüpfen musste, überraschte ihn schon.

Im Alter von sechs Jahren hatte der inzwischen 48-jährige Kilgus beim SV Cannstatt das Schwimmen angefangen, war aber bereits fünf Jahre später beim TSV Zuffenhausen und kurz darauf beim Wasserball gelandet. "Reines Bahnenziehen war mir bald ein Gräuel", sagt Kilgus. "Ich wollte einfach eine Mannschaftssportart machen, am besten was mit Ball." Parallel zu seiner Laufbahn als Sportler übernahm Kilgus schnell andere Funktionen. Sei es als Schwimmtrainer für den Nachwuchs, als Wasserball-Coach, als Wasserballwart, als stellvertretender Technischer Leiter. "Es gab zeitweise schon Jahre, da stand ich pro Woche zwischen zehn und 15 Stunden am Beckenrand", sagt Kilgus. "Und da habe ich mir schon ab und zu die Frage gestellt, warum ich mir das antue." Die Antwort darauf fand er schnell - und sie hat bis heute Gültigkeit: "Das Umfeld beim TSV macht es einfach aus, da stimmt es vom Abteilungsleiter bis zum Jugendspieler."

Joachim Kilgus ist auf den ersten und auch auf den zweiten Blick ein ruhiger, ausgeglichener Mensch. Keiner, der offensichtlich mit seiner eigenen Gefühlswelt hausieren geht. Doch wenn er vom Wasserball oder vom TSV erzählt, dann ist unter dieser stillen Oberfläche der Souveränität auch eine tiefe Leidenschaft zu spüren. Der Verein und der Sport haben ihm viel gegeben, seien es nun die Erfolge als Spieler und Trainer oder seien es die Herausforderungen, mit denen er sich als emsiger Verfechter einer Randsportart immer wieder herumschlagen muss: die Probleme, Trainingszeiten in einem dafür geeigneten Bad zu bekommen; die schwere Aufgabe, Kinder und Jugendliche längerfristig für Wasserball zu begeistern; die Routiniers als Coach der ersten Mannschaft bei Laune zu halten und Spieltag für Spieltag zusammenzutrommeln und nebenbei noch für die zweite Mannschaft des TSV in der Bezirksliga zu spielen. Da bleiben Konflikte nicht aus. Doch Harmoniesucht will sich der Vater von zwei Kindern, der hauptberuflich als Logistikleiter arbeitet, jedenfalls nicht unterstellen lassen: "Wenn immer nur alles Friede, Freude, Eierkuchen ist, das wäre doch langweilig."

Doch selbst wenn es einmal nicht so läuft, wie es soll - Kilgus" Schützlinge attestieren ihm, auch in Extremsituationen die Ruhe zu bewahren. "Es dauert verdammt lange, ihn aus der Ruhe zu bringen", sagt Eric Hartung, Spieler im Verbandsligateam des TSV, der seit beinahe 20 Jahren von Kilgus trainiert wird. "Und falls man ihn aus der Ruhe gebracht hat, findet er deutliche Worte, ohne dabei hysterisch zu werden." Womit wir wieder bei Otto Bez wären: Akribisch wie sein Ziehvater hat auch Kilgus schon einige ehemalige Spieler davon überzeugt, wichtige Funktionen im Verein zu übernehmen. Es wird ein fließender Übergang sein, wenn sich Kilgus irgendwann einmal aufs Altenteil zurückzieht. Ein Stuhl wird wohl mit Sicherheit nicht fliegen.

(gefunden in der Stuttgarter Zeitung)


31.03.08

Luise Zimmermann trifft für Deutschland

Spielerin des Nikar Heidelberg bei Vorbreitungsturnier zur Jugend-EM

von Claus Bastian

Deutschlands weiblicher Nachwuchs ist bei seinem ersten Härtetest im Vorfeld der Jugend-EM im August in Ungarn beim Turnier im portugiesischen Felgueras mit 1:7 Punkten und 17:45 Toren nicht über den fünften und letzten Platz hinausgekommen, wobei drei Mitbewerber allerdings Juniorinnen aufgeboten hatten. Neben dem 4:4 gegen die Gastgeberinnen gab es Niederlagen in den Spielen mit dem überraschenden Turniersieger Serbien (3:14), Großbritannien (8:16) sowie die gleichaltrigen Italienerinnen mit 3:11 Toren.

Vom Bundesligisten SV Nikar Heidelberg gehörten zwei Mädchen zum 13-köpfigen Aufgebot. Neben Anne Reuter war es Luise Zimmermann, die gegen die Endländerinnen einen Gegentreffer beisteuerte. 


31.03.08

Esslingen stößt an die Grenzen

SSVE verliert gegen Spandau mit 8:16

von Matthias A. Schmid

STUTTGART. Der SSV Esslingen hat das Spiel um den ersten Platz in der Wasserball-Bundesliga gegen Spandau mit 8:16 verloren. In dieser Partie ist der gewaltige Abstand zwischen dem Rekordmeister und seinem Verfolger wieder deutlich zum Vorschein getreten.

Wenn sich alle Schwierigkeiten so einfach beheben lassen würden, wie einem auf dem Werbeplakat suggeriert wird, dann hätte Patrick Weissinger nur wenig Arbeit vor sich. "Problemzonen lösen - ab 29,90 Euro" stand da auf dem Banner eines Fitnessstudios geschrieben, das am Samstag im Untertürkheimer Inselbad hing.

Die Problemzonen des Wasserball-Bundesligisten SSV Esslingen, die die 8:16-Niederlage gegen den deutschen Rekordmeister Spandau 04 zutage förderte, sind vielschichtiger und lassen sich nicht nur allein auf die finanzielle Unterlegenheit reduzieren. "Spandau ist uns vier Jahre voraus", sagte der SSVE-Trainer Weissinger im Interview mit einem von zwei Fernsehteams, die sich diesmal nach Untertürkheim aufgemacht hatten, in Anspielung auf die 100-Jahr-Feierlichkeiten des Clubs.

Immer wenn das Spiel gegen Spandau ansteht, wird dem Esslinger Wasserball die öffentliche Aufmerksamkeit zuteil, die sich die Macher ständig wünschen würden. Doch in der Begegnung der beiden bis dato ungeschlagenen Spitzenteams wurde nicht nur den 700 Besuchern, sondern vor allem auch den Esslinger Spielern deutlich vor Augen geführt, dass der Abstand zwischen dem Tabellenführer aus Berlin und seinem härtesten Verfolger in Wirklichkeit mehr als nur einen Punkt beträgt: nämlich Lichtjahre.

Die Überlegenheit der Wasserfreunde Spandau - es ist die Geschichte einer Alleinherrschaft, an der der Spieler Weissinger zehn Jahre selbst mitwirkte. In den vergangenen 29 Jahren hat Spandau nur zweimal nicht den nationalen Titel gewonnen. Dem SV Cannstatt war es 2006 zwar gelungen, diese Erfolgsserie zu unterbrechen, doch den finanziellen Kraftakt mussten die Stuttgarter mit dem Rückzug in die Oberliga teuer bezahlen. "Klar scheinen die Spandauer übermächtig zu sein, aber wir haben auch gestandene Wasserballer und müssen einfach sehr viel mutiger gegen sie auftreten", sagte der Esslinger Nationalspieler Florian Naroska.

Einer, der diesen Mut hat und auch weiß, wie es sich anfühlt, die Berliner zu besiegen, ist der ehemalige Cannstatter Steffen Dierolf. Doch der Nationalmannschaftskapitän, der wegen drei Schulteroperationen zuletzt im Januar 2007 für Esslingen spielte, musste am Samstag wieder seinen schon gewohnten Platz auf der Tribüne einnehmen. Eine Blasenentzündung verhinderte sein Mitwirken, nachdem seine Schulter wieder genesen ist.

Nicht nur wegen seiner Abwesenheit musste sich sein Trainer gegenüber dem Kollegen Nebosja Novoselac wie ein Smart-Händler vorgekommen sein. Denn der serbische Wasserballlehrer verfügt mit seinem exklusiven Kader über eine Garage voller Luxuslimousinen, die er nach Lust und Wetter verwenden kann. "Berlin hat 13 Profispieler, die täglich zweimal trainieren", sagt Weissinger, "bei uns sind es vier." Der ehemalige Nationalspieler ist jemand, der sich nichts vormacht, aber noch sehr viel vorhat. Er will in Esslingen die Voraussetzungen schaffen, dass der Club irgendwann einmal mit Spandau um die Meisterschaft konkurrieren kann. Weissinger hat daher das Jugendtraining intensiviert, professionellere Strukturen eingeführt, die es seinen Spielern ermöglichen, zweimal am Tag zu trainieren.

Doch da sich Esslingens Etat vornehmlich über Mitgliedsbeträge und Spenden von Gönnern finanziert, können zum morgendlichen Training nur die wenigsten Spieler erscheinen, weil die entweder arbeiten oder zu den Pflichtveranstaltungen an die Universität müssen. "Spandau hat nach der Olympiaqualifikation kurzerhand ein Trainingslager in Serbien abgehalten", sagt Weissinger.

Von solchen Bedingungen kann er in Esslingen nur träumen. Und Geld lässt sich hier im Gegensatz zu Berlin mit dem Wasserball auch nicht verdienen, wo sich der Energiekonzern Vattenfall großzügig engagiert. "Die fliegen ja sogar mit dem Flugzeug nach Stuttgart", hat der Esslinger Spieler Bastian Lehmann erstaunt festgestellt. Körperliche Problemzonen lassen sich eben wesentlich leichter beheben als strukturelle.

(gefunden in der Stuttgarter Zeitung)


25.03.08

Geschenkt? Nein danke!

Punktloser SSV Freiburg verzichtet auf Zähler vom Grünen Tisch

von Claus Zimmermann

Nehmen ist in diesen - gar nicht so rosigen - Zeiten, üblicher als Geben. Es ist an der Tagesordnung, sich anzueignen, was einem unter juristischen Gesichtspunkten zusteht, ungeachtet dessen, ob man's auch unter moralischen Gesichtspunkten "verdient" hat. Oft verliert auch im Sport nachträglich ein Gewinner, weil Formalitäten nicht erfüllt sind, die letztlich keinerlei entscheidenden Einfluss auf einen Wettkampf hatten. Doch es gibt sie, die Leute, die sich erinnern, dass Sport buchstäblich etwas mit sportlichem Miteinander zu tun hat. Beim SSV Freiburg zum Beispiel. 

Was die Zweitliga-Wasserballer in dieser Saison noch nicht haben, sind Punkte. Was hätte also näher gelegen, als ein Geschenk vom grünen Tisch anzunehmen. Denn nachdem der WV 1970 Darmstadt wegen vieler Krankheitsausfälle nicht im Westbad angetreten war, hätten sich die Freiburger kampflos einen 10:0-Sieg gutschreiben lassen können. Aber der SSV einiget sich mit den Hessen darauf, das Spiel im Sommer nachzuholen. Um zu versuchen, sich die Punkte dann auf sportliche Weise zu holen. Eine Geste, die mehr Achtung verdient, als jeder Zähler, den sich die Freiburger in dieser Saison noch im Wasser erkämpfen werden.

(gefunden in der Badischen Zeitung)


21.03.08

SGW Leimen/Mannheim auf dem Weg nach Oben

Die harte Arbeit wird im Wasser geleistet

von Werner Grüner

Das Trainergespann Stephan Kopani/Uwe Schmid will die Wasserballer der SGW Leimen/Mannheim in die Bundesliga führen. Und dieses Ziel ist keine Utopie, es scheint im Moment geradezu zum Greifen nah. Nach dem überraschenden 3. Platz in der 2. Wasserballliga Süd und einem sehr guten 2. Platz der 2. Mannschaft in der Oberliga Baden-Württemberg in der ersten gemeinsamen Spielzeit 2006/2007 von VW Mannheim / SV Mannheim / SK Neptun Leimen gingen die Teams mit viel Selbstbewusstsein in die neue Saison.

Nach 2 Auftaktsiegen erreichte man im Spitzenspiel am 3. Spieltag gegen den Zweitliga-Favoriten SV Cannstatt als Deutscher Meister von 2006 ein leistungsgerechtes Unentschieden. Eine Woche später folgte der Paukenschlag beim Topfavorit SC Neustadt. Sie SGW siegte 6:5.

Das 14:7 am 23.2.2008 beim Tabellenachten VfB Friedberg war Sieg Nummer sieben im achten Saisonspiel, womit aktuell 17:1 Punkte mit 128:66 Toren zu Buche stehen. Nach einem schnellen Doppelschlag zu Beginn musste die SGW zwar dreimal ein Anschlusstor hinnehmen, zog dann aber über 7:3 und 9:5 souverän davon und war nie gefährdet. Joachim Berger baute mit 5 Treffern seine Saisonbilanz auf 23 aus. Mit dem 35-jährigen trafen noch die A-Jugendlichen Patrick Hanen (4) dessen älterer Bruder Marc (3) sowie Spielertrainer Stephan Kopani (2), dessen Vorgaben Uwe Schmid auf der Bank den zwölf Spielern vermittelte.

Nach dem überzeugenden Saisonverlauf hat sich die SGW Leimen/Mannheim hinter dem Meisterschaftsfavoriten SV Cannstatt auf dem 2. Tabellenplatz festgesetzt. Die Stuttgarter haben bei 21:1 Punkten ein Torverhältnis von 147:96 Toren, allerdings mit zwei Spielen mehr.

Aus dem Zweikampf könnte der spielstarke SC Neustadt noch einen Dreikampf machen. Alle anderen Vereine haben nach dem neunten von 20 Spieltagen nur noch sehr geringe Chancen auf den Titel.

Funktionäre, Trainer und Spieler ziehen an einem Strang. Die Mischung in der Mannschaft zwischen den erfahrenen Spielern und den jungen Wilden stimmt. Der reihenweise Ausfall von Leistungsträgern konnte durch den Einbau talentierter Nachwuchsspieler immer wieder kompensiert werden. Der Akku ist voll. Die Erfolge verleihen zusätzliche Kräfte.

Mit dem derzeitigen 2. Platz ist die SGW Leimen/Mannheim zwar seinem Saisonziel (Platzierung unter den Top 3) sehr nah, will sich aber darauf auf keinen Fall ausruhen. Die Meisterschaft ist in Sicht, der Aufstieg kann kommen.

Die 2. Mannschaft der SGW Leimen/Mannheim ist Tabellenführer in der Oberliga Baden-Württemberg und führt mit 20:0 Punkten und 190:460 Toren souverän die Tabelle an. Härteste Verfolger: der SSV Esslingen II mit 10:4 und 121:72 Toren und der SV Cannstatt II mit 12:4 und 95:95 Toren.


18.03.08

Neues Ziel: Alle Meistertitel

Weidens Jugend überrascht in Würzburg

(prg)  Die Weidener Wasserballer sorgen für die nächste Überrauschung. In den beiden Rückspielen um die Bayerische Meisterschaften der B- und C-Jugend gewannen die Nachwuchsteams des Bundesligisten ihre Spiele deutlich und sicherten sich damit die ersten Meistertitel der Bayerischen Jugendmeisterschaften 2008.

Der Sieg der B-Jugend war noch nach dem klaren Heimerfolg (17:4) zu erwarten, doch der 11:4 Erfolg der C-Jugend kam nach der 9:15 Niederlage in Weiden mehr als überraschend. Mit einem Tor höher (11:4) gewannen die Oberpfälzer auswärts und nahmen den Unterfranken kurz vor dem Ziel die Goldmedaille ab. Jetzt müssen die Vereinsverantwortlichen ihre Saisonziele nach oben korrigieren: "Den C-Jugendtitel haben wir nicht erwartet, bei allen anderen sind wir favorisiert, deshalb kann die neue Zielsetzung nur auf alle Meistertitel gerichtet sein", so Abteilungsleiter Irek Luczak.

Es handelt sich um die Altersgruppen A, B, C und D und damit um alle Jugendklassen, die in Bayern gespielt werden. Der ewige Zweikampf zwischen den Bundesligavereinen SV Würzburg 05 und SV Weiden könnte heuer zum ersten Mal in der Geschichte mit 4:0 an die Oberpfälzer gehen. Ein neues Kapitel der Bayerischen Wasserballgeschichte kann also geschrieben werden und die Hauptrolle spielen wiederholt die Max-Reger-Städter.

Beide Begegnungen verliefen ähnlich klar und deutlich mit einer Überlegenheit der Gäste aus der Oberpfalz. Die C-Jugend begann ziemlich zurückhaltend, bis Selbstvertrauen und der Glaube an den Sieg in die Reihen der Schäfer/Horlbeck-Schützlinge einkehrten. Die Beherrschung des Spiels in allen Belangen wurde mit einem festen Rückhalt im Tor untermauert. Gästetorwart Sebastian Argauer parierte sogar einen Strafwurf der Hausherren. Nach 2:1, 3:1, 4:0 und 2:2 in den Vierteln ging die Begegnung mit 11:4 Toren klar und verdient an die Weidener und damit wurde auch die erste Meisterfrage beantwortet: C-Jugend-Gold nach Weiden.

Die B-Jugendlichen traten in gleicher Manier auf wie vor einer Woche und spielten die Unterfranken gleich zu Beginn des Spiels förmlich "an die Wand". Nach 4:1 im ersten und 3:0 im zweiten Viertel machten die ersatzgeschwächten Wodarz-Schützlinge mit dem Spiel auch diesmal klar: das zweite Gold geht nach Weiden und wiederholten das Ergebnis von der Vorwoche mit 17:4 Toren.

"Wir werden sehen, wie weit wir bei den Süddeutschen kommen, dann werden wir unsere Ziele neu definieren. Es bleibt noch abzuwarten, ob wir für die Deutsche Meisterschaft schlagkräftig genug sind, denn wir haben ein Team, in dem fast alle Spieler um ein Jahr jünger sind", äußert sich Trainer Wodarz zurückhaltend. Doch aufgrund der Oberligaerfahrung der meisten Akteure sind die Oberpfälzer auch in dieser Altersklasse nicht zu unterschätzen.

C-Jugend:

SV Würzburg – SV Weiden 4:11 (1:2, 1:3, 0:4, 2:2)

SV Weiden: Sebastian Argauer im Tor, Gernot Müller, Lukas Wechsler (2 Tore), Sebastian Rothe (1), Felix Neulinger, Julian Andrle (1), Adrian Leher, Andreas Schreiner (3), Max Hampl (1), Dominik Weiß (1), Peter Bronold und Philipp Sertl (2)

B-Jugend:

SV Würzburg – SV Weiden 4:17 (1:4, 0:3, 2:6, 1:4)

SV Weiden: Markus Glass im Tor, Michael Trottmann (3), Thomas Ingel (1), Alexander Luth (3), Stephan Schridewahn (4), Philipp Waidhas, Hermann Groz (3), Daghan Küpür (1), Thomas Konrad (2), Kilian Müller, Dominik Weiß, Andreas Schreiner und Sebastian Rothe


11.03.08

Wasserballnachwuchs mit Punkteteilung in Bayerischen Derbys

Weiden siegt mit B-Jugend, Würzburg bei der C-Jugend

(prg)  Am vergangenen Samstag standen sich die Mannschaften des „ewigen Zweikampfes“ um die Bayerische Wasserball-Jugendmeisterschaften, SV Weiden und SV Würzburg 05 in der Weidener Thermenwelt gegenüber. Wie schon häufiger in der Vergangenheit teilten sich die Kontrahenten die Punkte in unterschiedlichen Altersklassen. So verlor die Weidener C-Jugend gegen die Nachwuchs des Traditionsvereins aus Unterfranken mit 9:15 Toren, während die Oberpfälzer B-Jugend mit 17:4 den Gegner sprichwörtlich überrollte. Die Begegnung des C-Jugendlichen Teams (U15) begann relativ spannend und ausgeglichen.

Die im Schnitt zwei Jahre jüngere Mannschaft des SV Weiden zeigte sich anfangs unbeeindruckt von der körperlichen Überlegenheit der Gegner und hielt noch bis Anfang des letzten Abschnittes tapfer mit. Mit 2:3 nach dem ersten Viertel, 4:7 zur Halbzeit und 7:9 zur letzten Pause blieb das Spiel lange offen. Der Anschlusstreffer zum 8:9 direkt zu Beginn des letzten Viertels machte sogar Hoffnung auf Punkte. Doch die Weidener nutzten zu wenig Chancen und mussten besonders gegen Ende des Spiels gegenüber der älteren Gäste den „Kürzeren“ ziehen. Der 9:10 Anschlusstreffer der Schäfer/Horlbeck-Schützlinge vier Minuten vor Spielende soll der letzte der Heimmannschaft sein. Mit fünf Toren in Folge setzten sich die Unterfranken entscheidend ab und gewannen das Spiel verdient mit 15:9 Toren.

Zwei Tore würden uns nicht zuerkannt, außerdem verspielten wir zu viele Chancen und bekamen den großen Marius Watzlawik (8 Tore) nicht wirklich in Griff. Wenn es in Würzburg besser läuft ist vielleicht mehr drin. Die Mannschaft ist viel jünger, wir werden unverändert auch nächstes Jahr in dieser Altergruppe spielen können, dass macht Mut“, äußerten sich die jungen Trainer nach dem Spiel.

Dafür revanchierte sich die B-Jugend Mannschaft direkt im Anschluss in Meistermanier. Von Anfang an wurden die Gäste „an die Wand“ gespielt. Mit den Zwischenständen 2:0, 8:0 und sogar 12:0 machten die Oberpfälzer dem Gegner klar, wer als Sieger das Wasser verlassen wird. Erst in der 22. Spielminute gelang den Würzburger der erste Treffer, nachdem die Hausherren das Tempo aus dem Spiel nahmen und Trainer Wodarz mit verschienenen Aufstellungen experimentierte. Das Spiel ging am Ende mit 17:4 an die Weidener. "Noch vor zwei Jahren konnten wir mit dieser Jahrgangsgruppe nur knapp gegen die Würzburger gewinnen und jetzt geben wir ihnen keine Chancen, damit müssen wir zufrieden sein. Unsere Ziele müssen wir in die Weiterentwicklung richten und werden sehen, wie weit wir bei der Süddeutschen Meisterschaften kommen“, so Trainer Gerhard Wodarz.

C-Jugend: SV Weiden – SV Würzburg 05 9:15 (2:3, 2:4, 3:2, 2:6)

SV Weiden: Sebastian Argauer im Tor, Jakob Ströll (1 Tor), Gernot Müller, Sebastian Rothe, Felix Neulinger (1), Julian Andrle, Adrian Leher, Andreas Schreiner (2), Max Hampl, Dominik Weiß (1), Peter Steger, Philipp Sertl (4) und Philipp Kreiner

B-Jugend: SV Weiden – SV Würzburg 05 17:4 (2:0, 6:0, 5:2, 4:2)

SV Weiden: Markus Glass im Tor, Thomas Konrad (1), Thomas Ingel, Stefan Schirdewahn (3), Daghan Küpür, Philipp Weidhas (1), Hermann Groz (2), Sebastian Roßmann (2), Alexander Luth (2), Johannes Kellner (2), Michael Roßmann (4) und Adreas Schreiner

Die Rückspiele finden am kommenden Sonntag (16. März) in Würzburg statt.


08.03.08

DSV-Team im Finale wieder gegen Italien

8:6-Erfolg gegen Kanada im Halbfinale

Oradea.  Das deutsche Wasserball-Nationalteam konnte auch die zweite Begegnung gegen Kanada für sich entscheiden und trifft nach dem 8:6 (2:0, 3:2, 0:1, 3:3)-Erfolg morgen im Finale auf Italien. Das Spiel um Platz 3  und das Finale werden im Internet live übertragen. Anwurfzeit der Begegnung um Platz 3 zwischen Griechenland und Kanada ist Sonntag, 9.3.08, 16:30 Uhr. Das Finale zwischen Italien und Deutschland beginnt um 18:00 (jeweils deutsche Zeit).

(Link zum Live-Stream (Internet-Video) der Begegnung)


08.03.08

DSV-Wasserballer bei Olympia dabei

"Ein Hammer", meint Bundestrainer Hagen Stamm

Oradea.  Die deutsche Wasserball-Nationalmannschaft hat sich für die Olympischen Spiele 2008 qualifiziert. Beim Ausscheidungsturnier im rumänischen Oradea machte der Olympiafünfte von 2004 gestern im Gruppenspiel gegen Italien beim 5:5 (0:3, 3:1, 2:1, 0:0) einen 0:3- und 1:4-Rückstand wett und hat damit vorzeitig das Startrecht für Peking sicher. "Die Spannung war kaum noch zu überbieten. Es ist ein Hammer, wie mein Team noch einmal zurückgekommen ist", sagte der Bundestrainer Hagen Stamm.

Beim zwölften Remis im 128. Länderspiel gegen den Exweltmeister Italien erzielten Mark Politze (Berlin) und der Esslinger Heiko Nossek jeweils zwei Treffer für Deutschland, das damit Sieger der Gruppe B wurde und damit als Halbfinalist einen der vier noch zu vergebenden Plätze belegt. Steffen Dierolf (Esslingen) war zum 1:3 erfolgreich. "Die erneute Olympiateilnahme ist wichtig für den gesamten deutschen Wasserballsport. Unsere Förderung durch den Bund ist für vier weitere Jahre auf gutem Niveau gewährleistet", sagte Ewald Voigt-Rademacher, der Wasserballwart im Deutschen Schwimmverband.

UBINA © 2006 Stuttgarter Zeitung


06.03.08

Topspiel der Bayerischen Oberliga im Hexenkessel

Weiden II will sich gegen Fürstenfeldbruck revanchieren

(prg)  Langsam aber sicher entwickelt sich auch die Bayerische Wasserball–Oberliga (BOL), neben der 1. Deutschen Wasserball–Liga, in Weiden zu einem interessanten Spektakel. Dort geht nämlich die zweite Mannschaft des SV Weiden an den Start und befindet sich mit den Wasserratten Fürstenfeldbruck und der SG Stadtwerke München derzeit in einem harten Dreikampf um den Titel und den Aufstieg in die 2. Wasserball-Liga Süd. Am Sonntag empfängt die Wodarz-Truppe die bisher verlustpunktfreien Wasserratten aus Fürstenfeldbruck in der Thermenwelt (Anpfiff 10.30 Uhr) und will sich für die 10:13–Auswärtsniederlage vom letzten Spieltag revanchieren.

Während die Weidener einen Sieg brauchen um den Abstand auf Fürstenfeldbruck nicht auf bis zu fünf Minuspunkte anwachsen zu lassen, wartet auch auf die Brucker Wasserballer um Trainer Viktor Sandor ein wohl richtungsweisendes Wochenende. Seine Schützlinge treffen nämlich nicht nur am Sonntag in Weiden an, sondern haben, neben einem weiteren Auswärtsspiel am Samstag beim Tabellenvorletzten Coburg, auch noch das Topspiel gegen die Stadtwerke München (Freitag) vor sich.

Für die Weidener „Zweite“ sind die Vorzeichen für die Sonntagsaufgabe zumindest klar: „Durch die parallelen Aufgaben der ersten und zweiten Mannschaft traten wir zuletzt immer mit einer ´reinen´ Jugendmannschaft an, sprich ohne Spieler aus der DWL-Mannschaft. Mit der einen oder anderen Verstärkung wollen wir am Sonntag die zwei Punkte in der Thermenwelt behalten,“ so SV-Coach Gerhard Wodarz. Tatsächlich waren die Teamaufstellungen der letzten Spieltage für eine zweite Mannschaft eher untypisch, ist es doch Reserveteams gestattet auch alle Spieler der ersten Mannschaft einzusetzen, ausgenommen der neun Stamm-Akteure.

Selbst nach den letzten Punktverlusten gegen Fürstenfeldbruck und München ist für den SVW II der Meistertitel noch drin und besonders auf den Zuschauerrängen wird die Frage nach dem Aufstieg immer lauter. Abteilungsleiter und DWL-Coach Irek Luczak: „Es stehen zunächst noch einige, sehr schwere, rein sportliche Aufgaben vor uns. Unser DWL-Team muss den Klassenerhalt in der 1. Bundesliga schaffen und auch die Zweite muss sich ja erst einmal für die 2. Wasserball–Liga Süd qualifizieren. Sollte das alles klappen werden wir sicherlich versuchen das Abenteuer ´1. und 2. Liga´ sowohl finanziell als auch logistisch anzugehen.“ Wiederholt betont aber auch der Wasserballwart, dass „die Förderung, Forderung und Entwicklung der Jugend primäres Ziel“ sei, der tatsächliche Erfolg nur sekundär.

Von all den Rahmenbedingungen unbeeindruckt muss jedoch die BOL- Mannschaft um ihren Trainer Wodarz bleiben und auch er macht klar: „Für uns zählt es erstmal Spielpraxis zu sammeln, körperliche Gegenwehr zu erfahren und von Spiel zu Spiel blicken. Das Hauptaugenmerk liegt jetzt auf dem Spiel am Sonntag: Da wollen wir gewinnen!“ so Wodarz.

Bayerische Oberliga 2007/2008

8. Spieltag, 7., 8. und 9. März 2008:

WaRa Fürstenfeldbruck – Stadtwerke München (Freitag)

WB Coburg – WaRa Fürstenfeldbruck (Samstag)

SV Weiden II – WaRa Fürstenfeldbruck (Sonntag, 10.30 Uhr, Weidener Thermenwelt)


06.03.08

Olympiaqualifikation für drei Esslinger Wasserballer

Stefan Dierolf, Florian Naroska und Heiko Nossek nach Peking

von Axel Hänchen

Esslingen - Der SSV Esslingen freut sich mit seinen drei Stammkräften über die Olympiaqualifikation der deutschen Wasserballnationalmannschaft. Als erstes Team im hochkarätig besetzten Zwölferfeld des Qualifikationsturnieres in Oradea / Rumänien schafften die Deutschen den Sprung nach Peking zu den Olympischen Spielen.

Nach Siegen gegen Kanada (11:6), Mexiko (29:1), Mazedonien (9:4) und Iran (18:2) reichte der deutschen Wasserballnationalmannschaft im abschließenden Gruppenspiel gegen den dreimaligen Olympiasieger Italien ein Unentschieden, da diese gegen die Kanadier einen Punktverlust (7:7) erlitten hatten, um den Gruppensieg in Gruppe B zu erzielen. Doch danach sah es noch zu Beginn des Spiels überhaupt nicht aus. Die Italiener gingen bereits im ersten Spielviertel mit 3:0 in Führung. Steffen Dierolf brach bei seinem Comeback-Turnier nach langer Schulterverletzung den Bann und erzielte den ersten deutschen Treffer, doch der Gegner stellte umgehend den alten Abstand wieder her. Der Spandauer Marc Politze verkürzte auf 2:4, bevor Heiko Nossek das Nationalteam kurz vor der Halbzeitpause auf 3:4 heranbrachte. Mit einem Strafwurf traf erneut Marc Politze zum Ausgleich. Der dritte „Esslinger Treffer" durch Heiko Nossek bedeutete die erste und einzige deutsche Führung des Spiels. 

Doch dreieinhalb Minuten vor Ende des dritten Spielabschnittes konnten die Italiener zum 5:5 ausgleichen. Dies sollte der letzte Treffer des Spiels sein, eine Seltenheit, dass im Wasserball über elf Minuten lang kein Tor fällt. Doch die Defensive um den Esslinger Centerverteidiger Florian Naroska war an diesem Tag ein Garant für die Qualifikation. Auch die letzten zehn Sekunden, Italien hatte noch einmal eine Auszeit genommen, überstand die deutsche Abwehr um Weltklassetorhüter Alexander Tchigir. Der erste Platz in der Sechsergruppe bedeutete die sofortige Halbfinal-Qualifikation für das Turnier in Rumänien und damit automatisch auch das Ticket für Peking, da noch vier Plätze vergeben werden. „Heute haben wir zwar nicht gut gespielt, doch das ist nun völlig egal", freute sich ein überglücklicher Heiko Nossek, der im Übrigen mit 16 Toren derzeit erfolgreichster Torschütze des Turniers ist, „es ist unglaublich, dass ausgerechnet wir das erste qualifizierte Team sind." In der Tat kämpfen nun noch so starke Mannschaften wie Griechenland, Russland und eben Italien, allesamt mit Profiligen in ihren Ländern ausgestattet, um die Olympiateilnahme.

Der SSV Esslingen freut sich nun natürlich besonders auf die Rückkehr der drei Nationalspieler und auf die kommenden Heimauftritte in der Bundesliga gegen Würzburg am 27. und beim Spitzenspiel der beiden noch unbesiegten Teams gegen Spandau am 29. März.


05.03.08

Gegen alle Widerstände

Hohe Ziele der DSV-Wasserballer

von Matthias A. Schmid

Stuttgart. Ein Unentschieden heute gegen Italien genügt den deutschen Wasserballern, um sich im rumänischen Oradea für Olympia 2008 zu qualifizieren. "Die Jungs hätten es bei den vielen Entbehrungen mehr als verdient", sagt der Bundestrainer Hagen Stamm.

Von Matthias A. Schmid

Um sich abends im Hotelzimmer ablenken und ein wenig aus dem strengen Tagesprotokoll im rumänischen Oradea ausbrechen zu können, greift Steffen Dierolf noch immer gerne zu Büchern. Doch statt Lehrbücher über technische Kybernetik kann sich der Wasserball-Nationalspieler vom SSV Esslingen neuerdings wieder dem wirklich wichtigen Lesestoff widmen. Zum Beispiel der Biografie des US-Skistars Bode Miller "Fast, Be Good, Have Fun" (deutscher Titel: "Wie ich allen davonfuhr"). Nach dem Abschluss seines Maschinenbaustudiums muss der 31-Jährige kein schlechtes Gewissen mehr haben, wenn er auf Reisen mit dem Nationalteam die Lernmaterialien mal für zwei Stunden außer Acht lässt. "Die neue Freiheit genieße ich sehr", sagt Dierolf, der sich diesmal in Rumänien ganz auf das Wasserball konzentrieren kann - eine für ihn ungewohnte Erfahrung.

So nebenbei kann der Esslinger von dem amerikanischen Ausnahmeskifahrer auch eine Menge lernen. Denn Spaß am Leben und Erfolg im Sport muss kein Widerspruch sein. "Auch wenn wir alle unbedingt zu den Olympischen Sommerspielen nach Peking wollen, sind wir ein lockerer Haufen, der abends auch mal ein Bier trinken geht", sagt der Kapitän der Nationalmannschaft. Die Stimmung könnte zurzeit ohnehin nicht besser sein bei den deutschen Wasserballern. Nachdem das Team von Bundestrainer Hagen Stamm die ersten vier Spiele allesamt gewonnen hat, genügt heute gegen Italien bereits ein Unentschieden, um sich für die Olympischen Spiele in Peking zu qualifizieren. "Ich bin überzeugt davon, dass wir die Qualifikation schaffen. Die Jungs haben es mehr als verdient bei all den Entbehrungen, die sie auf sich nehmen", sagt Stamm.

Wasserball wird in Deutschland nur als Randsportart wahrgenommen. Die meisten Akteure müssen nebenher arbeiten oder studieren. Und trotzdem müssen die Wasserballer so viel trainieren wie Sportler, die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben. Die deutschen Wasserballer mischen trotzdem in der Weltspitze mit, nebenberuflich sozusagen. Daran hat sich auch nichts geändert, seit die Schnellrestaurantkette Nordsee die Mannschaft finanziell unterstützt. "Jetzt können wir uns nach der Bundesligasaison immerhin ein Regenerations-Trainingslager leisten, um vom Wasserball abzuschalten und mit Beachvolleyball oder Tennis auf andere Gedanken zu kommen, ohne dabei die Kondition zu verlieren", sagt Stamm. Ein großer Fortschritt, wenn man bedenkt, dass zu Beginn von Stamms Tätigkeit im Jahr 2000 der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) noch überlegt hatte, seine Wasserballer bei der WM in Japan aus Kostengründen neben dem Schwimmbad in Zelten campieren zu lassen.

Wasserball auf internationalem Niveau ist längst eine Ganzjahressportart geworden. Doch im Unterschied zu Ländern wie Serbien, Ungarn und Griechenland, wo die Nationalspieler Volkshelden sind und entsprechend hofiert und bezahlt werden, muss der Bundestrainer froh sein, wenn ihm beim Olympia-Qualifikationsturnier und den Weltmeisterschaften die besten Spieler überhaupt zur Verfügung stehen. Es ist nicht so, dass die Auserwählten keine Lust hätten, sich die schwarz-rot-goldene Badekappe überzuziehen. Es ist vielmehr die Frage, ob es der Arbeitgeber oder die Universität ihnen erlauben, daran teilzunehmen.

Der Spandauer Mark Politze gilt als einer der besten Wasserballspieler Deutschlands. Doch während bei der WM 2001 im japanischen Fukuoka seine Kollegen ins Becken sprangen, schwitzte der beste Torschütze der vorangegangenen EM in Hannover im Hörsaal über seinen Klausuren. Das wäre in etwa so, als wenn jemand Joachim Löw aus welchen Gründen auch immer verbieten würde, seinen besten Stürmer Miroslav Klose zur EM mitnehmen zu dürfen. In Rumänien ist Politze dabei, so wie auch die anderen zwölf besten Wasserballer des Landes. Sehr viel größer ist die Auswahl auch nicht. Umso erleichterter ist Hagen Stamm aus diesem Grund auch, dass Steffen Dierolf und Thomas Schertwitis nach ihren schweren Schulteroperationen wieder im Kader stehen.

"Wenn alle Spieler fit sind, können wir an einem guten Tag alle Mannschaften der Welt schlagen", sagt Hagen Stamm. Als Spieler hat er zweimal die Europameisterschaft gewonnen - als Bundestrainer träumt er nun von einer Medaille bei Olympia, sofern seiner Mannschaft die Qualifikation gelingt. Mit seinem schnellen Berliner Mundwerk und seiner akribischen Arbeit versucht Stamm, die Brücke zu schlagen von der eigenen großen Vergangenheit in die Zukunft des deutschen Wasserballs.

© 2006 Stuttgarter Zeitung


05.03.08

Aus dem Tullabad wird ein Exotenhaus

Spektakulär inszenierter Abschied von Tullabad / Zoo übernimmt das Gebäude

von Volker Knopf

1955 wurde das Tullabad feierlich eröffnet und viele Karlsruher haben dort seitdem Schwimmen gelernt. Unzählige Schulklassen hatten dort über die Jahrzehnte ihren regulären Schwimmunterricht.

Zudem war es Ort zahlreicher deutscher Rekorde sowie eines Europarekords. Selbst ein Tatort-Krimi wurde im dem Traditionsbad vor einigen Jahren gedreht. Vergangenen Freitag ging die Ära des Tullabades nun endgültig zu Ende. In Folge der Umsetzung des Bäderkonzepts wird das Bad ebenso wie das Hallenbad Wettersbach geschlossen.

Aus dem Tullabad wird ein Teil des benachbarten Zoos, ein Exotenhaus soll daraus entstehen. Grund genug den Abschied des ehrwürdigen Bads mit vielen seiner Fans zu feiern. Mit Saxophon-Einlage vom Zehn-Meter-Turm, Unterwasser-Rugby, Wasserball oder einer Synchronschwimm-Demonstration zelebrierte man vor vollen Rängen das "Kehrausschwimmen" im Tullabad. Einer von vielen, die um das damit abgeschlossene Kapitel Tullabad trauern, ist Claus Bastian. Der Schwimmbezirkspressewart des Badischen Schwimmverbandes kennt das "Tulla" von seinen Kindesbeinen an. "Das ist natürlich ein großer Verlust für uns. Das Tullabad war perfekt geeignet für das Wettkampschwimmen. Wir haben ein sportgerechtes Becken, der Boden geht langsam abwärts. Nicht zu vergessen die tolle Tribüne, die über 350 Menschen Platz bietet. Für den Schwimmsport ist das schon ein Tiefschlag", trauert der 77-jährige um sein "Lieblingsbad". Auch der Jugend geht es nicht anders.

Die SSC-Aktiven Jenny und Laura werden vor allem das tolle Ambiente mit der Glasfassade vermissen. Faris Abbas, stellvertretender Leiter des städtischen Bäderamts, war positiv angetan vor der riesigen Resonanz der "Tullaner" bei der Abschiedsvorstellung am vergangenen Freitag. "Das hat das Bad einfach verdient. Dieser Abschied musste einfach entsprechend zelebriert werden." Freuen werden sich nun zumindest Dr. Gisela von Hegel, Leiterin des Karlsruher Zoos, die nun räumlichen Zuwachs für den städtischen Stadtgarten erhält. "Für uns ist das natürlich ein großer Gewinn. Wir planen eine Ufer- und Pflanzenlandschaft mit Regenwald, Vögeln, Fischen und Echsen in dem Gebäude. Dieses Exotenhaus wird den Erlebniswert des Zoos mit Sicherheit steigern. Zudem bekommt die Zoopädagogik und die Zooschulräume mehr Raum. Unser Ziel ist es, das denkmalgeschützte Haus mit viel Bedacht in unseren Zoo zu integrieren", so von Hegel.

Vergangene Woche hatten aber noch einmal die Schwimmfans mit dem Kehrausschwimmen und dem spektakulär inszenierten Abschied (*) ihren letzten großen Auftritt.

(gefunden im Karlsruher Wochenblatt)

Bilder: Holger Weber

 

(* konzipiert vom ehemaligen Karlsruher Turmspringer, Schwimmer und Wasserballer Thomas Mayer)


05.03.08

Olympiaturnier der Wasserballer

Start in Peking rückt näher

von Matthias A. Schmid

ORADEA. Die deutschen Wasserballer haben beim Olympia-Qualifikationsturnier in Oradea/Rumänien auch ihr drittes Spiel gewonnen. Gegen die internationalen Neulinge aus Mazedonien setzte sich die Mannschaft des Bundestrainers Hagen Stamm gestern in der Gruppe B mit 9:4 (3:1, 3:1, 1:0, 2:2) durch und kann mit zwei Siegen gegen Iran (heute) und Italien (morgen) bereits die Teilnahme an den Sommerspielen in Peking perfekt machen.

"Ein souveräner Erfolg für meine Mannschaft, ich bin optimistisch, dass uns die Qualifikation gelingt", sagte Stamm. Zuvor hatten die Deutschen auf ihrem Etappenziel Gruppensieg und die damit verbundene Olympiaqualifikation Schützenhilfe durch Kanada bekommen, das den größten Mitbewerber Italien beim 7:7 einen unerwarteten Punktverlust beibrachte. Bester deutscher Werfer gegen Mazedonien war Heiko Nossek (SSV Esslingen) mit drei Toren.

Einen Tag nach dem höchsten Sieg (29:1 gegen Mexiko) in der Länderspielgeschichte, in dem der ehemalige Cannstatter und heutige Spandauer Moritz Oeler mit fünf Treffern erfolgreichster Werfer war, zeigte die deutsche Mannschaft gegen die mit serbischen Spielern verstärkte Mazedonier eine tadellose und konzentrierte Leistung. "Wir wollen alle unbedingt nach Peking", sagte Nossek, "jeder Spieler ist höchst konzentriert und hoch motiviert." Bisher war ein 25:4-Sieg gegen Ägypten vor zwei Jahren in Frankreich der höchste Sieg einer deutschen Wasserball-Nationalmannschaft seit der Länderspielpremiere im Jahr 1900.

© 2006 Stuttgarter Zeitung


05.03.08

Wasserball-Zukunft stellt sich vor

Weidens B- und -Jugend um bayerische Meisterschaft

(prg)  Kein Erstliga-Wasserball am Wochenende in der Thermenwelt? Kein Grund, auf den schnellen und harten Sport im Kühlen Nass zu verzichten. Neben der Bayerischen OL-Partie am Sonntag (10.30 Uhr), können die Weidener Wasserball-Fans auch am Sonnabend den Gummiball in der WTW fliegen sehen. Um 17.30 Uhr (C-Jugend) und 19.00 Uhr (B-Jugend) finden dann nämlich zwei Spiele um die jeweiligen bayerischen Jugend-Meisterschaften statt. Beide Male als Konkurrenten im Wasser: Der SV Weiden als Gastgeber und Erzrivale SV Würzburg 05 als Gast.

Sowohl das C- als auch das B-Jugend–Duell sind die ersten Aufeinandertreffen in dieser Saison. Vorhersagen für die Spiele sind somit schwierig, liegen die letzten Duelle dieser Jahrgänge (C-Jugend 93 und jünger, B-Jugend 91 und jünger) doch über zwei Jahre zurück. Damals hatte der Gegner SV Würzburg 05 bei den „93ern“, damals noch als D-Jugend, die Nase vorn, konnte jedoch mit den Oberpfälzer „91ern“ nicht mithalten.

Auf Weidener Seite ist Trainer Gerhard Wodarz, der die B-Jugend coacht, optimistisch für das Wochenende. Sein U17-Team ist zwar im Durchschnitt noch etwas jung, besteht aber im Großteil aus der Mannschaft, die im vergangenen Jahr den Vize-Meister-Titel bei der deutschen C-Jugend –Meisterschaft geholt hat. Seit dieser Saison stellt eben diese junge U17 außerdem fast komplett die zweite Herrenmannschaft dar, die in der Bayerischen Oberliga um den Titel kämpft.

Dem gegenüber mussten die Trainer der diesjährigen C-Jugend-Mannschaft fast das gesamte Gerippe in die B-Jugend ziehen lassen und hat hier eine junge, noch unerfahrene Mannschaft zusammen. Die Bundesligaspieler Rico Horlbeck und Alex Schäfer werden damit als Trainer ihre Premiere in dieser Altersklasse feiern. Viele ihrer Schützlinge werden am Samstag zum ersten Mal den „großen“ Wasserball in einem Punktspiel in die Hand bekommen (D-Jugend und Frauen spielen mit etwas kleineren Bällen). „Wir werden am Samstag auf jeden Fall sehen können, wie sich unsere Jungs im Vergleich zu den Würzburgern in den letzten zwei Jahren entwickelt haben. Ich denke, dass wir uns auf zwei schöne Spiele freuen können,“ so SV-Coach Wodarz.

Der Eintritt zu den beiden Jugendspielen ist frei!


04.03.08

Nach guter Leistung erste Punkte verloren 

Weidens "Zweite" immer noch im Soll

(prg) Die jüngste Mannschaft der Oberliga Bayern, die „zweite Garde“ des Bundesligisten SV Weiden verliert ihre ersten Punkte in der Bayerischen Wasserball-Oberliga. Die zweite des Schwimmvereines Weiden verlor am vergangenen Samstag mit 10:13 gegen SV WaRa Fürstenfeldbruck und spielte 8:8 unentschieden gegen die SG Stadtwerke Weiden. Trainer Wodarz ist dennoch sehr zufrieden mit der Leistung seiner Schützlinge und bezeichnet die jüngste Punktverluste in München sogar als lehrreich.

Die körperliche Überlegenheit der Gegner haben unsere Jungs mit spielerischen und konditionellen Fähigkeiten mehr als wettgemacht. Das ungewöhnliche Becken mit einer relativ flachen Seite machte uns vor allem am Anfang des ersten Spiels Probleme, doch die Mannschaft steigerte sich von Minute zur Minute und überzeugte schließlich mit einer soliden Leistung. Das Spiel gegen stärkere Gegner überzeugte mich gänzlich,“ äußerte sich Trainer Wodarz kurz vor der Rückreise in die Oberpfalz.

Schon die Anreise in Begleitung des Orkans Emma (über vier Stunden Reisezeit nach München) machte es der Mannschaft zu schaffen. In letzter Minute trafen die Wodarz-Schützlinge im Schulzentrum Gissing ein und es ging sofort zur Sache gegen die Fürstenfeldbrucker. Die Wasserratten traten einer reinen Jugendmannschaft gegenüber, die spielberechtigten Akteure der DWL-Mannschaft absolvierten zeitgleich ihre Auswärtspartie in Hildesheim und konnten die jüngeren Kollegen nicht unterstützen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der Umstellung auf das „neue“ Spielfeld gingen die ersten Viertel mit 4:2 und 3:2 an die Brucker, doch es wurde sichtbar besser und die „jungen Wilden“ überzeugten mit Anpassungsvermögen und Ausdauer. Das Spiel wurde ausgeglichener und die Gäste aus der Oberpfalz übernahmen sogar zeitweise die Oberhand. Doch es reichte nicht mehr um das Spiel noch zu kippen, das 13:10 Endergebnis ist zwar aus Weidener Sicht unglücklich, geht aber in Ordnung. Schon am kommenden Sonntag (10,30 Uhr) in der Weidener Thermenwelt können sich die Weidener bei den Wasserratten revanchieren und ihre Tabellenführung festigen. Die Wasserratten gastieren zum ersten Mal in Weiden.

Keine drei Stunden später warteten schon die aufstiegsambitionierten SG Stadtwerke München auf die Max-Reger-Städter. Auch dieses Spiel verlief anfangs unglücklich für die SV-ler. München ging mit 4:0 in Führung und 4:1 zur ersten Pause. Doch die Weidener passten sich auch diesem Gegner schnell an und holten mit 3:2 im zweiten und 3:1 im dritten Viertel zum 7:7 Ausgleich vor der letzten Pause auf. Im letzten Viertel machte sich die Müdigkeit der älteren Münchener immer deutlicher, doch die Gäste schafften es nicht den Sieg unter Dach und Fach zu bringen. Nur kurzzeitig gingen die Münchener in Führung, eher Simon Fijalkowski zum 8:8 Endstand einlochte. Eine überzeugende Leistung der Jugendlichen Weidener hinterlässt Respekt in München und lässt optimistisch in die nächste Zukunft blicken.

Den Aufstieg behalten wir schon im Auge, doch es sind noch viele andere Dinge, die erfüllt werden müssen, um diesen Schritt zu wagen. Die erste Mannschaft muss den Klassenerhalt schaffen, dann können wir die finanzielle Seite klären und dann sehen wir weiter,“ so die Überlegungen der Verantwortlichen.

SV Wasserratten Fürstenfeldbruck – SV Weiden 13:10 (4:2, 3:2, 3:3, 3:3)

SG Stadtwerke München – SV Weiden 8:8 (4:1, 2:3, 1:3, 1:1)

SV Weiden spielte mit: Christopher Klein und Markus Glass im Tor, Michael Trottmann (1+2 Tore), Simon Fijalkowski (0/2), Denis Feldmann (2/0), Kilian Müller, Klaus Bronold (3/1), Hermann Groz (2/2), Sebastian Roßmann (1/0), Benedikt Müller, Johannes Kellner (0/1) und Michael Roßmann


03.03.08

Fürstenfeldbruck mit zwei verdienten Siegen

Wasserratten als einziges Team verlustpunktfrei 

von Viktor Sandor

Am Samstag kam es im Becken des Lokalrivalen SV Stadtwerke München zum absoluten Spitzenspiel der Bayerischen Oberliga. Die verlustpunktfreien Teams aus Fürstenfeldbruck und Weiden trafen aufeinander. In einem sehr intensiven und auf sehr hohem Niveau stehenden Match gewannen die Oldies der Liga gegen die blutjunge Bundesligareserve aus der Oberpfalz mit 13:10 (4:2, 3:2, 3:3, 3:3).

Die Wasserratten konnten bei dem Spiel personell aus den Vollen schöpfen, so dass auch die berufliche Abwesenheit der Neuzugänge Knollinger und Lentz und das krankheitsbedingte Fehlen von Bews und Bär kompensiert werden konnte. Bemerkenswert ist auch der erhebliche Altersunterschied, mit dem die Wasserratten mehr und mehr kokketieren (müssen). Der älteste Spieler der Gäste war noch drei Jahre jünger als das Wasserratten „Nesthäckchen“ im Spiel Fabian „Figo“ Kautz. Die Rolle des Trainers übernahm Thorsten Schulz, da Hauptcoach Viktor Sandor zuletzt im Wasser so stark zu überzeugen vermochte, dass er unbedingt spielen sollte. Ein Schachzug, der sich auszahlte, erzielte Sandor doch zwei Tore und trug zu einer konzentrierten Mannschaftsleistung das Seinige bei.

Es zahlte sich auch aus, dass im Training zuletzt ein hartes und körperbetontes Spiel geübt wurde. Es war klar, das dem deutschen Vizemeister der B-Jugend vor allem im Spiel Eins-gegen-Eins beizukommen war. Die schwimmerischen Vorteile des Gegners wurden durch gutes Stellungsspiel kompensiert. Hinzu kam die Traumquote von 100 % verwerteten Überzahlsituationen (viermal). Die Wasserratten zogen bis Mitte des 2. Viertels auf 7:3 davon, kassierten jedoch kurz vor Halbzeit noch das 4:7. Im dritten Abschnitt wurde es plötzlich hektisch: Die Wasserratten verloren vorne etwas zu schnell die Bälle, der Gegner konterte eiskalt und es stand plötzlich 7:7. Doch die selbstbewusste Einstellung, zwei Auszeiten im jeweils richtigen Moment und schöne Tore brachten den Wasserratten wieder den alten 3 Tore Vorsprung. Dieser hatte auch am Spielende bestand.

Nach kurzer Pause und personellen Rochaden ging es ins zweite Spiel des Tages gegen das Schlusslicht aus Ingolstadt. Diesmal übernahm Sandor das Coaching. Die Wasserratten kamen zu zahlreichen Chancen, die Spiellaune war geradezu greifbar. Mit 22:5 (4:1,7:0,9:3,2:1) zerlegten die Brucker ihren überforderten Gegner.

Was die schöne Siegesserie wert ist, zeigt sich bereits am kommenden Wochenende. Dreimal sind die Wasserratten auswärts im Einsatz. Am Freitag Abend im Nachbarschaftsderby mit den Stadtwerken München, am Samstag in Coburg und am Sonntag in Weiden. Insbesondere in Weiden werden einige Leistungsträger fehlen. Und der SV Weiden wird sicherlich die Scharte auswetzen wollen. Die Brucker hoffen, dass der Blick auf die Tabelle dann immer noch so erfreulich ist, wie jetzt.

Samstag, 1. März: Stadtwerke München - Delphin Ingolstadt: abgesagt; Fürstenfeldbruck - SV Weiden II 13:10; StadtwerkeMünchen - SV Weiden II 8:8; Fürstenfeldbruck - SC Delphin Ingolstadt 22:5

Aktuelle Tabelle

  Platz Verein Spiele G U V Tore Differenz Punkte
  1 SV Weiden II 7 6 1 0 130:63 97 11:3
  2 Wara Fürstenfeldbruck 5 5 0 0 96:38 58 10:0
  3 SG Stadtwerke München 6 4 1 1 101:54 47 9:3
  4 WB Coburg 6 1 0 5 60:112 -52 2:10
   5 SC Delphin Ingolstadt 10 1 0 9 78:198 -120 2:18

(Stand: 01.03.08)

Wara gegen SV Weiden II: Heichel, Knall (1), Kautz, Rosteck, Szerdahelyi (3), Sammer, Kesberger (2), Sponer (2), Vogler, Weller, Strecker (3), Sandor (2). Trainer: Thorsten Schulz

Wara gegen SC Delphin Ingolstadt: Heichel, Knall (6), Kautz (2), Rosteck (1), Szerdahelyi (7), Sammer, Kesberger (3), Sponer (1), Vogler, Strecker (1), Mayer, Schelhas (1), Schulz. Trainer: Viktor Sandor


29.02.08

Gleich zwei Ligakracher in München

SV Weiden II am Samstag gegen Fürstenfeldbruck und München

(prg) 10:0 Punkte, 112:42 Tore - ein makellose Bilanz. Kein Wunder, dass diese die Tabellenspitze in der Oberliga Bayern, der dritthöchsten deutschen Spielklasse bedeutet. Für die zweite Mannschaft der Wasserballer des SV Weiden kommt es kommenden Samstag jedoch knüppelhart: In München tritt die jüngste Mannschaft der Liga innerhalb von nur wenigen Stunden ausgerechnet gegen die schärfsten Meisterschaftskonkurrenten Wasserratten Fürstenfeldbruck (14 Uhr) und SG Stadtwerke München (18.15 Uhr) an. Nicht zuletzt wegen der gleichzeitigen Auswärtsaufgabe des Bundesliga-Teams in Hildesheim zwei absolute Herausforderungen für die Truppe um Trainer Gerhard Wodarz.

Wodarz kann nämlich, wie schon am vergangenen Spieltag in Ingolstadt, nicht auf seine auch für die Oberliga spielberechtigten Bundesliga-Akteure zurückgreifen. So wird der "SVW II" zum wiederholten Male mit einer blutjungen B-Jugend -Mannschaft in der BOL antreten. "Neben den Jugendspielern haben wir zwei Akteure mit, die zwar zum Bundesliga-Kader gehören, jedoch nicht nach Hildesheim reisen. Dennoch sind wir eindeutig nicht in Bestbesetzung. Trotz allem Blicke ich dem Spieltag in München optimistisch entgegen." so SV-Coach Wodarz. Optimistisch kann er auch sein, hat er doch viele hoffnungsvolle junge Talente in seinen Reihen und kann auf das Gros des letztjährigen deutschen C-Jugend Vize-Meisters zurückgreifen.

"Im Endeffekt besteht diese Mannschaft doch insbesondere deswegen, weil wir unsere Jugend fördern und fordern wollen. Ich denke, dass die Jungs das Zeug dazu haben am Samstag zu siegen, doch selbst wenn die ´Zweite´ am Ende mit Niederlagen nach Hause kehrt, haben sie Spielpraxis gesammelt und vor Allem gegen körperlich stärkere Gegner gespielt. Das ist unser Hauptziel," erklärt Abteilungsleiter und Bundesliga-Coach Irek Luczak.

Wenn die Bundesligareserve am Samstag um 14 Uhr gegen die Wasserratten aus Fürstenfeldbruck antritt, treffen die beiden bis dahin einzigen verlustpunktfreien Mannschaften aufeinander. Die Brucker stellen eine unheimlich erfahrene und routinierte Mannschaft, die im vergangenen Jahr die Silber-Medaille in der Bayerischen OL holte und sich zudem zur neuen Saison noch enorm verstärken konnte: Vom Ost-Zweitligisten OSC Potsdam konnten die Amperstädter den erst 21 jährigen Adrian Lenz verpflichten und sich auch mit seiner Hilfe bis in die zweite Runde des Süddeutschen Wasserball-Pokals spielen.

Keine drei Stunden nach dem Abpfiff müssen die Liga-Neulinge aus Weiden dann wieder ins Wasser, dann jedoch gegen die Landeshauptstädter der SG Stadtwerke München (ehemals SV München 99). Die Münchener holten im vergangenen Jahr sowohl die Liga-Meisterschaft als auch den bayerischen Wasserball-Pokal an die Isar und wollen in diesem Jahr unbedingt ihren Titel verteidigen und in die 2. Wasserball-Liga Süd aufsteigen. Dass sie dort sicherlich nicht chancenlos wären bewiesen die Männer um Trainer Szandor Szeleczkei in der 2. Runde des Süddeutschen Pokals, als sie sich gegen den Zweitligisten WV Darmstadt 70 mit 13:10 durchsetzten und sich für das Viertelfinale qualifizieren konnten.

Im Hinspiel der BOL im Dezember des vorigen Jahres konnte sich der "kleine" SV Weiden zuhause mit 17:11 gegen die Stadtwerke-Truppe durchsetzen. Ob es auch am Samstag, im zweiten Top-Spiel des Tages, zu einem Sieg reicht wird sich zeigen, sicher ist nur, dass auf die "jungen Wilden" zwei richtungsweisende Spiele warten.


28.02.08

Jugend dominiert Oberliga Bayern

Weidens Zweite weiter auf Meisterkurs

(prg)  Die „Zweite Garde“ des Weidener Wasserball-Bundesligisten SV Weiden richtet ihren Kurs immer deutlicher auf den Meistertitel der Bayerischen Oberliga. Auch ohne Verstärkung aus der ersten Mannschaft (Ehrung der Mannschaft des Jahres 2007) und mit einer reinen Jugendmannschaft (überwiegend U16) gewannen die Max-Reger-Städter ihr fünftes Spiel der Runde mit 20:11 Toren bei den Ingolstädter „Delphinen“ und stehen weiterhin ungeschlagen an der Tabellenspitze.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten (5:5 im ersten Viertel) kamen die jungen Wilden dann richtig gut in Fahrt und machten bereits vor der Halbzeitpause alles klar. Mit 6:0 im zweiten Abschnitt spielten sich die Wodarz-Schützlinge einen komfortablen 11:5 Halbzeitstand aus.

In der zweiten Halbzeit häuften sich die Fehler wiederholt, doch auch die konnten mit 3:2 und 6:4 für die Weidener entschieden werden. Das Endergebnis 20:11 ist deutlich genug und verdient, doch die Art wie war Trainer Wodarz nicht ausreichend. „Wir gerieten anfangs sogar mit 2:5 in Rückstand, das darf uns nicht passieren. Das war das dritte Spiel gegen die Ingolstädter, wir wussten dass wir die Begegnung dominieren können, also darf so ein Blackout vorkommen. Diese Routine müssen sich die Jungs noch erspielen, dafür starten wir in der Oberliga. Am kommenden Wochenende wird es schon viel schwieriger die Tabellenführung zu verteidigen,“ äußerte sich Gerhard Wodarz im Hinblick aus die Doppelaufgabe in München. Am kommenden Samstag spielt die „Zweite“ gegen Stadtwerke München und WaRa Fürstenfeldbruck, die zwei stärksten Gegner in der Oberliga. Da die Bundesligamannschaft am gleichen Tag in Hildesheim weilt, kann Trainer Wodarz kaum mit Unterstützung aus der ersten rechnen und wird wiederholt mit einer Jugendtruppe ins Rennen gehen müssen. „Dafür haben wir eigentlich gemeldet, die Jungs müssen gefordert werden,“ so Wodarz.

SC Delphin Inglstadt – SV Weiden: 11:20 (5:5, 0:6, 2:3, 4:6)

SV Weiden: Christopher Klein im Tor, Michael Trottmann, Denis Feldmann (2), Alexander Luth (1), Julian Klein, Kilian Müller, Hermann Groz (4), Sebastian Rossmann (2), Stephan Schindewahn, Thomas Konrad (1), Benedikt Müller (2), Thomas Ingel (8)


28.02.08

Drei Ludwigsburger Jugendliche beim Alves-Pokal

Baden-Württembergische Auswahl landet auf Platz fünf

von Thorsten Albrecht

Mit Robert Bölke, Antonio Tadic und Petrit Salihu waren am vergangenen Wochenende drei Jugendwasserballer beim Alves-Pokal der Jahrgänge 1993 und jünger in Hannover im Einsatz.

Bei der baden-württembergischen Auswahl waren die Erwartungen aufgrund der vergangenen Erfolge (Sieger und Finalist) hoch angesetzt. Leider konnten die Erwartungen mit einem 5. Platz letztendlich nicht ganz erfüllt werden. Mit drei Siegen gegen Südwestfalen, Brandenburg und Hamburg und vier Niederlagen gegen Sachsen, Berlin, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen fand man sich mit 6:8 Punkten letztendlich auf dem 5. Platz wieder. Gerade gegen die Übermannschaften aus NRW und Niedersachsen mussten die Baden-Württemberger schmerzliche Niederlagen einstecken.

Der Auswahltrainer (Heimtrainer) Laszlo Csanyi und seine drei Schützlinge

(von links: Antonio Tadic, Robert Bölke, Laszlo Csanyi und Petrit Sahlihu)

Der Auswahltrainer (Heimtrainer) Laszlo Csanyi und seine drei Schützlinge

(von links: Antonio Tadic, Robert Bölke, Laszlo Csanyi und Petrit Sahlihu)

Die Auswahlmannschaft wurde in Abwesenheit von Patrick Weissinger (Esslingen) durch Laszlo Csanyi (SV Ludwigsburg) betreut. Insgesamt setzte sich die Mannschaft aus Jugendspielern von sieben Vereinen zusammen (Esslingen, Ludwigsburg, Freiburg, Cannstatt, Heidelberg, Leimen/Mannheim, PSV Stuttgart).

Die Auswahlspieler des SVL konnten sich unter den Augen Ihres Heimtrainers in der Torschützenliste eintragen und durch gute Leistungen auch überregional auf sich aufmerksam machen. Die Torschützen im Einzelnen: Robert Bölke (10 Tore), Antonio Tadic (2) und Petrit Sahlihu (1).

Die Auswahlmannschaft Baden-Württemberg beim Alves-Pokal 2008

Die Ergebnisse im Einzelnen:

BW - Sachsen 6:12, BW - Berlin 3:5, BW - Südwestfalen 10:6, BW - Brandenburg 8:4, BW - Hamburg 16:2, BW - Niedersachsen 2:13, BW - NRW 0:21

Endstand
1 Nordrhein-Westfalen 118 13:1
2 Niedersachsen 79 13:1
3 Berlin 28 10:4
4 Sachsen -23 7:7
5 Baden-Württemberg -18 6:8
6 Brandenburg -35 5:9
7 Südwestfalen -51 2:12
8 Hamburg -98 0:14

24.02.08

SV Weiden dominiert den Ross-Chemie-Cup 2008

Nachwuchswasserballer räumen ab

(prg)  Die „Kleinen“ machen es den „Großen“ nach. Nach der jüngsten Erfolgswelle der Herrenmannschaften des Schwimmvereins Weiden sind auch die kleinsten Wasserballer, die sich im Spielbetrieb befinden, erfolgreich. Die U13 Mannschaft um die Trainer (selbst Bundesligaspieler) Alex Schäfer und Rico Horlbeck gewann in überzeugenden Manier den 6. Ross-Chemie-Cup am vergangenen Sonntag im Realschulbad.

Das Team der Gastgeber setzte sich deutlich gegen die Gäste aus Plauen, Auerbach und Würzburg durch. Schon das erste Turnierspiel wurde, wie sich später herausstellte, zum Finale. Die Oberpfälzer schlugen die Vogtländer aus Plauen mit 18:12 Toren und zeigten nach anfänglichen Unsicherheiten ein für diese Altersgruppe reifes und geordnetes Wasserballspiel. Die zweite Begegnung des späteren Turniersiegers verlief schon viel deutlicher, die Weidener gewannen gegen Fortuna Auerbach/Vogtland mit 25:5 Toren und gaben den Gästen aus Thüringer gar keine Chance. Im letzten Spiel wartete der Lokalrivale der Max-Reger-Städter, SV Würzburg 05 die Chance auf eine rein Bayerische Begegnung. Erfreulich im Hinblick auf die Bayerische und Süddeutsche Meisterschaften überrollten die Schäfer/Horlbeck-Schützlinge die Unterfranken und gewannen am Ende verdient mit 23:2.

Die sachkundigen Beobachter des Turniers erkannten die deutliche und unübersehbare Weiterentwicklung der jungen Truppe in den letzten 2-3 Jahren an. Abteilungsleiter Irek Luczak freute sich über den Turniererfolg und gestand: „Wir haben die Kleinen vor zwei Jahren und auch beim letzten Turnier einfach nicht richtig eingeschätzt. Jetzt, wenn sie gegen Gleichaltrige spielen, sehen wir wie sie sich entwickelt haben. Die Trainer haben gute Arbeit geleistet.

Die Überlegenheit der Hausherren machte sich nicht nur durch die 68:19 Tordifferenz deutlich. Zum besten Torhüter des Turniers wurde der Kapitän der Weidener Sebastian Argauer gewählt, als bester Spieler ist Felix Neulinger gekürt worden.

SV Weiden: Sebastian Argauer im Tor, Jakob Ströll, Nikolai Djadkov, Philipp Kreiner, Felix Neulinger, Maximilian Wechsler, Vladyslav Gorkyj, Tobias Winter, Max Hampl, Julian Westermeier, Stefan Rothe, Philipp Sertl und Enrico Groz


24.02.08

Achter Platz für DSV-Frauen bei Olympia-Qualifikation

von Claus Bastian

Impera/Italien - Deutschlands Wasserball-Frauen haben das achttägige Olympia-Qualifikationsturnier von Imperia/Italien am Sonntag mit einem achtbaren 12:13 (4:2, 1:3, 1:4, 6:4) Niederlage gegen Asienmeister Kasachstan beendet und sind damit im Zwölferfeld auf den achten Rang gekommen. Einen Platz unter den acht Nationen in Peking hatte die deutsche Auswahl unter ihrem neuen Trainer András Fehér bereits in der Vorrunde mit Platz vier nach drei Niederlagen und nur zwei Siegen gegen Konkurrenz aus der Weltspitze verfehlt. 

Die vier noch freien Olympiaplätze sicherten sich Europameister Russland, Gastgeber Italien, Ungarn und Griechenland aus dem Kreis der Favoriten. Im Vorfeld hatten sich bereits Ausrichter China sowie die weiteren Kontinentalvertreter USA (Weltmeister), Australien (WM-Zweiter) und der viermalige Europameister Niederlande qualifiziert.


23.02.08

Raus aus dem Urlaubsidyll

Der Nationaltrainer András Fehér

von Matthias A. Schmid

András Fehér soll die deutsche Wasserball-Nationalmannschaft der Frauen in dieser Woche beim Olympia-Qualifikationsturnier in Italien zu den Sommerspielen nach Peking führen. Der Trainer des Zweitligisten SV Cannstatt hat die Aufgabe erst vor zwei Wochen übernommen.

Der klassizistische Dom im Stadtteil Porto Maurizio lockt jedes Jahr viele Touristen in die Hafenstadt Imperia, die Hauptstadt der gleichnamigen italienischen Provinz ist. Doch den deutschen Wasserball-Nationalspielerinnen, die sich in dieser Woche dort aufhalten, bleibt ein Besuch in der größten Kirche der Küstenregion von Ligurien wohl verwehrt. "Wir sind hier im Wasser gefordert und haben kaum Zeit für Urlaubsidyll", sagt der Bundestrainer András Fehér.

Dass der Wasserballlehrer des Zweitligisten SV Cannstatt in dieser Woche nicht am Beckenrand des Mombachbads zu finden ist, sondern seine Anweisungen in Italien gibt, hat er sich bis vor zwei Wochen selbst noch nicht vorstellen können. "Ich hatte kaum Zeit, über alles nachzudenken, und musste mich schnell entscheiden", sagt der 55-Jährige aus Waiblingen. Überrascht von der Anfrage, die Nachfolge Stefan Vogts anzutreten, der ob seines Lehrerberufs das Amt nicht länger ausüben konnte, war Fehér nicht. Er arbeitet schon seit vielen Jahren für den Deutschen Schwimm-Verband (DSV).

Überrascht hat ihn allenfalls der Zeitpunkt der Anfrage. Denn heikler hätte dieser nicht sein können. Bei seiner ersten Dienstreise geht es um nicht weniger als die Olympiaqualifikation für András Fehér, der vor zwei Jahren die Männer des SV Cannstatt überraschend zur deutschen Meisterschaft geführt hatte. Manche stilisieren den Triumph im Nachhinein sogar zu einer Sensation, denn es ist im Wasserball so etwas wie ein Naturgesetz, dass die Spandauer den Meistertitel gewinnen. In 28 Jahren war das nur zweimal nicht der Fall.

Nichts anderes als ein Wunder wird von Fehér nun abermals erwartet. Deutschland muss in Italien mindestens den vierten Platz erreichen, um sich für die Olympischen Sommerspiele in Peking zu qualifizieren. "Das wird verdammt schwer", sagt Fehér. Andere wiederum halten es für ein Himmelfahrtskommando. Denn die deutschen Wasserballfrauen mit ihren amateurhaften Strukturen kommen im Vergleich zu ihren internationalen Konkurrentinnen wie eine Schülermannschaft daher. "Das sind alle Profis, die nichts anderes machen und ihren Lebensunterhalt mit dem Sport verdienen", sagt die Nationalspielerin Theresa Klein. Die 23-Jährige erlebt den Unterschied täglich im Training. Sie spielt bei ANC Glyfada in Griechenland. Für Klein steht das Resultat deshalb schon vor dem Turnierbeginn fest. "Wir sind gegen Mannschaften wie Griechenland, Italien oder Russland chancenlos", sagt sie.

Eigentlich. Doch András Fehér ist ein Trainer, der sich nichts vormacht, sondern noch viel vorhat. Der Ungar lässt nichts unversucht und gibt sich erst geschlagen, wenn die Schlusssirene des letzten Gruppenspiels ertönt ist. "Ansonsten müssten wir gar nicht ins Wasser springen", sagt Fehér. Das erste Spiel gegen Brasilien hat Deutschland zwar mit 11:7 gewonnen, doch die fehlende Siegermentalität seiner Spielerinnen ist ihm gleich negativ aufgefallen. "Die glauben nicht an sich", sagt Fehér über sein Team, das gestern gegen Russland 8:12 unterlag. Jetzt will er einen Psychologen ins Trainerteam holen und die Trainingsqualität steigern.

Dass er einem längerfristigen Engagement als Bundestrainer nicht abgeneigt ist, verhehlt er nicht. "Ich werde unabhängig vom Ausgang der Olympiaqualifikation auf Honorarbasis bis zum Jahresende weitermachen", sagt András Fehér. Was dann kommt? "Das weiß ich noch nicht", antwortet er. Der Grund: Fehér möchte seine Tätigkeit beim SV Cannstatt nicht aufgeben. "Wir stehen mit der Mannschaft auf dem zweiten Platz. Das hätte ich nicht für möglich gehalten. Mir macht der Job dort sehr viel Spaß", sagt er.

Dennoch: seine Arbeit und der Umgang mit den Spielerinnen haben die DSV-Verantwortlichen schon nach wenigen Tagen überzeugt. "Wir hätten keinen Besseren als ihn finden können", sagt der für Wasserball im DSV zuständige Ewald Voigt-Rademacher. "Fehér ist ein Mann, der national und international hohes Ansehen genießt." Als Trainer versteht sich, nicht als Kunsthistoriker.

© 2006 Stuttgarter Zeitung


23.02.08

Nachwuchswasserballer spielen um den 6. Ross-Chemie-Cup

Am Sonntag D-Jugend Viererturnier in Weidener Realschule

(prg)  Die "Großen" machen es vor. Die erste Mannschaft des Schwimmvereins Weiden sorgt für Furore in der 1. Wasserball Bundesliga, die zweite steuert auf Meisterkurs in der Bayerischen Oberliga. Da möchten auch die kleinsten Wasserballer des größten Schwimmvereines der Oberpfalz mal hin. Doch für die 11-13 Jährige sind es noch einige Jahre hin, bis sie in die Fußstapfen der jetzigen Bundesligisten treten können. Auch in dieser Alterklasse muss geübt werden. Die Kräfteverhältnisse mit anderen zu messen, ist auch der Sinn des Sportes.

Der Schwimmverein Weiden richtet zum sechsten Mal den Ross-Chemie-Cup der D-Jugend am kommenden Sonntag im Realschulbad aus. Die Mannschaft um die Trainer, die selbst noch Bundesligaspieler sind: Rico Horlbeck und Alex Schäfer wird sich in einem 4-er Turnier mit den Gästen aus Plauen, Auerbach/Vogtland und Würzburg messen. Vor allem die Begegnung gegen Würzburg scheint interessant zu werden, im Hinblick auf die diesjährige Bayerische D-Jugend Meisterschaft. Die Weidener sind Titelverteidiger in dieser Alterklasse und möchten gerne als beste Bayerische Mannschaft zur Süddeutschen im Sommer fahren. Die Mannschaften aus Plauen und Auerbach sich mittlerweile zu Stammgästen der Jugendturniere in Weiden geworden und schicken traditionell starke Nachwuchsmannschaften ins Rennen. Wie es also aussieht, können auch die jüngsten des Weidener Wasserballs spannende Spiele erleben und würden sich sicherlich auf Anfeuerung der Zuschauer freuen. Der Eintritt ist frei.

6. Ross-Chemie-Cup -Spielplan

09:30 Uhr

SV Weiden

-

SV Vogtland Plauen

10:30 Uhr

SV Würzburg 05

-

Fortuna Auerbach

12:30 Uhr

SV Weiden

-

Fortuna Auerbach

13:30 Uhr

SV Vogtland Plauen

-

SV Würzburg 05

15:30 Uhr

Fortuna Auerbach

-

SV Vogtland Plauen

16:30 Uhr

SV Weiden

-

SV Würzburg 05


22.02.08

Gewöhnung an größere Wasserflächen

Weiden zu Trainingsspielen in Bayreuth und Plauen / Samstag Ehrung

(prg)  Drei Wochen Pause haben die Bundesliga-Wasserballer des Schwimmvereins Weiden derzeit in der höchsten deutschen Spielklasse, aber von Ausruhen oder Entspannen zu Hause ist dennoch nicht viel zu sehen. Die Mannschaft um Trainer Irek Luczak nutzt die spielfreie Zeit, um in anderen Städten mit größeren Schwimmbecken zu trainieren und sich an die eigentliche DWL-Spielfeldgröße zu gewöhnen. Während die Reger-Städter am Mittwoch eine Trainingseinheit beim SV Bayreuth einlegten, bestreiten sie am Freitag ein Trainingsspiel beim Ost-Zweitligisten SVV Plauen. Nach der "Reise-Woche" werden die Erstliga-Aufsteiger dann aber doch "verwöhnt": In der Max-Reger-Halle in Weiden werden sie vom Medienhaus "Der neue Tag" als Mannschaft des Jahres 2007 geehrt.

"Wir spielen in Weiden bis zur Freibad-Saison mit einer Sondergenehmigung. Die Spielfeldmaße der Thermenwelt unterschreiten die eigentliche DWL-Vorgabe. Im Sommer und besonders zumeist auswärts spielen wir jedoch auf dem ´großen´ Feld. Um diese Umstellung so gering wie möglich zu gestallten und sich daran zu gewöhnen, suchen wir immer wieder Möglichkeiten in anderen Bädern zu trainieren," erklärt SV-Coach Irek Luczak die Umstände, die die SV-Verantwortlichen zu eher ungewöhnlichen Maßnahmen zwingen.

Bereits am Mittwoch in Bayreuth machte sich die junge Truppe aus der Nordoberpfalz mit dem längerem und breiteren Spielfeld vertraut, am Freitag folgt sogar ein Trainingsspiel in der neuen Schwimmhalle in Plauen. Der dort heimische SV Vogtland rangiert derzeit auf Platz 9 der 2. Wasserball-Liga Ost und bietet den Jungs aus Weiden die ideale Möglichkeit sich auf die weiteren Bundesliga-Aufgaben vorzubereiten. Dabei steht die nächste Anfang März auf dem Programm: Der SVW reist am Samstag, den 1. März nach Hildesheim, wo sich die Männer um Kapitän Thomas Aigner mit dem doch recht heimstarken Schluslicht Hellas Hildesheim messen müssen. Trotz der Vorzeichen (Vierter gegen Neunter der Aufstiegsrunde) erwartet die Wasserballer von der Raiffeisenstraße ein heißer Kampf in Niedersachsen, wobei Hellas, wie auch der SVW, seine Heimspiele auf verkleinertem Spielfeld austrägt. "Bei den Auswärtsspielen in Brambauer und Brandenburg und besonders in den Play-Downs müssen wir jedoch in größeren Spielfeldern ran," weiß auch Verteidiger Stefan Kick um die Wichtigkeit der Tests in Bayreuth und Plauen. Alle Spieler sind wieder voll im Training, auch Konter- und Aufbauspieler Sven Luczak konnte seine Knieverletzung wieder auskurieren.

Nach den Strapazen der Woche dürfen sich die jungen Balljäger dann am Samstag aber auch auf eine ganz besondere Auszeichnung freuen: In der Max-Reger-Halle werden die DWL-Spieler vom Medienhaus "Der neue Tag" als Mannschaft des Jahres 2007 geehrt. Das Team, das sich im abgelaufenen Jahr im vereinseigenen Schätzlerbad beim Relegationsturnier den Aufstieg in die 1. Deutsche Wasserball-Liga (DWL) gesichert und sogar einen kleinen Wasserball-Boom in der Stadt ausgelöst hat, sicherte sich mit 1619 Stimmen die Gunst der Leser der Tageszeitung "Der neue Tag" und das sogar vor zwei Fußball-Teams. "Das ist eine tolle Nachricht. Wahnsinn!" kommentierte Coach Luczak diese Meldung und freut sich mitsamt seines gesamten Teams auf einen unvergesslichen Abend in der Max-Reger-Halle.

Doch eins betonen die DWL - Akteure: „Diese Auszeichnung nehmen wir stellvertretend für die gesamte Abteilung entgegen, unser Erfolg wäre ohne Basisarbeit und Nachwuchsspieler gar nicht möglich. Auch die C-Jugend mit ihrer Silbermedaille der Deutschen Meisterschaft hätte sich diese Ehrung verdient.


01.02.08

Leimen/Mannheim ohne 50m-Halle

Pokalspiel gegen Weiden verlegt

von Wolfgang Philipps

Dem deutschen Spitzenwasserball drohen die international geforderten 30-Meter-Spielfelder ausgehen: So steht jetzt mit der SGW Neptun Leimen/VW Mannheim/SV Mannheim auch der aktuelle Spitzenreiter der 2. Wasserball-Liga Süd für den weiteren Saisonverlauf ohne eine 50-Meter-Halle da. Badens „Nummer eins“, die auch den süddeutschen Meister der männlichen A- und B-Jugend stellt, darf als auswärtiger Verein ab sofort nicht mehr die Schwimmhalle des Heidelberger Olympiastützpunkts nutzen, die nur noch Klubs aus dem Stadtgebiet oder Maßnahmen des Deutschen Schwimm-Verband (DSV) offensteht.

Erstes Opfer dieser Entscheidung wird die am 10. Februar anstehende Zweitrunden-Partie der Badener im Turbo-Pokal (deutscher Wasserball-Pokal) gegen den Erstligisten SV Weiden sein. Diese Begegnung hätte nominell schon vor dem Jahreswechsel gespielt werden sollen, war aber auf Wunsch der beteiligten Vereine eigens in den Februar gelegt worden, damit die Partie auf einem wasserballgerechten 30-Meter-Feld gespielt werden kann. Die Begegnung wird nun im Mannheimer Neckerau-Hallenbad stattfinden, wie Pokalspielleiter Jens Witte (Buxtehude) bekanntgab. Die Badener verfügen zwar in Leimen wie auch Mannheim über genug Wasserzeiten, um in der laufenden Hallensaison ihren weiteren Punktspielverpflichtungen nachzukommen, doch hierbei handelt es sich in beiden Fällen lediglich um ein 25-Meter-Becken mit grade einmal fünf Bahnen.

Die Entscheidung löste nicht nur Kopfschütteln aus, sondern mutet im Falle der nordbadischen Wasserball-Kombination auch gleich doppelt grotesk an: Zum einen handelt es sich hierbei weder um einem privaten Badbetreiber, dem geschäftliche Nachteile drohen könnten, oder eine Kommune, die bei knappen Wasserflächen vor Ort Rücksicht auf den öffentlichen Badebetrieb nehmen muß, sondern um ein reines Sportbad ohne jeden Publikumsverkehr. Der Zweitligist hatte zum anderen auch Nutzungsgebühren bezahlt und nach eigenen Angaben durchweg Zeiten belegt, in denen das Bad nicht genutzt wurde. Die Entscheidung mag formal zwar in Ordnung sein, doch Beobachter wollen auch hier bereits eine neue Facette der „deutschen Krankheit“ ausgemacht haben: Der (Sport-)Standort Deutschland werde durch eine völlig unangemessene Überreglementierung kaputtgemacht.

Das Problem könnte allerdings noch weitere Kreise ziehen: Die Badener sind derzeit ungeschlagener Spitzenreiter der 2. Wasserball-Liga Süd und damit einer der potentiellen Aufstiegskandidaten für die DWL. Allerdings gäbe es im Falle eines Erstligastarts keinen praktikablen Ersatz für die Heidelberger Schwimmhalle, wie Wolfgang Kuhnle, einer der sportlichen Macher der SG und Vizepräsident des Badischen Schwimm-Verbands (BSV), erklärt. Die nächste 50-Meter-Schwimmhalle liegt im etwa 50 Kilometer entfernten Karlsruhe. „Da spielen wir aber völlig ohne Zuschauer“, sagt Kuhnle, zudem sei nicht einmal sichergestellt, ob die SGW in dem privat betriebenen Fächerbad überhaupt Wasserzeiten bekäme. Kuhle hofft, daß mittelfristig höheren Orts vielleicht doch noch Einsicht einkehrt, zumal das Bad auch aus verschiedenen Quellen finanziert wird, allerdings ist Heidelberg anders als etwa Hannover kein Bundesstützpunkt für den Bereich Wasserball.

Das Problem der fehlenden (ortsnahen) 30-Meter-Felder hat allerdings auch schon längst die DWL erreicht: Bereits vier von 17 Teams spielen während der Hallenzeit mit Sondergenehmigungen jeweils bis zum 30. April bereits auf Spielfeldern, denen die geforderte Länge oder Breite fehlt. Auch der derzeit nur zweitklassige Ex-Meister SV Cannstatt hatte 2005 und 2006 über Wochen und Monate große Schwierigkeiten gehabt, Spieltermine in den oftmals sogar geschlossenen Stuttgarter Inselbad zu bekommen, und war einmal sogar nach Würzburg ausgewichen. Auch dem SV Poseidon Hamburg, einer der Aufstiegskandidaten in der 2. Wasserball-Liga Nord, könnte bald ein ähnliches Problem haben: In der Hansestadt gibt es Überlegungen, das recht spartanische Dulsbergbad umzubauen und auf sechs Bahnen zu verkleinern. In Heidelberg ist die Situation allerdings anders: Hier gibt es das gewünschte (Sport-)Bad, doch die Aktiven stehen trotz vorhandenen Geldes vor verschlossenen Türen.

(Text mit freundlicher Genehmigung von waterpolo-world)


01.02.08

Unternehmen "Oberliga-Meister"

Weidens "Zweite" in Ingolstadt im Einsatz

(prg) Fast zwei Monate Pause hatte die zweite Wasserball-Mannschaft des SV Weiden in der Oberliga Bayern, der dritthöchsten deutschen Spielklasse. Am kommenden Sonntag greifen die Wodarz-Schützlinge aber endlich wieder ins Spielgeschehen ein und treten beim Tabellenschlusslicht SC Delphin Ingolstadt an. Für das junge Team ist die Zielsetzung klar auf Sieg gestellt, für den Rest der Saison haben die Nordoberpfälzer jedoch höhere Vorhaben.

Man ist selbstbewusst geworden im Lager der Bundesligareserve des SVW: Während am Anfang der Saison von einem Medaillenplatz gesprochen wurde und man als Neuling in der Liga nicht all zuviel erwarten wollte, haben die Reger-Städter ihr Vorhaben für das Ende der Spielzeit korrigiert: "Wir sind nicht größenwahnsinnig geworden. Aber nach den Resultaten in der Liga wäre jede andere Zielsetzung als der Meistertitel unproduktiv." so Coach Wodarz zur Situation. Die SV-ler stehen derzeit nämlich mit 6:0 Punkten und bislang nur hohen Siegen als Meisterschaftsfavorit dar, konnten sie doch auch die starke SG Stadtwerke München mit 17:11 besiegen.

Und auch hinter den Kulissen tat sich in der spielfreien Zeit einiges, wie DWL-Cheftrainer und Abteilungsleiter Irek Luczak verrät: "Wir sind an einem neuen Geldgeber dran. Sollte da alles nach Plan laufen und die sportlichen Voraussetzungen stimmen können wir uns den SV Weiden II auch in der 2. Wasserball-Liga vorstellen. Damit können wir uns jedoch erst nach Erhalt der Klasse der ersten Mannschaft beschäftigen und bis dahim ist noch ein langer Weg".

Diese Information, die noch zu Saisonbeginn als fast aussichtslos schien, stellt Motivation und Verantwortung für die jungen Wodarz-Schützlinge dar. "Die Jungs müssen sich bewusst sein, dass sie der ´kleine Bruder´ der ersten Mannschaft sind und bald zweite Liga spielen wollen. Da gehört Disziplin und Einsatzwille dazu," so Trainer Gerhard Wodarz.

Der Sonntags-Gegner wird dabei nicht als Punktelieferant angesehen. Die Ingolstädter stehen zwar mit 0:12 Punkten am Ende der Tabelle und steckten bislang fast ausschließlich hohe Niederlagen ein, besonders zuhause sind die Delphine jedoch keineswegs zu unterschätzen. Angepfiffen wird das Spiel im Ingolstädter Ochsenschlachtbad um 13:30 Uhr.

Die SV-"Zweite" stellt für diese Begegnung eine deutlich verjüngte Truppe zusammen. Man "verzichtet" zu gunsten der Jugend auf die spielberechtigten Leistungsträger der Bundesligamannschaft. Serkan Dogdu, Thomas und Stefan Kick bekommen einen freien Sonntag nach der DWL-Begegnung gegen Brambauer zuhause. Die Mannschaft für den Sonntag: Julian Wirth und Markus Glass im Tor, Thomas Ingel, Michael Trottmann, Hermann Groz, Simon Fijalkowski, Klaus Bronold, Michael Roßmann, Sebastian Roßmann, Stefan Schirdewahn, Alexander Luth, Julian Klein und Johannes Kellner


30.01.08

Kegeln statt schwimmen

Nachgefragt bei Patrick Weissinger

von Matthias A. Schmid

Die Wasserballer des Bundesligisten SSV Esslingen sind in der Meisterrunde neben Spandau als einzige Mannschaft noch ungeschlagen. Wegen der Olympiaqualifikation kommt es jetzt allerdings zu einer zweimonatigen Pause. "Wir hätten gerne weitergespielt", sagt der SSV-Trainer Patrick Weissinger im Gespräch mit Matthias A. Schmid.

Herr Weissinger, die zweimonatige Pause dürfte für Sie jetzt zum ungünstigsten Zeitpunkt kommen ...

Das stimmt. Wir hätten gerne weitergespielt, da wir gegen die Spitzenmannschaften noch ungeschlagen sind und hinter dem Tabellenführer Spandau auf dem zweiten Platz liegen.

Worin liegt nun ganz speziell die Schwierigkeit für Sie als Trainer?

Es ist besonders schwierig, die Spannung ohne Wettkampfbelastung permanent aufrechtzuerhalten. Deshalb versuchen wir abseits des Beckens neue Trainingsreize zu setzen. Wir werden kegeln gehen oder joggen, um die Jungs bei Laune zu halten und für die anstehenden Höhepunkte fit zu bekommen.

Nach der Pause wird Ihr mehr als ein Jahr lang verletzter Kapitän Steffen Dierolf zurückkehren. Das ist fast so, als müssten Sie einen neuen Spieler integrieren.

Das kann man durchaus so sehen. Aber wir müssen abwarten, ob er nach den drei Schulteroperationen den Anschluss wieder findet. Ich bin allerdings optimistisch. Seine Bewegungsabläufe sehen schon wieder sehr rund aus. Und wenn er fit ist, ist er sowieso eine absolute Verstärkung für uns.

Es ist bisher in dieser Saison der Eindruck entstanden, dass Spandau nicht die übermächtige Mannschaft zu sein scheint, die sie in der Vergangenheit war. Beim ASC Duisburg spielte sie nur unentschieden.

Diesen Eindruck teile ich nicht. Die Duisburger oder auch wir können Spandau vielleicht mal in einem Spiel bezwingen, wenn alles optimal läuft. Doch in den Play-offs über eine Serie von vier, fünf Spielen bleiben sie weiter unerreicht. Sie haben ganz andere Voraussetzungen als wir, was das Personal oder die Trainingsbedingungen anbelangt.

(gefunden in der Stuttgarter Zeitung)


15.01.08

Weidens Wasserballer zur "Mannschaft des Jahres 2007" gewählt

Pressemitteilung SV Weiden

Die Wahl des Sportlers, der Sportlerin und der Mannschaft des Jahres 2007 wurde traditionell durch das Medienhaus "Der Neue Tag" mttels Abstimmung in der Bevölkerung im Zustellungsgebiet des Blattes (Auflage über 250.000) durchgeführt.

Damit erfuhr die jüngste Erfolgsserie der Weidener Wasserballer regionale Anerkennung. Schon bei der Wahl 2005 belegten die SV-ler den dritten Platz (damals Aufstieg in die DWL II). Die Popularität des Wasserballs ist in der Oberpfalz in den letzten Jahren deutlich gestiegen, das Medieninteresse ist ebenfalls enorm gewachsen. Mit der Wahl zur Mannschaft des Jahres dürfte diese Tendenz weiter gestärkt werden.

Die Wasserballer bedanken sich bei allen, die sie bei dieser Wahl unterstützt haben!

Hier die offiziellen Ergebnisse der Wahl aus der Samstagsausgabe der Zeitung.


06.01.08

Masters des 1.BSC Pforzheim erstmals bei DM

von Claus Bastian

Aus dem Bereich des Badischen-Schwimm-Verbandes hat der 1.BSC Pforzheim als zweiter Verein nach der TSG Weinheim (1999) zu den deutschen Meisterschaften der Masters im Wasserball gemeldet und dazu gleich in zwei der sieben Altersklassen, die jeweils fünf Jahrgänge umfassen. Die Pforzheimer müssen dazu jeweils ein Vorrundenturnier als Auftakt bestreiten, wobei ihre Mannschaft der Jüngeren in der AK 35 in Stuttgart am 12. April auf Ausrichter SV Cannstatt und Hellas 99 Hildesheim trifft. Die beiden Besten erreichen die Vierer-Endrunde in Hamburg am 21./22. Juni.

Der gleiche Modus gilt für die BSC-ler der AK 40, wo die Goldstädter an den Niederrhein reisen müssen. Dort treffen sie an einem noch nicht festgelegten Termin auf ein NRW-Quartett mit Ausrichter Duisburger SV, Blau-Weiß Bochum, SV Oberhausen und WSV Bocholt.

Bei DM-Masters-Rundenleiter Frieder Class (Hemsbach) haben für die sieben Altersklassen 35 Mannschaften aus 23 Vereinen gemeldet und die nötige Auslosung der Vorrundenturniere wurde in Berlin vorgenommen.

AK 30+: SSF Bonn, 1.FC Nürnberg, Poseidon Hamburg, SC Neustadt

AK 35+: SV Cannstatt, 1. BSC Pforzheim, Hellas Hildesheim, WF Fulda, WF 04 Spandau, TV Fürstenfeldbruck

AK 40+: Waspo Hannover, SV Ludwigsburg, Water Polo Masters Duisburg, Oberhausener SV, SC Neustadt, Bocholter SV, 1. BSC Pforzheim, DJK Duisburg, Blau-Weiß Bochum, Poseidon Hamburg

AK 45+: Water Polo Masters Duisburg, Düsseldorfer SC, Blau-Weiß Bochum

AK 50+: Düsseldorfer SC, Köpenicker SV, SV Cannstatt, Poseidon Hamburg, SV Chemnitz

AK 55+: Düsseldorfer SC, Köpenicker SV, SV Zwickau

AK 60+: SV Cannstatt, SV Gotha, Poseidon Hamburg, Handwerk Magdeburg

 

Vorrundenturnier AK 35+: Gruppe A: (16.02.08) Spandau 04, WF Fulda, Wara Fürstenfeldbruck; Gruppe B: (12.04.08) SV Cannstatt, 1.BSC Pforzheim, Hellas Hildeshseim

Vorrundenturnier AK 40+: Gruppe A: (12./13.04.08) Waspo Hannover, Poseidon Hamburg, DJK Duisburg, SC Neustadt, SV Ludwigsburg; Gruppe B: (Termin: n. n.) WPM Duisburg, 1.BSC Pforzheim, BW Bochum, Oberhausener SV, Bocholter SV.


01.01.08

Keine Rettung für das Karlsruher Tullabad

Schließung beschlossen nach Neubau eines Freizeitbades

von Claus Bastian

Die Schließung von Hallen- und Freibädern mit sportgerechten Becken für Schwimmen, Springen, Sychronschwimmen oder Wasserball durch Städte oder Gemeinden ist seit Jahren ein Problem für viele Vereine im Deutschen Schwimm-Verband geworden. Unter Hinweis auf mangelnde Attraktivität oder Rentabilität in Verbindung mit gesunkenen Besucherzahlen werden die leeren Kasse der Kommunen kombiniert und schon ist das Aus zum Leidwesen der Bürger und ihrer Schwimmsportler zur bitteren Realität geworden Nach einer Welle von Bäderbauten in den 50-er und 60-er Jahren landauf, landab sind diese Einrichtungen längst nicht mehr zeitgerecht im Zeitalter von Spaß und Freizeit.

Nun ist auch das "Aus" für ein Hallenbad beschlossene Sache, das bundesweit und auch im Ausland durch serienweise Veranstaltungen im Schwimmen, Springen, Synchonschwimmen und Wasserball fast ein halbes Jahrhundert bekannt und beliebt geworden ist, das Tullabad in der Karlsruher Südstadt. Dank der mutigen und engagierten Männer des damals noch selbstständigen KSN 99 wurden au der schnellen 25-Meterbahn unter den Kameras der Fernsehsender nach der Eröffnung im Jahr 1955 die deutschen Hallenmeisterschaften 1958 und 1965 unter voll besetzten Zuschauerrängen und einer Zusatztribüne ausgetragen. Serienweise ging es Jahr für Jahr um die Punkte bei DMS mit den gern gesehenen Stammgästen aus Darmstadt und die Frauen des SV Nikar Heidelberg stellten unter ihrem legendären Trainer Dr. Hanns Wirth mit Ursel Brunner als As deutsche Rekorde am Fließband auf. 

Zu diesen Höhepunkten im Schwimmen kamen die Kunst- und Turmspringer vor allem in der Ära von Hans Sandhöfer mit attraktiven Großereignissen. Im Wasserball gab es ein Länderspiel, das Turnier um den Gunstpokal und bis heute Hunderte von Punktspielen der Vereine bis hinauf in die Regionalliga. Und im Synschronschwimmen hat eine neue Generation diese ideale Wettkampfstätte in diesem Jahr für ihre bereits dritte deutsche Meisterschaft gern angenommen und geschätzt.

In den fünf Jahrzehnten hat der Zahn der Zeit aber vor allem an der Technik genagt und seine Spuren hinterlassen. Die wegen des fast zehn Meter hohen Sprungturms große Fensterfront hat fast mehr trübe als klare Scheiben-Quadrate und so haben Experten mehr als zehn Millionen Euro für eine immer dringlicher werdende Renovierung errechnet.

Nach jahrelangen Beratungen und im Zusammenhang mit einem Bäderplan für alle Anlagen der Stadt Karlsruhe, stimmte die Mehrheit der Gemeinderats einem Antrag der Verwaltung zu, der als "Bäder-Doppelbeschuss" auch nicht mehr verwässert wurde.

Mit dem Ziel für das Jahr 2007 wird im Karlsruher Südwesten, neben der Europahalle, mit einer Wasserfläche von 1712 Quadratmetern eines der größten Freizeit- und Spaßbäder aufgrund der Planungen einer Stuttgarter Architektengruppe erbaut. Sportlich soll es dabei in einem 25-Meter-Becken zugehen, wobei die Vereine und ihre Freunde guter Hoffnung sind, dass es bei den versprochenen sechs Bahnen bleibt. Immer hatten sie als Ziel diese Vorgabe angestrebt und wollen nun nicht enttäuscht werden.

Immerhin ist nach der Fertigstellung des Neubaus die Schließung des Tullabades zusammen mit einem Freibad und einem kleinen Hallensbad im Osten der Stadt Fakt und fest beschlossen.

Fotos: K.W.Grundmann.     Weitere Infos: Tullabad Karlsruhe


01.01.08

Feiern bei Walter Klewar und den einstigen KSN-lern

von Claus Bastian

Einen Tag nach Weihnachten war in der Landeshauptstadt und in der alten badischen Residenz wie in all den Jahren zuvor Feiern angesagt. In der Altenbergstraße1 in Stuttgart, vollendete Walter Klewar, seines Zeichens neuer Rundenleiter für die Oberliga, Verbandsliga und die Pokalrunden von Baden-Württemberg sein 65. Lebensjahr, wozu auch wir von dieser Seite auch gern unsere besten Glück- und Segenswünsche zu weiterem Wohlergehen entbieten.

Am gleichen Abend waren in einer schmucken Gaststätte in Karlsruhe-Rüppurr jüngere und jung gebliebene Frauen und Männer eines weithin bekannten Traditionsvereins zu ihrem jährlichen Treffen versammelt. Die "Ehemaligen" aus den Reihen des Karlsruher Schwimmvereins Neptun 1899, kurz "KSN 99" waren dem Ruf ihrer beiden Organisatoren Manfred Haas und Dr. Rolf Stellrecht gefolgt. Im fast voll besetzten Saal zählt der Chronist rund 70 gut gelaunte Anhänger eines Vereins, die sich den Traditionsfarben Blau-Gelb verbunden fühlen.

Alte und neue Freunde wurden herzlich und oft auch staunend begrüßt und willkommen geheißen. Erinnerungen an die "gut alte Zeit" galt es aufzufrischen, zu vertiefen und immer wieder einmal Neues zu erfahren. Der Personenkreis war das Spiegelbild eines lebendigen Vereinslebens von Jahrzehnten mit Freunden des Karlsruher Schwimmsports, die dem KS 99 bisher auf diese Weise die Treue gehalten hatten. Und sie verkörperten jene Säulen des Sports, der in den Sparten Schwimmen, Springen und Wasserball ein erfolgreiches Kapitel in Karlsruhe während des vergangenen Jahrhunderts mit geschrieben hat.

Während die Mehrzahl natürlich in ihrer aktiven Zeit dem Schwimmsport gehuldigt hatte und eine kleine Gruppe dem Kunstspringen zugetan war, gab es ach im Bereich Wasserball Männer bei dieser Wiedersehensfeier, deren Leistungen und Tore für die besten Jahre der Ballwerfer im nassen Element in Karlsruhe verantwortlich waren und damals die Schlagzeilen lieferten. Eindeutig ältester von ihnen war der Ex-Magdeburger Gerhard Olle, der Ende der 40-er-Jahre dem Ruf des damalige unvergessenen "Machers" Wladimir Mersic gefolgt und von der Elbe an den Oberrhein über die verbotene innerdeutsche Grenze gefolgt war. Als weiterer "Neuer" von damals weilte erstmals in der KSN-Runde der gebürtige Jugoslawe Dubravko Pavicic. Und dann die vielen Eigengewächse des Vereins, die neben Wasserball auch durchweg tüchtige Schwimmer waren.

Gern erinnerten wir uns an den vielseitigen Herbert Pfeiffer, den langen Abwehrspieler Werner Lutkat, den Angreifer Hans-Dieter Vöpel mit seinem ungewöhnlichen Torinstinkt oder den vom Brustschwimmer zum Torwart gewordene Dieter Sauer. Und nicht weit von ihnen weg saßen der Lutkat-Sohn Thomas und die als Trainer bekannt gewordenen Thomas Bell und Klaus Müller aus der Generation der Jüngeren.

Freilich schwang dieses Mal auch etwas Wehmut bei dem Treffen mit. Wenige Wochen, bevor "ihr" Tullabad für immer seine Pforten schließen muss und ein Spaßbad in den Mittelpunkt der Karlsruher Bäder rücken soll, denken sie mit berechtigtem Stolz an eine Sportstätte zurück, die in ihren besten Jahre weit und breit einzigartig war.


18.12.07

Der Esslinger Jungbrunnen

Wie der Bundesligist behutsam seine 15-jährigen Nachwuchsspieler an die erste Liga heranführt

von Matthias A. Schmid

Der SSV Esslingen hat das letzte Heimspiel des Jahres gegen die SG Neukölln mit 17:6 überraschend hoch gewonnen. Nutznießer von diesem Spielverlauf waren die vielen Talente des Wasserball-Bundesligisten - zum Beispiel der 15-jährige Hannes Glaser.

Als die Spielzeit bereits abgelaufen war, ist es noch mal ganz still geworden am Samstagnachmittag im Untertürkheimer Inselbad. Den Abschluss im Spiel der Meisterrunde zwischen den Wasserball-Bundesligisten SSV Esslingen und SG Neukölln bildete ein Fünfmeterwurf. Ein Duell Mann gegen Mann also. Doch um Sieg oder Niederlage ging es in diesem normalerweise höchst dramatischen Moment nicht mehr, die Partie war beim Stand von 16:6 für Esslingen bereits entschieden. Und ein Duell zwischen zwei Männern war es auch nicht gerade - der Esslinger Werfer Hannes Glaser ist 15 Jahre jung.

Dennoch war es der subtile Höhepunkt der Demütigung in einem ungleichen Aufeinandertreffen der ambitionierten Europapokalteilnehmer, wenn für den Nationalspieler Heiko Nossek ein B-Jugendlicher zum Wurf antritt und viel besser noch: auch trifft. In souveräner Manier, unten rechts. 17:6 hatte Esslingen das Spiel gewonnen. Da staunte Patrick Weissinger anschließend nur, verblüfft von der Leichtigkeit des Triumphs und der Chuzpe seines Jüngsten. "Heute haben wir zum ersten Mal so Wasserball gespielt, wie ich mir das vorstelle: schnell, schnörkellos, hoch konzentriert", sagte der Esslinger Trainer und fügte nach ein, zwei Sekunden des Nachdenkens hinzu: "Hannes ist für sein Alter bereits sehr abgezockt, er wird seinen Weg machen, da bin ich mir ziemlich sicher." Es war aber nicht nur Hannes Glaser, von dem der Trainer und die Zuschauer am Samstag im Untertürkheimer Inselbad gleichermaßen angetan waren. In den letzten fünf Minuten der Partie spielten neben Glaser noch Hannes Rothfuß (17) und der 16-jährige Torhüter Oliver Beichter. "Das kann nur unsere Zukunft sein", sagt Weissinger, "dass wir unsere Talente, die wir zweifellos haben, immer wieder ins kalte Wasser werfen." Ähnlich wie in den Jahren davor der SV Cannstatt schwimmt auch der SSV Esslingen in der höchsten deutschen Wasserballliga nicht gerade im Geld. Sponsoren sind Mangelware, der Club finanziert die Bundesliga-Wasserballer hauptsächlich über Gönner und die Mitgliedsbeiträge, fertige Profispieler aus dem Ausland können und wollen sich die Esslinger Verantwortlichen nicht leisten. "Wir müssen unsere Spieler selbst ausbilden" sagt Weissinger. Da trifft es sich natürlich gut, dass der ehemalige Nationalspieler gleichzeitig als Landestrainer am Stuttgarter Olympiastützpunkt arbeitet.

Dort ist Lars Blankenhorn (ebenfalls erst 15), der gestern beim 10:6-Sieg in Würzburg im Einsatz war, genauso mehrmals in der Woche zu Gast wie Hannes Glaser. Der 15-Jährige mit der auffälligen Glatze - so scheint es - geht nur im Wasser aus sich heraus. Außerhalb des Beckens gibt er sich unter all den Schränken von Männern ruhig und bescheiden. Ob er denn nervös beim Fünfmeterwurf gewesen sei? Er nickt bloß. Und als der verletzte Nationalspieler Steffen Dierolf an ihm vorbeiläuft und ihm die Hand reicht, grinst er nur. "Ja", sagt er und nickt wieder. Er wolle wie Dierolf auch mal Nationalspieler bei den Männern werden und an Olympischen Spielen teilnehmen.

Dass er für eine mögliche große Karriere schon jetzt beste Voraussetzungen hat, wird im Wasser deutlich. Er spielt nicht schon mit der Routine eines erfahrenen Bundesligaspielers. Er wirft auch mit der linken Hand - und Linkshänder sind im Wasserball so rar gesät, dass sie sogar als Exoten bezeichnet werden. "Es ist natürlich in diesem Alter schwierig, seriöse Prognosen abzugeben", sagt Weissinger, "aber Hannes gehört in Deutschland zu den größten Talenten seit Jahren und ist zuletzt beim Auswahlturnier in Hannover zum besten Spieler und Torschützen ausgezeichnet worden."

Und dass es nicht nur pure Höflichkeit ist, die Patrick Weissinger dazu bewegt, Talente wie Glaser in der Bundesliga früh Erfahrungen sammeln zu lassen, wird im Spiel gegen Neukölln deutlich, als er ihn zum letzten, wenn auch nicht entscheidenden, Fünfmeterwurf beordert. "Es ist schön, wenn der Trainer einem die Verantwortung überträgt", antwortet Hannes Glaser dann doch noch mit einem vollständigen Satz - und schickt einen kleinen Jungen mit einem signierten T-Shirt glücklich nach Hause.

(gefunden in der Stuttgarter Zeitung


07.12.07

Wasserball-Trainer Sarau sagt Servus beim SSV Freiburg

Assistent Zurab Kurchishvili übernimmt Liga-Mannschaften

von Claus Bastian

15 Monate nach dem Weggang von Nachwuchstrainer Sebastian Bertold zum Düsseldorfer SC haben die Wasserballer im SSV Freiburg auch ihren Cheftrainer Martin Sarau verloren, der für den Kader der beiden Ligamannschaften verantwortlich war. In der offiziellen Begründung zu seinem überraschenden Rücktritt nach 17-jähriger Tätigkeit in seinem Stammverein bemerkte der im Hauptberuf als Polizeikommissar tätige C-Lizenzinhaber, dass aufgrund des bestehenden Altersunterschieds er mit seiner Wasserball-Philosophie er nicht mehr alle Spieler der 1. Mannschaft erreicht habe. Da sich zusätzlich auch berufliche Veränderungen abzeichneten, entschied sich Sarau zum Rückzug aus der vordersten Trainerfront und übergab die Verantwortung an seinen bisherigen Assistenten Zurab Kuchishvili. Der 24-jähige Georgier km vor fünf Jahren nach Freiburg und arbeitet als Selbstständiger in der Gastronomie.

Der 48-jährige Familienvater Sarau steht auch als Aktiver vorläufig den SSV-Mannschaften nicht zur Verfügung. "Ich habe mit diese Entscheidung wahrlich nicht leicht gemacht, aber einige jüngere Spieler im Kader haben mich zu diesem Schritt bewogen. Ich lebe Wasserball eben anders als sie," erläuterte der im Traineramt Scheidende. Nun erhofft er sich von seinem Entschluss "positive Synergieeffekte" für den Wasserballsport im SSV Freiburg.

Die beiden SSV-Mannschaften waren mit zusammen fünf Niederlagen aus ebenso vielen Spielen in die neue Saison der Zweiten Liga Süd und der Verbandsliga Baden-Württemberg gestartet. Hier übernimmt die Reserve am kommenden Montag im Ettlinger Albgaubad als Gast der SGW Durlach/Ettlingen einen neuerlichen Erfolgsversuch.


05.12.07

Über 100 Teilnehmer beim achten Poolballturnier der Ludwigsburger Schulen

Sechstklässler der Gottlieb-Daimler-Realschule holen erneut den Titel

von Andreas Teicher

Ludwigsburg – Die Verantwortlichen des Schwimmverein Ludwigsburg 08 freuen sich über die weiterhin sehr gute Resonanz bei der mittlerweile achten Auflage der Ludwigsburger Stadtmeisterschaften im Poolball. Über 100 Teilnehmer kämpften im Stadionbad Ludwigsburg um den Sieg. Neben den Klassen 5 und 6 der Gottlieb-Daimler-Realschule, des Otto-Hahn-Gymnasiums, der Hirschbergschule und der Friedrich-von-Keller-Schule waren in diesem Jahr mit der Anton-Bruckner-Schule, der Eichendorfschule und der Schlößlesfeldschule sogar drei Grundschulen im Teilnehmerfeld vertreten.

Es war wieder ein spannendes Turnier mit hohem Niveau,“ stellt der Vizepräsident des SV Ludwigsburg Matthias Nagel zufrieden fest. Die Mannschaften gingen mit jeweils vier Spielern in einem der vier Spielfelder ins Wasser. Im Schnitt hatte jede Mannschaft noch zwei Ersatzspieler. Das Team „Eisbären“ der Klasse 6b der Gottlieb-Daimler-Realschule holte sich zum zweiten Mal den Titel. Den zweiten Platz erkämpften sich die „Wasser-Hähne“ des Otto-Hahn Gymnasiums. Die „Haifische“ der Klasse 6a der Gottlieb-Daimler-Realschule erreichten Platz 3 vor den „flinken Ottern“ des Otto-Hahn-Gymnasiums. Einen respektablen sechsten Platz erkämpften sich im 16er-Feld das Team der „ABS Seepferdchen“ der Anton Bruckner-Schule, das einige der jüngsten Teilnehmer stellte.

Wir freuen uns, dass unsere Poolballturniere so gut von den Schulen angenommen werden. Auf diesem Weg erhalten sehr viele Ludwigsburger Jugendliche die Chance, den Wasserballsport auszuprobieren,“ erklärt Nagel die Strategie des Vereins. Die Poolballturniere sind für den SV Ludwigsburg ein wichtiger Baustein im Rahmen der Vereinsjugendarbeit und eine sehr gute Ergänzung zu der wöchentlichen Kooperation, die der Verein in der Ganztagesbetreuung an den Schulen in Ludwigsburg anbietet.

Dank der Aktivitäten im Bereich Poolball können die Jugendtrainer Laszlo Csanyi und Markus Köhler mit zahlreichen aktiven Jugendspielern planen: „Viele Jugendliche haben durch den Poolball den Weg zum Wasserball gefunden. Und beim SVL bekommen die Jugendlichen mehr geboten als nur Sport. Im nächsten Jahr, dem Jahr des 100jährigen Vereinsjubiläums, werden die Ludwigsburger mit zwei verschiedenen Jugendmannschaften ins Trainingslager nach Ungarn fahren. Das werden die Jugendspieler so schnell nicht vergessen.“

Jetzt hoffen die Verantwortlichen des SV Ludwigsburg, dass wieder ein paar Teilnehmer des Turniers den Weg in die Wasserballjugendmannschaften des Vereins finden. Die Möglichkeit beim Jugendtraining im Stadionbad vorbeizuschauen bietet sich allen Interessierten immer dienstags oder freitags von 18:00 bis 20:30 Uhr. Mehr Informationen zum Wasserballsport an sich und zu den Jugendmannschaften sind auf der Homepage des SVL (www.svl08.com) abrufbar. Bei weiteren Fragen stehen die Verantwortlichen des Vereins unter 01805/7850800 zur Verfügung.


03.12.07

Aufsteiger auf Meisterkurs

Weidens "Zweite" dominiert Oberliga Bayern

(prg)  Die junge Neulingsmannschaft des Schwimmvereines Weiden und Bundesligareserve sorgt für Überraschung in der Bayerischen Wasserball-Oberliga. Nach zwei Kantersiegen (32:5 gegen Ingolstadt und 23:5 gegen WB Coburg) siegte die Truppe um Trainer Gerhard Wodarz auch im Spitzenspiel gegen die aufstiegsambitionierte SG Stadtwerke München deutlich mit 17:11 Toren.

Am Samstag Abend, direkt im Anschluss an die Bundesligapartie SV Weiden gegen SC Magdeburg, stiegen die Junioren ins Wasser. Die Mannschaft, die überwiegend aus Jugendspieler besteht und durch zwei Herren der ersten Mannschaft verstärkt wird, rundete den spannenden Wasserballabend mit einer Glanzvorstellung ab. Anfangs agierten sie noch verunsichert und vorsichtig, doch schon das erste Viertel ging mit 4:2 an die Max-Reger-Städter. Im zweiten Viertel gelang es zwar den Hauptstädtern noch ein 3:4 Anschlusstreffer, doch die Hausherren erhöhten das Tempo und setzten sich mit 10:5 Toren zur Halbzeit ab. Die Weichen in Richtung Sieg waren damit gestellt, die U15-Aktuere übernahmen fast vollständig das Spiel und konnten das Fünf-Tore-Polster bis letzter Pause halten (3:3 im dritten Viertel). Das letzte Viertel, geprägt wie das dritte auch durch viele vergebene Chancen der Weidener, ging dennoch mit 4:3 an die Oberpfälzer. Das 17:11 Endergebnis geht absolut in Ordnung und fiel sogar noch schmeichelhaft für die Münchner aus.

Damit spielte sich die zweite Mannschaft des größten Oberpfälzer Sportvereins nach gerade drei Spielen in die Favoritenrolle und stellt die Vereinsverantwortlichen vor schwierige Entscheidungen. Mit dem Aufstieg in die Zweite Wasserball-Liga Süd haben sie nämlich nicht gerechnet. "Zuerst müssen sportliche Voraussetzung hierfür geschaffen werden. Die sind auch nicht einfach, denn dem Gewinn der Oberliga müsste noch der Klassenerhalt der "Ersten" in der Bundesliga folgen. Erst dann können wir debattieren und rechnen. Bundesliga und 2.Liga mit Nachwuchsmannschaften und unseren Jugendverpflichtungen wären mit aktuellen Mitteln gar nicht zu meistern. Dennoch kann Erfolg helfen, Sponsoren zu finden, wir müssen einfach abwarten", so Abteilungsleiter Luczak zum Thema Aufstieg.

Es sieht zwar sehr gut aus, die Tabelle spricht für sich, dennoch sind bis jetzt nur drei von insgesamt 20 Ligaspielen absolviert. Die Weidener müssen noch den SV Augsburg und die Wasserratten Fürstenfeldbruck testen, um die endgültige Richtung zu erkennen. Trainer Wodarz warnt dabei vor vorzeitiger Euphorie und versucht mit seinen Jungs weiterhin zielstrebig zu arbeiten. Die Weiterentwicklung der Jungtalente stellen die Vereinsverantwortlichen dabei stets in den Vordergrund.

SV Weiden - SG Stadtwerke München 17:11 (4:2, 6:3, 3:3, 4:3)

SV Weiden: Christopher Klein (1-16) und Markus Glass (17-32) im Tor, Michael Trottmann, Simon Fijalkowski (2 Tore), Johannes Kellner, Thomas Kick (4), Klaus Bronold (2), Thomas Ingel (2), Benedikt Müller (2), Serkan Dogdu (1), Stefan Kick (2), Sebastian Roßmann (2) und Hermann Groz

SG Stadtwerke München: Firoiu im Tor, Castiglione, Schlegel (1), Berekmery (1), Szeleczkei, Füchsl, Jozsa, Florian, Hörwick (5), Keßel (4)

 

  Platz Verein Spiele Tore Differenz Punkte
  1 SV Weiden II 3 72:22 50 6:0
   2 Stadtwerke München 3 56:26 30 4:2
  3 Wara Fürstenfeldbruck 1 23:13 10 2:0
  4 SV Augsburg 0 0:0 0 0:0
   5 Delphin Ingolstadt 2 10:49 -39 0:4
  6 WB Coburg 3 23:74 -51 0:6

(Stand: 03.12.07)


29.11..07

Oberliga-Topspiel als Zugabe

Weiden II empfängt SGSW München nach DWL-Spiel

(prg)  Die ersten beiden Spiele waren eher die Aufwärm-Phase, jetzt geht es so richtig los für die Bundesligareserve des SV Weiden. Im Topspiel der Oberliga-Bayern empfängt der SV Weiden II am Samstag im Anschluss an die DWL-Partie SV Weiden - SC Magdeburg um 19.45 Uhr die SG Stadtwerke München in der Weidener Thermenwelt. Expertenmeinungen zu Folge messen sich dann die beiden Meisterschaftsanwärter, was nicht nur ein spannendes Spiel, sondern mit dem DWL-Spiel im Vorfeld, sogar einen mitreißenden Wasserball-Abend verspricht.

Die beiden Teams starteten sehr ähnlich in die neue Spielzeit: Während "die Zweite" des SVW hohe Siege gegen den SC Delphin Ingolstadt (32:6) und WB Coburg (23:5) verzeichnen konnte, spielte die SG Stadtwerke ebenso genau diese beiden Mannschaften bei der Heimpremiere an die Wand (Ingolstadt 17:3, Coburg 28:5). Nicht zuletzt dadurch, dass die beiden Kontrahenten nun zusammen ungeschlagen an der Tabellenspitze stehen, lässt sich ein hart umkämpftes Spitzenspiel erwarten.

Die Münchener Startgemeinschaft feierte erst im Juni diesen Jahres ihre Gründung, als sich fünf führende Münchener Schwimmvereine zu einer SG zusammenschlossen. Die Wasserballer waren jahrelang beim SV München 99 bekannt gewesen, spielten unter anderem von 2001 bis 2004 gegen den SV Weiden in der Regionalliga Süd, der damaligen dritthöchsten deutschen Spielklasse. Der Zusammenschluss und die mithergehende Verbesserung der Trainingsmöglichkeiten bewirkte auch bei den Wasserballern einen ungemeinen Motivationsschub, sodass die Landeshauptstädter sich in diesem Jahr den Meistertitel und den Aufstieg in die 2. Wasserball-Liga Süd auf die Fahnen schrieben.

Besonders aufpassen muss der SVW II auf die beiden Münchener Top-Torschützen Marcus Hörwick und Alexander Kessel, die beide nicht nur beim Oberliga-Debüt, sondern auch beim Erstrunden-Sieg im Süddeutschen Wasserball-Pokal gegen den SSV Trier maßgeblich beteiligt waren. Auf Seiten der Weidener ist zumindest eines klar: "Wir wollen dieses Spiel auf jeden Fall gewinnen. Dabei sehe ich uns nicht als Außenseiter, auch wenn wir als Aufsteiger ins Spiel gehen. Ich denke, dass wir uns mit den Münchenern auf Augenhöhe befinden", so SV-Coach Gerhard Wodarz. Sollten die Wasserballanhänger erneut auch ihre zweite Mannschaft so toll unterstützen, wird auch der "kleine SVW" wieder mit den Fans im Rücken einen Erfolg verbuchen können.


24.11.07

Ziel: "Weiße Weste bewahren"

Weidens Bundesliga-Reserve gegen WB Coburg

(prg)  Anders als die letzten Wochen sind sie am Samstag die "Hauptattraktion": Während die Bundesliga-Wasserballer des Schwimmvereins Weiden an diesem Wochenende spielfrei haben, spring die zweite Mannschaft in der bayerischen Oberliga ins Wasser. Zur "Primetime" von 18 Uhr empfangen die Schützlinge von Trainer Gerhard Wodarz den WB Coburg und wollen nach dem 32:6-Premierensieg gegen den SC Delphin Ingolstadt weiter auf der Erfolgswelle schwimmen.

Allein der Umstand, dass die Bundesliga-Reserve an diesem Samstag unter ähnlichen Rahmenbedingungen wie die DWL-Wasserballer ins Wasser springen, motiviert die junge Truppe. Neben einigen Spielern aus der "Ersten", die etwas mehr Spielpraxis bekommen sollen, werden erneut B- und C-Jugendliche den Großteil der Mannschaft stellen. So ergibt sich den treuen Weidener Wasserball-Fans auch die Möglichkeit die Stammspieler des Deutschen C-Jugend-Vizemeisters vom vergangenen Wochenende zu erleben.

Trotz der noch jungen Saison sehen die Experten den SV Weiden II in der Favoritenrolle: "Wir müssen den Anspruch haben, diese Coburger Mannschaft zu schlagen. Die Höhe ist mir dabei nicht einmal so wichtig, es geht besonders um unsere Spielweise", äußerte sich SV-Coach Wodarz. Und dabei blickt der Übungsleiter mit einem Auge schon in Richtung des nächsten Spiels: Da empfangen die Wiedener nämlich eine Woche später, am 1. Dezember um 19.45 Uhr, die SG Stadtwerke München. "Ich sehe München als stärksten Gegner im Feld. Auch wenn sie aufsteigen wollen, wir wollen jedes Spiel gewinnen", äußerte sich auch der Center der Weidener, Serkan Dogdu.

Dank der Oberliga-Wasserballer müssen die Weidener Fans an diesem Wochenende also nicht auf ihren Sport verzichten. Ein Besuch des Oberliga-Spiels stellt sicher eine schöne Alternative für den bekennender DWL-Fan dar, kann man sich doch ein Bild über den Leistungsstand der Jugend und den "SV Weiden der Zukunft" machen. 

SV Weiden - WB Coburg (Samstag, 24.11.07, Weidener Thermenwelt, Einlass 17.30 Uhr. Der Einritt ist frei.)


08.11.07

Nach der "Ersten" auch die "Zweite" mit Premiere

Weidens Reserve gegen Ingolstadt / Wasserballabend in der Thermenwelt

(prg)  Erst steigen die "Großen" zum Heimdebüt ins Wasser, kurze Zeit später machen es ihnen die "Kleinen" nach: Im Anschluss an das erste DWL-Heimspiel des SV Weiden gegen Aegir Uerdingen am Sonntag um 17:30 Uhr, tritt die zweite Mannschaft des Klubs zum ersten Spiel in der Oberliga Bayern an. Anpfiff gegen den SC Delphin Ingolstadt ist um 19:15 Uhr.

Auch wenn die "zweite Garde" des SVW neu ist in der höchsten Spielklasse Bayerns, ein Sieg gegen den Vorjahres-Siebten sollte auch für die junge Wodarz-Truppe drin sein. Der SCDI um die 25jährigen Top-Torschützen Pirzer und Puscas kommt schon seit Jahren nicht mehr aus den unteren Regionen der Bayerischen Oberliga heraus, die Delphine kämpfen jedoch Saison für Saison engagiert in ihren Pflichtspielen und können auch nicht selten die Favoriten ärgern. Trotz allem peilt der Coach der Weidener Bundesligareserve Gerhard Wodarz einen Heimsieg an. "Unser Ziel ist es am Ende zumindest eine Medaille zu holen. Ob es dann auch für mehr reicht können wir bis jetzt schwer einschätzen." so Wodarz.

Sicherlich gelten der amtierende Meister SG Stadtwerke München (ehemals SV München 99) und die Wasserratten Fürstenfeldbruck als größte Favoriten um den Meistertitel, zumal sich die Landeshauptstädter aus München die Meisterschaft und den Aufstieg in die 2. Wasserball-Liga Süd als Ziel setzen.

Für die treuen Weidener Wasserballanhänger ergibt sich kommenden Sonntag also eine einmalige Gelegenheit: Nicht nur die Bundesliga-Wasserballer können ab 17:30 Uhr erstmals in der Saison begutachtet werden, auch die "Zweite" stellt sich ab 19:15 Uhr bei ihrem Debüt vor. Ein unterhaltsamer Wasserball-Abend ist also vorprogrammiert.


05.11.07

Bayerische Oberliga als Bundesligasprungbrett

SV Weiden startet mit zweiter Mannschaft / 11. November Heimpremiere

(prg)  Juli 2002: Die Wasserballer des Schwimmvereins Weiden machen als Aufsteiger aus der Verbandsliga Bayern den Meistertitel in der bayerischen Oberliga mit nur zwei Minuspunkten perfekt. Heute, fast fünf Jahre später, steht der SVW in der Deutschen Wasserball-Liga (1. Bundesliga) und schickt seine zweite Mannschaft ins Rennen um bayerische Punkte. Mit der Liga, in der sechs Vereine um den Titel kämpfen, erhoffen sich die Weidener Verantwortlichen einen weiteren Leistungsschub der ambitionierten Jugend und einen soliden Unterbau für das Bundesliga-Team.

"Wir haben schon seit längerem mit dem Gedanken gespielt, aber dieses Jahr war der Schritt unumgänglich", äußert sich auch der Trainer der Bundesligareserve Gerhard Wodarz. Mit SG Stadtwerke München, WaRa Fürstenfeldbruck, SV Augsburg, Delphin Ingolstadt und WB Coburg warten einige traditionsreiche bayerische Vereine auf den Liganeuling "SV Weiden II" und werden der jungen Wodarztruppe sicherlich einiges abverlangen.

Tatsächlich soll die "zweite Garde" hauptsächlich aus den ehrgeizigen Jugendlichen bestehen. "Im Vergleich zu den anderen Bundesländern haben unsere Jugendlichen viel zu wenig Spielpraxis. Dieses Manko soll nun in der Bayerischen Oberliga behoben werden", äußerte sich Abteilungsleiter und Coach der Bundesliga-Mannschaft Irek Luczak. Des weiteren werden die in der höchsten deutschen Spielklasse nicht so oft eingesetzten Spieler etwas Spielpraxis sammeln. "Hauptsächlich geht es aber darum, dass unsere 15- bis 17-Jährigen lernen, sich gegen Männer durchzusetzen", so Wodarz.

Dem Meister der Oberliga Bayern winkt im Übrigen die Teilnahme am Aufstiegsturnier zur 2. Wasserball-Liga Süd. Luczak: "Damit beschäftigen wir uns noch nicht. Sollte es irgendwann klappen, müssten wir scharf Kosten und Nutzen abwägen. Erstmal ist wichtig, dass die Mannschaft ins Spielgeschehen eingreift." Spielberechtigt für die höchste Liga Bayerns sind neben den Jugendlichen des SVW auch die Männer aus dem Bundesliga-Kader, ausgenommen den neun Stammspielern Srajer, Horlbeck, Schäfer, Kosiba, Jahn sowie Thomas und Hans-Christoph Aigner, Sven Luczak und Florian Bronold.

Ihr erstes Spiel bestreiten die Wodarz-Schützlinge am Sonntag, den 11. November gegen den SC Delphin Ingolstadt. Anpfiff in der Weidener Thermenwelt ist um 19.15 Uhr, also im Anschluss an des Bundesligaspiel Weiden - Uerdingen (17.30 Uhr). Der Oberliga-Meister wird in zwei Doppelrunden und damit in 20 Spielen für den SVW ausgespielt.

Teilnehmerfeld Oberliga Bayern 2007/2008:

SG Stadtwerke München (ehemals SV München 99, amtierender Meister)

Wasserratten Fürstenfeldbruck (Platzierung im Vorjahr: 2.)

SV Augsburg (4.)

WB Coburg (6.)

SC Delphin Ingolstadt (7.)

SV Weiden II (Neu)

Die ersten Heimspiele der Weidener:

Sonntag, 11. November, 19.15 Uhr: SV Weiden II - SC Delphin Ingolstadt

Samstag, 24. November, 18.00 Uhr: SV Weiden II - WB Coburg

Samstag, 01. Dezember, 19.45 Uhr: SV Weiden II - SG Stadtwerke München

Der Kader:

Julian Wirth (18 Jahre - Torhüter)

Michael Trottmann (15)

Simon Fijalkowski (19)

Hermann Groz (15)

Thomas Kick (18)

Klaus Bronold (18)

Johannes Kellner (16)

Benedikt Müller (18)

Serkan Dogdu (22)

Stefan Kick (18)

Alexander Luth (15)

Sebastian Roßmann (15)

Christopher Klein (21 - Torhüter)

Thomas Ingel (15)

Dennis Feldmann (18)

Markus Glass (15 - Torhüter)

Thomas Konrad (16)

Daniel Ohainski (21)

Kilian Müller (16)

Michael Roßmann (15)

Julian Klein (17)

Trainer: Gerhard Wodarz 


04.11.07

Nikar-Nixen holen Skibba-Pokal für Baden

Zwei Siege gegen Niedersachsen mit "U 16" bei DSV-Sichtung

von Claus Bastian

Hannover. Das zum vierten Mal als nationale Sichtung für den weiblichen Nachwuchs der "U 16" im Wasserball ausgetragene Turnier um den "Skibba-Pokal" in Hannover hat die Vertretung des Badischen SV bei ihrer erstmaligen Teilnahme gewonnen. Mit einer reinen Vereinsmannschaft des Bundesligisten SV Niar Heidelberg unter dem Trainergespann Wolfgang Kuhnle / Dr. Kai van der Bosch gab es zwei badische Siege mit 18:5 und 11:4 Toren gegen Niedersachsens Kombination aus Hannover/Hildesheim. 

Für den Pokalsieger spielte nach einem Ausfall noch ein zehnköpfiges Aufgebot gegen 13 Einheimische mit Torfrau Yannika Doulis, Siri Strittmatter, Anne Reuter (10 Tore), Mara Ruhnau (1), Julia Mühlbauer, Sina van der Bosch (6), Alexandra Uber, Luise Zimmermann (9), Nadja Kreis (2) und Sarah Charisis (1).


30.10.07

3. Patz reicht Esslingen nicht fürs Weiterkommen

Sieg im letzten Spiel gegen Lodz / Savona und Eger zu stark

von Axel Hänchen

Eger/Esslingen - Der SSV Esslingen hat den ersten Europapokalauftritt mit einem Sieg gegen den polnischen Meister Lodz zu einem versöhnlichen Ende gebracht. Die gesammelten Erfahrungen sollen nun in der am kommenden Wochenende beginnenden Bundesliga-Saison umgesetzt werden.

Der dritte Platz bei der deutschen Meisterschaft in der vergangenen Saison bescherte dem SSV Esslingen die erstmalige Europapokalteilnahme, ein dritter Platz in der zweiten Runde der LEN-Trophy bedeutet nun aber das Aus für die Esslinger Wasserballer. Die Profiteams aus Savona (Italien) und Eger (Ungarn) waren noch eine Nummer zu groß. Zumal Ausfälle wie Steffen Dierolf, Janos Oszvald, Ernesto Priol Bicet und während des Turniers in der Partnerstadt Eger auch noch Peter Ambrus den SSVE noch härter treffen als die mit 13 ähnlich starken Spielern besetzten europäischen Spitzenmannschaften.

Nach einem kurzen Empfang im Rathaus am Vormittag, der aufgrund der freundschaftlichen Beziehungen der Partnerstädte Eger und Esslingen zustande kam, war der erste Gegner der Esslinger in der großartigen Wasserball-Arena von Eger der italienische Topclub Savona. Die Italiener, mit einigen italienischen Nationalspielern sowie dem Australier Thomas Whalan und dem Spanier Felipe Perrone sehr gut besetzt, führten bereits nach dem ersten Viertel mit 4:1 gegen eine zu zurückhaltend agierende Esslinger Mannschaft. Doch im zweiten Viertel hatten die Spieler des SSVE ihren Respekt abgelegt und kamen durch Tore von Peter Ambrus, Kapitän Florian Naroska und Nationalspieler Heiko Nossek gar auf 5:4 heran. Geschockt durch die Verletzung von Peter Ambrus, er musste mit einer Platzwunde am Kopf noch während des Spiels im Krankenhaus genäht werden, verloren die Esslinger Wasserballer den Faden und mussten die Italiener wieder auf 8:4 zur Halbzeit ziehen lassen. Drei weitere Tore zu Beginn des dritten Spielabschnittes bedeuteten die Vorentscheidung zugunsten der Mannschaft von der Mittelmeerküste. Am Ende hieß es 18:10 (4:1, 4:3, 5:3, 5:3) für Savona.

Tags darauf hatte der SSVE gegen die gastgebende Mannschaft aus Eger anzutreten. Gespickt mit ungarischen Nationalspielern, gar mit Olympiasiegern, war es klar, dass es keine leichte Aufgabe werden würde, zumal auch Peter Ambrus noch nicht wieder zur Verfügung stand. Den gebürtigen Ungarn schmerzte weniger seine Verletzung als die Tatsache, dass er gegen seine Landsleute nicht antreten konnte. Doch die übriggebliebenen zwölf Esslinger überraschten die Ungarn und die zahlreich erschienenen Zuschauer. Nach dem ersten Spielabschnitt stand es nach zwei Toren von Robert Roth und einem Treffer von Heiko Nossek 3:3 Unentschieden. In der Folgezeit zeigten die Ungarn dann aber doch, wer Herr im Hause ist und zogen bis Ende des dritten Spielviertels auf 14:6 davon. Zwar war das Ergebnis nun deutlich, doch die Moral beim Europapokalneuling stimmte, was am letzten Viertel deutlich wurde, das der SSVE erneut ausgeglichen gestalten konnte. Kurios in diesem letzten Spielabschnitt war nicht nur, dass es 0:0 ausging, sondern es auch keine einzige Unterbrechung aufgrund einer Hinausstellung gab.

Zwar war mit dieser zweiten Niederlage das Ausscheiden des SSVE aus der LEN-Trophy besiegelt, ohne Sieg wollten die Reichsstädter jedoch nicht nach Hause kommen. Daher trat das Team motiviert und konzentriert gegen den polnischen Meister aus Lodz an. Das erste Viertel zeigte, dass es gegen die Polen kein Selbstläufer werden würde - 2:3 stand es nach acht Minuten. Doch in der restlichen Spielzeit bekam der SSVE das Spiel mehr und mehr in Griff und landete durch eine starke Mannschaftsleistung um den siebenfachen Torschützen Heiko Nossek einen souveränen 13:8 Sieg.

Nun gilt es, die gewonnenen Erfahrungen in der am kommenden Wochenende startenden Bundesligasaison zu verwerten. Der SSVE startet in der Vorrunde gleich mit einem Doppelspielwochenende bei der SG W98 Waspo Hannover und Hellas Hildesheim. Eine Woche später gastieren dann beide Teams im Untertürkheimer Inselbad zu den ersten beiden Heimauftritten der SSVE-Wasserballer.

Die Torschützen des SSV Esslingen: Heiko Nossek (12), Robert Roth (7), Florian Naroska (4), Peter Ambrus, Milo Aleksic und Michael Müller (je 2).


23.10.07

Esslingen mit schwerer Aufgabe in der Partnerstadt Eger

Hochkarätige Gegner in der 2. Runde der LEN-Trophy

von Axel Hänchen

Esslingen - Kein Losglück hatte der SSV Esslingen bei der Auslosung zur zweiten Europapokalrunde. Neben dem ungarischen Spitzenteam von Gastgeber Brendon UPC ZF Eger wartet auch der italienische Topclub Del Monte Carisa Savona als schwergewichtiger Gegner. Komplettiert wird das Viererfeld vom polnischen Meister LSTW Pocztowiec Lodz.

Es ist die schwerste Gruppe von allen, die wir da erwischt haben", erklärt ein etwas enttäuschter Nationalspieler Heiko Nossek, „bei einer anderen Zusammensetzung hätten wir größere Chancen auf ein Weiterkommen gehabt." Trainer Patrick Weissinger pflichtet seinem Schützling bei: „Realistisch betrachtet haben wir in Normalform weder gegen die Ungarn noch gegen die Italiener große Chancen", allerdings sieht er das Ganze nicht so dramatisch, denn „wir sind Neulinge im Europapokal, die anderen Teams haben alle Europapokal-Erfahrung aus den vergangenen Jahren. Wir treffen dort auf Proficlubs, diese Mannschaften absolvieren das doppelte Trainingspensum im Vergleich zu uns." Der SSVE kann also ohne großen Erwartungsdruck in Eger aufspielen und vor allen Dingen für die Zukunft lernen. Dies soll nun aber nicht heißen, dass der SSVE die Reise in die Esslinger Partnerstadt als „Betriebsausflug" angeht, denn „wir wollen uns teuer verkaufen und vielleicht den ein oder anderen Gegner überraschen" erklärt Patrick Weissinger weiter. Wie ernst man das Turnier beim SSVE nimmt, zeigt auch die Tatsache, dass die Mannschaft bereits einen Tag vor Turnierbeginn die Reise nach Eger antreten wird, damit man bereits am Donnerstagabend im Wettkampfbecken ein Training abhalten kann.

Nach einem kleinen Empfang für die Mannschaft beim Bürgermeister der Partnerstadt wird am Freitag um 20 Uhr der italienische Spitzenclub aus Savona erster Gegner der Esslinger sein. Das Team von der Mittelmeerküste scheiterte in der vergangenen Saison erst im Halbfinale der italienischen Meisterschaft, die als teuerste Liga der Welt bezeichnet wird. Neben einigen italienischen Nationalspielern gehört mit Felipe Perrone und Thomas Whalan auch ein spanischer und ein australischer Nationalspieler zum Team. Keine leichte Aufgabe also für den SSVE, zumal Steffen Dierolf und Janos Oszvald weiterhin verletzungs- beziehungsweise krankheitsbedingt ausfallen und auch Torhüter Ernesto Priol Bicet berufsbedingt verhindert ist. Neben Robert Kovacs wird also der 16jährige Nachwuchstorhüter Oliver Beichter mit nach Ungarn reisen.

Am Samstag um 18.30 Uhr treffen die Esslinger Wasserballer dann auf den gastgebenden Verein aus Eger. Ungarn ist neben den Staaten Ex-Jugoslawiens das Wasserballland schlechthin. Der Sport geniest dort einen ganz anderen Stellenwert im Vergleich zu Deutschland. Die Vereine schöpfen aus einer niemals versiegenden Quelle von Jugendspielern und als Bundesligaspieler steht man im Rampenlicht der Öffentlichkeit. So sind Namen wie der des Nationaltorwarts Zoltán Szécsi und Nationalspielern wie Csaba Kiss, Zsolt Varga, Gábor Kis und vor allem Peter Biros in Ungarn keine Unbekannten. Alles andere als einen krassen Außenseiter kann man den SSV Esslingen gegen diese aufstrebende ungarische Mannschaft nicht nennen.

Zum Abschluss des Turniers trifft der SSVE am Sonntag um 12 Uhr auf den polnischen Vertreter aus Lodz. Dort trifft man auf alte Bekannte, so war die Mannschaft aus dem Nachbarland doch erst vor einigen Wochen als Trainingspartner Gast im vereinseigenen Freibad des SSV Esslingen auf der Neckarinsel. Damals gab es knappe Ergebnisse.

Wie bereits in der ersten Runde wird auch diesmal der Erst- und Zweitplatzierte im Wettbewerb verbleiben, während die anderen beiden Teams ausscheiden. Der SSVE hat also in Eger die schwere Aufgabe, zwei von drei starken Gegnern zu besiegen, um das Achtelfinale in der LEN-Trophy zu erreichen.


21.10.07

Nürnberger Club-Wasserballer Turniersieger im Schwarzwald

Locatelli Genua Sieger bei den Frauen

von Claus Bastian

Die Wasserballer des Zweitligisten 1.FC Nürnberg haben beim 23. internationalen Turnier im Villinger Hallenbad in einem Achterfeld aus drei Nationen ihren Erfolg vom Vorjahr wiederholt und zum neunten Mal seit 1991 den Tacke-Pokal als Rekordgewinner nach Franken geholt. Im Endspiel setzten sich die Spieler des Club mit 14:2 Toren souverän gegen den Pfälzer Oberligisten Kaiserslauterer SK durch. Mit Andreas Wetzel und seinen 15 Toren hatten die Nürnberger auch den besten Werfer des Turniers in ihren Reihen. Die erstmals beteiligten Schweizer vom SC Winterthur wurden Dritter durch ein 7:4 gegen SSV Ulm 1846. Dahinter lagen SGW Durlach/Ettlingen, Gastgeber WBG Villingen-Schwenningen sowie die Italiener von Locatelli Genua und Cannotiere Mailand.

Beim fünften WBG-Turnier der Frauen gewann zum dritten Mal in Serie Locatelli Genua und ließ mit 8:0 Punkten SC Frosch Aegeri/Schweiz (5:3), Metanopoli Mailand (3:5) sowie Kaiserslauterer SK und SC Winterthur (je 2:6) hinter sich.

Die Schwarzwälder verstehen es in der Doppelstadt von Baden-Württemberg im Herbst immer wieder, Vereine zu verpflichten, derweil ähnliche Turniere ringsum immer seltener werden.


Vorrundenergebnisse Gruppe A: SGW Durlach/Ettlingen - 1.FC Nürnberg 2:8, Luca Locatelli Genova - SC Winterthur 2:9, 1.FC Nürnberg - SC Winterthur 12:5, SGW Durlach/Ettlingen - Luca Locatelli Genova 6:3, SGW Durlach/Ettlingen - SC Winterthur 5:5, 1.FC Nürnberg - Luca Locatelli Genova 9:4. Vorrundentabelle: 1. Nürnberg (6:0), 2. Winterthur (3:3), 3. Durlach/Ettlingen (3:3), 4. Genua (0:6)

Vorrundenergebnisse Gruppe B: WBG Villingen-Schwenningen - Kaiserslauterer SK 2:2, Cannotiere Milano - SSV Ulm 6:9, WBG Villingen-Schwenningen - Cannotiere Milano 7:3, Kaiserslauterer SK - SSV Ulm 8:7, WBG Villingen-Schwenningen - SSV Ulm 3:4, Kaiserslauterer SK - Cannotiere Milano 4:3.Vorrundentabelle: 1. Kaiserslautern (5:1), 2. Ulm (4:2), 3. Villingen-Schwenningen (3:3), 4. Mailand (0:6)

Ergebnisse Frauen: SC Frosch Aegeri - SS Metanopoli Milano 5:5, SC Winterthur - Luca Locatelli Genova 2:7, SC Frosch Aegeri - Kaiserslauterer SK 5:2, SS Metanopoli Milano - SC Winterthur 5:11, Luca Locatelli Genova - Kaiserslauterer SK 10:2, SS Metanopoli Milano - Luca Locatelli Genova 1:9, SC Winterthur - Kaiserslauterer SK 4:6, SC Frosch Aegeri - Luca Locatelli Genova 5:6, Kaiserslauterer SK - SS Metanopoli Milano 2:3, SC Frosch Aegeri - SC Winterthur 5:1.

 

Platzierungsspiele: Spiel um Platz 7: Luca Locatelli Genova - Cannotiere Milano 9:10 (nach 5-Meter-Werfen). Spiel um Platz 5: SGW Durlach/Ettlingen - WBG Villingen-Schwenningen 7:6. Spiel um Platz 3: SC Winterthur - SSV Ulm 7:4. Spiel um Platz 1: 1.FC Nürnberg - Kaiserslauterer SK 14:2.

 

Abschlusswertung

#

Männer

Frauen

1

1.FC Nürnberg

Luca Locatelli Genova

2

Kaiserslauterer SK

SC Frosch Aegeri

3

SC Winterthur

SS Metanopoli Milano

4

SSV Ulm

Kaiserslauterer SK

5

SGW Durlach/Ettlingen

SC Winterthur

6

WBG Villingen-Schwenningen

 

7

Luca Locatelli Milano

 

8

Cannotiere Milano

 

 

16.10.07

Um ein Tor den Turniersieg verpasst

Weiden zufrieden mit den Tests n Salzburg

(prg)  Drei Wochen vor Start der neuen Saison der Deutschen Wasserball Liga (DWL) testete der Aufsteiger aus der Oberpfalz SV Weiden bei einem Vier-Nationen Turnier in Salzburg. Das durch den Macher Gerhard Kreil hervorragend vorbereitete Turnier schlossen die Weidener ohne Niederlage auf dem zweiten Platz ab. Gerade ein Tor fehlte den Max-Reger-Städter zum Turniersieg, nachdem das letzte Spiel gegen den Slowenischen Erstligisten VK Branik Maribor mit 9:9 unentschieden ausging.

Das Sportzentrum Rif in Salzburger Land stand am vergangenen Wochenende im Zeichen des internationalen Wasserballs. Der Gastgeber Paris Lodron Salzburg lud die Schweizer SC Schaffhausen (Schweizer Meister 2004 und 2005), den Slowenischen Erstligavertreter VK Branik Maribor und den Deutschen Bundesligaaufsteiger SV Weiden zu einem traditionsreichen Wasserballturnier.

Im ersten Spiel des Turniers besiegten die Oberpfälzer die Schweizer deutlich mit 13:9 (3:2, 6:1, 3:2, 1:4). Das Spiel verlief relativ eindeutig zu Gunsten der Weidener. Center Alex Schäfer trug wesentlich zu einem 12:4 Zwischenstand bei. Doch durch Umstellungen im Spiel der DWL-Aufsteiger und eine Reihe vergebener Torchancen kam es zu fünf Toren ohne Gegentreffer für die Schweizer, ehe Rico Horlbeck zum 13:9 Endstand einlochte. Positiv war die Überzahlausbeute der Weidener in den ersten drei Vierteln sowie die körperliche Überlegenheit zu bewerten. Den Durchhänger wollte der Trainer nicht überbewerten, wies auf die Trainingsphase hin und betonte die Übungsaspekte eines Turniers.

Nachdem die Gastgeber vor laufenden Kameras des Österreichischen Fernsehens ORF deutlich den Gästen aus Slowenien im zweiten Turnierspiel unterlagen, kam es am Samstag Abend zum zweiten Spielblock der Veranstaltung. Die ausgeglichene Mannschaft aus Maribor machte gegen die Schweizer mit 14:7 alles klar.

Die Weidener testeten kurz danach mit 18:7 die sympathische Salzburger Mannschaft um den Ex-Weidener Daniel Werner. Das Endergebnis spiegelte zwar die Kräfteverhältnisse in diesem Spiel wider, dennoch taten sich die Oberpfälzer anfangs schwer. Überraschend ging das erste Viertel mit 3:4 verloren, doch die deutlichen Worte des Trainers in der Pause rüttelten die Truppe wach. 6:0, 5:2 und 4:1 war die Folge in den verbleibenden drei Abschnitten. Besonders treffsicher in diesem Spiel zeigte sich Sven Luczak mit seinen fünf Treffern.

Am Sonntag Vormittag kam es zu den alles entscheidenden Spielen. PL Salzburg bezwang überraschend die Schweizer im Spiel um Platz drei mit 13:11 Toren. Im letzten Spiel des Turniers präsentierten die beide bis dato ungeschlagene Teams ein interessantes, zweikampfbetontes aber faires Wasserballspiel.

Die Slowenien führten schon ab der zweiten Spielminute mit 1:0 und hielten ihre Führung bis 30 Sekunden vor dem Abpfiff. Die Weidener lagen die gesamte Spieldauer mit einem bis zwei Tore hinten, nutzten gut ihre Überzahlen, vergaben jedoch zu viele Torchancen und gerieten vier Minuten vor dem Spielende in 6:9 Rückstand. Doch sie zeigten, was in ihnen steckt und setzten zu einem regelrechten Schlussspurt an. Alex Schäfer markierte den 9:7 Zwischenstand, den die Slowenien bis 30 Sekunden vor Schluss noch hielten.

Thomas Kick rettet den Punkt in 30 Sekunden

Ausgerechnet einer der beiden Jüngsten der Mannschaft, Thomas Kick, sorgte dann für einen sensationellen Spielabschluss. Er traf mit einem Wurf aus der zweiten Linie zum 8:9; die Mannschaft aus Maribor hätte dann den eigenen Angriff "nur" über die Zeit spielen müssen, um dieses Spiel zu gewinnen, doch das schafften sie nicht. Ein Stürmerfoul brachte 11 Sekunden vor Schluss die Weidener in Ballbesitz. Der Weidener Trainer nutzte seine zweite Auszeit, um die knappe Zeit im Angriff noch nutzen zu können. Es war schon wieder Thomas Kick, der zwei Sekunden vor der Schlusssirene durch einen Distanzschuss den Ausgleichstreffer erzielte und seine Mannschaft vor der ersten Niederlage der neuen Saison bewahrte.

Ein glückliches aber durchaus gerechtes Endergebnis des letzten Turnierspiel brachte dann die knappe, mathematische Entscheidung über den Turniersieg. Wegen einem Tor in der Tordifferenz setzte sich das Teams aus Maribor (+16) vor die Truppe des SV Weiden (+15) in der Endplatzierung.

"Diese drei Spiele haben uns wichtige Erkenntnisse geliefert, diese werden wir in den letzten drei Trainingswochen nutzen, um schlagkräftig in die Bundesliga zu gehen. Im körperlichen Bereich präsentieren wir uns schon jetzt ganz passabel, das Zusammenspiel klappt noch nicht immer optimal und die Abschlussquote lässt noch zu wünschen übrig. Dennoch ist die Stimmung ganz hervorragend und die Mannschaft ist sehr motiviert", äußerte sich Trainer Irek Luczak nach dem Turnier

Am nächsten Freitag reisen die Weidener nach Plauen, um dort im neu erbauten Bad (Eröffnung in diesem Sommer) mit den Vogtländern zu testen. Das soll auch der letzte Test vor dem Ligastart am 3. November werden. Die geplante "Revanche" am Samstag in Weiden mussten die Plauener absagen, sie empfangen den SC Wedding Berlin im eigenen Bad zum Achtelfinale um den Deutschen Wasserballpokal (Turbo Cup 2008). Die Mannschaft des SV Weiden einigte sich mit ihren alten Südrivalen SG Leimen/Mannheim, das Achtelfinalspiel um den Turbo-Cup aufgrund diverser Terminschwierigkeiten erst am 10. Februar 2008 zu spielen.


16.10.07

SSV Esslingen im LEN-Pokal nach Ungarn

In der zweiten Runde gegen Eger, Lodz und Savona 

von Claus Bastian

Esslingen.  Die Wasserballer des SSV Esslingen müssen nach ihrem erfolgreichen internationalen Einstand vom vergangenen Wochenende in Stuttgart beim LEN-Pokal nun in der zweiten Qualifiktionsrunde vom 26. bis 28.Oktober in einem der acht Viererturniere nach Ungarn reisen. Dort trifft der Bundesligadritte au Gastgeber ZF Eger, den polnischen Meister STW Lodz und die Italiener von Rari Nantes Savona. Die beiden Besten ereichen die Einzelspiele im Achtelfinale.


16.10.07

SSV Esslingen feiert Einzug in die 2. Europapokalrunde

Siege gegen Barendrecht (NED) und Odense (DEN)

von Axel Hänchen

Esslingen - Etwa 1.500 gut gelaunte Zuschauer über das Wochenende verteilt freuten sich über eine tolle Stimmung beim erstmaligen Auftritt des SSVE im Europapokal und das souveräne Erreichen der zweiten Runde. Lediglich Europapokalfavorit Budva aus Montenegro war noch eine Nummer zu groß.

Trotz der deutlichen 9:20-Niederlage am Sonntagmittag gegen die montenegrinische Mannschaft aus Budva sah man im Inselbad nur strahlende Gesichter. Schließlich hatte man bereits am Freitag- und Samstagabend das Erreichen der zweiten Runde in der LEN-Trophy mit zwei Siegen perfekt gemacht. Trainer Patrick Weissinger zeigte sich zufrieden: „Die Mannschaft hat sich diesen Erfolg verdient, ich möchte da auch keinen einzelnen Spieler besonders hervorheben, sondern es war die geschlossene Mannschaftsleistung, die uns wie in der letzten Saison stark gemacht hat und zum Erfolg führte".

Begonnen hatte das dreitägige Turnier am Freitagabend mit dem Spiel zwischen dem späteren Turniersieger Budvanska Rivjera Budva (MNE) gegen die dänische Mannschaft von Frem Odense. Schon zur Pause beim Stand von 9:2 war klar, wer hier als Sieger aus dem Becken steigen würde, denn Budva deutete bereits beim Auftakt seine Extraklasse an und gewann am Ende mit 19:4, wobei 10 von 11 montenegrinischen Feldspielern sich in die Torschützenliste eintragen konnten.

Zur Primetime dann schon der entscheidende „Showdown" zwischen dem SSV Esslingen und dem niederländischen Team von ZPB Barendrecht, denn wer dieses Spiel für sich entscheiden würde, konnte sich des zweiten Platzes ziemlich sicher sein. Esslingen begann stark, führte nach dreieinhalb Minuten nach Toren von Robert Roth und Heiko Nossek bereits mit 2:0. Doch die Mannschaft aus dem Nachbarland sollte sich als der erwartet hartnäckige Gegner erweisen. Zur ersten Viertelpause stand es 2:2-Unentschieden. Auch das zweite Viertel konnte der SSVE erfolgreich beginnen und zunächst auf 5:2 davonziehen. Doch das mit einigen lautstarken Fans angereiste Team aus Barendrecht schlug zurück und erzielte in einer Esslinger Schwächephase vier Tore in Folge, sodass es zur Halbzeit gar ein 5:6 für den Gast auf der Anzeigetafel aufleuchtete. Dann jedoch hatten die Esslinger Wasserball ihre anfängliche Nervosität endgültig abgelegt und besannen sich auf das, was sie im vergangenen Jahr so stark gemacht hatte und zeigten eine geschlossene Mannschaftsleistung, in der jeder für den anderen kämpfte. So erzielte Esslingen durch Milo Aleksic und erneut zweimal Heiko Nossek im dritten Viertel drei Treffer, während Barendrecht komplett torlos blieb. So ging es mit einem Zwei-Tore-Vorsprung in den letzten Spielabschnitt. Noch einmal konnten die Niederländer verkürzen, doch Robert Grohe führte mit einem Doppelschlag zum 10:7 die Vorentscheidung herbei. Der SSVE gewann schließlich verdient mit 13:9 und erhielt dafür langanhaltenden Applaus von den 500 Zuschauern im Untertürkheimer Inselbad.

Am Samstag setzten sich die Profis aus Budva erneut eindrucksvoll mit 15:5 gegen Barendrecht durch, nachdem sie beim Stande von 11:1 spürbar einen Gang zurückschalteten.

Der Gastgeber hatte dann vor einer erneut vollen Halle die große Chance, gegen Frem Odense das Erreichen der zweiten Runde klarzumachen. Dass sich die Heimmannschaft dies nicht nehmen lassen wollte, war von Beginn an deutlich, und so lagen die Esslinger bereits nach dem ersten Spielviertel mit 7:2 in Führung. Acht verschiedene Torschützen liessen nichts mehr anbrennen und der SSVE erzielte in seinem zweiten Europapokalauftritt einen klaren 18:5-Sieg gegen das dänische Team von Trainerin Mette Sørensen, die lange Jahre in Deutschland als Spielerin aktiv war.

Am Sonntagmorgen fand zunächst das Spiel der beiden sieglosen Teams aus Odense und Barendrecht statt. Die Holländer schienen sich ihren ganzen Frust von der Seele schiessen zu wollen und starteten furios mit einer 7:0-Führung nach acht Minuten. In der Folgezeit konnten die Dänen das Spiel zwar ausgeglichener gestalten, jedoch war die 9:19-Niederlage für sie nicht mehr zu vermeiden.

Der Spielplan sah nun als Höhepunkt zu guter Letzt das Spiel um den Turniersieg zwischen den bis dato ungeschlagenen Mannschaften aus Budva und Esslingen vor. Die Esslinger begannen verkrampft und fingen sich immer wieder Konter ein, schnell stand es 5:1 für die Montenegriner. Doch die Esslinger Wasserballer wollten sich vor ihrem Heimpublikum nicht auseinandernehmen lassen und zeigten in der Folgezeit ansprechenden Wasserballsport und konnten so das zweite (2:3) und dritte (4:5) Viertel nahezu ausgeglichen gestalten. Vor allem konnten die gefährlichen Konter mehr und mehr unterbunden werden und mit einer besseren Chancenverwertung hätte das Esslinger Team das Ergebnis noch freundlicher gestalten können. Im letzten Viertel schickte SSVE-Trainer Patrick Weissinger wie schon in den vorhergehenden Partien die jüngeren Spieler ins Wasser und ließ auch sie Europapokalluft bei der 9:20-Niederlage schnuppern.

Die Enttäuschung über die Niederlage währte aber nicht lange und nach einem Paar Weißwürste mit Brezel war die Zufriedenheit über das Erreichen der zweiten Runde wieder da, schließlich ist es der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte des SSV Esslingen. Bereits in zwei Wochen erwartet die Esslinger die zweite Runde im Europapokal.

Bester Torschütze des Turniers wurde der langjährige jugoslawische Nationalspieler Veljko Uskokovic (Budva) mit 14 Treffern, davon allein die Hälfte gegen den SSVE. Filip Trajkovic, ebenfalls Budva erzielte 13 Treffer, Heiko Nossek vom SSVE landete mit 10 Treffern auf Platz 3 der Torjäger.

Die Tore für den SSV Esslingen erzielten: Heiko Nossek (10), Milo Aleksic, Michael Müller und Robert Roth (je 5), Peter Ambrus (4), Florian Naroska, Robert Grohe und Bastian Lehmann (3), Marcel Schuhmann (2).

Fotos: Dmitri Wiens


11.10.07

Europapokal-Euphorie beim SSV Esslingen

SSVE tritt im Inselbad mit Personalsorgen an

von Axel Hänchen

Esslingen - Sechs Spiele in drei Tagen - der SSV Esslingen ist Gastgeber der Gruppe F in der ersten Runde der LEN-Trophy. Die beiden erstplatzierten Teams ziehen in die nächste Runde ein, was erklärtes Ziel der Esslinger Wasserballer ist.

Am Freitagabend um 20 Uhr ist es endlich soweit: Der SSV Esslingen feiert den ersten Europapokalauftritt in seiner Vereinsgeschichte. Die Vorfreude im Verein ist allerorts zu spüren und Gesprächsthema Nummer 1 ist es sowieso seit Wochen. Erster Gegner des SSVE wird das niederländische Team aus Barendrecht nahe Rotterdam sein. SSVE-Trainer Patrick Weissinger sieht bereits darin das „Schlüsselspiel ums Weiterkommen" und warnt davor, die Niederländer zu unterschätzen, schließlich konnte in Erfahrung gebracht werden, dass der DWL-Vierte Bayer Uerdingen im vergangenen Jahr ein Trainingsspiel gegen eben jene Holländer verloren hat. Sorgen bereitet ihm außerdem das wachsende Krankenlazarett, denn neben dem Langzeitverletzten Steffen Dierolf (Schulteroperation) fällt nun auch Janos Oszvald nach einer mittlerweile überstandenen Lungenentzündung definitiv aus. Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Peter Ambrus, der sich im Training eine Oberschenkelzerrung zuzog. Auch Kapitän und Nationalspieler Florian Naroska laboriert weiterhin an einer Handgelenksverletzung, wird wohl aber auf die Zähne beißen.

Wir peilen den zweiten Platz an", gibt Trainer Patrick Weissinger die Marschroute unmissverständlich vor. Dazu wird es nötig sein, tags darauf um 18.30 Uhr die dänische Mannschaft aus Odense zu schlagen, den vermeintlich leichtesten Gegner. Trainerin von Odense ist eine alte Bekannte im deutschen Wasserball: Mette Sörensen spielte jahrelang an der Seite der Esslingerin Katrin Dierolf beim mehrfachen deutschen Meister Blau-Weiß Bochum.

Am Sonntag um 11.30 Uhr erwartet die Zuschauer dann ein Wasserball-Leckerbissen, wenn der SSVE auf die montenegrinische Mannschaft aus Budva trifft. Denn mit Denis Sefik steht kein Geringerer als der langjährige Nationaltorhüter Serbiens im Tor der Südosteuropäer. Besondere Brisanz ergibt sich aus der Tatsache, dass Denis Sefik in der vergangenen Saison noch gemeinsam mit dem Neu-Esslinger Heiko Nossek bei Ethnikos Piraeus spielte. Doch nicht nur der Torwart besitzt absolute Weltklasse, auch Spieler wie Alexander Ciric und Veljko Uskokovic, beides langjährige Italien-Profis, sind auf der internationalen Wasserballbühne keine Unbekannten. Ein japanischer sowie ein kanadischer Nationalspieler komplettieren das ansonsten junge Team von der Adriaküste, welches wohl zu den Favoriten auf den Europapokalsieg gezählt werden muss.

Gespielt werden wird an den drei Tagen in der Traglufthalle des Untertürkheimer Inselbades. Mehrere hundert Zuschauer pro Abend sollen das Bad zum Hexenkessel verwandeln und so den Esslingern einen großen Heimvorteil verschaffen.

Offizieller Spielplan:

Freitag, 12. Oktober:

18.30 Budvanska Rivijera Budva (MNE) - Frem Odense (DEN): 19:4

20.00 SSV Esslingen (GER) - ZPB H&L Productions Barendrecht (NED):  13:9

Samstag 13. Oktober:

17.00 ZPB H&L Productions Barendrecht (NED) - Budvanska Rivijera Budva (MNE)  5:15

18.30 SSV Esslingen (GER) - Frem Odense (DEN)  18:5

Sonntag 14. Oktober:

10.00 Frem Odense (DEN) - ZPB H&L Productions Barendrecht (NED)  9:19

11.30 SSV Esslingen (GER) - Budvanska Rivijera Budva (MNE)  9:20

 

Budvanska Rivijera Budva (MNE) und SSV Esslingen (GER) qualifizieren sich für Runde zwei.


07.10.07

SSVE startet mit Sieg in die Saison

2. Pokalrunde erreicht - Vorbereitungsturnier in Berlin

von Axel Hänchen

Esslingen - Der SSV Esslingen hat die neue Saison so begonnen, wie die letzte beendet wurde, nämlich mit einem Sieg. Dem ungefährdeten 28:6-Sieg in der ersten Pokalrunde gegen Eintracht Braunschweig folgte der 3. Platz beim hochkarätig besetzten SGN-Cup in Berlin.

Ein volles Programm hatte der Wasserball-Bundesligist SSV Esslingen am Wochenende zu absolvieren. So feierten die Esslinger in ihrem ersten Pflichtspiel der neuen Saison einen 28:6 (8:1, 5:1, 5:3, 10:1)-Kantersieg beim Zweitligisten Eintracht Braunschweig. Speziell im ersten und letzten Viertel machten die Neckarstädter ernst und verdeutlichten den Klassenunterschied. Rückkehrer Heiko Nossek stellte seine Torgefährlichkeit mit acht Treffern unter Beweis, erfreulich aber auch die vier Tore von Hannes Rothfuß, dem 16jährigen Nachwuchstalent. In der zweiten Runde um den deutschen Wasserballpokal geht es nun gegen keinen geringeren als Vizemeister ASC Duisburg, allerdings hat der SSVE Heimrecht.

Von Braunschweig aus zog es den SSVE dann noch etwa 200 km weiter ostwärts nach Berlin, wo der erstmals von der SG Neukölln veranstaltete SGN-Cup mit allen vier deutschen Europapokalteilnehmern stattfand. Dieses Turnier kam dem SSVE gerade recht, schließlich steht in wenigen Tagen der erste Auftritt auf europäischer Ebene an und echte Testspielgegner sind im Süden dünn gesät. So hieß der erste Gegner am Samstagnachmittag ASC Duisburg. Ein gutes erstes Viertel brachte den Esslingern eine 3:1-Führung, die die Duisburger jedoch bereits zur Halbzeit in ein 6:7-Führung umgewandelt hatten. In das letzte Viertel gingen die Reichsstädter dann mit einem 2-Tore Rückstand (8:10) und brachen etwas ein: Am Ende hatten die Duisburger mit 16:9 die Nase vorn. Noch am selben Abend stand die Partie gegen die gastgebende Schwimm-Gemeinschaft Neukölln an. Zuletzt traf man in der abgelaufenen Saison im Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft auf die zweite Berliner Kraft hinter Spandau 04 und verlor das erste Spiel in Berlin, bevor man dann mit zwei knappen Heimsiegen den Halbfinaleinzug perfekt machte. Der SSVE zeigte sich von Beginn an konzentriert, gewann jeden der vier Spielabschnitte und konnte so die Hausherren mit 16:9 (6:2, 4:3, 3:2, 3:2) auf Distanz halten. Kapitän Florian Naroska erzielte mit sieben Treffern nahezu die Hälfte aller Esslinger Tore. Am Sonntagmorgen ließ der deutsche Rekordmeister und Gewinner des SGN-Cups Spandau 04 dem SSVE keine Chance und gewann glatt mit 13:7 (4:1, 4:2, 2:3, 3:1).

Trotz der beiden relativ deutlichen Niederlagen zog SSVE-Trainer Patrick Weissinger ein positives Fazit: „Spandau und Duisburg haben ihre ersten Europapokalauftritte bereits vor einer Woche in der Euroleague hinter sich gebracht, das war insbesondere an der Eingespieltheit deutlich zu bemerken. Für uns war dies eine hervorragende Vorbereitung für die kommenden Aufgaben."

Nun gilt es, die gewonnenen Erkenntnisse in der neuen Saison zu verwerten. Erste Möglichkeit dazu wird der erste Europapokalauftritt des SSVE am kommenden Wochenende vor heimischer Kulisse im Inselbad Untertürkheim sein, wenn die Gegner Barendrecht (Niederlande), Budva (Montenegro) und Odense (Dänemark) heißen werden.

Die Tore für den SSV Esslingen erzielten gegen Eintracht Braunschweig: Heiko Nossek (8), Milo Aleksic, Michael Müller und Hannes Rothfuß (alle 4), Peter Ambrus (3), Florian Naroska (2), Robert Berghoff, Bastian Lehmann und Robert Roth (je 1).

Die Tore für den SSV Esslingen beim SGN-Cup erzielten: Florian Naroska (10), Heiko Nossek (8), Milo Aleksic, Robert Grohe, Michael Müller und Robert Roth (alle 3), Peter Ambrus (2).


03.10.07

SSV Esslingen im Europapokal

SSVE hofft auf viele Fans / Schulen eingeladen

von Axel Hänchen

Esslingen - Kommende Woche ist es soweit: Der SSV Esslingen betritt erstmals in seiner nahezu 100jährigen Vereinsgeschichte die europäische Wasserballbühne. In der ersten Runde der LEN-Trophy, vergleichbar mit dem UEFA-Pokal im Fußball, ist der Vorjahresdritte der deutschen Wasserball-Bundesliga Gastgeber eines Viererturniers.

Die Vorbereitungen sowohl im Wasser wie auch außerhalb des Beckens laufen seit Wochen auf Hochtouren, damit bei der Europapokalpremiere von Freitag 12. bis Sonntag 14. Oktober auch alles erfolgreich verläuft. Zum Endspurt der Saisonvorbereitung wird die Mannschaft um Kapitän und Nationalspieler Florian Naroska am Freitagabend bei Eintracht Braunschweig in der ersten Runde um den deutschen Wasserballpokal antreten, bevor dann am Samstag und Sonntag ein hochkarätiges Vorbereitungsturnier mit den vier deutschen Europapokalteilnehmern Spandau 04, ASC Duisburg, SG Neukölln und eben dem SSV Esslingen in Berlin stattfinden wird.

Fünf Tage später ist es dann soweit: Um 18.30 Uhr werden die Mannschaften aus Budva (Montenegro) und Odense (Dänemark) das Erstrundenturnier der Gruppe F in der LEN-Trophy eröffnen. Der erste Europapokalauftritt der Esslinger Wasserballer erfolgt dann im Anschluss daran um 20 Uhr gegen die niederländische Mannschaft aus Barendrecht. Aufgrund der fortgeschrittenen Jahreszeit muss der SSVE in sein Winterquartier, das Untertürkheimer Inselbad, ausweichen.

Der SSV Esslingen wird seinen Zuschauern einiges bieten: Neben den insgesamt sechs Partien von Freitag bis Sonntag wird durch ein erweitertes gastronomisches Angebot der Turniercharakter hervorgehoben. Eine volle Halle wird dazu beisteuern, richtiges Europapokalflair aufkommen zu lassen. Neben den vielen Wasserballinteressierten aus dem Verein und der Region hofft der SSVE auch auf Erst-Zuschauer, die dieses Event zum Anlass nehmen, einmal die Sportart Wasserball live zu erleben. Auch bei den Esslinger Schulen wurde die Werbetrommel gerührt, denn Schulklassen haben nach Voranmeldung freien Eintritt.

Sportlich soll der erste Europapokalauftritt des SSVE natürlich ein Erfolg werden. Trainer Patrick Weissinger ist guter Dinge: „Gerade zuhause vor unseren tollen Fans sollte es möglich sein, den für das Weiterkommen benötigten zweiten Platz zu erreichen. Gleich die erste Partie gegen die Niederländer wird das Schlüsselspiel für uns werden, die Dänen schätze ich nicht ganz so stark ein. Dagegen ist in der montenegrinischen Mannschaft aus Budva ein Mitfavorit auf den Europapokalsieg zu sehen." Es verspricht also eine spannende Angelegenheit zu werden und für den SSVE wird sowieso jedes Spiel auf europäischer Ebene ein Highlight werden. Sollte der SSV Esslingen tatsächlich Gruppenzweiter werden, so stünde bereits zwei Wochen später erneut mit einem Viererturnier die zweite Europapokalrunde an.


26.09.07

Westbad als Bastion

Aufsteiger SSV Freiburg sorgt in der 2. Liga für Furore

von Michael Malcher

Was verbindet Martin Sarau mit Volker Finke? Beide trainierten in der vergangenen Saison einen Freiburger Zweitligisten. Eines hat Sarau dem Fußballlehrer aber voraus: Im Gegensatz zu Finke coacht der 48-jährige Polizeioberhauptmeister auch weiterhin "sein" Team, die Wasserballer des SSV. Und dies auch noch nach über 17 Jahren. Nicht ohne Stolz berichtet Sarau von einer scherzhaften "Wette" mit seinem ungleich prominenteren Kollegen, in der es darum ging, wer seinen Verein wohl länger betreuen werde.

Dass Martin Sarau den Mut zu dieser Wette hatte, überrascht nicht angesichts des Vereins, der im Westbad zuhause ist. Schließlich möchte der SSV seinen Übungsleiter ungern abgeben. Sarau gilt wie Finke als Trainerfuchs und akribischer Arbeiter - was auch nötig ist bei diesem Anforderungsprofil. Zu Saraus Aufgaben zählen: persönliche Gespräche, Anrufe, Sitzungen, Teamaufstellungen, Spielvorbereitungen, Pressemitteilungen, Berichte fürs Vereinsheft "Platsch", und natürlich Traineraus- und -fortbildungen im SSV. Wer diesen ehrenamtlichen Job ausübt, darf also ruhig ein bisschen wasserballverrückt sein.

Doch auch für Saraus Spieler ist Wasserball eine zeitaufwändige Sache. Für ihren Sport müssen sie jede Grundschwimmart beherrschen; pro Woche wird drei bis fünf Mal trainiert. Ohnehin kommen die meisten Spieler über das Schwimmen zum Wasserball. Erst nach der Hälfte jeder zweistündigen Übungseinheit wird überhaupt ein Ball mit einbezogen, davor ist Schwimmen angesagt. Bis zu drei Kilometer werden in dieser Zeit zurückgelegt, entsprechend geformt sind die Körper der SSV-Spieler. „Die Begeisterung am Element Wasser darf also nicht fehlen", schmunzelt Martin Sarau. Ebenso wenig die Freude an einem fairen Mannschaftssport mit geringer Verletzungsgefahr.

Dennoch gilt Wasserball hierzulande als Mauerblümchen. In Italien, Kroatien, Griechenland pilgern Tausende zu den Spielen, in Freiburg sind es an guten Tagen fast hundert. Da tut sich ein Wasserballclub nicht leicht bei der Suche nach Sponsoren. Zumal die hochklassige Konkurrenz am Ort im Fuß-, Basket-, Volleyball oder Eishockey eher ins Blickfeld potenter Mäzene rückt als ein Team, das zwar zweite Liga spielt, seine Heimspiele aber dann austragen muss, wenn der Termin möglichst wenig mit zahlendem Badepublikum kollidiert: also meist zur Gottschalk-Zeit am Samstagabend. Von vollen Westbad-Rängen kann bei Partien gegen Würzburg, Friedberg oder Darmstadt selten die Rede sein. Beim SSV will man aber nicht meckern. Auch in finanzieller Hinsicht tat sich im ersten Zweitligajahr des Vereins Einiges. Dank der Mithilfe einer medizintechnischen Firma aus Tuttlingen, der Regio Bäder GmbH und der Stadt Freiburg konnten neue Tore beschafft werden, zudem übernehmen der Hauptsponsor und die Stadtkasse einen Teil der Reisekosten. Und die Ausrüstung schlägt, im Gegensatz zu Trendsportarten, kaum zu Buche. Dass der größte Geldgeber im 70 Kilometer entfernten Tuttlingen sitzt und nicht in Freiburg, mag auf den ersten Blick verwundern. Die Erklärung lappt aber, wie so oft im TV-fernen Sport, in den familiären Bereich hinüber: der Vater von SSV-Spieler Karl Braun leitet den dortigen Firmensitz.

Martin Sarau ist jedenfalls mit der Entwicklung zufrieden. Obwohl die erste Mannschaft mit einem Durchschnittsalter von 24 Jahren sehr jung ist, geriet ihre Premiere in der Zweiten Liga Süd zu einem vollen Erfolg. In der am 1. Juli beendeten Saison belegte der Aufsteiger unter elf Teams einen hervorragenden achten Platz. „Unsere Erwartungen wurden mehr als erfüllt", lobt Sarau. Besonders weil sich sein Team als heimstark erwies. Sechs der zehn Matches im Westbad entschied der SSV für sich, mehrfach wurden Gegner aus dem Mittelfeld der Tabelle sogar deklassiert, Nürnberg etwa mit 17:7, Fulda mit 17:8, Würzburg sogar mit 19:4. Dank dieser Heimstärke brachte der SSV den Klassenerhalt vorzeitig unter Dach und Fach. Nur gegen die beiden Erstplazierten, Weiden und Neustadt, setzte es klare Heimniederlagen (6:13 bzw. 3:13).

Auswärts tat sich der Liga-Neuling indes schwer, da sprang nur ein Erfolg heraus, am letzten Spieltag beim Vorletzten Frankfurt/Offenbach. „Dieses 9:7 war aber auch unser schönster Sieg", sagt Martin Sarau. Besonders Maksim Gabai und Raphael Henning wird er im Gedächtnis bleiben. Gabai hütet das SSV-Tor und konnte damals gleich zwei Strafwürfe parieren. Henning dagegen verursachte deren drei. Beim ersten Regelverstoß berührte er den Ball mit beiden Händen gleichzeitig - im Wasserball ein strafwürdiges Vergehen.

Ansonsten glänzt Henning eher mit Treffern als mit technischen Fehlern. Das siebzehnjährige Eigengewächs erzielte in der Zweiten Liga 29, in der Verbandsliga sogar 74 Tore. Sein Talent hat sich längst bis zu diversen Auswahltrainern herumgesprochen. Auch Maksim Gabai, ebenfalls 17 Jahre alt, vertrat eine Bundesauswahl (C2) schon auf internationaler Ebene. Doch nicht nur diese beiden stehen für die hervorragende Jugendarbeit des SSV. Auch die B-Jugendlichen Mike Troll, in einem (Bundes)Länderturnier jüngst zum besten Spieler gewählt, und Matthias Thoma, dem Trainer Sarau „die ausgefeilteste Schusstechnik" attestiert, sind auf dem Sprung zu höheren Aufgaben.

So muss es nicht erstaunen, wie erfolgreich der SSV Freiburg im Jugendbereich agiert. Während die C-Jugend bei den Süddeutschen Titelkämpfen knapp ausschied, qualifizierten sich die B- und D-Jugend für die Deutschen Meisterschaften, die im September anstellen. Als Maß aller Dinge gilt beiden Teams nun der dritte DM-Platz der C-Jugend 2006.

Erste Früchte dieser exzellenten Jugendarbeit sind längst in der Zweiten Liga zu besichtigen: Troll, Gabai, Henning und Thoma zählen zum Stamm der ersten Mannschaft. Und im zweiten SSV-Team, das die Verbandsliga - ebenfalls als Aufsteiger - im Mittelfeld beendete, sammeln weitere Nachwuchstalente Spielpraxis.

Sarau hofft natürlich, die Eigengewächse längerfristig an den SSV binden zu können. Zumal im Kader eine erstaunliche Lücke zwischen all den Jungspunden und den Routiniers um Armin Hasler, 45, oder Oliver Trachte, 39, klafft. Dafür verfügt der SSV über einen Teamphilosophen. Luca Corti ist 21 und, nicht nur wegen seiner schopenhauer-esken Haartracht, ein gefürchteter Verteidiger. Martin Sarau freut's: „Davor hatte ich noch nie einen Philosophiestudenten in meinem Kader, SSV-typisch sind eher Ärzte." Zum nächsten Semester wird der Italiener Corti vermutlich in seine Heimat zurückkehren, einer näheren Zukunft im Breisgau wäre er aber nicht abgeneigt.

Zu den gestandenen SSV-Kräften gehören Karsten Bahnsen, 43, und Georg Földvari, 56. Beide Spieler wurden mit ihren jeweiligen Zweitvereinen Deutscher Meister, Bahnsen mit dem SV Cannstatt bei den Ü30-Männern, Földvari mit dem Düsseldorfer SC sogar zweifach, in den Altersklassen Ü50 und Ü55. Mit Robert Jobst, 50, hat der SSV Freiburg zudem einen ehemaligen Nationalspieler in seinen Reihen. Jobst war einst in Würzburg in der ersten Liga aktiv.

Aber auch von Markus Nitzschkes Erfahrung profitiert der SSV enorm. Nitzschke, 28, spielte im Vorjahr noch für Straßburg in der ersten französischen Liga. In Freiburg ist er nun mit seinen 50 Treffern der beste Torjäger - und mit 30 Fouls, die zu Strafwürfen führten, der zweitrabiateste Spieler der Liga. Da Markus Nitzschke eine Arztpraxis in Straßburg betreibt, hat er den längsten Anfahrtsweg und muss so manche Trainingseinheit sausen lassen. Warum er sich diesen Stress antut? Als Absolvent der Freiburger Uni habe er einen besonderen Draht zu dieser Stadt, außerdem sei Frankreichs Eliteklasse nicht stärker einzuschätzen als die Zweite Bundesliga, drittens müsse Straßburg deutlich längere Auswärtsfahrten absolvieren, weil jene Liga ganz Frankreich abdecke. „Markus ist jedenfalls einer der Gründe, warum wir uns in der Bundesliga halten konnten", sagt Sarau.

Dort möchte sich der SSV nach dem gelungenen Einstand nun auch mittelfristig behaupten. Bevor im November seine zweite Zweitligasaison beginnt, die für Aufsteiger bekanntlich die schwerste ist, ist ein Trainingslager in Lugano geplant, auch das Internationale Turnier in Bregenz Ende Juli dient bereits der Vorbereitung. Zudem bietet der SSV bis Mitte September Übungseinheiten im Freibad St. Georgen. Im Übrigen hielten sich seine Spieler den Sommer über nicht nur mit Wasserball fit, verspricht Martin Sarau. Auch bei diversen Triathlon- und Laufveranstaltungen sei mit reger SSV-Beteiligung zu rechnen.

Gegen diesen Tatendrang hat der SSV-Trainer nicht das Geringste einzuwenden. Schließlich will er Volker Finke eines Tages erneut übertreffen: in der Wertung nämlich, wer länger einen Freiburger Bundesligisten betreut hat.

(gefunden in "Sport 14")


17.09.07

Platz drei für Baden-Württembergs "U 14"

Nur Niedersachsen und NRW bei DSV-Sichtung besser

von Claus Bastian / Andreas Teicher

Hinter Gewinner Niedersachsen (12:0 Punkte) und dem Zweitplatzierten SV NRW (10:2 / 123:14) belegte die Auswahl von Baden-Württemberg beim ersten nationalen Sichtungslehrgang der Landesverbände für die "U 14" im Wasserball in Dessau um die "Nico-Trophy" den dritten Platz. Die Auswahl von Landestrainer Patrick Weissinger (Esslingen) und Assistent Laszlo Csanyi (Ludwigsburg) kam bei der Bilanz von drei Tagen in der Süd-Schwimmhalle (25-Meterbecken) auf 8:4 Punkte und 36:52 Tore mit 13 Spielern aus sechs Vereinen.

Neben Niederlagen gegen die beiden überragenden Besten (0:27 NRW und 1:14 NSA) holten sich die Besten vom Südwesten ihre Punkte bei Siegen gegen Hamburg (6:2), Gastgeber Sachsen-Anhalt (13:1), Sachsen (8:5) und Brandenburg mit 8:3 Toren.

Die Ausbeute der 36 Tore teilten sich zehn Spieler, darunter ein badisches Trio mit Novak Zugic (6 / SGW Leimen/Mannheim), Timo van der Bosch (4 / SV Nikar Heidelberg) und Fabian Huentz (1 / SSV Freiburg). Daneben spielte dessen Vereinskamerad Robin Henning.

Der SV Ludwigsburg bot neben Co-Trainer Laszlo Csanyi drei Jugendspieler auf. Für Indrit Salihu (Jahrgang 94) und Antonio Tadic (Jahrgang 94) war es die erste Berufung in eine württembergische Auswahlmannschaft. Robert Bölke (Jahrgang 93) konnte schon in der letzten Saison erste Erfolge mit der württembergischen Auswahl feiern. Alle drei Spieler konnten in die Torschützenliste eintragen: Robert Bölke (7 Tore); Indrit Salihu (2 Tore); Antonio Tadic (1 Tor) und waren somit maßgeblich am Gewinn der Bronzemedaille beteiligt. Heraus zu heben ist hier Antonio Tadic, der im Wasser durch seine hervorragende Abwehrarbeit glänzte und sich so über das eine oder andere Lob der Auswahltrainer freuen konnte. Aber auch die beiden SVLer konnten durch ansprechende Leistungen überzeugen und sich so in der Auswahlmannschaft etablieren.

SSV Esslingen stellte mit fünf Spielern den Hauptteil der Mannschaft: Valentin Finkes Johann Aigner, Tobias Bader, Maximilian Kraft und Jan Glaser zeugen von der guten Nachwuchsbereich des Bundesligisten; Bojan Mrda von SV Cannstatt vervollständigte das Team. 


17.09.07

Klaus Müller macht Schluss bei SG Wasserball

Durlach/Ettlingen sucht neuen Vorsitzenden und Wasserballwart

von Claus Bastian

Klaus Müller hat seine Tätigkeit bei der SG Wasserball Durlach/Ettlingen als 1. Vorsitzender beendet. Der in gleicher Funktion auch beim 1. Durlacher SV und im Schwimmbezirk Mittelbaden amtierende 57-Jährige nannte für seinen Rücktritt persönliche Gründe.

Der 2. Vorsitzende Oliver Hornberg will die Müller-Nachfolge zusammen mit der des ebenfalls zurückgetretenen Wasserballwarts Dirk Habel bei der anstehenden Jahreshauptversammlung Mitte Oktober klären. Für die neue Saison kündigte der selbst noch aktive Hornberg nach dem Oberligaabstieg je eine SGW-Mannschaft in der Verbandsliga Baden-Württemberg und in der Bezirksliga Baden an.


11.09.07

SG Leimen-Mannheim erst im Finale gestoppt

Zweiter Platz beim Turnier von Olympia Borghorst hinter Kreuzlingen

von Manfred Kuhnle

Am ersten Septemberwochenende begann für die Spieler der SG Leimen/Mannheim die heiße Phase der Saisonvorbereitung. Nach zwei Wochen Grundlagenausdauertraining in Form von vielen quälenden Schwimmeinheiten, nahm die 1. Herrenmannschaft am internationalen Turnier in Borghorst teil. Die meisten Spieler konnten sich die Zeit nehmen und bereits Freitag anreisen, ein kleiner Teil des Teams reiste am Samstagvormittag nach. Um zum Rundenstart fit zu sein, stellte Spielertrainer Stephan Kopani das Event als Pflichttermin für seine Spieler vor, denn neben dem aktuellen Rundengegner Wasserfreunde Fulda, waren auch der Pflichtspielgegner im Turbo Pokal Rote Erde Hamm und der Drittplatzierte der Schweizer Nationalliga, der SC Kreuzlingen, mit am Start.

Im ersten Spiel gegen die Mannschaft von Eintracht Braunschweig gewann man, begrenzt durch die 2 x 8 min Spieldauer, überraschend hoch mit 7:1. Die anschließende dreistündige Spielpause nutzten einige Spieler um ein wenig Schlaf nachzuholen, denn am Freitag Abend war es doch etwas spät geworden ...

Im 2. Spiel gegen den Favoriten aus dem schweizerischen Kreuzlingen lag man mit 2:1 und zwischenzeitlich 3:3 sehr nah einer faustdicken Überraschung, doch die individuelle Routine und Klasse von zum Beispiel Janos Halapi, der den 4:3 Siegtreffer für die „Landsleute“ machte entschied letztendlich den Gruppensieg.

Samstag Abend stieg dann die berüchtigte Players Party der Borghorster. Die exzessive Sing-, Trink- und Tanzorgie wurde durch die SG Leimen/Mannheim lautstark eröffnet, denn als der DJ nichts ahnend den eigens ernannten SG Club-Song „Ring of fire“ auflegte, brachten die SGler das Zelt unter den verdutzten Blicken der anderen Mannschaften zum Brodeln, bis weitere Teams dazu stießen.

Am nächsten Morgen war für unsere junge Truppe um 9:00 spätestens die Nacht zu Ende, denn um 9:20 war das entscheidende Gruppenspiel gegen die Mannschaft von Rheinhausen, die immer wieder mal mit Spielern von Rhenania Köln und Wasserfreunde Wuppertal gemischt wurde. Die tanz- und trinkintensive Nacht hatte ihre Spuren hinterlassen und so kam man nicht über ein 4:4 Unentschieden hinaus, was aber für den 2. Platz in der Gruppe ausreichte.

Im Halbfinale des Turniers ging es dann gegen den verlustpunktfreien Gewinner der Vorrundengruppe B Rote Erde Hamm, die ebenfalls mit fast geschlossenem Kader auf dem Turnier waren. Nach einer willensstarken und kämpferisch, wie spielerisch tollen Leistung zog man mit dem 5:3 Sieg gegen Hamm ins Finale gegen Kreuzlingen ein.

Im Finale konnte man abermals eine 2:0 und 3:1 Führung nicht halten und verlor gegen die Schweizer Truppe. Der bullige Center Rudi Vacho vernaschte ein ums andere mal unsere komplette Abwehr um Patrick Schwabbaur und entschied mit einigen schönen Treffern die Partie mit 5:3 zu Gunsten der sympathischen Schweizer, bei denen auch der ehemalige Fuldaraner Tarek Bari mitspielte.

Mit dem 2. Platz beim internationalen Turnier in Borghorst, viel Erkenntnis für die weitere Rundenvorbereitung und einer langen und feuchtfröhlichen Party in den Knochen traten die wilde 13 aus Leimen/Mannheim die vierstündige Heimfahrt an.

Fazit: Ein herzliches Dankeschön nach Borghorst für ein tolles Turnier – das ganz sicher wieder Pflichttermin für die Rundenvorbereitung 2008 sein wird!

Erfolgreiche Turnierteilnahme: SGW Leimen-Mannheim


10.09.07

Baden-Quartett bei DSV-Sichtung

von Claus Bastian

Baden-Württemberg bestreitet von Freitag bis Sonntag in Dessau das erste nationale Sichtungsturnier im Wasserball für die "U 14" mit einem 13-köpfigen Aufgebot aus sechs Vereinen unter Landestrainer Patrick Weissinger (Esslingen) und Assistent Laszlo Csanyi (Ludwigsburg). Vom jüngsten Nachwuchs des Zweitligisten SSV Freiburg wurden Robin Henning und Fabian Huentz nominiert, die SGW Leimen/Mannheim stellt Novak Zugic und aus den Reihen des SV Nikar Heidelberg kommt Trainersohn Timo van der Bosch.

Mitbewerber der Vertretung aus dem südwestdeutschen Bundesland sind im 25-Becken der Südschwimmhalle Gastgeber Sachsen-Anhalt, Sachsen, Niedersachsen, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Hamburg. Stifter des Wanderpokals ist der frühere Bundestrainer Nicolai Firoiu, der 1991 in Split mit seiner Mannschaft Europameister wurde.


03.09.07

Siebter Erfolg für Ungarns SC Tatabanya

31. Internationales Turnier der Wasserfreunde Gemmingen

von Claus Bastian

Das junge Aufgebot des ungarischen Erstligisten SC Tatabanya hat beim 31. internationalen Wasserball-Turnier der Wasserfreunde Gemmingen im badischen Kraichgau nach 1993 und zuletzt fünfmal in Serie auch beim siebten Gastspiel Platz eins belegt und ist damit alleiniger Rekordgewinner vor dem sechsmal erfolgreichen TV Memmingen. Die Ungarn lagen zum Ausklang der Freiwassersaison mit 12:0 Punkten und 53:23 Toren vor der Auswahl "Bayerische Löwen" (10:2 / 46:21) sowie dem wie im Vorjahr wieder Drittplatzierten 1.BSC Pforzheim (5:7 / 27:31). Die weiteren Plätze gingen an die punktgleichen SC Stuttgart-Möhringen, Ausrichter WF Gemmingen, TV Memmingen und Ettlinger SV.


03.09.07

Durlacher Turnier abgesagt

Fehlplanung im 35. Jahr am Turmberg

von Claus Bastian

Dem internationalen Wasserball-Turnier des 1. Durlacher SV 06 als traditionell jährlichem Ausklang der Freiwassersaison im Karlsruhe Turmbergbad droht das Aus. Nach 34 regelmäßigen Austragungen seit 1973 unter dem damals Verantwortlichen Hans-Julius Dörr und zuletzt als sportlichem Mittelpunkt zum 100-jährigen DSV-Jubiläum musste die geplante 35. Auflage mangels Interesse bei auswärtigen Vereinen erstmals abgesagt werden. Da der 1. DSV keinen Fachwart Wasserball in seiner Führung mehr hat, mangelt es auch an einem "Macher" für die Organisation im Vorfeld. Auch treten Karlsruher Wasserballer kaum noch bei Turnieren in der Fremde an.

Diese Punkte sieht auch DSV-Vorsitzender Klaus Müller als negative Vorzeichen: "Ich habe es kommen sehen und immer wieder gewarnt. Die Bildung der SG hat uns das Genick gebrochen". In der Siegerliste de 14 Austragungen am Turmberg stehen 13 verschiedene Vereine aus drei Nationen, die schon vier Pokale als endgültige Gewinner entführten. Seit 1999 läuft die Traditionsveranstaltung als "Manfred-Becker-Gedächtnisturnier" zur Erinnerung an den aktiven Schwimmer und Wasserballer sowie späteren DSV-Vorsitzenden.


23.08.07

Spektakulärer Wechsel: Heiko Nossek zum SSVE

Esslingen rüstet für die Europapokalsaison auf

von Axel Hänchen

Esslingen - Der SSV Esslingen sorgt für einen Paukenschlag im deutschen Wasserball. Nationalspieler Heiko Nossek kehrt nach einem Jahr beim griechischen Spitzenklub Ethnikos Piraeus zu seinem Heimatverein zurück.

Wenn ich nach Deutschland zurückkehre, war für mich immer klar, dass es nur der SSV Esslingen sein kann", spricht der 25jährige ein eindeutiges Bekenntnis für den SSVE aus.

Der Ausstieg des Hauptsponsors bei seinem griechischen Klub und die Tatsache, dass die kommende Saison in den Olympischen Spielen in Peking ihren internationalen Höhepunkt finden wird, waren neben den guten sportlichen Voraussetzungen beim SSV Esslingen die Hauptgründe für Nosseks Rückkehr. Da die deutsche Nationalmannschaft einen wahren Qualifikationsmarathon durchlaufen muss, um sich für die Olympischen Spiele zu qualifizieren, ist auch Bundestrainer Hagen Stamm über die Entscheidung seines schussgewaltigen Schützlings froh, stehen doch viele Lehrgänge und Trainingsmaßnahmen an, für die Heiko Nossek im Ausland möglicherweise keine Freigabe erhalten hätte. In Deutschland dagegen werden die Bundesligatermine mit den Nationalmannschaftsterminen nicht kollidieren, sodass eine optimale Vorbereitung möglich sein wird.

Für den SSV Esslingen bedeutet der Wechsel von Heiko Nossek erneut die Rückkehr eines „verlorenen Sohnes". Nach dem Meistertitel mit dem SV Cannstatt im Jahre 2006 wechselte der 25jährige für ein Jahr zum griechischen Meister Ethnikos Piraeus, doch der Kontakt nach Esslingen brach nie ab.

Nun wird er also den Verein verstärken, bei dem alles für ihn begonnen hat: sein Vater Ingulf Nossek, selbst jahrelang Spieler und Trainer im SSVE und ebenfalls Nationalspieler und Olympiateilnehmer, war sein langjähriger Jugendtrainer, auch seine Schwester Michaela spielte mit der Esslinger Frauenmannschaft in der 1. Bundesliga. Auch der geschäftsführende Vorstand Hans-Jörg Barth betont diesen Aspekt in seiner Einschätzung: „Unbestritten ist, dass Heiko ein Riesengewinn für unser Team ist. Es freut einen aber auch, wenn Spieler, die im Verein aufgewachsen sind, wieder zu uns zurückkehren. Und wenn solch umworbene Top-Athleten sich gerade im Vorbereitungsjahr auf die Olympischen Spiele für Esslingen entscheiden, bestätigt dies die Qualität der sportlichen Arbeit und der Rahmenbedingungen im SSVE." Ins gleiche Horn bläst SSVE-Trainer Patrick Weissinger, der es besonders schön findet, „dass wieder ein Esslinger Eigengewächs zurückfindet. Heiko verstärkt uns, vor allem auch im Hinblick auf die LEN-Trophy mit seiner internationalen Erfahrung". Und eine Verstärkung ist er ohne Frage, schließlich bringt er auch international die Torhüter mit seiner ausgezeichneten und sehr schnellen Wurftechnik zur Verzweiflung, was dem SSVE im Wasser einen weiteren Gefahrenherd schafft und die Mannschaft für die Gegner so schwerer ausrechenbar macht. So gehörte Heiko Nossek bei Großveranstaltungen wie EM- und WM-Turnieren stets zu den erfolgreichsten deutschen und internationalen Torschützen.


21.08..07

Torhüter Diakonów verlässt den SSVE

Der Toptorwart sucht eine neue Herausforderung in Spanien

von Axel Hänchen

Esslingen - Der SSV Esslingen verliert ausgerechnet in seiner ersten Europapokalsaison seinen Torhüter und großen Rückhalt Michal Diakonów. Der 23jährige Pole verlässt den SSV Esslingen in Richtung Spanien zum Euroleague-Teilnehmer CN Terrassa.

Natürlich ist es eine Schwächung für uns, einen Torhüter wie Michal Diakonów zu verlieren. Jedoch war es kein Schock für uns, da wir wussten, dass wenn man so gute Spieler in seinem Kader hat, es eben auch mal passieren kann, dass ein großer Klub aus Südeuropa anklopft", sieht SSVE-Trainer Patrick Weissinger der neuen Situation gelassen entgegen. „Außerdem haben wir mit Ernesto Priol Bicet einen weiteren erstklassigen Torwart zur Verfügung, der hochmotiviert in die Europapokalsaison gehen wird." Lediglich der Zeitpunkt von Diakonóws Wechsel sorgt für Irritationen, schließlich stand der Pole kurz vor seinem Einbürgerungsverfahren, sollte er doch in die Fußstapfen des großen deutschen Nationaltorhüters Alexander Tchigir treten. Er hätte also nur noch ein Jahr in Deutschland spielen müssen und hätte dann als deutscher Nationalspieler seinen großen Traum bei einem südeuropäischen Klub verwirklichen können. Zudem hätte er sich mit der deutschen Nationalmannschaft mit EM-, WM- und Olympiateilnahmen einem breiteren internationalen Wasserballpublikum präsentieren können, als es mit Polen (7. Platz bei der B-Europameisterschaft 2007) je möglich sein wird.

Der neue Klub von Diakonów ist der spanische Spitzenklub CN Terrassa, Vizemeister der vergangenen Saison und damit Euroleague-Teilnehmer (vergleichbar mit der Fußball-Championsleague).

Der SSV Esslingen wird sich nun nach einem Ersatz umschauen müssen, hat aber schon mehrere Optionen zur Auswahl. Neben Ernesto Priol Bicet und Jugendtorwart Oliver Beichter soll also noch ein weiterer das Esslinger Tor in der kommenden Saison hüten. Doch auch auf anderen Positionen deuten sich möglicherweise noch Verstärkungen für die Europapokalsaison an. Auf jeden Fall aber wird der SSV Esslingen die beiden Jugendnationalspieler Hannes Glaser und Lars Blankenhorn in den Trainings- und Spielbetrieb einbauen. Die beiden 15jährigen Talente setzen die lange Tradition einer guten Jugendarbeit im SSVE fort.


21.08.07

Wasserball nur noch "just for fun"

SV Gronau zieht sich aus der Bundesliga zurück

-ah/sh- Gronau. Die Bundesliga-Lichter gehen in Gronau aus. Die Frauenwasserballerinnen der SVG werden in der kommenden Saison nicht mehr in der höchsten deutschen Spielklasse antreten. Überraschend kommt diese Nachricht nicht, die Entwicklung zeichnet sich schon seit Monaten ab.

Stark war der Aderlass nach der letzten Spielzeit, die der Schwimmverein mit dem erneuten Gewinn der Bronzemedaille kürte. Neben Johanna Krabbe (BW Bochum) und Svenja Blöding (Hamburg), die aus Studiengründen wechselten, beenden Ina Lünterbusch, Steffi Niehues und Vera Wilming ihre Wasserball-Laufbahn - zumindest in der Bundesliga. Gesunken ist aber auch die Bereitschaft vieler, sich in der Bundesliga zu quälen und viel Zeit aufzubringen.

Zudem hatte Trainerin Iris Meyer, die das Team in den vergangenen zwei Jahren wieder zurück in die Medaillenränge geführt hatte, bereits im Januar angekündigt, dass sie aus gesundheitlichen Gründen für die Bundesliga ebenfalls nicht mehr zur Verfügung steht. Die Hoffnungen des Vereins, mit dem Niederländer Piet Teijken einen neuen Coach zu gewinnen, zerschlugen sich ebenfalls. Längst hat Teijken in Oldenzaal seine Vertrag verlängert. Jetzt ist er daran interessiert, SVG-Torfrau Claudia Schönitz und Junioren-Nationalspielerin Julia Hoppe über die Grenze zu holen.

Doch so recht wollte in der vergangenen Wochen dennoch niemand wahrhaben, dass die Bundesliga ohne den SVG weiterspielt. "Ich habe mich immer für die Frauen-Bundesliga stark gemacht und gehofft, dass sich die Spielerinnen über die Sommerpause hinweg wieder zusammenraufen und für die Bundesliga motivieren. Mit einem gesunden Mix aus erfahrenen und jungen Wasserballerinen ließe sich gewiss eine Mannschaft aufbauen, die vielleicht nach ein paar mageren Jahren wieder an alte SVG-Erfolge anknüpfen könnte", erklärt der 1. Vorsitzende des SV Gronau, Manfred Buss.

Doch jetzt, knapp zwei Wochen vor Meldeschluss, schwindet auch bei ihm diese Hoffnung. Zu groß ist die Kluft zwischen den Anforderungen, die an eine Bundesliga-Mannschaft gestellt werden, und dem Engagement, das die Spielerinnen überhaupt bereit sind, für ihren Sport zu leisten. Gerade auch jüngere Spielerinnen zeigten zuletzt wenig Interesse an der Bundesliga. Zumal der B-Jugend bei der deutschen Meisterschaft schmerzhaft ihre Grenzen aufgezeigt wurden.

"Nach mehrwöchigen Debatten sind wir nun zu dem Entschlussgekommen, dass der Verein für die kommende Saison im Damenbereich eine B- und eine A-Jugend sowie eine Oberliga-Mannschaft melden wird", beendet auch Iris Meyer das Rätselraten. Pia van Schelve und Carola Nyhuis seien für die Betreuung der B-Jugendlichen vorgesehen. "Kommt im Verband auch eine Spielrunde in der A-Jugend zustande, übernimmt Stefan Nyhuis diese Mannschaft, und ich agiere als Spieltrainerin des Oberliga-Teams", erläutert Meyer. Ergibt sich für die A-Jugend kein Spielbetrieb, tritt sie in der Oberliga an. Die älteren Spielerinnen müssten sich dann selbst um Freundschaftsspiele bemühen.

Die frühere Nationalspielerin Iris Meyer, die sich längst auch als erfolgreiche Trainerin etabliert hat, macht aber auch deutlich, dass die jetzige Entwicklung nicht allein mit dem Verlust der fünf Spielerinnen zu erklären ist. "Natürlich ist es hier in der Grenzregion schwierig, Wasserballerinnen und Trainer für den Verein zu gewinnen. Seit Jahren wurde jedoch immer nur Flickschusterei betrieben und nur von einer Saison zur nächsten geschaut. Ein Gesamtkonzept fehlte, das einen soliden Unterbau fördert", kritisiert sie.

"Ich habe mich persönlich in den letzten Wochen um die Spielerinnen bemüht, mit denen ich jetzt für die Oberliga plane und konnte sie motivieren, unter meiner Leitung zu trainieren und rein aus Spaß am Spielbetrieb teilzunehmen. Auch mit nur einer Trainingseinheit pro Woche sollten wir dank unserer Erfahrung in der Oberliga ganz vorne mitspielen", urteilt die Eperanerin. Etwa 15 Spielerinnen, jüngere und ältere, hat sie zusammen.

Dass auch diese Vorgehensweise letztendlich nicht zur Rückkehr in die Bundesliga führt, ist ihr klar. "Mein Vorschlag, mit Claudia Schönitz als sicherer Bank im Tor sowie einem jungen Nachwuchsteam ein oder zwei Jahre lang hart in der Oberliga zu arbeiten, um danach die Rückkehr in die Bundesliga zu probieren, scheitert an der Torfrau, die wohl nach Oldenzaal wechselt. Also haben wir uns für die Variante entschieden: Wasserball nur noch just for fun."

Erfolgsstory

Gut 20 Jahre lang haben die Wasserballerinnen des SV Gronau vor Ort vie Beachtung gefunden. Der Verein brachte etliche Nationalspielerinnen hervor (Mitte der 90er-Jahre zählten Sabine Kottig, Ina Lünterbusch, Iris Meyer und Patricia Stenvers zum Kern der DSV-Auswahl), feierte mit der Damenmannschaft zwei deutsche Meisterschaften (1993, 1996) sowie fünf Pokalsiege, war zwei Mal Teilnehmer an der Eurocup-Endrunde und war 1998 Gründungsmitglied der Bundesliga. Auch die (weibliche) Jugend war phasenweise national erfolgreich.


20.08.07

SSV Esslingen mit lösbarer Aufgabe im Europapokal

Heimrecht gegen Budva, Barendrecht und Odense

von Axel Hänchen

Esslingen - "Europa wir kommen" - mit dieser Formel wurde der dritte Platz in der Meisterschaft in der vergangenen Saison gefeiert. Doch nun kommt es noch viel besser, denn Europa wird zu Gast im Inselbad sein: der SSV Esslingen hat in der ersten LEN-Trophy-Runde Heimrecht gegen die Teams aus Budva, Barendrecht und Odense.

SSVE-Trainer Patrick Weissinger zeigte sich mit der Auslosung mehr als zufrieden: „Mit Budva haben wir einen Mitfavoriten auf den LEN-Trophy-Sieg gezogen, das verspricht ein tolles Spiel zu werden. Noch besser ist aber, dass die beiden anderen Teams eine lösbare Aufgabe für uns darstellen sollten und wir somit hoffen können, in die zweite Runde einzuziehen." In der Tat wird Budvanska Riviera Budva aus Montenegro ein harter Brocken sein, haben sie doch im letzten Jahr in der LEN-Trophy den deutschen Rekordmeister Spandau 04 aus dem Wettbewerb geworfen und sind dann bis ins Halbfinale vorgedrungen. Die Mannschaft von der Adriaküste konnte sich zudem für die neue Saison spektakuläre Transfers vermelden. So wechselte nicht nur der serbische Nationaltorhüter Denis Sefik von Ethnikos Piraeus (GRE) zum Erstrundengegner des SSVE, auch der lange Jahre in Brescia (ITA) spielende serbische Nationalspieler Aleksandar Ciric wird in der kommenden Saison für die Montenegriner ins Wasser springen.

ZPB Barendrecht aus den Niederlanden sind ebenso wie der dänische Vertreter Fren Odense langjährige Vertreter ihrer Länder im Europapokal und haben somit mehr internationale Erfahrung als der SSV Esslingen, doch sollten diese beiden Teams für den Meisterschaftsdritten aus der Reichsstadt schlagbar sein.

Der SSV Esslingen beschert als Ausrichter des Erstrundenturniers seiner Heimatstadt eine seltene Veranstaltung, denn Europapokalwettbewerbe in Esslingen sind wahrlich dünn gesät. Allerdings müssen die Esslinger in ihr Winterquartier ins Untertürkheimer Inselbad ausweichen, da das vereinseigene Freibad Ende September seine Pforten schließt und das Merkel´sche Hallenbad zu klein ist. Gespielt werden wird von Freitag, 12.10. bis Sonntag, 14.10.2007, also noch drei Wochen vor dem Bundesligastart.


06.08.07

"Das Weltliga-Finale in Berlin wird eine gute Werbung für den Wasserballsport"

Weltliga startet am Dienstag ab 16 Uhr / Deutschland um 19 Uhr gegen Kananda

Pressemitteilung Nr. 5

Bei der der Eröffnungs-Pressekonferenz vor dem Super Final ist nicht nur Gianni Lonzi, Wasserball-Chef des Weltverbandes FINA, davon überzeugt, dass die deutsche Hauptstadt eine Top-Woche für einen Top-Sport erleben wird.

Am Dienstag ab 16 Uhr fliegt der Ball im Becken der Schwimmhalle im Europapark an der Landsberger Allee in Berlin. Gleich zum Auftakt des Super Final der Wasserball-Weltliga der Männer steht ein Kracher auf dem Programm. Die USA, jüngst Sieger der Panamerikanischen Spiele in Rio, treffen auf Ungarn, mit acht Olympiasiegen die Übermannschaft der Sportart schlechthin. Für das deutsche Nationalteam von Bundestrainer Hagen Stamm (Berlin) wird es erstmals um 19 Uhr ernst, wenn Kanada den Gastgeber herausfordert. Einstweilen wird von allen acht Teams fleißig trainiert, und ab und an auch mal geredet. Gewichtiges und weniger Gewichtiges, Ernsthaftes und weniger Ernsthaftes, Sätze für die Ewigkeit und solche, die morgen vergessen sind.

Alles das war zu erleben auf der Eröffnungs-Pressekonferenz am Montag, auf der gleich mehrere Hochkaräter zu erleben waren:

Was sie zu sagen hatten, sei im folgenden auszugsweise zitiert:

GIANNI LONZI

Vielen Dank an die Organisatoren, die eine hervorragende Vorarbeit geleistet haben. Das ist eine sehr schöne Halle und ich bin fest davon überzeugt, dass wir hier gute Werbung für den Wasserballsport sehen werden. Die Veranstaltung wird einen Beitrag zur Popularisierung unserer attraktiven Sportart in den Medien leisten. Auch sportlich wird das Weltliga-Finale beste Qualität bieten, schließlich geht es hier um einen freien Startplatz für Peking 2008. Um es klar zu sagen: das wird keine gewöhnliche Veranstaltung.

HAGEN STAMM

Das Team ist gut drauf, kleine Rückschläge haben uns eher motiviert. Ich habe der Mannschaft seit 2001 immer wieder gesagt, dass sie jeden schlagen kann. Also werde ich jetzt nicht in dieses Turnier gehen und vorgeben, wir wollen Fünfter oder Sechster werden und alles ist okay. Für uns ist jedes Spiel ein Endspiel, das bei 0:0 anfängt, und so werden wir auch antreten. Für mich persönlich ist das Super Final in meiner Heimatstadt eine ganz besondere Stimulans. Zu danken ist unserem Hauptsponsor NORDSEE, der hier tolle Rahmenbedingungen möglich macht. Wenn wir annähernd so gut spielen, wie das Drumherum ist, dann werden wir ein würdiges Ergebnis erreichen.

SÖREN MACKEBEN

Wir denken hier nur von Spiel zu Spiel. Erst gilt es, die drei Vorrundenpartien gegen Kanada, Ungarn und Australien zu bestehen, wenn wir dann Gruppen-Erster sind, sehen wir weiter. Die drei genannten werden uns alles abverlangen, die kann man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Und das werden wir auch nicht – versprochen!

HAGEN STAMM

Wir sind Außenseiter, aber jeder muss uns erst mal schlagen – das werden die Kontrahenten zu spüren bekommen. Unser Team hat in den vergangenen Jahre eine gute Entwicklung genommen, ist in der Lage, vorne mitzuspielen. Wir haben die Verpflichtung, uns für Peking zu qualifizieren und die werden wir auch einlösen. Am liebsten wäre es mir natürlich, wenn das schon hier in Berlin gelingt. Leider aber gibt es auf dem Kontinent zwei, drei sehr gute europäische Nationen mehr, als freie Plätze für Olympia.

SABINE KLEINE

Seit März laufen die Vorbereitungen auf das Weltliga-Finale, dabei hat sich praktisch die ganze Berliner Wasserball-Familie engagiert. Beim Turnier jetzt sind wir mit 40 Organisatoren und weiteren 40 Helfern vor Ort. Wir hoffen, dass pro Tag bis zu 1000 Besuchern in die Halle kommen.


24.07.07

FEZKO Strakonice gewinnt zum dritten Mal den Allianz-Vorsatz-Pokal

SV Weiden auf Platz drei

(prg)  Bei dem bereits zum dreizehnten Mal ausgespielten bayerischen Wasserballturnier der D-Jugend um den Allianz-Vorsatz-Pokal 2007 konnte sich bei internationaler Beteiligung der tschechische Meister FEZKO Strakonice zum dritten Mal als Sieger durchsetzen. Die durch die Weidener noch in der Gruppenphase geschlagenen Tschechen (14:9) revanchierten sich im Halbfinale mit 12:7 gegen den Gastgeber und gewannen am Ende auch das Finale verdient mit 18:6 gegen den süddeutschen Meister SSV Esslingen.

Bereits die ersten Gruppenspiele am Samstag im Weidener Schätzlerbad ließen anmerken, dass die junge Mannschaft des tschechischen Meisters zu recht als Favorit gehandelt wird. Umso überraschender war die Niederlage der Tschechen gegen die junge Weidener Mannschaft und damit der Gruppensieg der SV-ler vor FEZKO. Der zweite bayerische Vertreter, SV Würzburg 05, belegte ohne Punktgewinn den dritten Gruppenplatz. In der Gruppe A setzte sich der spätere Finalist, SSV Esslingen ungeschlagen gegen Slavia Pilsen und Vorjahressieger SKP Opava durch.

Nach den Gruppenbegegnungen kam es dann zu den Überkreuzpartien. Der Zweite der Gruppe A, SKP Opava, verlor überraschend knapp gegen den späteren Turniersieger Strakonice mit 8:9 Toren und der Dritte derselben Gruppe hatte gegen den bayerischen Vizemeister SV Würzburg 05 das Nachsehen (20:15). Die Paarung des Platzierungsspiels um den 5. Platz stand damit fest: Opava gegen Pilsen.

Die Halbfinalspiele verliefen überraschend klar. Die Mannschaft des Bundesligisten SSV Esslingen setzte sich deutlich mit 16:5 Toren gegen SV Würzburg durch. Der Gastgeber SV Weiden musste eine bittere Revanche der Strakonice-Gäste hinnehmen. Deutlich besser als in den Gruppenspielen präsentierte sich der tschechische Meister im Halbfinale und besiegte schmerzhaft deutlich die U13 von SV Weiden mit 12:7.

So kam es nach bereits 10 Spielen auf dem Vereinsgelände des SV Weiden zur spannenden Platzierungsrunde. Im Spiel um den fünften Platz konnten sich die Gäste aus Opava mit einem 25:9-Sieg gegen ihre Landsleute von Slavia Pilsen durchsetzen, während die Mannschaft von SV Würzburg sich dem Gastgeber SV Weiden im kleinen Finale mit 11:5 Toren geschlagen geben musste. Weiden damit am Ende verdient auf dem dritten Platz.

Im Finale traf dann SSV Esslingen auf FEZKO Strakonice. Bereits in den Gruppenspielen und im Halbfinale konnte sich der Verein aus der tschechischen Republik als Favorit hervorheben, dennoch suchten die Schwaben ihre Chance im Endspiel. Doch die starken Osteuropäer ließen dann den Süddeutschen keine Chance: Nach einer noch ausgeglichenen ersten Spielhälfte (6:5) zog das Team um Trainer Stanislav Hala das Tempo an und ließ am Ende dem Gegner keine Chance. Nach überzeugenden Vierteln drei und vier gewannen sie dann das Spiel auch in der Höhe verdient mit 18:6.

Turnierleiter Irek Luczak (Weiden) zeichnete mit Karolina Hlavata (Strakonice) die beste Spielerin aus. In der Kategorie des besten Torhüters wurde der Preis an Adrian Hausmann aus Esslingen verliehen.

Der Weidener Trainer Alex Schäfer war mit seinen Schützlingen zufrieden. "Viele unserer Jungs sind noch jünger als die Gegner, davon haben wir aber eine ganze Menge. Besonders die Entwicklung gegenüber den letzten Spielen war deutlich zu erkennen. Das freut mich sehr, hörte man vom Trainer am Rande des schönen Wasserballfestes in vereinseigener Anlage.

13. bayerisches Kinderturnier um den Allianz-Vorsatz-Pokal 2007

21. und 22. Juli 2007 im Schätzlerbad Weiden

Vorrunde:

Gruppe A: 1. SSV Esslingen, 2. SKP Opava, 3. Slavia Pilsen

Gruppe B: 1. SV Weiden, 2. FEZKO Strakonice, 3.SV Würzburg

Überkreuzspiele:

Opava – Strakonice 8:9

Würzburg – Pilsen 20:15

Halbfinale:

Esslingen – Würzburg 16:5

Weiden – Strakonice 7:12

Platzierungsspiele:

Spiel um Platz 5: Opava – Pilsen 25:9

Spiel um Platz 3: Weiden – Würzburg 11:5

Finale: Esslingen - Strakonice 6:18

Beste Spielerin: Karolina Hlavata, Strakonice

Bester Torhüter: Adrian Hausmann, Esslingen

Die Weidener Mannschaft: Sebastian Argauer, Jakob Ströll, Tobias Winter, Sebastian Rothe, Felix Neulinger, Adrian Leher, Peter Steger, Andreas Schreiner, Max Hampl, Dominik Weiss, Gernot Müller, Philipp Sertl, Julian Westermeier.

Alle Geehrten mit Irek Luczak (links), Otto Vorsatz (Mitte) und Rüdiger Trommer - Wasserballwart des Bayerischen Schwimmverbandes (rechts)


24.07.07

Die SGW Leimen/Mannheim - ein Erfolgsmodell

von Manfred Kuhne / Karin Hanen-Menzel

Das Modell einer Startgemeinschaft war noch vor dem Saisonstart von vielen Fachkundigen eher kritisch gesehen worden, doch sollte die "SG Wasserball SK Neptun Leimen/VW Mannheim/SV Mannheim" – kurz: SGW Leimen/Mannheim – in dieser Spielrunde alle Schwarzseher Lügen strafen. Mit einem überraschenden 3. Platz in der 2. Wasserballliga Süd und einem fantastischen 2. Platz in der Oberliga sowie zwei süddeutschen Meistertiteln für die A- und B-Jugend übertraf man mehr als deutlich die selbst gesteckten Ziele.

Für die erste Mannschaft übernahm diesmal von Rundenbeginn an Stephan Kopani das Traineramt, wobei die A- und B-Jugendlichen sofort mit ins Herrentraining integriert wurden. So dauerte es nicht lange, bis Jugendspieler wie Timo Sona, Patrick Schwabbaur und Jakob Zühl fester Bestandteil der 1. Mannschaft waren. Zusätzlich standen mit Waldemar Koch, Patrick Hanen und Hannes Rothfuß (Zweitstartrecht Esslingen - daher öfter Terminprobleme) noch drei weitere Jugendspieler mit viel Potential in den Startlöchern.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten, bedingt durch neue Trainingsstätten- und Zeiten sowie einer neuen Heimspielstätte im Olympiastützpunkt Heidelberg fand sich die Mannschaft nach und nach besser zurecht. Ein knallhartes Trainingsprogramm und viele Trainingsspiele brachten das Team voran.

Im EPSAN Pokal scheiterte man bedauerlicherweise nach anfänglichem Sieg über SV Halle in der 2. Runde mit 12:8 an Bundesligist Blau Weiß Bochum.

Der gelungene Rundenstart mit einem Heimspiel gegen den späteren Erstplatzierten und Nachbarn aus Neustadt (7:9) und auswärts gegen den späteren Zweitplatzierten Weiden (10:15) brachten zwar Euphorie im Team – aber leider keine Punkte. Man stellte lediglich fest, dass man gegen die „Großen“ ganz gut mithalten konnte. Im Anschluss gelang es dann jedoch eine ganze Serie von Siegen einzufahren - und damit den 3. Tabellenplatz zu festigen. Im weiteren Verlauf der Runde konnte sich die Mannschaft dann mit Siegen gegen Ludwigsburg, Fulda, Würzburg, Weiden, Nürnberg, Darmstadt (Heim) und auswärts in Freiburg, Nürnberg, Friedberg und Frankfurt enorm steigern. In einem hochklassigen und packenden Schlüsselspiel gelang es den Kombinierten dann sich durch ein 7:7 Unentschieden in Ludwigsburg vorzeitig den 3. Tabellenplatz zu sichern.

Highlights dieser ersten Zweitligasaison waren zweifellos die Heimsiege gegen Weiden (8:7) und Ludwigsburg (12:10), sowie der 3. Platz bei den Torjägern für Spielertrainer Stephan Kopani (hier Bildmitte). Ihm zur Seite standen im Team die Torhüter Pierre Hilbich, Florian Pirzer und Marco Tinelli (gegen Weiden).

Aus der regionalligaerfahrenen Mannschaft des SK Neptun Leimen spielten: Joachim Berger, Michael Pfisterer, Manfred Kuhnle, Stefan Schwarz, Sven Wulfgram, Patrick Hoyer, Adrian Weber und Marc Hanen. Hinzu kamen Center Marc Scholz und die Jugendlichen Patrick Schwabbaur, Patrick Hanen, Timo Sona, Walde Koch, Hannes Rothfuß, Jakob Zühl und Max Hess. In der neuen Saison wird der seit einem halben Jahr verletzte Patrick Hoyer wieder dazu stoßen. Mit dem Jugendlichen Jan Hornuf steht auch bereits der erste Neuzugang fest.

In der 2. Saison der neu gegründeten SG gilt es nun die Auswärtsschwächen (Niederlagen in Fulda, Darmstadt, Neustadt, Weiden, Würzburg) zu verbessern. Zudem wird man weiterhin großes Augenmerk auf die Integration der Jugendspieler legen und mindestens 2 Turniere besuchen.

Im neuen Leimener Freibad v.l.: Michael Pfisterer, Marco Tinelli, Manfred Kuhnle, Stefan Schwarz, Jakob Zühl, Stephan Kopani, Adrian Weber, Marc Hanen, Marc Scholz, Patrick Schwabbaur, Joachim Berger, Sven Wulfgram, Timo Sona.

Unter Trainer Uwe Schmid erreichte die SG in der Oberliga sogar den 2. Tabellenplatz hinter dem SV Cannstatt. Die sehr junge Truppe spielte von Beginn an auf hohem Niveau und erzielte bereits im 5. Spiel durch Dmitri Wiens das 100. Saison Tor. Leider sollte das letztendlich nicht für Platz 1 gegen die punktgleichen Cannstatter reichen, die in letzter Minute mit einem 31:9 Sieg gegen die mit nur 7 Mann angereisten Heidelberger im vorletzten Spiel an der Schmid-Truppe vorbei zogen.

Aber auch in der 2. Mannschaft hatte man nicht mit einem so erfolgreichen Abschneiden in der Oberliga gerechnet. Mit den beiden Heimsiegen gegen Esslingen und Cannstatt, bei denen fast ausschließlich Jugendliche zum Einsatz kamen, zeigte man, wo man in der kommenden Saison spielerisch stehen möchte. Auch den Badischen Pokal konnte man im neuen Leimener Freibad gegen Durlach/Ettlingen mit der 2. Mannschaft erfolgreich verteidigen.

In der ersten Oberliga Saison der SG Leimen/Mannheim schickte Uwe Schmid folgenden Kader ins Rennen: Marco Tinelli, Florian Pirzer (beide Tor), Manfred Kuhnle, Stefan Schwarz, Marc Hanen, Patrick Hanen, Timo Sona, Waldemar Koch, Jakob Zühl, Jan Hörning, Marc Scholz, Dimi Doulis, Dimi Wiens, Michael Grabiniok, Tim Schneeberger, Hannes Rothfuß, Max Hess, Robert Sanyo, Patrick Hoyer, Patrick Schwabbaur.

In der Verbandsliga steht die 3. Mannschaft bei einem noch ausstehenden Spiel auf einem ungefährdeten 6. Platz und hat das Saisonziel Klassenerhalt schon seit längerem erreicht. Hier kamen neben jungen Spielern wie Peter Wiench, Robert Sanyo, Fahad Al Souri und Patrick Hanen auch die „Routiniers“ wie Dimi Doulis, Alfred Maron, Bernd Sona, Denis Caran und Uwe Schmelz zum Einsatz. Auch Markus Seitz als einer der besten Torschützen hatte eine wichtige Leader-Rolle im Team.

Bei der A-Jugend folgte nach dem Gewinn der Baden-Württembergischen Meisterschaft der Titel des Süddeutschen Meisters vor dem SV Würzburg und Vorwärts Ludwigshafen.

Mit der B-Jugend belegte man den 2. Platz in Baden-Württemberg und sensationell ebenso den 1. Platz bei der Süddeutschen Meisterschaft, wo man sich gegen die favorisierten Mannschaften aus Fulda, Freiburg und Würzburg behauptete.

Mit dem Erfolg der Jugendmannschaften unter Leitung von Dieter Sona (Mannheim) und Rainer Menzel (Leimen) und der erfolgreichen Integration der Jugendlichen in die Herrenmannschaften hat die SG Leimen/Mannheim ihr primäres und vordringliches Ziel erreicht – dem Wasserballnachwuchs in den Herrenmannschaften nicht nur die Möglichkeit zu bieten Spielerfahrung zu sammeln, sondern sich kontinuierlich weiter zu entwickeln. So sind alle Beteiligten, Spieler wie Trainer mit der Entwicklung mehr als zufrieden.


24.07.07

Georg Földvari wird Europameister

Freiburger Arzt mit 1. Düsseldorfer SC zum kontinentalen Titel in AK 55

von Claus Bastian

Dr. Georg Földvari aus dem großen Kader des Zweitligisten SSV Freiburg hat seine in Würzburg begonnene lange Laufbahn mit dem erstmaligen Gewinn einer Europameisterschaft der Masters gekrönt. Zwei Wochen nachdem der Allgemeinmediziner aus dem Elztal mit Zweitstartrecht für seinen neuen Verein 1. Düsseldorfer SC in Hamburg den nationalen Titel in der AK 55 geholt hatte, erreichte der Südbadener nun das gleiche Ziel in den Reihen der Rheinländer auf kontinentaler Ebene. Vor seinem ersten Jahr bei den Düsseldorfern spielte Földvari für die Stuttgarter vom SV Cannstatt bei den Masters.


20.07.07

Hochkarätiges Starterfeld gibt sich in der "Mili" ein Stelldichein

9. Internationaler Bodensee-Cup in Bregenz mit zahlreichen Attraktionen

WiB

Zur neunten Ausspielung des internationalen Bodensee-Cups am 28. und 29. Juli 2007 vermeldet der österreichische Ausrichter Pelikan Bregenz ein interessantes Teilnehmerfeld mit 16 Mannschaften und zahlreichen aktuellen und ehemaligen Nationalspielern. Am Start sind das Team des Veranstalters, Spielgemeinschaft Bregenz/Dornbirn, sowie vier weitere Mannschaften aus Österreich, SKV Feuerwehr Wien, Baden AC, USC Klosterneuburg und der Landesmeister WBC Tirol. Aus der Schweiz nimmt das Schwimm-Team Biel teil und aus Deutschland die Vereine SSV Weingarten, SSV Eisenach, SSC Erfurt, SG Dresden, VfL Gera sowie die Bundesligisten SSV Freiburg, SV Cannstatt, SG Neukölln Berlin und SV Würzburg 05. Ungarn ist mit einer Masters-Mannschaft aus Budapest vertreten, welche die Altersklasse 45-55 umfasst. 

In den Reihen der Magyaren befinden sich drei Olympia-Sieger: György Horkai (Goldmedaille 1976 in Montreal, Europameister 1974 und 1977, Super-Cup-Sieger, 315-facher Nationalspieler), László Kuncz (Bronzemedaille 1980 in Moskau, Super-Cup-Sieger, 225-facher Nationalspieler) und Attila Sudár (Goldmedaille 1976 in Montreal, Bronzemedaille 1980 in Moskau, Super-Cup-Sieger und 315-facher Nationalspieler).

Bewährter Veranstaltungsort ist die historische ehemalige Militärschwimmschule "Mili" in Bregenz, in der die Spiele im Bodenseewasser auf einem Kleinfeld (18 x 15 m) mit fünf Feldspielern und einem Torhüter ausgetragen werden.

 

"Mili", Veranstaltungsort mit toller Atmosphäre

Turnierplakat (click)

Das Turnier um den Bodensee-Cup, das als das größte Österreichs gilt, beginnt am Samstag, 27. Juli 2007 um 9:00 mit den Vorrundenspielen. Als Einlage findet um 16:30 ein Jugendspiel statt und um 19:00 ein Prominentenspiel zwischen Politikern und Wirtschaftstreibenden auf der einen und den Bregenzer Faschingsprinzen- und Prinzessinnen auf der anderen Seite. Bevor die legendäre Sommernachtsparty steigt, kommt es zudem zum Handball-Derby im Wasser zwischen A1 Bregenz und Superfund Hard geleitet von der österreichischen Schiedsrichterlegende Gerd Grabner (Referee der Fußballeuropameisterschaft `98, 20 Champions League Spiele). Die Finalspiele beginnen am Sonntagmorgen um 9:00.

Zuschauer sind herzlich willkommen und werden angesichts der abwechslungsreichen Mischung aus Sport und Unterhaltung sicher auf ihre Kosten kommen.


19.07.07

Internationales Wasserballturnier im Schätzlerbad

13. bayerisches Kinderturnier um den Allianz-Vorsatz-Pokal in Weiden

(prg)  Es ist über zwölf Jahre her, dass eine Weidener D-Jugend-Mannschaft (U13) kurz nach ihrer Gründung den dritten Platz beim ersten bayerischen Kinderturnier in Weiden erreichte. Eben diese Mannschaft bestand damals zum Großteil aus Spielern, die am vergangenen Wochenende sensationell den Aufstieg in die 1. Deutsche Wasserball Liga (DWL) schafften. Dieses Wochenende wird bereits zum dreizehnten Mal, in Zusammenarbeit zwischen dem Bayerischen Schwimmverband und dem Schwimmverein Weiden, ein D-Jugend-Turnier in Weiden über die Bühne laufen, das den jungen Spielern die nötige Spielpraxis und Wettkampfserfahrung geben soll.

Bereits zum siebten Mal in Folge wird sich das Turnier um den begehrten Allianz-Vorsatz-Pokal internationaler Beteiligung erfreuen können, da mit Fezko Strakonice, Slavia Pilsen und KPS Opava gleich drei Teilnehmer aus dem benachbarten Tschechien in die Oberpfalz reisen. Ebenso mit von der Partie ist der Rekordsieger und Stammgast SV Würzburg 05 (vier Turniersiege). Der amtierende bayerische Vizemeister und Nachwuchs des Bundesligaklubs wird erneut versuchen unter den acht teilnehmenden Mannschaften seine Führung in der ewigen Tabelle auszubauen.

Doch dies wird dieses Jahr alles andere als einfach: Allein deshalb, da mit dem SSV Esslingen ein Team in die Oberpfalz kommt, das sowohl die Weidener als auch die Mainfranken bei der Süddeutschen D-Jugend-Meisterschaft klar besiegen konnte, und als Süddeutscher Meister in diesem Jahr als einer der Mitfavoriten gehandelt wird.

Aufgrund des starken Teilnehmerfeldes zählt der gastgebende SV Weiden als Titelverteidiger diesmal nicht als Turnierfavorit. Die Mannschaft um die Trainer Alex Schäfer und Rico Horlbeck (beide Spieler der ersten Herrenmannschaft) befindet sich in einem Aufbauprozess und liegt im Altersdurchschnitt weit unter der geforderten U13-Marke. Bereits bei der Süddeutschen Meisterschaft (4.Platz) zeichnete sich die Überlegenheit der süddeutschen Konkurrenz gegenüber dem Bayerischen Meister aus der Max-Reger-Platz ab. Die Verantwortliche bleiben weiterhin gelassen und setzten ihre konsequente Arbeit mit bekanntem Engagement geduldig fort. „D-Jugend ist der erste Schritt, die Kinder müssen sich weiterentwickeln, dass ist das Wichtigste“, hört man aus den Weidener Reihen.

Das Turnier wird in diesem Jahr im Zwei-Gruppen-Modus gespielt.

13. bayerisches Kinderturnier um den Allianz-Vorsatz-Pokal 2007

(21. und 22. Juli 2007 im Schätzlerbad Weiden)

Gruppe A: SSV Esslingen, KPS Opava (CZ), Slavia Pilsen (CZ)

Gruppe B: Fezko Strakonice (CZ), SV Würzburg, SV Weiden

Samstag, 21.07.07: 

11:00-16:45 Uhr Gruppenspiele. 

Gruppenspiele der Weidener: 12:00 Uhr gegen SV Würzburg, 16:00 Uhr gegen Fezko Strakonice

17:30-19:30 Zwischenrunde I

Sonntag, 22.07.07: 

09:30 - 11:30Uhr Zwischenrunde II

12:00-14:45 Uhr Platzierungsspiele und Finale (Beginn 14:00 Uhr)

Sieger des Allianz-Vorsatz-Pokals:

1995: SV Würzburg 05
1996: SV Würzburg 05
1997: SV Weiden
1998: SV Weiden
1999: SV Würzburg 05
2000: Bezirksauswahl Südwest-Sachsen
2001: SC Rote Erde Hamm
2002: Fezko Strakonice (CZ)
2003: SV Würzburg 05
2004: Fezko Strakonice
2005: SV Weiden
2006: KPS Opava (CZ)


09.07.07

Troll trifft weiter trefflich

Auch Martin Goerge deutscher Torschütze in Wien

von Claus Bastian  

Zwei deutlich leichtere "Kaliber" als zuvor in Montenegro hatte Deutschlands Wasserball-Nachwuchs der "U 16" aus dem C-3-Kader beim Turnier in Wien im EM-Becken des Stadionbades gegen sich auf dem Weg zu Platz eins mit 8:0 Punkten und 68:23 Toren. Mit einem 15-köpfigen Aufgebot aus elf Vereinen und dem ehemaligen Freiburger Sebastian Berthold im Trainergespann gab es deutsche Siege gegen den Zweitplatzierten Bulgarien (16:8 und 19:6) sowie Gastgeber Österreich mit 16:4 und 17:5 Toren an drei Tagen. Als bester Torschütze erzielte Mike Troll vom SSV Freiburg 13 Treffer und ging dabei in keiner Partie leer aus. Sein Vereinskamerad Martin Goerge traf viermal. 

Nächste Prüfung in der Vorbereitung auf die "EYOF" ab 21. Juli in Belgrad ist ein Länderspiel mit Frankreich am Donnerstag in Hamburg im Rahmen einer gemeinsamen Trainingswoche.

(Bilder folgen)


08.07.07

Weiden unterliegt der U20-Nationalmannschaft deutlich

Niederlage mit vielen Erkenntnissen

(prg)  Die Deutsche Wasserball U20-Nationalmannschaft präsentierte sich prächtig in Weiden und gewann eindrucksvoll mit 19:5 Toren gegen die Mannschaft des Gastgebers.

Als vorletzte Trainingseinheit des WM-Vorbereitungslehrganges in Weiden einigten sich die Trainer Röhle und Pieske mit den Weidenern auf ein offizielles Testspiel am Samstag Abend und hängten anschließend aus Trainingsgründen noch zwei Spielabschnitte an, die erneut mit 9:6 für das Nationalteam ausgingen.

Anfangs konnten die Oberpfälzer die Begegnung vor ca. 180 Zuschauern noch recht ausgeglichen gestalten. Sie gerieten zwar durch einen Strafwurf in der ersten Minute in Rückstand, konnten jedoch bereits im nächsten Viertel ausgleichen. Mit zwei Konter- und einem Überzahltor setzten sich die Auswahljunioren kurzfristig auf 4:1 ab, eher Hans-Christoph Aigner in der letzten Sekunde des ersten Viertels auf 2:4 verkürzte. Im zweiten Viertel kam der Einbruch ins Spiel der Gastgeber. Einige Unaufmerksamkeiten und Ballverluste im Spielaufbau wurden gnadenlos durch die konterstarken Nationalspieler ausgenutzt und alle drei Überzahlen im zweiten Spielabschnitt in Tore verwandelt. Halbzeitstand 3:10. Eindrucksvoll effektiv agierten die allesamt bundesligaerfahrenen Akteure auch im dritten Viertel, sie konterten mutig weiter und nutzten wieder alle Überzahlszenen bis auf eine. In Folge dessen ging das dritte Viertel beeindrückend mit 0:6 an das Team Deutschland. Die Zuschauer waren begeistert und beeindruckt und die Weidener Spieler gaben nicht auf. Nach Umstellung in der Verteidigung boten die Max-Reger-Städter ein ganz passables Wasserballspiel im letzten, offiziellen Spielviertel mit 2:3 Toren und beendeten das reguläre Spiel mit 5:19 Toren. Die vereinbarte zwei "Viertel" mehr brachten dann wichtige Erkenntnisse über die konditionelle Verfassung beider Teams. Es war kaum zu erkennen, dass es schon der vierte Trainingsabend mit intensiven Spielen in Folge war. Beide Teams konnten noch die eine oder andere Überzahlvariante sowie verschiedene Aufstellungen im Spiel ausprobieren. Insgesamt eine gelungene Generalprobe für die Weidener Wasserballwelt eine Woche vor dem großen Event - Aufstiegsturnier zur ersten Deutschen Wasserball-Liga.

"Auf den ersten Blick mag das Ergebnis ernüchternd erscheinen, doch die vier Tage gemeinsames Training und auch dieses Spiel brachten uns wertvolle Erkenntnisse und Erfahrungen. Das Nationalteam besteht aus lauter bundesligaerfahrenen Spielern, die zum Teil dem Stamm der besten Deutschen Teams angehören. Wenn wir gegen sie drei, vier Jugendliche zeitgleich einsetzen und verschiedenes ausprobieren wollen, bekommen wir einfach Gegentore, das ist normal und das wusste ich auch, aber dafür ist es doch ein Testspiel. Die Mannschaft hielt alle sechs Viertel durch, wurde sogar mit der Zeit besser, das war für mich wichtig zu erkennen. Wir sehen jetzt wo der Schuh noch drückt und können die restliche Trainingseinheiten in Ruhe diesen Bereichen widmen", äußerte sich Trainer Luczak direkt nach dem Spiel. "Im Aufstiegsturnier sieht es ganz anders aus für euch, ich bin mir sicher", machte Trainer Peter Röhle seinem jüngeren Kollegen aus Weiden Mut.

SV Weiden - Deutschland U20:  5:19 (2:4, 1:6, 0:6, 2:3) + (3:3, 3:6)

Schiedsrichter: Schneider und Däumler (beide Nürnberg)

SV Weiden: Vladimir Srajer (I, III, V) und Julian Wirth (II, IV, VI) im Tor, Thomas Aigner (2 Tore), Simon Fijalkowski, Sven Luczak, Thomas Kick, Paul Kosiba, Hans-Christoph Aigner (1), Rico Horlbeck (1), Andreas Jahn (1), Florian Bronold, Alex Schäfer, Stefan Kick und Klaus Bronold.

Deutschland (U20): Matthias Försch, Tim Höhne und Moritz Schenkel im Tor, Bartek Luczak, Julian Real (2), Julian Fleck (4), Till Rohe, Marcel Grylewicz (1), Tobias Gietz (3), Dennis Eidner, Maximilian Müller, Paul Schüller (3), Marco Stamm (4), Fabian Packenius (1) und Holger Dammbrück (1).

 

Deutsche U20-Nationalmannschaft in Weiden


03.07.07

Showdown im Schätzlerbad: Weiden gegen Deutschland

Aufstiegsturnier-Teilnehmer empfängt U20-Nationalteam

(prg)  Für die einen ist es der letzte Test vor dem Aufstiegsturnier zur 1. Wasserball-Bundesliga, für die anderen ein Testspiel in der Vorbereitungsphase für die Junioren-WM im August in Long Beach: Der Süd-Zweitligist SV Weiden empfängt am Samstag um 18.30 Uhr die deutsche U20-Nationalmannschaft im vereinseigenen Schätzlerbad und will sich gegen die Röhle/Pieske-Schützlinge so gut wie möglich verkaufen.

Bereits seit Mittwoch trainieren die beiden Mannschaften gemeinsam und absolvieren abends Trainingsspiele. "Die Jungs sind unter anderem sehr konterstark, was wir auch vor allem von den Potsdamern nächste Woche erwarten. Schon allein dadurch eine willkommene Generalprobe, für uns goldwert in dieser Phase", meint SV-Coach Irek Luczak. Dieser will natürlich dem Bundeskader so viel wie möglich abverlangen, nutzt die Gelegenheit jedoch auch um noch die eine oder andere Variante auszuprobieren oder zu testen.

Dabei trifft der 41-jährige sportlich erstmals auf seinen Sohn Bartek. Dieser steht im Kader des U20-Nationalteams und kämpft um einen der 14 Plätze, die es vor der WM in Kalifornien zu besetzen gilt. Das Weidener Wasserball-Gewächs, das bereits im letzten Jahr bei der Junioren-Europameisterschaft in Oradea (Rumänien) dabei war, wird damit auch auf seine alten Mannschaftskameraden treffen. "Es ist schön wieder in Weiden spielen zu können. Natürlich ist es ein komisches Gefühl gegen die Jungs im Wasser zu kämpfen. Sobald der Anpfiff ertönt ist aber all das Nebensache", äußerte sich der 20jährige, der zuletzt 2005 mit seinen Testspielkonkurrenten gemeinsam im Wasser um Punkte kämpfte.

Die Weidener Verantwortlichen hoffen bei steigender Temperatur und sinkender Niederschlagskurve auf reichlich Zuschauer, die Deutschlands Junioren-Elite und ihre Weidener Wasserballer eine Woche vor dem Aufstiegsturnier sehen wollen.

SV Weiden - Dutschland (U20): Samstag, 07.07.07 - 18.30 Uhr (Einlass ab 18.00 Uhr). Spielort: Freizeitanlage "Schätzlerbad"

SV Weiden: Vladimir Srajer, Julian Wirth - Thomas Aigner, Simon Fijalkowski, Sven Luczak, Thomas Kick, Paul Kosiba, Hans-Christoph Aigner, Rico Horlbeck, Andreas Jahn, Florian Bronold, Alex Schäfer, Stefan Kick und Klaus Bronold. Trainer: Irek Luczak; Betreuer: Bernhard Müller

Team Deutschland: Matthias Försch (SV Würzburg 05), Tim Höhne (SC Wedding Berlin), Moritz Schenkel (Bayer Uerdingen/Krefeld) - Marko Stamm, Tobias Preuß, Marcel Grylewicz, Dennis Eidner (alle WF Spandau 04 Berlin), Tobias Gietz, Till Rohe, Bartek Luczak (alle Bayer Uerdingen/Krefeld), Paul Schüler, Andreas Jürgens, Julian Real (alle ASC Duisburg), Julian Fleck (SG Neukölln Berlin), Fabian Packenius (SV Krefeld 72), Maxi Müller (SV Würzburg 05), Holger Dammbrück (SC Magdeburg). Trainer: Peter Röhle und Stefan Pieske (Berlin); Physiotherapeut: Yoan Acuna; Manager: Dr. Jürgen Braas

Schiedsrichter: Christian Däumler und Peter Schneider (beide Nürnberg)

Eintritt: 3 € Erwachsene, 2 € Jugendliche, mit VIP-Karten frei


03.07.07

Der Weg nach Kalifornien führt über Weiden

U20-Nationalmannschaft zur WM-Vorbereitung in Weiden

(prg)  Es passt hervorragend in den Vorbereitungsplan des SV Weiden. Eine Woche vor dem Aufstiegsturnier zur 1. Deutschen Wasserball Liga gastiert die U20-Nationalmannschaft im SV-eigenen Schätzlerbad mit einer von mehreren Vorbereitungsmaßnahmen zur U20-WM am 18-28.08.07 in Long Beach (USA).

Das Team um die Wasserballlegende Peter Röhle (Berlin) und seinen Assistenten Stefan Pieske (Berlin) beginnt die Maßnahme mit einer Trainingseinheit am Mittwoch Abend und trainiert bis Sonntag zwei Mal täglich im Schätzlerbad. Am Samstag um 18:30 Uhr lädt der Schwimmverein Weiden zu einem offiziellen Wasserballspiel der U20-Nationalmannschaft gegen das 2.Liga Team des Schwimmvereines. Diese Gelegenheit will der Weidener Trainer Irek Luczak auch zu gemeinsamen Trainingsstunden nutzen. „Wir haben vereinbart, abends gemeinsam zu trainieren und kleine Trainingsspiele zu absolvieren. Unsere Mannschaft kann aus dem gemeinsamen Training nur profitieren, wir werden das eine oder andere ausprobieren können und Spielzüge gegen einen starken Gegner üben, mehr kann man sich kurz vor dem Saisonhöhepunkt nicht wünschen. Außerdem kann unsere Jugend den besten Junioren Deutschlands im Training zusehen und dazulernen, genau wie ich von den beiden Trainern dazulernen kann. Ich freue mich darauf “, sagt Trainer Luczak.

Die Vorbereitungen der Weidener zur Aufstiegsrunde (14/15.07.07 in Weiden) gehen damit in die Endphase und sie bereiten sich vier Tage lang gemeinsam mit den Deutschen Junioren vor.

„Verlorener Sohn“ kommt nach Weiden

Auch der seit drei Jahren für SV Bayer Uerdingen spielende Trainersohn Bartek Luczak (20) wird als Kadermitglied nach Weiden kommen und am Samstag zum ersten Mal gegen seine alten Freunde spielen. Eine Spaßbegegnung wird es allerdings nicht werden, denn es geht um die 14 Plätze, die vor der WM zu besetzten sind. Nach dem letzten Lehrgang in Berlin sind es noch achtzehn Spieler, die ihre Chancen für den WM-Kader wittern und sich natürlich erkämpfen wollen. Bartek spielte bereits die Junioren-EM-Qualifikation 2006 in Innsbruck und die JEM 2006 in Oradea (Rumänien), die WM in Long Beach wäre für den Sportsoldaten der bisherige Höhepunkt seiner jahrelangen Trainingsarbeit. Bartek begann seine Wasserball-Laufbahn mit sechs Jahren in Weiden bei seinem Großonkel Siegmund Luczak und trainierte weitere zehn Jahre unter seinem Vater Irek. Mit dem SV Weiden gewann er zwei Bronze- und eine Silbermedaille bei den Deutschen Jugendmeisterschaften, ehe er 2004 Richtung Krefeld wechselte und im Jahre 2005 mit dem SV Bayer 08 Uerdingen Deutscher A-Jugend Meister wurde.

Für die Weidener steht der letzter Schliff vor dem Aufstiegsturnier im Vordergrund. Das Teilnehmerfeld des Turniers ist bereits bekannt. Die Mannschaften SV Poseidon Hamburg, SV Brambauer 50 und OSC Potsdam werden sich den Oberpfälzern in den Weg in die erste Deutsche Bundesliga stellen. Eine interessante Veranstaltung mit garantierter Spannung, die auch gut vorbereitet werden muss. Das Spiel am 07.07.07 gegen die U20 bietet eine gute Gelegenheit zur Generalprobe, sowohl für die Spieler als auch für das Organisationsteam.

Bild (privat): Bartek Luczak wird zum ersten Mal gegen SV Weiden und seinen Vater spielen


25.06.07

Waterpolomasters Duisburg zweifacher Deutscher Meister

Doppelerfolg in den Alterklassen 40+ und 45+

von Rainer Hoppe / Mirko Arntzen

In der am Wochenende (23. – 24. Juni 2007) in Hamburg zum 12. mal ausgetragenen Deutschen Meisterschaft der Masters im Wasserball konnte sich das Team aus Duisburg die Doppel-Meisterschaft in den Alterklassen AK 40+ und AK 45+ sichern. Aufgrund des Ferienbeginns in NRW und einiger Verletzungsausfälle war der Spielerkader extrem ausgedünnt, so dass die Kernmannschaft sich in 6 Spielen an 2 Tagen den Attacken der starken Gegner in beiden Altersklassen erwehren musste. Das Team (formell Duisburger SV 98) rekrutierte sich primär aus ehemaligen Bundesliga- und Nationalspielern des ASCD und DSV 98 (Günter Baudewig, Carsten Marker, Rainer Hoppe, Rainer Osselmann, Santiago Chalmovsky, Thomas Figura und Jörg Tölle) ergänzt um Sportkameraden aus Düsseldorf, Gronau und Neustadt.

In der AK 40+ wurden die Spiele gegen die ehemaligen Bundesligavertretungen von Poseidon Köln (9:4), Waspo Hannover (6:4) und den Lokalrivalen DJK Poseidon Duisburg (15:5) souverän gewonnen und der Titel aus dem Vorjahr verteidigt.

In der AK 45+ stand bei den Siegen über den SV Cannstatt (12:1), BW Bochum (19:7) und den SV Gronau (11:2) nur ein Wechselspieler zu Verfügung, so dass der ehemalige Nationaltorhüter Santiago Chalmovsky im Feld agierte und sich sogar in die Torschützenliste eintragen konnte. Speziell der Erfolg über Cannstatt mit dem Rekordnationalspieler Frank Otto war in der Höhe und Spielweise herausragend. Ein gelungenes Comeback feierte der früherer Nationalspieler Jürgen Schröder mit 9 Treffern im Dress der Waterpolomasters nach mehr als einem Jahrzehnt Abstinenz vom Wasserballsport.

Garant für die Siege war die sehr gute Defensivleistung und gute Kondition rund um die starken Torhüter Günter Baudewig und Santiago Chalmovsky (wechselten sich in der AK 40+ ab). Im Spielaufbau und Spielverständnis zahlte sich das wöchentliche diensttägliche Training mit dem überragenden Spielmacher Rainer Osselmann und dem Goalgetter Rainer Hoppe im Center (insgesamt 30 Treffer) aus.

Da neben den anstrengenden Spielen auch das Gesellige nicht zu kurz kam, trat die Mannschaft nach der Siegerehrung müde aber zufrieden die Heimreise aus der Hansestadt an. Die Planungen für das nächste Jahr laufen schon wieder auf Hochtouren, um an den Master-Weltmeisterschaften im Frühjahr 2008 in Australien teilzunehmen und um die Meistertitel zu verteidigen.

Endstand Altersklasse 40+

Rang Verein Tore Differenz Punkte
1 Duisburg 98 30:13 17 6:0
2 SG W98/Waspo Hannover 15:14 1 3:3
3 BW Poseidon Köln 15:19 -4 3:3
4 DJK Duisburg 13:27 -14 0:6
 

Duisburger SV: Günter Baudewig (Tor), Santiago Chalmovsky (Tor), Carsten Marker (2), Henk van Kaathoven (1), Jörg Tölle (1), Josi Huke (3), Jörg Lindner, Otto Lindner (1), Marc Buttmann (5), Rainer Hoppe (13), Rainer Osselmann (3), Thomas Figura (1)

 

Endstand Altersklasse 45+

Rang Verein Tore Differenz Punkte
1 Duisburg 98 42:10 32 6:0
2 SV Cannstatt 19:24 -5 4:2
3 SV BW Bochum 22:34 -12 2:4
4 SV Gronau 16:31 -15 0:6
 

Duisburger SV: Günter Baudewig (Tor), Henk van Kaathoven (4), Jürgen Schröder (9), Jörg Lindner (3), Otto Lindner (2), Rainer Hoppe (17), Rainer Osselmann (6), Santiago Chalmovsky (1)

 


25.06.07

Wieder DM-Masters-Gold für Karsten Bahnsen

Mit dem SV Cannstatt zum sechsten Mal Deutscher Meister

von Claus Bastian

Liga-Spieler Karsten Bahnsen vom SSV Freiburg hat mit dem SV Cannstatt im Wasserball zum sechsten Mal einen deutschen Meistertitel bei den Masters gewonnen. Der 43-jährige Freiburger mit Zweitstartrecht für den SVC holte bei der 12. Endrunde in Hamburg den ersten Platz mit 6:0 Punkten und 25:11 Toren vor dem Titelverteidiger Spandau 04 Berlin, SV Poseidon Hamburg und SC Chemnitz, gegen die mit 12:1 am höchsten gewonnen wurde. Der beim ASK Stuttgart groß gewordene Bahnsen gehört nach seinem Wechsel in den Breisgau seit 15 Jahren zum Kader der SSV-Wasserballer.


24.06.07

DSV-Sichtung B-Jugend: Mike Troll trifft elfmal für Baden-Württemberg

Baden-Württemberg erreicht Rang 5 beim Gunst-Pokal

von Claus Bastian

Beim 45. Wasserball-Turnier um den Gunst-Pokal als nationale Sichtung der B-Jugend für Landesverbände schnitt Baden-Württemberg als Fünfter im Siebenerfeld um einen Rang schwächer als vor Jahresfrist in Gladbeck mit seiner neuen "U 17" ab. Nach Niederlagen gegen Berlin (10:16) und den erfolgreichen Pokalverteidiger Nordrhein-Westfalen siegte die Auswahl von Landestrainer Patrick Weissinger und Assistent Dieter Sona gegen Bayern mit 19:3 und Schlusslicht Hessen sogar mit 25:7 Toren.

An der Ausbeute der 59 Tore war auch das Quartett des SSV Freiburg durch Mike Troll (11), Matthias Goerge (8), Leonhard Knelangen (5 ) und Matthias Thoma (3) beteiligt. Ein Trio der SGW Leimen/Mannheim traf durch Timo Sona (5) sowie Michael Grabiniok und Patrick Hanen (je 4). Im Team "Baden-Württemberg" spielten außerdem Maksim Gabai (Freiburg) und Oliver Beichter (Esslingen) im Tor, Hannes Rothfuss (Leimen/Mannheim, Esslingen), Hannes Glaser (Esslingen) und Marvin Thran (Cannstatt).


24.06.07

Silber im Süden bringt SSV-Freiburg mit D-Jugend zur DM-Vorrunde

Nur SSV Esslingen war in Fulda besser

von Claus Bastian

Der SSV Freiburg hat beim Turnier um die fünfte süddeutsche Meisterschaft der D-Jugend im Wasserball in Fulda als Gewinner von 2004 zum vierten Mal Silber gewonnen. Zusammen mit dem SSV Esslingen vertreten die Freiburger nun Mitte Oktober den Süden im Zwölferfeld der Vorrundenturniere zur deutschen Meisterschaft der "U 13".

Bei den vier Spielen der beiden Tage im Sportbad Ziehers landeten die Freiburger im Fünferfeld überzeugende Siege gegen die beiden bayerischen Mitbewerber SV Weiden (28:6) und SV Würzburg mit 26:5 Toren und setzten sich in der entscheidenden Partie gegen Hessenmeister und Vorjahressieger SVW Fulda nach 4:0-Blitzstart als Grundlage am Ende mit 17:12 durch. Lediglich dem neuen Ba-Wü-Meister SSV Esslingen musste sich das Aufgebot von Trainer Reiner Hasler mit 13:16 beugen und erreichte damit 6:2 Punkte mit 84:39 Toren in der Abschlusstabelle vor Fulda, Weiden und Würzburg. Die Silbermedaillen holten sich die zehn SSV-Spieler Marius Kalmbach (7 Tore), Armin Mastallah (2), Jonathan Knelangen (9), Dennis Hasler (18), Pascal Sachs (10), Toni-Lukas Fitterer (4), Eric Bühler (3), Marcel Schneider (4), Fabian Huentz (21) und Robin Thomsen, der sechsmal traf.


23.05.07

Baden-Württemberg gewinnt erstmals Nossek-Pokal

Seriensieger NRW verliert Finale mit 11:13

von Claus Bastian

Das achte nationale Sichtungsturnier der Landesverbände für die C-Jugend im Wasserball um den "Ingolf-Nossek-Gedächtnispokal" des SSV Esslingen als ewigen Wanderpreis wurde im Vereinsbad der Stifter auf der Neckarinsel bei idealen äußeren Bedingungen erstmals von der Auswahl des südwestdeutschen Bundeslandes Baden-Württemberg gewonnen. Die erste Garnitur von Landestrainer Patrick Weissinger setzte sich im letzten der 18 harmonischen Spiele von dein Tagen mit 13:11 (2:1, 4:1, 2:6, 5:3) Toren im Finale gegen Nordrhein-Westfalen als Seriensieger der letzten fünf Jahre bei sämtlichen Teilnahmen durch.

Um Platz drei war die einzige Verlängerung nötig, ehe sich der Vorjahresdritte Niedersachsen in der Verlängerung gegen den zweimaligen Pokalsieger Berlin mit 9:8 behaupten konnte. Fünfter wurde Hamburg durch seinen 16:5-Erfolg gegen Bayern, womit diese Verbände mit der neuen "U 15" die Platzierungen aus dem Vorjahr wiederholten. Die erstmals beteiligten Hessen gewannen Platz sieben durch ihr 14:7 gegen Baden-Württemberg II.

Ilse Nossek, die Witwe des einstigen Esslinger Wasserball-Nationalspielers und Olympioniken, überreichte bei den Ehrungen den Wanderpokal. In der Mannschaft des Turniersiegers spielten Torwart Oliver Beichter als bester Schlussmann und Mike Troll als bester Turnierspieler. Den Torschützenkönig stellte NRW, für das Cedric Aufdemkamp vom SV Brambauer 31 Treffer und damit fast ein Drittel der gesamten 98 seiner Mannschaft in den fünf Spielen unter Landestrainer Christian Vollmert erzielte.

Die Sieger-Mannschaft von Baden-Württemberg I setzte sich aus folgenden Spielern zusammen: Oliver Beichter (TW), Hannes Glaser, Lars Blankenhorn, Fabian Bader, Robin Finkes, Alexander Suf, Marius Kittel (alle SSV Esslingen), Mike Troll, Ricardo Henning, Johannes Christoph, Nicolas Huentz (TW) (alle SSV Freiburg), Martin Goerge (Vorwärts Ludwigshafen/SSV Freiburg), Marvin Thran (SV Cannstatt). Trainer: Patrick Weissinger.

Das Team von Baden-Württemberg II wird gebildet aus Nicolas Huentz (TW), Tobias Jobst (beide SSV Freiburg), Tobias Bader, Alexander Suf, Thomas Eberspächer, Johannes Aigner, Jan Glaser, Moritz Baum (alle SSV Esslingen), Philipp Hartz, Christoph Vorpahl (beide SV Cannstatt), Hannes Rothfuss (SGW Leimen/Mannheim), Robert Boelke (SV Ludwigsburg). Trainer: Laszlo Csanyi und Robert Jobst.

Als Turnierleiter führte Wasserballwart Thomas Maier vom Ausrichter SV Württemberg einmal mehr bestens Regie, informierte optimal die Medien und schaltete im Spiel der Berliner gegen NRW eine Gedenkminute mit Würdigung des am gleichen Vormittag verstorbenen Udo Lehmann ein.

Endstand

1 Baden-Württemberg
2 Nordrhein-Westfalen
3 Niedersachsen
4 Berlin
5 Hamburg
6 Bayern
7 Hessen
8 Baden-Württemberg II

 

DSV-Ländervergleich    Ingolf-Nossek-Gedächtnispokal

# Datum

Bemerkung

Platzierungen

1. 30.6.2000

B-Jugend

1. Berlin, 2. Bayern, 3. SWSV, 4. Baden-Württemberg

2. 26./27.5.2001

B-Jugend

1. Berlin, 2. Baden-Württemberg, SWSV, 4. Niedersachsen, 5. Bayern, 6. Sachsen-Anhang, 7. Thüringen

3. 1./2.6.2002

B-Jugend

1. NRW, 2. Bayern, 3. Baden-Württemberg, 4. SWSV, 5. Berlin, 6. Sachsen-Anhang, 7. Hamburg

4. 30.5.-1.6.2003

B-Jugend

1. NRW, 2. Bayern, 3. Berlin, 4. Baden-Württemberg, 5. Niedersachsen, 6. Sachsen-Anhang, 7. Sachsen, 8. Hamburg

5. 8./9.5.2004

C-Jugend

1. NRW, 2. Niedersachsen, 3. Baden-Württemberg, 4. Bayern

6. 17.-19.6.2005

"U 16"

1. NRW, 2. Brandenburg, 3. Berlin, 4. Niedersachsen, 5. Bayern, 6. Baden-Württemberg, 7. Sachsen

7. 16.-18.6.2006

C-Jugend

1. NRW, 2. Berlin, 3. Niedersachsen, 4. Baden-Württemberg, 5. Hamburg, 6. Bayern

8. 8.-10.6.2007

C-Jugend

1. Baden-Württemberg, 2. NRW, 3. Niedersachsen, 4. Berlin, 5. Hamburg, 6. Bayern, 7. Hessen, 8. BaWü II

 

 

Gewinner des Nossek-Pokals 2007: Die Mannschaft aus Baden-Württemberg

v.l.n.r.: Mike Troll, Moritz Baum, Johannes Christoph, Lars Blankenhorn, Robin Finkes, Alexander Suf, Robin Finkes, Nicolas Huentz (verdeckt), Marti Goerge, Marius Kittel (verdeckt), Ricardo Henning, Oliver Beichter, Marvin Thran (verdeckt), Hannes Glaser, Fabian Bader. Trainer Patrick Weissinger, Turnierleiter Thomas Maier.

 


09.06.07

Ausschreibung Trainer B-Lizenz Wasserball

Ausbildungseinheiten im September, November und im kommenden Frühjahr

Mitteilung des BSV

Der Badische Schwimm-Verband (BSV) schreibt hiermit eine Ausbildung zur Erlangung der Trainer B-Lizenz Wasserball aus. Die Ausbildung wird am Olympiastützpunkt Heidelberg und im Gesundheits- und Badepark Leimen durchgeführt. Die Leitung hat Helmuth Barth.

Zulassung zur Ausbildung:

Dauer der Ausbildung

Die gesamte Ausbildung umfasst einschließlich der Prüfungen mindestens 60 Unterrichtsstunden. Die Dauer einer Unterrichtsstunde beträgt 45 Minuten.

Termine:

28. bis 30. September 2007 am OSP Rhein-Neckar in Heidelberg. 23. bis 25. November 2007 im Gesundheits- und Badepark Leimen. Frühjahr 2008 in Absprache mit den Teilnehmern.

Prüfung:

- Theoretische Prüfung: Die Prüfung erstreckt sich auf die gesamte Trainer B Ausbildung und dauert 120 Minuten.

a)  Kurzfragen: ca. 60 Minuten

b)  Aufsatzthema: aus 3 Themen wählt der Bewerber eines aus

- Theoretische Prüfung: mündlich (nur falls notwendig)

- Lehreignung: Die Prüfung erfolgt durch eine Lehrprobe von 20 Minuten Dauer mit persönlicher, praktischer Demonstration des Bewerbers

Lehrgangsgebühr:

Die Gebühr beträgt 600 € inklusive 6 Übernachtungen, 6 Mittagessen, 6 Abendessen. Zahlbar in 3 Raten jeweils vor dem betreffenden Ausbildungsabschnitt. 

Bei Selbstverpflegung beträgt die Gebühr 450 €; ohne Übernachtung 420 €; ohne Übernachtung und Verpflegung 270 €.

Anmeldung:

Bis zum 30. August 2007 beim Badischen Schwimm-Verband e.V., Tiergartenstraße 13/2, 69121 Heidelberg, 06221/470043, 06221/402121 (Fax), info@bsvonline.de.

Bitte bei der Anmeldung angeben, ob Übernachtung und Verpflegung gewünscht. Angemeldete Teilnehmer erhalten eine Bestätigung.


23.05.07

Sperre für Wasserballer Sachs

1. BSC Pforzheim mit Einspruch beim Rundenleiter

von Claus Bastian

Ligaspieler Stefan Sachs von den Wasserballern des Oberligisten 1.BSC Pforzheim ist von Rundeleiter Walter Klewar (Stuttgart) mit einer vorläufigen, dreimonatigen Wettkampfsperre für den gesamten Spielbetroeb belegt worden. In seiner Disziplinarmaßnahme an BSC-Wasserballwart Jens Walther begründet Klewar seine Entscheidung mit einer schweren Verletzung, die Sachs am 5. Mai im Spiel gegen Nikar Heidelberg durch einen Tritt in den Unterleib seinem Gegenspieler Jobst Gottschalk zugefügt hat. Dazu liegen dem Rundenleiter Stellungnahmen vor.

Der 1.BSC Pforzheim wird gegen die Entscheidung Einspruch einlegen, was nach den Wettkampfbestimmungen innerhalb von zwei Wochen erfolgen muss. Die Sperre von Sachs beginnt am 26. Mai (Pfingstsamstag), so dass der Spieler in der Begegnung am Donnerstag beim SV Ludwigsburg II noch eingesetzt werden kann.


09.05.07

80 Teilnehmer beim 8. Ludwigsburger Poolball-Turnier

Sechstklässler der Gottlieb-Daimler-Realschule holen den Titel

von Andreas Teicher

Ludwigsburg - Die Verantwortlichen des Schwimmvereins Ludwigsburg 08 sind mit der Resonanz auf das achte Ludwigsburger Poolballturnier sehr zufrieden. 80 Teilnehmer aus den Klassen 4 bis 6 der Gottlieb-Daimler-Realschule, des Mörike-Gymnasiums, der Osterholzschule, der Lembergschule Poppenweiler und der Schubertschule übten sich in der Funvariante des Wasserballsports.

Der zweite Vorsitzende des SV Ludwigsburg Matthias Nagel beobachtet erfreut das steigende Niveau der teilnehmenden Mannschaften: „Einige Schüler haben zum zweiten oder dritten mal teilgenommen. Andere kamen schon in Wasserball-AGs in den Schulen in Kontakt mit dem Wasserballsport. Das war heute deutlich erkennbar.“ Die Mannschaften gingen mit jeweils vier Spielern in einem der vier Spielfelder ins Wasser. Im Schnitt hatte jede Mannschaft noch zwei Ersatzspieler. Das Team „Poolball Killers“ der Klasse 6b der Gottlieb-Daimler-Realschule (GDR) holte den Titel vor den „Haien“ aus der Parallelklasse 6c der GDR. Den dritten Platz erreichten die „Fischköpfe“ aus der Klasse 6c des Mörike-Gymnasiums. Die Gewinner erhielten Handtücher des SV Ludwigsburg, Jugendbücher des Stuttgarter Verlags Reader’s Digest und andere attraktive Preise.

Die Poolballturniere sind für den SV Ludwigsburg ein wichtiger Baustein im Rahmen der Jugendarbeit für den Wasserballsport. Dank der Aktivitäten im Bereich Poolball können die Jugendtrainer Laszlo Csanyi und Markus Köhler inzwischen wieder mit zahlreichen aktiven Jugendspielern planen: „Der Großteil unserer aktuellen Jugendspieler hat über Poolballturniere den Weg zum Wasserballsport gefunden. Sie sind inzwischen in mehreren Jugendmannschaften aktiv, fahren zu Trainingslagern ins Ausland und werden in ein paar Jahren unsere Zweitligamannschaft verstärken.

Jetzt hoffen die Verantwortlichen des SV Ludwigsburg, dass wieder ein paar Teilnehmer des Turniers den Weg in die Wasserballjugendmannschaften des Vereins finden. Die Möglichkeit beim Jugendtraining im Freibad Hoheneck vorbeizuschauen bietet sich allen Interessierten immer montags, mittwochs, donnerstags oder freitags von 18:30 bis 20:00 Uhr. Mehr Informationen zum Wasserballsport an sich und zu den Jugendmannschaften sind auf der Homepage des SVL (www.svl08.com) abrufbar. Bei weiteren Fragen stehen die Verantwortlichen des Vereins unter 01805/7850800 zur Verfügung.

Die „Poolball Killers“ - das Siegerteam der Klasse 6b der Gottlieb-Daimler-Realschule


07.05.07

Stellungnahme zum OL-Spiel Pforzheim gegen Heidelberg

Was in diesem Spiel dem Spieler Jobst Gottschalk widerfahren ist, kann man sicherlich nicht unterstützen und für normal abtun, aber man muss trotzdem das weitere Spiel rational beurteilen.

Es ist zu sagen, dass die “Handgreiflichkeiten“ zwischen dem Spieler Vornkahl und Mieth einmal auf Gegenseitigkeit beruhten und des weiteren üblich sind und noch zur normalen fairen Härte gehören. Weiterhin ist zu erwähnen und richtig zu stellen, dass das Spiel abgesehen von diesem schlimmen Vorfall absolut fair und normal verlief. Da neben den zwei Routiniers Vornkahl und Sachs fast nur 17-jährige den Rest der Mannschaft bilden und diese in keiner Weise aggressiv bzw. unfair spielen. Daher würde ich Aussagen, die die komplette Mannschaft des 1. BSC Pforzheim in ein schlechtes, monströses Licht rücken gerne entkräftigen, indem man die Verletzung und den restlichen Spielverlauf voneinander trennt. Aussagen über den BSC Pforzheim wegen seiner Brutalität aus vergangen Jahren, kann man nur belächeln, da die Spieler von vor mehreren Jahrzehnten nicht mehr die Spieler von heute sind. Weiterhin werden die Mannschaften, gegen die Pforzheim in der bisherigen Saison spielte, gerne bestätigen, dass sich die Spiele normal zugetragen haben. Da gibt es in der Liga wesentlich unfairere Mannschaften.

Die Vorwürfe gegen den geringen Teil aus dem Publikum sind absolut berechtigt! Das unterstützt aber der Verein und die Spieler in keinster Weise! Die Häme aus Seiten der wenigen Zuschauer des Publikums war absolut unpassend und ist als primitiv zu kommentieren. Da passt der Ausdruck "einfaches Fußvolk". Zu dem Vorfall der Verletzung kam es bei einer Blocksetzung des Heidelberger Spielers. Da nur die Beteiligten wissen was wirklich vorgefallen ist, und bestimmt unterschiedliche Ansichten herrschen, sollte man beide Stellungnahmen abwarten. Die Aussage des Spielers Sachs, dass der Spieler Gottschalk "wisse wofür er es bekommen hat", muss revidiert werden, da Stefan Sachs gleich in der Pause sein Spiel unterbrechen und sich um Jobst Gottschalk kümmern wollte. Er sagte zur Mannschaft, dass es ihm mehr als leid tue.

SACHLICHE Schilderung weiterer Vorfälle von Heidelberger Seite.

Auf diesem Weg sollen natürlich auch noch die besten Genesungswünsche an Jobst Gottschalk gehen und eine Entschuldigung für Teile unserer Zuschauer!

1.BSC Pforzheim


06.05.07

Eindrücke rund um die schwere Verletzung eines Spielers

Heidelberger Jobst Gottschalk notoperiert

von Michael Flad

Ein langes Sportlerleben birgt viele Erinnerungen, die in meinem Fall 33 Jahre und fünf Vereine umfassen. Neben vielen schönen Momenten gehören dazu leider auch negative. In meiner langen Aktivenzeit habe ich viele Mit- und Gästespieler ins Krankenhaus begleitet zur Erstversorgung ihrer Verletzungen. Nun wurde erstmals ein Mitspieler mit dem Rettungswagen abgeholt und im Krankenhaus einer Notoperation unterzogen. Um die Erfahrung, wenn auch nur kurzfristig um das Leben eines Kameraden bangen zu müssen, wäre ich gerne ärmer geblieben.

Zum Zeitpunkt des Vorfalls im Pforzheimer Hallenbad ist mir die Schwere der Verletzung nicht bewusst. Ich beobachte, wie Jobst sich stöhnend zum Rand bewegt und sich schmerzverzerrt den Unterleib hält. An Land will sich – gemessen an seinen Lautäußerungen – auch nach mehreren Minuten keine Besserung einstellen. Dank einer medizinerlastigen Mannschaftsaufstellung weiß ich Jobst in kundigen Händen und versuche die Aufmerksamkeit meiner Mitspieler wieder auf das Spiel zu lenken. Zu meiner Verärgerung gelingt mir das nicht. Später kann ich die Kameraden gut verstehen, das Erschrecken setzt bei mir erst mit stundenlanger Verzögerung ein.

Nicht verstehen kann ich die Reaktionen von Teilen des Pforzheimer Publikums, welche diesen Vorfall teilweise mit Bravo-Rufen und begeistertem Klatschen begleiten. Besonders peinlich der Auftritt von BSC-Urgestein Dieter Weisert („Bravo“, „Schauspieler“, „Simulant“) auf der Tribüne, dessen Begeisterung schier kein Ende nehmen will. Wenn die Vereinsbrille so stark drückt, muss man sich um die Gesundheit wirklich Sorgen machen. Was für Sportsmänner!

Nach langen Untersuchungen und Warten im Krankenhaus dann die Diagnose (mit weiteren post-operativen Informationen): Der Dünndarm ist verletzt, Einblutung in den Bauchraum mit der Gefahr, dass sich dessen Inhalt in die Bauchhöhle entlädt. Sofortige Notoperation. Nach weiteren zwei Stunden die Entwarnung: Jobst hat die Operation gut überstanden. Der Arzt stellt keine Vorschädigung am Darm fest, die Verletzung ist eindeutig auf einen heftigen Tritt (Kniestoß?) zurückzuführen.

Verletzungen, auch der bösen Art, treten im Sport bedauerlicherweise immer wieder auf. Wenn der Verursacher dem Verletzten aber noch eine verbale Widmung zukommen lässt und diese vor Zeugen wiederholt, dann darf man ihm Absicht unterstellen und Verantwortung einfordern. Ob ein versehentlicher Tritt beim Wegschwimmen solche Verletzungen verursachen kann, sollen letztlich Andere entscheiden.

Das Spiel wird zu Ende gebracht, Pforzheim gewinnt mit 11:6 – für Heidelberg ohne sportliche Relevanz. Ein Spieler schwer verletzt, ein anderer als betreuender Arzt gebunden, der Spielertrainer nach Aufforderung an die schwachen Schiedsrichter, ähnliche Aktionen endlich zu unterbinden, mit der „Rolle“ bedacht und begleitet schließlich den Rettungswagen. Der Rest, sichtlich geschockt, steht in der Folgezeit viel zu weit entfernt von den Gegenspielern und verteilt Einladungen zum Toreschiessen.

Das Ergebnis wird schnell vergessen sein, der Vorfall allerdings nicht. Für die Mannschaft nicht, für Jobst und dessen Familie schon gar nicht. Und in meiner sportlichen Rückschau ist ihm ein unrühmlicher Ehrenplatz schon mal sicher.


23.04.07

Tschechische Teams räumen beim Ross-Chemie-Cup ab

Konkurrenz zu stark für die Weidener Nachwuchswasserballer

(prg)  Am vergangenen Sonntag wurde der "5.Ross-Chemie-Cup" der D-Jugendlichen Wasserballer (U13) im Hallenbad der Realschule Weiden ausgetragen. Mit internationaler Beteiligung wurde ein 4er Turnier im Modus jeder gegen jeden ausgespielt. Die Weidener luden bewusst starke Konkurrenz ein, um die Entwicklung der letzten Monate unter Beweis zu stellen. Wie es aussieht waren die Gegner doch zu stark - die tschechische Mannschaften setzten sich diesmal deutlich gegen die deutsche Konkurrenz durch.

Schon im ersten Spiel des Turniers musste die Mannschaft des Gastgebers um die Trainer Alex Schäfer und Rico Horlbeck die Überlegenheit des Gegners eingestehen. Die Weidener Stammgäste des SV Vogtland Plauen setzten sich mit 8:17 Toren deutlich durch. Auch die nächsten Spiele gegen die ausländische Konkurrenz brachten keinen Erfolg für die jungen Weidener. Nach den 8:16 und 3:19 Niederlagen gegen Slavia Pilsen und Fezko Strakonice mussten die Verantwortlichen die bittere Erkenntnis von Defiziten im schwimmerischen und physischen Bereich gegenüber den Gegnern hinnehmen. Einzig die Disziplin und Geschlossenheit der Gastgeber fiel dem Betrachter positiv auf.

Die Verantwortlichen zeigten sich besorgt aber nicht enttäuscht, denn man setzt in Weiden auf langfristige Entwicklung und Erhalt der sportlichen Strukturen. "Wir sind in jeder Altersklasse personell gut bestückt. Wir brauchen die Masse, um langfristig unsere Nachwuchsstruktur zu sichern. Jetzt müssen wir mehr auf die Qualität des Trainings achten. Dafür spielen wir auch solche Turniere, um Defizite gegenüber anderen Vereinen festzustellen und sie rechtzeitig abzuschaffen“, äußerte sich Abteilungsleiter direkt nach dem Turnier. "Die Atmosphäre in der Mannschaft, Verhältnis zu den Trainern und rege Unterstützung und Beteiligung der Eltern ist für dieweitere Entwicklung ideal", fügte er hinzu.

Die Weidener Nachwuchsmannschaft spielte mit folgenden Akteuren: Sebastian Argauer im Tor, Jakob Ströll, Tobias Winter, Sebastian Rothe, Felix Neulinger, Julian Andrle, Adrian Leher, Andreas Schreiner, Max Hampl, Dominik Weiß, Gernot Müller, Philipp Sertl, Julian Westermeier und Peter Steger.

Ergebnisse: SV Weiden - SV Vogtland Plauen 8:17, Fezko Strakonice (CZ) - Slavia Pilsen (CZ) 6:8, SV Weiden - Slavia Pilsen 8:16, SV Vogtland Plauen - Fezko Strakonice 5:10, Slavia Pilsen - SV Vogland Plauen 10:1, SV Weiden - Fezko Strakonice 3:19.

Endstand:

  Platz Verein Spiele G U V Tore Differenz Punkte
  1 Slavia Pilsen 3 3 0 0 34:15 19 6:0
  2 Frezko Strakonice 3 2 0 1 35:16 19 4:2
  3 SV Voigtland Plauen 3 1 0 2 23:28 -5 2:4
  4 SV Weiden 3 0 0 3 19:52 -33 0:6

Bester Spieler: Pavel Dubsky - Slavia Pilsen


10.04.07

Wasserballer wollen Baden zu neuen Ufern

Drei Stützpunkte mit Honorartrainern / Klaus Müller führt Trainerrat als Sportdirektor

von Claus Bastian

Karlsruhe.  Der seit Jahren anhaltende Leistungsabfall beim Nachwuchs in den Vereinen hat die Verantwortlichen der Sparte Wasserball im Badischen Schwimmverband (BSV) wachgerüttelt. Als Ergebnis einer Gesprächsrunde "Wasserball in Baden" in Karlsruhe hat BSV-Geschäftführer Holger Voigt ein finanziell abgesichertes Förderprogramm vorgestellt, dessen Kernstück die Einrichtung von drei regionalen Stützpunkten mit Honorartrainern Für Heidelberg/Leimen/Mannheim (Dieter Sona), Pforzheim (Armin Reisert) und Freiburg (Robert Jobst) ist. Das Trainertrio teilt sich auch die Verantwortung bei der Betreuung badischer Auswahl-Mannschaften der drei Altersklassen B (Sona), C (Jobst) und D (Reisert). Die Tätigkeit der Honorartrainer, deren Arbeit in zwei jährlichen Raten vom BSV fest vergütet wird, hat am 1. April nach festgelegten Plänen begonnen.

Neu eingerichtet wurde ein Trainerrat unter der Leitung von Sportdirektor Klaus Müller (Karlsruhe), dem früheren BSV-Trainer. Dem Gremium gehören neben den drei Honorartrainern auch BSV-Fachwart Frieder Class (Hemsbach), Jugendobmann Florian Rupp (Karlsruhe) und Geschäftsführer Holger Voigt (Heidelberg) an.

Mit seiner D-Jugend reist der BSV im Juni zum Zwergenpokal nach Plauen. Die vier nationalen Sichtungen Nossek-, Gunst-, Nico- und Alves-Pokal werden wie bisher mit einer gemeinsamen Auswahl von Baden-Württemberg beschickt.


07.04.07

Wasserball-Nixen verlieren ausgeglichenes Spiel in der Schlussetappe

Deutschland unterliegt Trainingspartner Tschechien mit 15:19

WiB

Heidelberg. Die deutsche Wasserball-Nationalmannschaft der weiblichen C2-Jugend (Jahrgang '89 und jünger) hat im Heidelberger Olympia-Stützpunkt ein Testspiel mit 15:19 (5:4, 4:5, 4:5, 2:5) gegen die tschechische Vertretung verloren. In einem spannenden, tempo- und torreichen Spiel konnte die ersatzgeschwächte deutsche Nachwuchsmannschaft in den ersten vier Minuten einen hoffnungsvollen 5:2-Vorsprung herausspielen, fand dann aber gegen das tschechische Angriffsduo (Famerova/Vutavova, je 8 Treffer) kein rechtes Mittel mehr. Bis zum 15:15 sechs Minuten vor dem Ende präsentierte sich die DSV-Auswahl auch ohne eine Reihe ihrer besten Spielerinnen als gleichwertig, was durch den 12-maligen Gleichstand zum Ausdruck deutlich wurde. In der Schlussphase zeigten sich dann die Tschechinnen in der Chancenausnutzung überlegen und entschieden die Partie dem Ergebnis nach zu hoch, aber dennoch verdient für sich.

Auf Seiten der deutschen Vertretung stach Caroline Seifert (SC Chemnitz) mit 7 Toren besonders hervor. Je drei Treffer erzielten Mia Kreft (Hohenlimburger SV) und Valeria Labsin (SV Bayer Uederingen), Sarah Sommer (SC Chemnitz) und Stephanie Motte (SV BW Bochum) steuerten je ein weiteres Tor bei. Auf der Torhüterposition wusste Jana Lueg (Hohenlimburger SV) besonders zu gefallen. 

Die deutsche Mannschaft musste auf einer Reihe ihrer besten Spielerinnen verzichten, die sich zeitgleich in Portugal und Krefeld bei verschiedenen Maßnahmen auf die EM vorbereiteten. Dazu zählen Anja Seifert, Julia Hoppe, Claudia Kern, Sandra Schilling, Carolin Lentge, Mariam Salloum, Svenja Blattau und Bianca Ahrens.

C2 Deutschland - C2 Tschechische Republik:   15:19  (5:4, 4:5, 4:5, 2:5)

C2 Deutschland:  Mandy Müller (SC Chemnitz) und Jana Lueg (Hohenlimburger SV) (TW) - Marleen Zimmermann (SV BW Bochum), Anne Reuter (SV Nikar Heidelberg), Caroline Seifert (SC Chemnitz / 7 Treffer), Mia Kreft (Hohenlimburger SV / 3 Treffer), Sarah Sommer (SC Chemnitz / 1 Treffer), Stephanie Motte (SV BW Bochum / 1 Treffer), Maria Uhlich (SC Chemnitz), Luise Zimmermann (SV Nikar Heidelberg), Valeria Labsin (SV Bayer Uerdingen / 3 Treffer), Lara Michel (SV Bayer Uerdingen), Saskia Müller (Hannoverscher SV),  Tatjana Steinhauer (Hannoverscher SV), Katja Thiele (Hannoverscher SV). 

Trainer: Jens Reinhard (Honnover); Betreuer: Martin Nestler (Chemnitz); Physiotherapeutin: Petra Pichiri (Hannover); Mannschaftsarzt: Dr. Marco Tinelli (Leimen).

 

C2 Tschechische Republik: Klara Opatrna (TW) - Karolina Famerova (8 Treffer), Zdena Jakoubkova, Michale Jaskova Lucie Votavova (8), Nikolay Kostalova, Martina Zerasbkova, Milena Kuttova Gabriela Chralova (1), Zdena Sperlova, Nikola Soulova, Dita Hobzova, Veronika Szobozyova (2).

Schiedsrichter: Erik Henschel und Marcella Maus.

 

Team C2 Deutschland

Vorne, v.l.: Jens Reinhard (Trainer), Marleen Zimmermann, Mia Kreft, Anne Reuter, Luise Zimmerman, Sarah Sommer, Maria Uhlich, Mandy Müller.

Mitte, v.l.: Marco Tinelli (Arzt), Tatjana Steinhauer, Valeria Labsin, Lara Michel, Stephanie Motte, Petra Pichini (Physio).

Hinten, v.l.: Jana Lueg, Carolin Seifert, Saskia Müller, Katja Thiele.

Bild: Martin Nestler (Betreuer)

 


03.04.07

Deutsche Wasserball-Nixen proben am Neckar

Mit zwei Nikar-Spielerinnen am Samstag gegen Tschechien

von Claus Bastian

Heidelberg. Die deutsche Wasserball-Nationalmannschaft der weiblichen Jugend setzt ihr Vorbereitungsprogramm auf das Turnier der vierten Europameisterschaft in der ersten August-Hälfte im griechischen Patras mit einem Lehrgang für den C2-Kader von Donnerstag bis Sonntag im Heidelberger OSP-Hallenbad fort. Dabei kommt es auch am Samstag (18 Uhr) zu einem offiziellen Länderspiel mit der Auswahl von Trainingspartner Tschechien, dessen Mannschaft ebenfalls für Patras qualifiziert ist.

DSV-Managerin Maria Jonas (Lünen) hat 14 Spielerinnen aus sieben Vereinen an den Neckar einberufen, die von Jens Reinhardt (Hannover) betreut werden. Arzt für den C-2-Kader ist der in Freiburg lebende und bei der SGW Leimen/Mannheim als Torwart noch aktive Dr. Marco Tinelli. Unter den Aktiven mit EM-Hoffnungen sind auch zwei 15-jährige Schülerinnen aus dem Kader des Bundesligisten SV Nikar Heidelberg, Anne Reuter und Luise Zimmermann. Die weiteren Aktiven kommen vom deutschen Meister SV Blau-Weiß Bochum sowie SV Bayer 08 Uerdingen, Hohenlimburger SV, SC 1892 Chemnitz, Hildesheimer SC Hellas sowie Hannoverscher SV.


30.03.07

DSV98 in Duisburg zur Mannschaft des Jahres 2006 gekürt

Wasserball-Bundesligamannschaft überraschend vorne

von Mirko Arntzen

Die Wasserball-Bundesligamannschaft (Aufstiegsmannschaft Saison 2005/06) wurde am Dienstag (27. März 2007) in der Gebläsehalle im Landschaftspark Nord von der Stadt Duisburg zur Mannschaft des Jahres 2006 gekürt. Dieser Titel kam für alle Spieler und Verantwortlichen überraschend. Duisburg 98 ist damit die erste Mannschaft die diesen Titel für die Sportart Wasserball gewinnen konnte. In der Vergangenheit ging der Titel an Vereine wie den MSV Duisburg (Fußball), EVD (Eishockey), OSC Rheinhausen (Handball), ...

Schwungvolle Tanzeinlagen und coole Jazz-Musik der Band Zatopek bildeten den Rahmen für die Ehrung von Duisburgs Sportmeistern des Jahres 2006. Oberbürgermeister Adolf Sauerland und Rainer Enzweiler, Vorsitzender des Betriebsausschusses DuisburgSport, zeichneten die besten der Besten im Landschaftspark Duisburg-Nord aus und bedankten sich für die tollen Leistungen der Sportlerinnen und Sportler.

Mannschaft des Jahres 2006: Marc Hendrichs, Lennart Kessler, Mirco Schott, Marc Herber, Sven Geburtig, Carsten Jocks, Mirko Arntzen, Guido Niechcial, Christoph van Bürk, Benjamin Poley, Jens Giesen, Jens Standke, Lars Standke, Christian Koke, Roland Golla, Trainer Bernd Weyer, Sportlicher Leiter Diego Chalmovsky und Betreuer Herbert Spiekermann.


27.03.07

Weltmeisterschaft mit Esslinger Beteiligung

Steffen Dierolf und Florian Naroska in Melbourne vertreten

von Axel Hänchen

Esslingen - Der Kampf um die Medaillen geht nun doch weiter. Nach der Vorrundenniederlage gegen Italien schien der Traum schon geplatzt zu sein, durch den Sieg in der Zwischenrunde gegen die USA steht die deutsche Wasserballnationalmannschaft der Herren nun doch im Viertelfinale bei der WM in Australien.

Die deutsche Nationalmannschaft hat damit bereits den achten Platz sicher, was gleichbedeutend ist mit dem besten Abschneiden bei einer WM seit 1991. Auch die beiden Teilnehmer vom Bundesligisten SSV Esslingen wollen sich damit aber nicht zufriedengeben. Steffen Dierolf, der wiedergenesene Kapitän der deutschen Nationalmannschaft, hat sich nach seiner Schulterverletzung langsam an seine hundertprozentige Leistungsfähigkeit herangearbeitet. Viel individuelles Training und Disziplin waren nötig, damit er zur WM schmerzfrei wurde. Steffen Dierolf ist einer der Führungsspieler und daher unverzichtbar, aber auch Florian Naroska hat seine Nominierung durch gute Leistungen gerechtfertigt. So war er im Vorrundenspiel gegen Japan gleich dreifacher Torschütze und erzielte nun beim 6:3-Erfolg gegen die USA den wichtigen Treffer zum 3:1.

Nach der 3:8-Niederlage gegen Italien war die Enttäuschung natürlich groß, da man sich eigentlich auf Augenhöhe mit den Südeuropäern wähnte, allerdings einen rabenschwarzen Tag erwischte. Doch im Spiel gegen die US-Amerikaner bewies das deutsche Team Charakter und zeigte mit einer Trotzreaktion und einem fantastisch aufgelegten Torhüter Alexander Tchigir, eine deutliche Leistungssteigerung. Eine solche Leistungssteigerung ist nun aber im Viertelfinale noch einmal nötig, denn kein Geringerer, als Turnierfavorit Ungarn wartet auf die Deutschen. Seit Jahren ist Ungarn gemeinsam mit Serbien das führende Team in der Wasserballwelt, aktuell sind sie amtierender Olympiasieger. Doch die Deutschen zeigen sich angriffslustig und verweisen darauf, dass der Druck des Favoriten auf den Ungarn laste. Entscheidend wird sein, ob der Torhüter Alexander Tchigir erneut eine Weltklasseleistung abliefern kann und der mit acht Treffern bisher beste Torschütze der Deutschen, der aus Esslingen stammende und jetzt beim griechischen Meister Ethnikos Piraeus spielende Heiko Nossek, seine Torgefährlichkeit weiter unter Beweis stellen kann.

Steffen Dierolfs Schwester Katrin komplettiert das Esslinger Teilnehmerfeld bei der WM in Australien. Die beim deutschen Meister Bochum spielende Rückraumspielerin kämpft mit der Damennationalmannschaft nach der 10:14-Niederlage gegen Kanada um die Plätze 9-12 und war bisher auch schon acht Mal erfolgreich.


25.03.07

Der Süden ohne Länderpokal A

Lediglich Bayern gab eine Meldung ab

von Claus Bastian

Zum dritten Mal nach seiner Premiere von 1970 kann der süddeutsche Länderpokal der A-Jugend der Landesverbände nicht ausgespielt werden. Wie Sachbearbeiter Olaf Kremmin (Oberboihingen) mitteilte, hatte lediglich Bayern eine Meldung abgegeben. In ihren besten Jahren bis zuletzt 1987 hatte die Traditionsveranstaltung neunmal eine Rekordbesetzung von sechs Mannschaften aufzuweisen. Danach schrumpften die Startfelder beim ältesten Nachwuchs immer mehr und vor Jahresfrist waren es nur noch zwei Verbände. Die bisherigen Ausfälle waren 1997 und 2004 zu verzeichnen.

Gesamtbilanz: 1. Württemberg (12 Siege), 2. Bayern (11), 3. Hessen (5), 4. Sachsen und Südwest (je 2), 6. Baden und Baden-Württemberg (je 1).


27.02.07

Dierolfs steiniger Weg zur Weltmeisterschaft

Der Esslinger Wasserballer sieht Chancen auf eine Medaille

von Axel Hänchen

Esslingen - Steffen Dierolf, Kapitän des SSV Esslingen und der Nationalmannschaft, kämpft nach seiner Schulterverletzung eisern um die WM-Teilnahme. Eine Bestätigung des sensationellen dritten Platzes in der letztjährigen Weltliga-Veranstaltung ist möglich und sorgt für Motivation.

Ich fühle mich gut, seit einigen Tagen kann ich auch wieder mit dem Ball trainieren, sogar ein erstes Schusstraining habe ich absolviert, ohne Probleme." Steffen Dierolf ist guter Dinge bezüglich seiner Teilnahme an der am 17. März in Melbourne beginnenden Wasserball-Weltmeisterschaft, wobei er hinzufügt, derzeit erst bei 50 % Leistungsfähigkeit zu sein, was seine Schulter angeht. Die Sehnenverletzung hatte er sich beim Ligaspiel in Hannover mit seinem Heimatverein, dem derzeit viertplatzierten Aufsteiger SSV Esslingen zugezogen. Doch sollte der Heilungsverlauf weiter positiv sein und es keine Rückschläge geben, so wird er definitiv bei der WM spielen. Schließlich erkennt er in seinem Team großes Potenzial: „Den Weltmeistertitel werden die Teams aus Ungarn und Serbien unter sich ausmachen, doch danach kommen acht oder neun Mannschaften auf ähnlichem Niveau. Dazu gehören wir auch und mit einer guten Leistung und ein bisschen Glück können wir das Halbfinale erreichen." Der 30jährige sieht in der letzten Vorrundenpartie gegen Italien das Schlüsselspiel der kommenden WM. Sollten die Deutschen hier siegreich sein, so warten in der K.O.-Runde die vermeintlich leichteren Gegner. Allein auf dieses Spiel ist sein Aufbautrainingsplan ausgelegt, bis dahin soll er wieder bei 100 % Leistungsfähigkeit angelangt sein.

Nachdem Steffen Dierolf beim Vorbereitungsturnier in Rumänien mit Ungarn, Kroatien, Rumänien und Griechenland nur „langweiliges Bein- und Schwimmtraining" leisten konnte und als Zuschauer eine gute drittplatzierte deutsche Mannschaft um den aus Esslingen stammenden und jetzt in Griechenland spielenden Torschützenkönig Heiko Nossek sah, konnte er beim gemeinsamen Trainingslager mit Olympiasieger Ungarn vergangene Woche in Berlin schon wieder mit leichtem Balltraining beginnen. Ab Mitte der Woche steht nun das nächste Turnier in Ungarn auf dem Programm und der Kapitän wird vor Ort entscheiden, ob er wieder ins Geschehen eingreift. Zum Abschluss der langen und intensiven Vorbereitung wird die deutsche Mannschaft dann noch an einem Nationenturnier in Sydney teilnehmen.


25.01.07

Vom Hoffnungsträger zur Reizfigur

Lutz Müller kämpft um sein Amt als Nachwuchs-Bundestrainer

von Volker Bachmann

Lutz Müller kämpft um seinen Vertrag als Bundestrainer für Nachwuchs und Sichtung im Wasserball. Zwar werden im Deutschen Schwimm-Verband (DSV) bereits Nachfolge gehandelt, doch der 53 Jahre alte Darmstädter will nicht klein beigeben und erwägt rechtliche Schritte. Sein Vertrag habe weiter Gültigkeit, sagte Müller, der im Frühjahr 2005 auf den neu geschaffenen Posten berufen worden war, um für jüngere Nachwuchs-Jahrgänge Sichtungs- und Förderstrukturen aufzubauen. Neuland im Wasserball.

Nach der Erprobungsphase bis Ende 2006 sei ihm nicht rechtzeitig gekündigt worden, daher greife die vertraglich festgelegte Option bis 2008, betonte Müller am Mittwoch.

Am selben Tag war der ehemalige Cannstatter Bundesliga-Coach Andras Feher (Waiblingen) als Müllers Nachfolger gemeldet worden. Das gelte jedoch, so stellte Ewald Voigt-Rademacher (Dielheim) als Vorsitzender der Wasserball-Sparte im DSV klar, nur für die Arbeit als Jugendbundestrainer. Der Spartenleiter ließ allerdings durchblicken, dass er auch Müllers eigentlichen Posten neu besetzen will. Denn es habe in diesem Bereich keine Fortschritte gegeben.

"Er sollte unser Missionar, unsere Speerspitze sein", beschrieb Voigt-Rademacher die Aufgabe von Müller, "abseits der Hochburgen Entwicklungsarbeit leisten. Als Schnittstelle zwischen dem DSV, den Landesverbänden und den Vereinen." Doch Müller habe zuwenig bewegt. Auch Männer-Bundestrainer Hagen Stamm (Berlin), der sich vor zwei Jahren für eine Berufung Müllers stark gemacht habe, stieß gestern in dasselbe Horn. "Aus meiner Sicht sind die Zielsetzungen nicht erreicht worden." Zu weiteren Stellungsnahmen war er mit Hinweis auf das schwebende Verfahren nicht bereit. Müller habe schließlich einen Rechtsanwalt eingeschaltet.

Damit ist der Darmstädter vom Hoffungsträger zur Reizfigur geworden. Doch die Ausbootung will Müller nicht einfach hinnehmen, er will die Kündigung arbeitsrechtlich prüfen lassen. "Die Art und Weise ist sehr unseriös", kritisierte der Darmstädter, der aus seiner Zeit als Würzburger Bundesligatrainer als streitbarer Typ gilt, die Verbandsführung. Die Kritik an seiner Arbeit kann er nicht nachvollziehen. "Es hat zuvor keine Beschwerden gegeben." Müllers Bilanz fällt positiv aus. "Ich habe gut gearbeitet."

Die Ergebnisse seiner Sichtungen - 120 bis 130 Jugendliche habe er in Trainingsmaßnahmen beobachtet - könne man schließlich erst beurteilen, wenn seine Jahrgänge 1989/90 im Mai in der EM-Qualifikation antreten. "Das kommt ja jetzt erst", betont Müller. Er sieht sich als Leidtragender verbandspolitischer Interessen und Machtverschiebungen. "Ich habe keine Lobby. Hier in Hessen ist Wasserball tot."

(gefunden in der online-Ausgabe des Darmstädter Echo)


24.01.07

Andras Feher übernimmt beim DSV die "U 18"

Frieder Class neuer Manager

von Claus Bastian

Ein Gespann aus Vereinen im Bundesland Baden-Württemberg trägt künftig die Verantwortung für den C-2-Kader Wasserball im DSV. Der 53-jährige Stuttgarter Andras Feher wird neuer Bundestrainer für den Bereich der Jugend und hat als Manager den sechs Jahre älteren Frieder Class (Weinheim/Bergstrasse) an seiner Seite. Diese neue Entwicklung rund um die "U 18" gab DSV-Spartenleiter Ewald Voigt-Rademacher (Dielheim) auf Anfrage bekannt.

Schon von 1993 bis 2001 arbeitete Andras Feher als Verantwortlicher für die Jugend beim DSV. 2004 übernahm der in Waiblingen wohnende Familienvater, ein gebürtiger Ungar, in der Bundesliga den SV Cannstatt. Im vergangenen Sommer führte Feher die Mannschaft des SVC zur ersten deutschen Meisterschaft bei der zweiten Unterbrechung der Siegesserie von Rekordgewinner WF Spandau 04. Wenig später erzwang die finanzielle Schieflage des Stuttgarter Traditionsvereins den Rückzug der besten Ballwerfer aus der höchsten Spielklasse und Feher musste sich in der Oberliga Baden-Württemberg um SV Cannstatt II kümmern.

In diesem Jahr steht ihn vor allem die schwere Aufgabe bevor, dem deutschen Nachwuchs bei einer schwierigen Qualifikation im Mai auf Zypern mit dem Turniersieg die Teilnahme an der Europameisterschaft vier Monate später auf Malta zu sichern.


(Zeitungsartikel im Weidener Lokalblatt "Der Neue Tag" über Wasserball in Weiden. Eine Reportage eines Sportreporters, der die Weidener Wasserballer seit einigen Jahren begleitet.)

22.01.07

Trommeln für den Erstligaaufstieg

Sommer-Atmosphäre und haufenweise Tore: Wasserball in Weiden auch eine kleine Party

von Josef Maier

Weiden.  Einem ging schon nach knapp zwei Minuten die Luft aus – dem Ball. Die Zweitliga-Wasserballer des SV Weiden hatten dagegen konditionell überhaupt keine Probleme. „Die waren am Ende richtig platt“, sagte SV-Coach Irek Luczak über den Gegner WV Darmstadt nach dem 24:13. Die Oberpfälzer hatten die Hessen zum Schluss richtig nass gemacht. Luczak war dennoch nur halbwegs zufrieden: „Vorher war es ein grausames Spiel.

Samstag, halb sieben, Weidener Thermenwelt: AC/DC röhrt aus den Boxen, Leute in T-Shirts und Tops schaukeln die Stimmung hoch, einige hauen kräftig auf die Pauke und trommeln sich warm. Unter den Palmen in der Thermenwelt brodelt es. Etwa 120 Wasserball-Fans sind wieder gekommen, Stühlchen an Stühlchen warten sie auf den Beginn. Nahezu pünktlich beginnt die „Party“.

Allerdings nicht so wie erwartet. Auf der anderen Seite des Beckens „tanzt“ Irek Luczak schon nach kurzer Zeit. Er ist sauer. „Du musst kämpfen“, gibt er einem Defensivmann unmissverständlich mit auf dem Weg. Ein paar Meter entfernt schüttelt Alfred Merl im kleinen VIP-Bereich den Kopf. Der 71-Jährige lässt kaum ein Wasserballspiel des SV aus. „Was ist denn heute los?“, schimpft er. Aber Merl ist Optimist: „Das gewinnen die noch klar.“ Die Weidener kommen nicht ins Spiel. Die Darmstädter, ein Abstiegskandidat und mit einer Rumpftruppe angereist, ärgern die Gastgeber. Vor allem einer. Olaf Randzio, ehemaliger Bundesligaspieler, 43 Jahre alt – und geschätzte 140 Kilogramm schwer. Nicht einfach für die dünnen Weidener. Luczak: „Die kommen mit dem Sportrentner einfach nicht zurecht.“ Kraftbrocken Randzio. „So ein Duselbauer“, ärgerte sich Helmut Roßmann, als Randzio wieder einmal abstaubte.

Roßmann, Seniorchef der Weidener Ross-Chemie, ist so etwas wie der Vater des Weidener Wasserballs. Er weiß noch von Zeiten, als der verstorbene Staatsminister Gustl Lang im Wasser dem Ball nachjagte. Und als Roßmann in den 50ern nach Weiden kam, hatte er neben der beruflichen Laufbahn als Funktionär auch immer die Wasserballer im Blick. Das beste Händchen hatte er, als er Anfang der 90er Irek und Sigi Luczak sowie Gerhard Wodarz für die Vereinsarbeit gewinnen konnte. „Die Jungs, die hier spielen, waren damals sechs bis acht Jahre alt“, erzählt er, heute sei das eine sehr gute Mannschaft.

Knapper Halbzeitstand: 11:10 führen die Weidener zur Halbzeit. Ein Spielstand, bei dem auch die Trommler auf der anderen Beckenseite wissen, dass sie Gas geben müssen. Stefanie Sertl schützt die Schlaghand mit einem Handschuh. Barfuß und in Jeans gibt sie den Takt vor. Daneben haut Dominik Fijalkowski auf die Pauke. „Dominik hat mir die Trommel aufs Auge gedrückt“, sagt die Blondine. Nicht Dominik ihr Fan-Nachbar, sondern Dominik Fries. Der müht sich derweil unten im Becken, und zwar auf Seiten der Darmstädter, wegen des Studiums ist er zu den Hessen gewechselt. Fries trainierte Stefanies Sohn bei der D-Jugend. „So bin ich zum Anfeuern gekommen.“ Bei jedem Heimspiel seien sie dabei, erzählt sie. „Vielleicht sollten wir auch mal an Auswärtsfahrten denken“, schlägt Dominik vor. Seine Hände sind geschwollen. „Er hat seinen Handschuh vergessen“, verrät Stefanie, „manchmal muss man eben Lehrgeld zahlen.

Die Weidener Wasserballer bezahlen kein Lehrgeld. Tor um Tor ziehen sie jetzt davon. Irek Luczak „tanzt“ nicht mehr, sieht ruhig und gelassen die einstudierten Spielzüge. „Die Jungs sind ja eigentlich gut drauf“, wird er nach dem Spiel sagen. Manchmal sind sie eben noch zu unerfahren, dafür sind sie konditionell topfit. Den Erstligaaufstieg hält er durchaus für möglich.

Manchmal etwas zu laut“, Luczak freut sich auch über das Remmidemmi bei den Spielen in der Thermenwelt. „Seit wir das in dieser Art machen, haben wir mehr Zuschauer.“ Und auch Party. Auch Merl und Roßmann sind nach dem 24:13 zufrieden. Nur ein kleines Problem hatten sie zwischendurch: „Manchmal ist es doch etwas zu laut.“ AC/DC geht erst nach Spielende die Luft aus.


25.12.06

Die SGW Leimen/Mannheim - erste Bilanz

von Manfred Kuhnle

Entstehung

Nach anfänglich langen Diskussionen und viel Organisation entschlossen sich die Vereine SK Neptun Leimen, VW Mannheim und SV Mannheim eine Startgemeinschaft Wasserball ins Leben zu rufen. Grund dafür war die seit bereits einem Jahr hervorragend funktionierende Kooperation in der Jugendarbeit, die auf lange Sicht ohne den Zusammenschluss nicht hätte fortgeführt werden können.

Trainer

Schon nach kurzer Zeit strafte der neue Spielertrainer Stephan Kopani mit seinem Training alle Kritiker Lügen. Die befürchteten Probleme traten nicht ein, und man konnte allen Spielern den Spaß am Training anmerken. Ziel war und ist es die Jugend an die 1. Herrenmannschaft und somit an die 2. Wasserballliga Süd heranzuführen.

EPSAN Pokal

So war man gespannt, aufgeregt aber auch hoch konzentriert in das erste Spiel gegangen. Im EPSAN Pokal ging es im "heimischen" BLZ gegen den Ost-Vertreter und letzten DDR-Meister SV Halle. Nach erst 4 Wochen gemeinsamen Trainings setzte Stephan Kopani auf die ehemalige "Leimener Truppe" verstärkt durch Timo Sona aus Mannheim, um Zuordnungsprobleme aller Art im Spiel zu vermeiden. Diese richtige Entscheidung brachte einen ungefährdeten 16:11 Sieg ein.

In der 2. Runde musste ein wesentlich stärkerer Gegner nach Heidelberg reisen. Es war der Traditionsverein von Blau-Weiß Bochum, der derzeit in der 1. Bundesliga spielt. Die SG verspielte zu Beginn des Spiels jede Chance auf einen Sieg und lag schnell mit 0:4 hinten. Bedenkt man, dass das Spiel 12:8 für Bochum endete, war die Enttäuschung im Nachhinein doch groß. Zumal in der nächsten Runde der SV Cannstatt Gegner gewesen wäre.

2. Wasserball-Liga Süd

Nach wöchentlich 3 Trainingseinheiten und einigen Trainingsspielen begann für die SG die eigentliche Saison mit einem Heimspiel gegen den Topfavorit auf den Rundensieg SC Neustadt. Gegen die in Bestbesetzung angetretenen Pfälzer erspielte man sich ein denkbar knappes Ergebnis. Endstand war nach einem klasse Spiel 9:7 für die Gäste. Die individuelle Klasse einiger Neustädter Akteure entschied in den letzten Minuten das Spiel.

Mit diesem achtbaren Ergebnis ging es darum, den nächsten schweren Brocken zu meistern. Als Gast beim Absteiger SV Weiden und zweiter Topfavorit auf den Titel, verlor man mit 15:10 achtbar. Die jungen Oberpfälzer hatten in dem weißrussischen Nationalspieler Alex Schäfer ihren 8fachen Torschützen.

Im 3. Spiel sollte dringend ein Sieg her. Die Hessen aus Darmstadt hatten sich mit 4 Akteuren verstärkt und verjüngt und waren sehr schwer einzuschätzen. Zu Beginn des Spiels waren beide Teams auf Augenhöhe. Bis zur Halbzeit lag man aber 5:6 im Hintertreffen. In der 2. Hälfte legten die jungen SGler aber noch eine Schippe drauf und gewannen am Ende verdient mit 14:7.

Am darauf folgenden Tag kam die Reserve aus Würzburg ins BLZ. Die mit nur 7 Mann angereisten Bayern gingen gegen die Truppe um Stephan Kopani regelrecht baden. Mit 25:4 ließen die Leimen/Mannheimer auch bis in die letzten Minuten nicht locker und fuhren den bislang höchsten Sieg eines Teams in der laufende Runde ein.

Gegen den nächsten Gegner Fulda, den man als gleichstark ansah, war die ganze Konzentration des Teams gefragt.  Als man schnell mit 6:0 in Führung lag, trauten manche Zuschauer ihren Augen nicht mehr. Am Ende siegte man sehr deutlich mit 21:8 und geht jetzt als Tabellenzweiter in die Feiertage.

Zuschauer

Ein herzliches Dankeschön an die bei allen Spielen zahlreich anwesenden Zuschauer, die die Mannschaft sehr unterstützt haben.

Das Team

Wie zu Anfang berichtet, setzte Spielertrainer Kopani zunächst auf das Altbewährte, gab dann aber immer mehr der Jugend eine Chance. So zählen mittlerweile die B-Jugendlichen Patrick Schwabbaur, Jakob Zühl und Timo Sona zur Stammformation. Mit dem in den letzten Spielen stark aufspielenden 19jährigen Marc Hanen hat man zudem auch einen 12fachen Torschützen. Auf der Centerposition hat Michael Pfisterer jetzt mit Marc Scholz einen gleichwertigen Wechselspieler, so dass sich beide besser ihr Spiel einteilen können. Bester Torschütze der SGler ist derzeit Stephan Kopani (21 Treffer).

Torhüter

Mit dem Archäologie-Studenten Pierre Hilbich aus Rheinhausen und dem Ingolstädter Florian Pirzer spielen für die SG die wohl stärksten Torhüter der Liga. Mit nur 4 zugelassenen Toren gegen Würzburg und einem großartigen Spiel gegen Bochum zeichnete sich Florian Pirzer aus. Gegen Halle und zuletzt gegen Fulda war es Pierre Hilbich, der mit einer sehr guten Leistung glänzte. Der sportlich faire Konkurrenzkampf belebt zusehends jedes Training.

Die Bank

Alle sind sich einig: der Garant für die letzten Erfolge ist die Bank. Leimen/Mannheim verfügt hier über ein so großes Potential, dass kein Leistungsabfall zu vermerken ist. Neben Weiden hat man den ausgeglichensten Kader der Liga, der das ein oder andere Rundenspiel sicherlich entscheiden wird. 

Hochseilgarten

Erstmalig traf sich das Team vor Wochen zum gemeinsamen Ausflug in einen Hochseilgarten. Dort wurde so manch innerer Schweinehund überwunden und so manche Hürde nur in Teamwork bezwungen. Dennoch stand der Spaß  im Vordergrund.

Abschlusstraining vor Weihnachten

Im letzten Training vor den Festtagen ließ man es dann ruhiger angehen. Nach der Hälfte Trainingszeit fand man sich schnell im "kleinen" Becken wieder, mit den Massagedüsen im Nacken und einem Schlückchen Pils-Bier-Getränk (gesponsert von Co-Trainer Uwe Schmidt) in der Hand.

Ausblick

Mit Spielern wie Patrick Hanen, Robert Sanyo, Michael Grabiniok, Waldemar Koch, Jan Hornuf und  Hannes Rothfuß (aus Esslingen) hat man in der Jugendarbeit weiteren sehr starken Nachwuchs in der Hinterhand.

Im Hinblick auf die laufende Saison werden die Partien gegen Ludwigsburg und Nürnberg die Entscheidung in der Endtabelle bringen. Sollte man gegen diese Kontrahenten nicht all zu viel Federn in Form von Punkten lassen, ist das Erreichen des erklärten Saisonziels (+/- 4. Platz) möglich.

Die letzten 3 Heimpartien dieser Saison wird die Mannschaft des SGW Leimen/Mannheim im zur Zeit noch im Bau befindlichen Freibad in Leimen bestreiten. Der langjährige Herrentraininer Jens Kietzmann freut sich als neuer Geschäftsführer dieser Firma natürlich ganz besonders darauf, sein ehemaliges Team im Freibad anzufeuern.
 
Einen guten Rutsch ins Neue Jahr wünscht die Wasserballmannschaft der SGW Leimen/Mannheim.


14.12.06

SSC Karlsruhe: Kurze Chronik des Wasserballs

Aus der Folge: Gruppen die es nicht mehr gibt

aus dem SSC-Info 2006

Wasserball brachte der Karlsruher Schwimmverein Neptun 1899 in die Fusion mit dem SSC Waldstadt zum SSC Karlsruhe 1879 ein.

Spartenleiter und Trainer war Klaus Müller, trainiert wurde im Tullabad und im Freibad Rüppurr. Buben wurden ab zwölf Jahren aufgenommen, es gab Männer- und Jugendmannschaften. Ab 1982 brachte das Fächerbad mit dem 50 m-Becken nahezu paradiesische Zustände: Dreimal wöchentlich Trainingsgelegenheit für Jugend, Junioren, Herren I, Herren II und Senioren, ab 1983 Training für Frauen. Diese junge Damen um Gabi Reha kamen vom Leistungsschwimmen, wurden 1986 süddeutsche Meister und lösten die Frauenmannschaft danach auf.

Die Männer spielten bis zur Oberliga. Wie auch in anderen Bereich zu beobachten, sind gute Voraussetzungen nicht immer Anlass für Leistungssteigerungen. Im Laufe der Jahre ließ der Trainingseifer nach und es gab weniger Mannschaften.

Da Wasserball nicht in vielen Vereinen gepflegt wird, sind die Fahrwege auch in unteren Klassen weit, Wasserfläche für Training und Heimspiele setze Leistungswillen voraus. Auch eine Gemeinschaft mit dem Durlacher SV brachte keine Wende. Von 1998 bis 2001 wurde noch Jugendtraining im Fächerbad angeboten.

In 22 Jahren Wasserball im SSC waren verantwortlich: Peter Linse, Peter Endler, Manfred Haas, Michael Flad, Heinz Hennig, Martin Grobs, Ralf Storch, Peter Strähle.


11.12.06

Baden-Württemberg holt erstmals Alves-Pokal

Acht Esslinger und drei Freiburger im 13-köpfigen Aufgebot des Siegers

von Claus Bastian

Das 26. nationale Sichtungsturnier im Wasserball für Landesverbände um den Alves-Pokal hat der "U 14" von Baden-Württemberg nach bislang schwachen Plätzen zwischen vier und zehn bei der zehnten Teilnahme erstmals Rang eins gebracht. Das 13-köpfige Aufgebot von Landestrainer Patrick Weissinger (Esslingen) und Assistent Sebastian Berthold (Freiburg) setzte sich im Endspiel gegen den sechsmaligen Gewinner Berlin mit 8:6 Toren durch. Vorher hatte die Auswahl aus vier Vereinen mit acht Esslingern als Gerippe im Halbfinale den zehnfachen Rekordgewinner Niedersachsen mit 16:9 ausgeschaltet.

Den Weg dorthin schaffte Baden-Württemberg als Gewinner der Vorrundengruppe B mit seinen fünf Siegen über Berlin und Südwestfalen mit je 6:3, Bayern (10:4), Brandenburg (14:3) sowie Bremen mit 25:2 Toren.

Der SSV Freiburg stellte für den Turniersieger nach dem Ausfall von Tobias Jobst noch Torwart Nicolas Huentz sowie Johannes Christop und Tobias Kerrmann. Erik Hasler war wegen eines Auslandsstarts mit den Schwimmern des SSV Freiburg verhindert. Vom SV Ludwigsburg war Robert Bölke am Start, der Sohn des ehemaligen Ligaspielers und Trainers des württembergischen Traditionsvereins.

(Wer kann die Namen der übrigen Spieler aus Esslingen und aus dem noch fehlenden Verein nachliefern? => Mail)


09.12.06

Neuer Präsident für Badens Schwimmsportler

von Claus Bastian

Untereichenbach.  Das Präsidium des Badischen Schwimm-Verbandes (BSV) hat auf seiner Tagung in Untereichenbach bei Pforzheim Rüdiger Jakob (Singen) kommissarisch zum Präsidenten bis zum nächsten Verbandstag im Frühjahr 2008 berufen. Der 63-jährige Rentner und Familienvater tritt die Nachfolge des im Sommer aus persönlichen Gründen zurückgetretenen Heidelberger Herbert Peters an. Jakob war seit 1993 Vizepräsident in der BSV-Führung. Sein Amt für den Bereich Sport übernimmt der Freiburger Marco Troll durch eine ebenfalls einstimmige Berufung, wie BSV-Geschäftsführer Holger Voigt nach der Tagung im Nagoldtal erklärte.

Vor dem neuen BSV-Präsidenten waren während der letzten, fast sechs Jahrzehnte alle vier Jakob-Vorgänger aus dem Bezirk Rhein-Neckar gekommen. Den Anfang machte bei der Wiedergründung 1947 Erich Worbertz (Heidelberg) bis 1968. Auf ihn folgte Karl Heinz Renz (Leimen) bis 1993, Horst Ehret (Weinheim) bis 1997 und danach Peters.


27.11.06

Spaß und Spannung beim 7. Poolballturnier der Ludwigsburger Schulen

von Andreas Teicher

Die Verantwortlichen des Schwimmverein Ludwigsburg 08 sind mit der Resonanz auf das bereits siebte Ludwigsburger Poolballturnier zufrieden. 90 Teilnehmer verteilt auf insgesamt 16 Mannschaften vornehmlich aus den Klassenstufen 5 und 6 (erstmalig nahm auch eine vierte Klasse teil) übten sich am Montag 27. November in der Funvariante des Wasserballsports. Folgende Schulen nahmen bei der siebten Auflage des Poolballturniers teil: Schlößlesfeldschule (mit einer 4. Klasse), die Hirschbergschule, die Osterholzschule, die Gottlieb-Daimler-Realschule, das Goethe-Gymnasium, das Otto-Hahn-Gymnasium und das Mörike-Gymnasium.

Es war wieder ein spannendes Turnier mit hohem Niveau. Aber auch der Spass am Element Wasser kam nicht zu kurz“, stellte der zweite Vorsitzende des SV Ludwigsburg Matthias Nagel zufrieden fest. Die Mannschaften gingen mit jeweils vier Spielern in einem der vier Spielfelder ins Wasser. Im Schnitt hatte jede Mannschaft noch zwei Ersatzspieler. Das Team „Aqua Zocker“ der Klasse 6 des Otto-Hahn Gymnasiums holte sich erstmalig den Titel. Den zweiten Platz erkämpften sich die „Waterchamps“ ebenfalls vom Otto-Hahn Gymnasium, die auch schon an den vergangenen Poolball-Turnieren aktiv waren. „Die Eisbären“ erreichten Platz 3 vor den „GD Allstars“ beide Mannschaften wurden von der Gottlieb-Daimler Realschule aufgeboten.

Im Allgemeinen sind wir auch mit der Resonanz wieder zufrieden. Für einige Schulen war dies die erste Teilnahme an einem Poolballturnier. Wir hoffen diese auch bei den kommenden Veranstaltungen im Frühjahr und Herbst 2007 wieder begrüßen zu dürfen“, erklärte der Jugendtrainer des SV Ludwigsburg Laszlo Csanyi, der auch im Rahmen des in diesem Jahr gestarteten Jugendbegleiter-Programms an den Ludwigsburger Schulen Poolball AGs anbietet. Die Poolballturniere und AGs sind für den SV Ludwigsburg immerhin ein wichtiger Baustein im Rahmen der Jugendarbeit für den Ludwigsburger Wasserballsport. Dank der Aktivitäten im Bereich Poolball können die Jugendtrainer Laszlo Csanyi und Markus Köhler inzwischen wieder mit zahlreichen aktiven Jugendspielern planen: „Mit 20 C- und D-Jugendspielern im Training können wir etwas aufbauen. Da macht die Jugendarbeit richtig Spaß.

Jetzt hoffen die Verantwortlichen des SV Ludwigsburg, dass wieder ein paar Teilnehmer des Turniers den Weg in die Wasserballjugendmannschaften des Vereins finden. Die Möglichkeit beim Jugendtraining im Stadionbad vorbeizuschauen bietet sich allen Interessierten immer dienstags oder freitags von 18:00 bis 20:30 Uhr (Treffpunkt ist wie immer in der Wintersaison der Vorraum im Stadionbad Ludwigsburg. Mehr Informationen zum Wasserballsport an sich und zu den Jugendmannschaften sind auf der Homepage des SVL (www.svl08.com) abrufbar. Bei weiteren Fragen stehen die Verantwortlichen des Vereins unter 01805/7850800 zur Verfügung.


27.11.06

Wasserballer Hasler im nationalen Schwimmkader

von Claus Bastian

Der Deutsche Schwimm-Verband hat seine Nationalkader im Freiwasser-Schwimmen für das nächste Jahr berufen und dabei auch einen Aktiven aus Baden-Württemberg benannt. Eric Hasler von SSV Freiburg, der jüngst mit den C-Jugendlichen des Vereins im Wasserball DM-Bronze gewann, gehört dem nationalen D/C-Kader beim Nachwuchs an.


08.11.06

Wasserballer gemeinsam stark in luftigen Höhen

SGW Leimen/Mannheim zur Teamerfahrung im Klettergarten

von Karin Hanen-Menzel

In ein gänzlich ungewohntes  Element wagten sich kürzlich die Wasserballer der SG Leimen-Mannheim anlässlich einer Teambildungsmaßnahme in luftigen Höhen im Klettergarten des renommierten Eventure Parks Rippberger in Mudau-Steinbach.

Zweifellos war der eine oder andere zunächst  mit einem leicht mulmigen Gefühl in den Vereinsbus gestiegen. Da war von "Höhenangst" und "nicht schwindelfrei" die Rede, doch waren die Bedenken nach dem freundlichen Empfang in Mudau und der ersten Übung an den Niedrigelementen schnell ausgeräumt.

Unter der fachmännischen Anleitung der Inhaber des Klettergartens war nämlich nicht einfach nur pure Kraft und körperliche Fitness gefragt, sondern zunächst vorwiegend auch die Teamfähigkeit der Gruppe, um gemeinsam eine Strategie zur Bewältigung einer vermeintlich unlösbaren Aufgabe zu entwickeln.

Bevor es dann in 10 - 12 m Höhe "ernst" wurde, erhielten die Teilnehmer nochmals eine ausführliche Sicherheitsbelehrung durch das geschulte Trainerteam. Jede Übung wurde unter dem "Vier-Augen-Prinzip" (Sicherheitskontrolle durch den Partner) als Paar absolviert. Ohne Zwang, je nach persönlichem Mut, Kraft und Geschicklichkeit konnten die Teilnehmer den Parcours aus Hindernissen über Seile, Stahlkabel, Bäume usw. überwinden. In ihrem Selbstbewusstsein gestärkt und angefeuert durch die sichernde Gruppe wagten denn auch fast alle Teilnehmer den finalen Sprung vom einem 10 m hohen Baum, was letztendlich auch dem Teamleiter einige anerkennende Worte über das Wasserballteam entlockte.

Die Einzelübungen und Teamaufgaben haben die Mannschaft sicherlich noch enger zusammengeschweißt und so viel Spaß gemacht dass man spontan einen erneuten Besuch im Frühjahr in Mudau vereinbarte.

SGW Leimen/Mannheim im Klettergarten 


05.11.06

Ein Punkt und 15 Tore in der Schweiz

Masters des SSV Freiburg belegen in Montreux den neunten Platz

von Claus Bastian

Die Masters-Wasserballer des SSV Freiburg haben bei ihrer traditionellen Teilnahme am internationalen Turnier von Montreux Natation am Genfer See den neuten und vorletzten Platz nach drei Niederlagen und einem Remis belegt. Mit SC Solothurn trennte sich das elfköpfige Aufgebot aus dem Breisgau 5:5, unterlag aber SN Riviera 2:12, SV Mönchen-Gladbach 3:13 und dem späteren Turniersieger SC WIesbaden mit einem achtbaren 5:11. Beste Torschützen waren Oliver Trachte (3) sowie Lutz Weide und Marco Tinelli, die zweimal trafen.


22.10.06

Achter Turniersieg für Club-Wasserballer im Schwarzwald

Franken siegen in Villingen-Schwenningen vor Mailand

von Claus Bastian

Die Wasserballer des süddeutschen Regionalligisten 1. FC Nürnberg haben zum achten Mal das internationale Turnier der WBG Villingen-Schwenningen gewonnen. Bei der 22. Austragung im Villinger Hallenbad setzten sich die Franken im Endspiel gegen die Italiener von Canottiere Milano Tacke-Pokals. Dritter wurde im Achterfeld aus drei Nationen WP Lions aus der Schweiz vor Mailand II, den Gastgebern, SSV Ulm 1846, Locatelli Genua und SV Kornwestheim. Die dritte Auflage des Frauenturniers im Schwarzwald brachte Mailand einen Doppelsieg vor dem Kaiserslauterer SK und Genua.


22.10.06

Drei Neue in der BaWü-Spitze Wasserball

von Claus Bastian

Bei ihrer gemeinsamen Herbsttagung mit Terminvereinbarungen haben die Wasserballwarte des BSV und SVW, Friedrich Class (Hemsbach) und Thomas Maier (Stuttgart) drei neue Mitarbeiter in ihrer Führungsspitze vorgestellt. Walter Klewar (Stuttgart) ist künftig Rundenleiter der Oberliga und Verbandsliga im Bundesland des Südwestens sowie für den Pokal. Der frühere Leiter der Verbandsliga im SVW war Schiedsrichter in der Bundesliga und ist dort weiterhin als Beobachter am Beckenrand. Bettina Grieshaber (Schwieberdingen), deren Wurzeln beim SV Cannstatt sind, konnte Maier als Leiterin der Jugendrunden gewinnen und ist schon die zweite Frau im Männerkreis. Eugen Keilmann (Karlsruhe) tritt als neuer Schiedsrichterobmann im BSV die Nachfolge des zurückgetretenen Gunnar Hemmer an.


22.10.06

SGW Durlach/Ettlingen wechselt Vorsitz und Trainer

von Claus Bastian

Karlsruhe.  Die vor Jahresfrist mit den restlichen Wasserballern im Kreis Karlsruhe gebildete Spielgemeinschaft von 1. Durlacher SV und Ettlinger SV hat in ihrer Führung zu Beginn der zweiten Saison in den beiden Spielklassen von Baden-Württemberg durch Beschluss der Delegierten gleich vier Wechsel vorgenommen. Klaus Müller, der auch dem 1.DSV vorsteht, ist neuer Vorsitzender mit Oliver Hornberg an seiner Seite. Stammtorwart Dirk Habel übernahm das Amt des Wasserballwarts. Neuer SGW-Trainer ist der 47-jährige Gunnar Petersohn, der zwei Jahrzehnte Erfahrung als aktiver Torhüter mit sich bringt. Nach dem Wegfall der III. Mannschaft gibt es als Neuerung den Aufbau eines Masters-Teams.


20.10.06

"Walde" hat den Schalk im Nacken

Talent der Region: Waldemar Koch von der SGW Leimen/Mannheim

von Roland Bode

Waldemar Koch langt in diesen Tagen noch einmal richtig hin. Das 17-jährige Wasserballtalent hat mit der noch jungen Spielgemeinschaft SGW Leimen/Mannheim an diesem Wochenende große Ziele. Bei der Zwischenrunde zur Deutschen Meisterschaft will er sich mit der B-Jugend in Duisburg für die Endrunde qualifizieren. "Wir wollen unbedingt weiterkommen", sagt der Centerspieler, der bei der Qualifikation vor zwei Wochen mit acht Treffern wesentlich am Weiterkommen des Teams beteiligt war. Obwohl er weiß: "SV Würzburg, Hellas Hildesheim und ASC Duisburg sind schwere Aufgaben. Wir benötigen zwei Siege, um Zweiter in der Gruppe zu werden. Das würde reichen."

Mit sechs Jahren begann der Schüler der Schwetzinger Carl-Theodor-Schule, der in diesem Jahr sein kaufmännisches Fachabitur in Angriff nimmt, mit Schwimmen im Volkstümlichen Wassersport Mannheim: "Schwimmen alleine war mir dann zu langweilig. Ich bin gefragt worden, ob ich nicht mal Lust hätte, beim Wasserball mitzumachen. Das habe ich getan, und es macht mir seit inzwischen sieben Jahren großen Spaß." Warum nicht Fußball, Handball oder Eishockey? Waldemar, der im Team als unbändiger Spaßmacher und Motivator gilt, hat die passende Antwort spontan parat: "Beim Fußball bricht man sich nur die Beine. Wasserball ist gesünder", flachst das Talent, das seit zwei Jahren zum erweiterten Nationalkader seines Jahrgangs und viel länger schon zum festen Stamm der Landesauswahl zählt.

"Im Augenblick habe ich weniger Zeit zum Training. Mehr als zwei Einheiten pro Woche sind nicht drin. Das Abi steht an, im März will ich den Führerschein machen. Das wird zeitlich alles etwas eng", erklärt das Talent, das im kasachischen Tschu geboren wurde, im Alter von drei Jahren mit der Familie auf die Rheinau zog und dessen großes Vorbild Vater Peter ist: "Also ich bin schon ein ständiger Unruheherd, muss immer etwas tun. Aber was er am Tag so alles gebacken bekommt, ist Wahnsinn", staunt "Walde", wie ihn seine Teamkollegen rufen.

"Er ist ein absoluter Kämpfertyp, mit Leidenschaft dabei und der Unterhalter in der Truppe. Das ist gar nicht so unwichtig", lobt "Ziehvater" Dieter Sona, der ihn in den vergangenen Jahren als Trainer kontinuierlich aufgebaut hat. Jetzt führen Rainer Menzel (Jugend) und Uwo Schmid (Herren) die Arbeit fort. Waldemar spielt trotz seiner jungen Jahre neben der A- und B-Jugend bereits im Regionalliga-Team der Herren und hat als großes Ziel, "irgendwann einmal in der ersten Bundesliga zu spielen". Bescheiden fügt er hinzu: "An die Nationalmannschaft oder so denke ich im Moment nicht. Da braucht man auch etwas Glück. Wenn es so kommt, kommt es. Dann ist es auch gut", lässt er in perfektem deutsch folgen, obwohl zu Hause die russische Muttersprache das Kommunikationsmittel Nummer eins ist.

Dass die Wasserballer der SG ihre erfolgreichste Saison im Jugendbereich noch nicht abgeschlossen haben, dafür sollen am Samstag und Sonntag auch seine Tore wieder helfen. "In der Deckung muss ich mich allerdings noch verbessern. Da mache ich zu viele Fouls. Auch die Kondition dürfte noch etwas besser werden. Aber ich denke, wir werden es schon reißen. Wir sind ein tolles Team und spielen schon so lange zusammen. Die Jungs sind praktisch meine zweite Familie."

(aus dem Mannheimer Morgen vom 20. Oktober 2006)


05.10.06

Wasserballer gehen gemeinsam auf Torejagd

Neptun Leimen und SG Mannheim haben eine Spielgemeinschaft gebildet und spielen in der 2. Liga

von Claus Bastian

Heidelberg.  Die Wasserballer aus Leimen und Mannheim Spielen künftig in der 2. Wasserball-Liga Süd, und zwar gemeinsam. Unter der Leitung des Leimeners Wolfgang Kuhnle haben sich die beiden Vereine Schwimm-Klub Neptun Leimen und SG Mannheim auch bei den Männern zur Wasserball-Spielgemeinschaft (WSG) Leimen/Mannheim zusammengeschlossen, nachdem dieses Experiment im Nachwuchsbereich bereits im letzten Jahr vollauf gelungen war.

Nachdem der Deutsche Schwimmverband (DSV) die Bundesliga von zehn auf 16 Teams aufgestockt hatte, wurden auch die 2. Bundesligen neu eingeteilt. Die Folge: Neptun Leimen und die vor Jahren aus den Traditionsklubs Volkstümlicher Wassersport (VW) und SV Mannheim gegründete SG Mannheim sind aus der Regionalliga in die 2. Bundesliga hochgerückt. "Das ist eine reizvolle Herausforderung", sagt Jens Kietzmann (40), der langjährige Leimener Spielertrainer, der die sportliche Verantwortung nun in die Hände des 26-jährigen Spielertrainers Stephan Kopani gelegt hat.

Der Betriebswirtschafts-Student der Fachhochschule Ludwigshafen war in der letzten Saison mit über 80 Toren der Rekord-Torjäger des SK Neptun und blickt der Mitte November beginnenden Runde zuversichtlich entgegen: "Weiden, Ludwigsburg, Neustadt und der 1. FC Nürnberg sind meine Meisterschaftsanwärter, aber hinter diesen Vereinen wollen wir uns etablieren."

Eine erster Standortbestimmung hat die WSG Leimen/Mannheim allerdings bereits an diesem Sonntag zu bestehen, wenn der ehemalige DDR-Meister SV Halle zum Spiel der ersten deutschen Pokalrunde im Olympiastützpunkt Rhein-Neckar im Neuenheimer Feld gastieren wird. Auf diese anspruchsvolle Aufgabe hat Stephan Kopani seine rund vierzig Wasserballer seit dem ersten Training am 21. August vorbereitet. Die WSG hat aufgrund der erfreulich großen Anzahl an Aktiven drei Mannschaften zur Punkterunde angemeldet -  die "Zweite" spielt in der Oberliga Baden-Württemberg, die "Dritte" in der Verbandsliga Baden. Außerdem verfügt die SGW über etwa dreißig Nachwuchsspieler in den Jugendklassen D bis A. "Durch die Gründung der WSG wurde die drohende Abwanderung der guten A-Jugendlichen aus Leimen und Mannheim verhindert, für die Neustadt ein verlockendes Ziel gewesen war", nennt Kietzmann einen weiteren günstigen Aspekt des Zusammenschlusses, der auf Zeit gelten soll und jährlich auf seine Sinnhaftigkeit überprüft wird.

Gegenwärtig finden fast alle Trainings unter Spielertrainer Koani und Jugendtrainer Rainer Menzel in Mannheim statt, nur einmal wöchentlich gibt es Trainingszeiten im OSP. Da Jens Kietzmann als Geschäftsführer der "S.A.B. Aqua Balance Gesundheits- und Badepark Leimen GmbH & Co. KG" im Rahmen eines Public Private Partnership-Modells das renovierungsbedürftige Ozon-Hallenbad von der Stadt Leimen übernommen hat, ist jedoch fest vorgesehen, die letzten Heimspiele der Saison 2006/07 in der traditionsreichen Leimener Wasserballspielstätte durchzuführen. "Ich freue mich schon auf die ersten Freiwasser-Spiele", sagt Stephan Kopani, der seine Mannschaftskameraden mit fünf Trainings pro Woche vorbereitet.

Über die ersten Erfolge der jungen Saison dürfen sich die Leimener und Mannheimer bereits freuen: Die B-Jugend hat in Magdeburg die Zwischenrunde der deutschen Meisterschaft erreicht.


01.10.06

Nikar-Nixen holen DM-Silber

Nur Titelverteidiger Bayer mit C-Jugend besser / Anne Reuter wirft 20 Tore in fünf Spielen

von Claus Bastian

Bochum.  Der SV Nikar Heidelberg hat sich mit seinem weiblichen Nachwuchs im Wasserball auf nationaler Ebene bei einem bemerkenswerten und höchst eindrucksvollen Erfolg zurückgemeldet. Zehn Jahre nach dem Scheitern einer damaligen A-Jugend des Vereins in einer DM-Vorrunde überraschte nun die neu gebildete C-Jugend des Bundesligisten beim Turnier der Endrunde um die deutsche Meisterschaft in Bochum die Fachwelt mit ihrem zweiten Platz hinter dem erfolgreichen Titelverteidiger SV Bayer Uerdingen. Während sich die nur neun Spielerinnen vom Niederrhein mit 10:0 Punkten und tollen 126:11 Toren wieder als die Besten in der "U 15" zeigten, gingen die Silbermedaillen an den SV Nikar Heidelberg mit 7:3 Zählern und 58:41 Toren.

Mit diesem tollen Abschneiden verhinderte die neue Generation des süddeutschen Bundesligisten die Neuauflage des dreifachen Triumphes der Westvereine aus dem Vorjahr, ließ sie doch die Mannschaft des Ausrichters SV Blau-Weiß Bochum (6:4 / 71:51) und des Vorjahresdritten Hohenlimburger SV (5:5 / 57:49) hinter sich. Hinter diesem recht starken Quartett der Besten im DSV fielen Premierenmeister SG Neukölln Berlin mit 2:8 Punkten und ETV Hamburg (0:10) bei der dritten DM dieser Altersklasse doch deutlich ab.

"Das ist ein Riesenerfolg für uns, gibt es diese Mannschaft seit einem Neuanfang doch erst ein Jahr lang. Daraus lässt sich für die Zukunft etwas machen", freute sich Trainer Dr. Kai van der Bosch zu Recht schon vor der Siegerehrung an der Ruhr. Wieder einmal hat sich der Nikarianer im Frauenwasserball als erfolgreicher "Macher" gezeigt, von dessen Sorte es in dieser Randsportart kaum welche gibt.

Erster Schritt beim tollen Freiwasser-Finale der Nikarianerinnen war am Eröffnungstag des schweren Wochenend-Programms ein 12:1 gegen SG Neukölln als die Nummer eine der Landesgruppe Ost. Der zweite Tag wurde mit dem 21:4 gegen Nordmeister ETV Hamburg eindrucksvoll eingeläutet und mit einem achtbaren 4:16 gegen den Favoriten SV Bayer Uerdingen abgeschlossen. Am Schlusstag bescherte die starke kämpferische Leistung gegen die bislang verlustpunktfreien Einheimischen dem Nikarnachwuchs einen 11:10 (4:2, 1:1, 2:2, 4:5)-Sieg, nachdem die Nikarianerinnen in der "Höhle des Löwen" überhaupt nicht in Rückstand gerieten. Nur vier Stunden später folgte das "Tüpfelchen auf dem i" mit dem 10:10 (3:3, 3:2, 2:4, 2:1) gegen den Hohenlimburger SV, was endgültig Platz zwei sicherte.

Zusammen mit Assistentin Renate Ruhnau betreute der Nikartrainer ein zwölfköpfiges Aufgebot. Neben Torfrau Jannika Doulis spielten Siri Strittmatter (drei Tore), Anne Reuter (20), Mara Ruhnau (3), Julia Mühlbauer (1), Sina van der Bosch (8), Alexandra Uher, Alicia Schirmer (2), Luise Zimmermann (17), Anna-Maria Fischer, Nadja Kreis (3) und Sarah Charisis (1). 

Deutscher Vizemeister der weiblichen C-Jugend: SV Nikar Heidelberg

 


14.09.06

Eine Sportart drängt nach oben

Wasserballer des SSV Freiburg feiern Aufstieg in doppelter Hinsicht: von der Oberliga gleich in Liga zwei

von Andreas Frey

WASSERBALL. Manche Sportarten existieren nur alle vier Jahre. Dies könnte man zumindest meinen. Wasserball ist eine jener Sportarten, die außerhalb von Olympia  Haifischbecken Fußball abtauchen. Warum eigentlich? Immerhin hat Freiburg jetzt sogar einen Zweitligisten. Ob das aber zu mehr Popularität verhilft, muss die neue Saison zeigen. Man darf jedoch skeptisch sein.

Deutschland einig Fußball-Land. Gerade in diesem Sommer zur Weltmeisterschaft hatten es Randsportarten schwerer denn je. SSV Freiburg - war da was? Richtig, die Wasserballer sind aufgestiegen. Gleich doppelt sogar. Trainer Martin Sarau kann mit einem Funkeln in den Augen gar nicht nachdrücklicher darauf verweisen, welches "Abenteuer" in der nächsten Saison seine Jungs erwartet. Dass er schwieriger denn je werden wird, dass dieser Aufstieg der größte Erfolg der Vereinsgeschichte ist; um dann gleichzeitig mit bitterer Miene festzustellen, dass es kollektiven Kommerz wohl untergegangen ist. Doch Sarau ist keiner, der gerne jammert. Vielmehr ist er bemüht, die Vorzüge seines Sports darzustellen: "Pickelhart, temporeich - und dabei trotzdem überaus gesund".

In der abgelaufenen Saison hat seine Mannschaft in der Oberliga den dritten Platz belegt, stieg aber dennoch auf, weil die beiden vor dem SSV platzierten Teams nicht aufsteigen wollten oder konnten. Kurios ist dabei die Tatsache, dass der SSV Freiburg gleich zwei mal aufgestiegen ist, dafür aber gar nichts konnte. Weil die ehemalige 2. Bundesliga aufgelöst und die Regionalliga umbenannt wurde, stürmt die junge Mannschaft nun in die zweite Wasserball-Liga Süd. Eine sportliche, aber auch finanzielle Herausforderung: "Wir planen mit einem Etat von 10 000 Euro. Das Geld soll von möglichst vielen Sponsoren kommen, um nicht von einem abhängig zu sein", verrät er.

Selbst im Team wird das beherzigt: "Die Leistungsdichte ist groß, und die Mischung zwischen jungen und alten Spielern passt hervorragend", freut sich Sarau. Und es wird wohl stimmen, die Hälfte aller Spieler ist jünger als 20. Aber welcher Trainer behauptet das nicht?

Wer Wasserballer ist, muss gleichzeitig Idealist und verrückt sein, meint Sarau. Fünf Trainingseinheiten pro Woche, dazu jedes zweite Wochenende unterwegs in Deutschlands Süden - Recht hat er. Allein schon deswegen wäre ein wenig mehr Interesse an dieser Sportart verdient. Und das nicht nur alle vier Jahre.

Nur nicht untergehen - so heißt das Motto der

 Wasserballer des Zweitliga-Aufsteigers SSV Freiburg 

(gefunden in der "Badische Zeitung" vom 09.08.2006)


 

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